redbaron
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AW: Über die Liebe zur Freundschaft oder das Prinzip des Wahrhaftigen
wer so viel über die "Liebe" schreibt, hat nicht wirklich etwas zu sagen.
Davon abgesehen würde mich etwas - ganz ehrlich - interessieren: wovon lebst du, Axl. Wer sind deine "Gönner"? Wer bezahlt dich?
Der Rote Baron
Die Liebe lässt einen nicht los.
Sie ergreift einen, durchdringt die Gesamtheit des Menschen und bringt eine Leidenschaft hervor, die uns lebendig macht.
Die Unerfüllbarkeit des leidenschaftlichen Verlangens nach mehr vom Leben wird durch die unstillbare Sehnsucht der Vorstellungskraft gegeben. Das Leiden ist schmerzhaft zu vernehmen. Man leidet mit den Menschen, welche man liebt mit. Dies geht weit über das normale Mitfühlen hinaus.
All dies hier hat nichts mit der sinnlich-körperlichen Erotik, dem Sex, zu tun, sondern ich beziehe dies auf die rein geistig-mentale Liebe zu den wenigen echten Freunden, die man im Leben hat.
Die Liebe ist immer aktiv und zeigt sich stets nur in der Tat, denn die re_aktive Liebe ist die normale Nächstenliebe, welche wir allen Lebewesen entgegenbringen sollten.
Mit der Liebe ist es so, dass es einen nicht erklärbaren kausalen Gesamtzusammenhang gibt. Es gibt ein irrationalen, unerklärlichen, unaussprechlichen, unbegreiflichen Teil der Liebe, die einfach da ist. Man kann dies nur erleben, erfahren, das dies so ist.
Warum und wieso dies so ist und bleibt wohl ein Rätsel.
Man kann auch jenen tiefen Gefühle verdrängen und verleugnen, um die persönlichen Leiden, die die Leidenschaft nun zwangsläufig mit hervorbringt auf ein relevantes Maß zu reduzieren. Dazu legt man sich einen Schutzpanzer an, der bestimmte aufkommende Gefühle nur bis zu jenen Punkt gelangen lässt.
Bei mir funktioniert das nicht. Es hat auch noch nie funktioniert und ich probiere es auch nicht mehr aus. Sehr schade finde ich es persönlich, wenn ich auf jenen Schutzpanzer treffe und ich merke, dass man Gefühle blockiert. Die Menschen reagieren dann recht eigenartig - wirken dann eher zurückweisend. Das ist dann der Grund dafür, so meine ich zu mindestens, dass man mir zu verstehen gibt, dass ich mich zuweit in die Privatsphäre des Menschen vorgewagt habe. Man trifft auf jene Menschen - sie könnten Freunde werden - wollen aber doch nur Bekannte sein.
Wie Hegel es bereits schon schrieb: "Das Bekannte überhaupt ist, darum weil es bekannt ist, nicht erkannt.“
Bekanntschaften schließt man überall und würde man die Bekanntschaften pflegen, man hätte einen wahrlich großen Bekanntenkreis. Doch mir liegt nicht sonderlich viel daran. Sicherlich sind auch Bekanntschaften wichtig, letztendlich sind fast alle sozialen Kontakte Bekanntschaften, aber sie sind nicht die Liebe zur Freundschaft und sie beschränken sich meist auf bestimmte Bereiche - Teile des Leben.
Freie und wahre Liebe zu differenzieren hat im Denken nichts gebracht. Die wahre Liebe ist immer auf Freiwilligkeit und Wechselwirkung bezogen, ohne jeden Zwang, ohne Beschränkungen, ohne Forderungen usw.
Wenn man sich selbst jene Freiheit nimmt, die man den anderen auch eingesteht, dann geht diese Wechselwirkung auf. Jedoch ist diese Freiheit eher als Freiwilligkeit zu verstehen. Der freiwillige Verzicht zu Gunsten der anderen und eben NICHT die Freiheit alles tun und lassen zu können. Man bedenke nur die aktive Tat zeigt die Liebe an. Wer seine persönlichen Freiheit auf Kosten und Gefühle der anderen ausnutzt, zeigt in seinem Verhalten dass man wohl doch nicht wahrhaftig liebt. Das setzt auch voraus, dass man mitdenkt, im voraus jene Dinge in der Aktion ausschließt, weil man durch die besondere Verbindung mit den anderen die Gefühle sehr gut abschätzen kann. Man weiß dann einfach, welche Dinge - seien sie noch so klein - bringen eine Freude hervor und umgekehrt, welche Dinge sind eher kritisch zu betrachten.
Axl
wer so viel über die "Liebe" schreibt, hat nicht wirklich etwas zu sagen.
Davon abgesehen würde mich etwas - ganz ehrlich - interessieren: wovon lebst du, Axl. Wer sind deine "Gönner"? Wer bezahlt dich?
Der Rote Baron