Liebe allein genügt nicht!
Hallo kathi,
ich freu mich ehrlich wieder etwas von Dir zu lesen. Deinen Rückzug hatte ich mit Bedauern wahrgenommen und konnte ihn aber gut verstehen.
Ich bedanke mich dafür, dass Du Dich zurück gehalten hast. Ratschläge sind auch Schläge und tun oft mehr weh als eine offene Ablehnung, weil es ja so gut gemeint ist.
Das habe ich oft als ein typisches Problem unter sozial engagierten Frauen erlebt.
Ich habe vor Jahren einmal festgestellt dass ich eigentlich rundum kastriert worden bin.
Egal was ich machte es war falsch.
Aus dieser Not heraus, habe ich eine falsche Lebensentscheidung gefällt.
Ich habe mich angestrengt nicht da zu sein. Und wollte dann unbewusst von den andren, dann die Erlaubnis haben da zu sein. Ein Lebenskonzept, was schief gehen musste. Von dem ich aber vermute, das es oder ähnlich vielen Menschen geht. Da entstehen dann die witzigsten und schmerzlichsten Verflechtungen und gegen seitige Missverständnisse, die so kaum auflösbar sind.
So sehe ich mich seit ein paar Jahren vor die Aufgabe gestellt, einfach da zu sein und mich als die wichtigste Person in meinem Leben ernst und wichtig zu nehmen.
Gleiches erwarte ich auch von meinem Gegenüber. Dies funktioniert eben oft einfach nicht, weil der Gegenüber sich selber noch gar nicht so ernst und wichtig nimmt und sich deswegen oft durch meine direkte Art angegriffen und überfordert fühlt. Das weiß ich, trotzdem erwarte ich vom Gegenüber, dass es Aua sagen kann, wenn es sich verletzt fühlt. Selbst wenn ich es selber auch noch viel zu wenig sagen kann. Denn auch das klingt schon in manchen Ohren wie ein Vorwurf.
Da gibt es dann eine Menge von Versteckspielen, die ich dann, so weit ich sie entdecke, benenne. Hier macht die Wahrheit offensichtlich nicht frei, sondern noch Angst. Angriff oder schweigender Rückzug ist dann die Antwort.
Angriff kann ich parieren und auch noch verstehen. Bei schweigendem Rückzug kann ich nur bedauernd feststellen, dass ich mal wieder in einer schweigenden oder verstummten Isolation links liegen gelassen werde, aus welchen Gründen auch immer,die sich mir oft nicht so recht erschließen.
Wenn ich das merke kommt in mir regelmäßig eine Mordswut
hoch und kein Mensch scheint zu kapieren, dass diese Wut total berechtigt ist, wenn ich nicht gerade Selbstmord begehen soll. Ignoranz ist für mich der erste Schritt zur Todsünde, weil das Gegenüber seine eigene Aggression abgespalten hat hat und an andere in diesem Falle mich delegiert.
Liebe kathi,
Du bemühst dich jetzt mir die anderen zu erklären. Wem tust damit einen Gefallen? Dir oder den anderen?
Solche Bemühungen habe ich als frucht- und ergebnislos aufgegeben. Ich kenne sie zur Genüge und habe erkannt, sie entstammen einem großen Harmoniebedürfnis welches entsteht, wenn zuviel Ablehnung in den ersten Jahren des Lebens vorhanden gewesen ist und zu früh gelernt wurde von den eigenen Bedürfnissen abzusehen.
Es ist gut gemeint verhindert aber, die die jetzt gefragt sind Kaawi und moebius selber nachdenken zu lassen, was sie für Menschen sein wollen. Ich kann es nicht verhindern, dass sie sich lieb- und verständnislos verhalten. Ich kann es ihnen lediglich schreiben, dass sie es hier im Forum tun.
Nichts macht uns feiger und gewissenloser,
als der Wunsch von allen geliebt zu werden.
Marie von Ebner – Eschenbach (*1830, +1916)
Da ich mich im Reich Gottes befinde, muss ich gar nichts. Ich kann es auch bleiben lassen. Deswegen ist
jetzt für mich auch die richtige Zeit. Jemand anderer wird weiter machen. Ich setze jetzt Impulse zum Nachdenken, was der andere daraus macht ist seine Sache. Ich weiß, dass er mit Gott eins ist und sehe es als meine Aufgabe und Lieblingsbeschäftigung an ihn darauf aufmerksam zu machen, dass das so ist.
Ich suche also keine Symbiose mehr mit meinen Mitmenschen sondern ein selbstständiges Gegenüber von und mit dem ich Lernen kann die Probleme in dieser Welt zu sehen und anzupacken.
Da es da bis jetzt immer wieder zu neurotischen Verquickungen gekommen ist, zwischen Kaawi und mir und dem Baron und mir zu neurotischen Grabenkämpfen, bin ich ihm Moment ziemlich angeschlagen und brauche eine Pause. Das ist alles.
Dein liebevoller und gut gemeinter Kommentar tat mir gut in seiner guten Meinung von den inhaltlichen Aussagen sind wir doch ziemlich weit auseinander, obwohl ich Dich auf einer anderen Ebene ( ich kann es nicht anders ausdrücken) um das gleiche Ziel bemüht sehe und das ist gut zu wissen.
Liebe wird sie nicht erwidert
fließt zurück in das eigene Herz
und sänftigt und reinigt dieses.
unbekannt
meint
rg