Liebe ForumsdenkerInnen,
beim Diskutieren stellt sich einem doch immer wieder mal die Frage: Kann das sein, was der andere sagt? Liegt dieser Aussage auch eine Wirklichkeit zugrunde? Und schließlich: Was meinen wir mit Wirklichkeit? Was ist real? Da gibt es viele Möglichkeiten.
Um die schier unübersehbare Fülle von Realitäten wenigstens zu klassifizieren wurden im Laufe unserer europäischen Geistesgeschichte verschiedene Weltvorstellungen entwickelt.
1. Monistische Modelle:
a) Materialismus: Alles, was ist, ist Materie. (Gibt es seit Thales von Milet, naturalistisch eingefärbt, und hört bei Marx noch lange nicht auf.)
b) Geistmonismus: Meines Wissens mit Beginn der Neuzeit zum ersten Mal bedacht. Hegel ist wohl der bekannteste Vertreter gewesen. Alles was ist, ist nur Geist. (Steiners Denken und auch der Okkultismus sind dem zuzurechnen.)
2. Dualistisches Modell: Alles was ist, ist entweder Geist oder Materie. (Hat sich ziemlich dominant verbreitet. Gibt es auch seit der Spätantike bis heute.) Ist in der Anthropologie als Leib-Seele-Modell bekannt.
3. Trichotomisches Modell: Alles was ist, ist entweder Materie oder menschlicher Geist (Seele incl.) oder absolutes Sein (Sein schlechthin, Agathon, Hen, Gott, Götterwelt... Seit dem Neuplatonismus bis heute.)
Es gibt auch noch Zwischenstufen, Abstufungen, zwischen bzw. in diesen drei Klassifizierungen, die ich jetzt vernachlässigt habe.
Welches Modell scheint euch am passendsten?
grüße von mwirthgen