AW: Was Liebe ist
Benjamin, ich kann dir weitgehend zustimmen, bis auf folgenden Einwand: Es ist nicht die Liebe des Anderen, die wir "konsumieren" können, sondern durch ihn wird unsere eigene stimuliert. Wer auf diesem Kanal taub ist, dem nutzt es nichts, er kann allenfalls die praktischen Vorteile mitnehmen, die ihm der Liebende schenkt. Das selbe gilt allerdings auch dür die Frequenzbänder des Hasses. Außerdem sehe ich nicht, dass es dabei primär um Änderungen des Energieflusses geht - diese aber sind das, was wir wahrnehmen. Es ist genau so möglich, lange auf niedrigem oder hohem Niveau zu verweilen, also im Zustand von Depression oder Glückseligkeit. Hinzu kommt, dass wir uns völlig von der Abhängigkeit unseres Zustands von Anderen befreien können. Brennt das Feuer der Liebe in uns selbst stabil auf höherem Level, dann können Andere davon abhaben, ohne dass der Generator überlastet wird. Ja, es geht um Energiefluss, der durch Resonanz verstärkt werden kann, aber auch durch Verstimmung bedämpft, bis zum Abriss. Dann schlägt es oft um in das Gegenteil.
Was heißt "wie in der Physik?" Es ist nichts anderes, jedenfalls bei den körperlichen Aspekten. Woraus unsere Seele letztlich besteht, das wissen wir noch nicht, aber wir dürfen davon ausgehen, dass sie auf quantenmechanischen Vorgängen beruht.
Mir gefallen deine Gedanken.
Die Beobachtungen, dass Liebe in Hass umschlagen kann und dass, wenn wir Liebe empfinden, dies sehr viel mit uns zu tun hat, teile ich. Ich habe jedoch eine andere Erklärung dafür gefunden. Aber zunächst einmal stimme ich dir auch zu, dass man im Zustand von Glück und Depression verweilen kann, und dass beide Zustände mit dem Fluss von Energie zusammenhängen.
Ich sehe es aber so: Unser inneres Glück ist dem Fluss an Liebe, oder feinstofflicher Energie, oder wie immer du es nennen willst, proportional. Depression und Niedergeschlagenheit deuten immer auf einen geringen Fluss dieser Energie hin. Sie sind aber nicht die Gefühle, die wir in diesen Zuständen empfinden. Die Gefühle werden durch Flussänderungen verursacht. Ein glücklicher Mensch lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen oder von äußeren Ereignissen beeinflussen, er ist sich treu und scheint über die Widrigkeiten des Lebens erhaben zu sein. Der Grund ist, dass er von viel Energie durchflossen wird. Ein starker Strom an inneren Energien ist nicht so leicht umzulenken. Genauso wie es viel Energie kostet einen reißenden Fluss zu verändern, verändern äußere Ereignisse den inneren Fluss glücklicher Menschen nur, wenn sie sehr viel Energie mit sich bringen.
Ein unglücklicher Mensch ist dahingegen viel labiler. Schon kleine Ereignisse können ihn in tiefe emotionale Probleme bringen. Das ist deshalb so, weil ein schwacher Strom an inneren Energien leicht versetzt werden kann. Schon kleine Ereignisse können damit das Innenleben völlig umdrehen. Eine manische Depression drückt genau das aus. Die inneren Ströme werden durch Kleinigkeiten enorm geändert, was zu extremen Stimmungsschwankungen führt.
Angst ist gekennzeichnet durch starkes Reduzieren innerer Energieflüsse. Das dient in lebensbedrohlichen Situationen, diese Energie schnell in physische Aktivität zu wandeln. Wir haben dann zum Beispiel plötzlich den Drang davon zulaufen. Depressionen gehen oft mit Angstzuständen einher, weil schon Kleinigkeiten - meist die eigenen Gedanken - den inneren Energiefluss drastisch reduzieren. Das geht, weil der Fluss so schwach ist. Ein glücklicher Mensch schafft es nicht einmal mit großer Anstrengung Gedanken zu finden, die seinen Energiefluss dämpfen. Er kann durch pessimistisches Denken keine negative Stimmung hervorrufen, weil seine innere Energie zu stark ist. Sie lässt sich nicht blockieren. Ein depressiver Mensch schafft das sofort. Ein kleiner Gedanke reicht, und er hält die inneren Energien zurück. Wenn er sie zu stark zurückhält, erfährt er eine Panikattacke, extreme Angst, Todesangst sogar.
