Ich befürchte, das im "Himmel" alle obdachlos werden, weil die ideologischen und religiösen Überbauten in sich zusammenbrechen.
Das müssen lediglich die Fundamentalisten aller Religionen befürchten. Wenn man offen an das Thema herangeht und keine zu spezifischen Erwartungen an das Jenseits hat, kann da nicht viel passieren. Ich gehe sowieso davon aus, dass wir von dieser Seite aus immer nur
erahnen können, wie es
drüben sein wird.
.....Der Himmel? Eine "weitere Krücke" im Fahrwasser der "Spiritualität"!.....
... meint plotin, der es wie kein Zweiter versteht, jedes Thema mit einem Einzeiler abzuhandeln.
Sehe ich auch so. Spekulation über eine andere ? ideale Welt.
Das Problem mit der idealen Welt ist eben immer, dass es schwierig ist, sich eine solche ideale Welt vorzustellen, die
nicht langweilig wird. Giacomo hatte mit diesem Punkt schon ein Problem angesprochen, das man nicht ganz ignorieren kann. Wie wäre es denn auf der Erde, wenn plötzlich alle Wünsche erfüllt wären? Dann würden sich die Menschen vermutlich aus Langeweile gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Und im Himmel, wo alle zusammen kommen, was machen sie dann? Glauben sie wirklich, dass es für jede Religion einen eigenen Himmel gibt?
Die Fundamentalisten glauben, dass nur sie in den Himmel kommen, von daher erübrigt sich dieses Problem für diese Personengruppe. Alle anderen können da nur spekulieren. Vielleicht gibt es verschiedene geistige Wesen oder Götter, die bestimmte Bereiche der geistigen Welt beherrschen. So weit hergeholt ist das gar nicht, jedenfalls wenn man grundsätzlich daran glaubt, dass es die geistige Welt gibt.
Der Dienstmann Alois Hingerl war nicht gerade begeistert vom Himmel, weil es dort kein Bier gibt. Er war wohl schon zu alt, um noch an Sex zu denken, denn den gab es laut Jesus im Himmel der Christen auch nicht mehr
Nun, ich persönlich mag Rotwein mehr als Bier, und sehe diesen sogar in gewisser Weise als mein Lebenselixier an, aber im Himmel könnte ich darauf gut verzichten. Da sprach wohl der
Suchti aus dem Herrn Hingerl, der sich ein Leben ohne
seine Substanz nicht vorstellen kann. Von solchen Abhängigkeiten sollte man sich aber frei machen, wenn man an das Jenseits denkt. Und Sex? Wird schwierig ohne physischen Leib, zudem gibt es im feinstofflichen Dasein keinen sexuellen Trieb mehr, also fällt auch dieses "Problem" weg. Wer die Vorstellung des Himmels nicht mag, weil es dort keine leiblichen Genüsse mehr gibt, der ist meiner Meinung nach noch sehr "erdgebunden" und wird wohl noch viele Inkarnationen vor sich haben, ohne jetzt ein Urteil über diesen Alois Hingerl, den ich nicht kenne oder jemand anderen zu fällen, denn das steht mir nicht zu.
Die Bibel und andere religiöse Werke wurden in einer Zeit geschrieben, in der die Menschen noch viel direkter mit der geistigen Welt verbunden waren. Wir können heutzutage vieles vermutlich gar nicht mehr so verstehen, wie die Autoren es gemeint haben, nicht nur wegen dem fehlenden Bezug zur geistigen Welt, sondern auch weil unsere Sprache heute eine ganz andere ist. Die Fundamentalisten machen vermutlich den gleichen Fehler wie die Bibelkritiker, welche beide die Bibel so auslegen, als würde sie aus einer Reihe von historischen Angaben, Tatsachenberichten und wissenschaftlichen Fakten bestehen. Die Fundamentalisten sagen dann: Diese Fakten stimmen. Die Kritiker sagen: Diese Fakten stimmen nicht. Was beide Seiten vergessen, ist, dass die Autoren dieser Bücher keine Wissenschaftler waren und eine ganz andere Sprache gesprochen haben als wir heute.
... dass zum Erreichen des Ewigen Lebens Voraussetzung der Glauben ist, dass Jesus für die Erlösung der Sünden der Menschen gestorben ist. Das ist gewissermaßen eine Freikarte für den Himmel, den man leicht erreichen kann.
Also, es lässt sich meines Erachtens nicht von der Hand weisen, dass die Kreuzigung Jesu und das damit verbundene Sühneopfer für die Menschheit das zentrale Element des neuen Testaments ist. In der Anthroposophie wird dieses Opfer sogar als
das zentrale Ereignis des Weltenplanes bezeichnet. Nun ist aber die Frage: Was bedeutet es für den Einzelnen, dieses Erlösungswerk für sich selber anzunehmen, sofern er/sie dies will? Und hier kommt eben wieder oben beschriebenes Problem zum Vorschein, dass die Bibel noch in einer ganz anderen Relation zur geistigen Welt verfasst wurde und wir heute nur schwerlich nachvollziehen können, was genau damit gemeint war. Jedoch sollte uns dies nicht belasten, denn gerade erst gestern habe ich ein Interview mit Axel Burkart gesehen, der mir ein ganz neues Licht auf diese Bibelstelle geworfen hat:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.
Ich hatte mir bisher noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was eigentlich
geistlich arm bedeutet, aber jetzt verstehe ich es: Es bedeutet, getrennt zu sein von der geistigen Welt. Und das sind wir heute fast alle. Es wurde also wohl schon damals vorausgesehen, dass es eine Zeit der geistlich Armen geben wird. Und wenn dieses Zeit jemals war bzw. ist, dann ist es die Neuzeit, also das 20./21. Jahrhundert.
... der Langweiler-Himmel der Christen ;-)
Wie gesagt,
Langweiler-Himmel nur für diejenigen, die noch an irdischen Genüssen hängen. Ich mag zwar gutes Essen und Rotwein auch, aber für die geistige Welt/den Himmel bin ich sofort bereit alle körperlichen Genüsse aufzugeben.