Das ist insofern plausibel, weil wir tatsächlich sterben, wenn unsere innere Energie ganz zum Stehen kommt.
Was die Liebe und den Hass betrifft, habe ich ebenso eine andere Erklärung gefunden. Es ist richtig, dass Menschen, durch die viel Energie fließt, auch viel Liebe empfinden, gegenüber anderen Menschen, Tieren, Pflanzen, usw. Man könnte also zu der Ansicht gelangen, sie empfinden irgendwie ihre eigene Energie. Das sehe ich aber nicht so.
Sie empfinden deshalb viel Liebe, weil sie offen sind und keine inneren Blockaden haben. Die Ausstrahlung ihrer Umwelt fließt ungehindert durch sie durch. Sie fühlen die Energien der anderen stark, und sie empfinden das als Liebe, weil die Energie sie verlässt, wie sie hereingekommen ist. Sie fließt ganz frei. Das zeichnet Liebe aus.
Hass oder Zorn hingegen entsteht, wenn die Ausstrahlung eines anderen Menschen in uns eintritt und dann auf ein Hindernis trifft. Wir fühlen die Energie, weil sie beim Eintreten unsere Ströme ändert, sie bleibt aber in uns stecken. Sie kann nicht ungehindert fließen. Das empfinden wir als Zorn, Wut oder Hass. Wir würden uns am liebsten wild bewegen oder etwas zerschlagen. Diesen Drang haben wir deshalb, weil wir die Energie irgendwie zum Fließen bringen wollen. Wir wollen das sie durchgeht, auch wenn wir uns dem vielleicht nicht bewusst sind. Körperliche Bewegung lässt die feinstofflichen Energien fließen. Das ist auch der Sinn von körperlichen Yoga.
Liebe kann sich in Hass umkehren. Die meisten Menschen kennen das. Der Grund ist hier folgender: Wenn wir für jemanden Liebe empfinden, dann entsteht dieses Gefühl durch die Ausstrahlung und Energie des anderen, die durch uns fließt und unsere inneren Ströme umlenkt. Wenn dieser jemand etwas tut, dass unangemessen in unseren Augen ist – sagen wir er geht fremd – dann entschließen wir uns, bewegt durch unsere Wertvorstellungen, seine Liebe nicht mehr in uns hinein zu lassen. Wir sagen: „Er ist es nicht wert, geliebt zu werden“. In Wahrheit blockieren wir damit die Energie, die von ihm kommt. Die ist aber noch da. Sie tritt in uns ein und will fließen. Wir aber blockieren sie mit unseren Gedanken. Was dazu führt, dass wir plötzlich Hass empfinden.
Das Heiße am sogenannten Versöhnungssex ist der Moment, wo diese angestaute Energie wieder fließen kann. Sie gleicht einem brechenden Staudamm, der die Blockaden wegschwemmt, die wir mit unseren Gedanken aufgebaut haben.
Wir empfinden nichts für Menschen, wenn ihre Energie nicht in uns eintreten kann. Das ist häufig der Fall, weil viele Menschen sehr verschlossen sind. Darum setzen sie sich in Bussen oder Zügen nur sehr selten zu anderen Menschen dazu, solange ein anderer Platz frei ist. Sie wollen keine Energie aufnehmen. Das ist eine Krankheit unserer Kultur. Wir verschließen uns enorm. Was auch in vielen anderen unserer Verhaltensweisen zu beobachten ist. Dieses Verschließen ist der Grund, warum es bei uns so viele depressive Menschen gibt. Sie lassen Liebe nicht in sich eintreten.
Sie empfinden weder Hass, noch Liebe, noch sonst irgendetwas für fremde Menschen, weil sie deren Ausstrahlung gar nicht in sich hinein lassen. Man kann sagen, sie sind gefühlskalt.