Ja-leider:
So ist es!
Ich weiß nicht, ob dieses "leider" gerechtfertigt ist. Natürlich wäre generell bessere Bildung unter manchen Blickpunkten "schön", aber ist es mir wichtiger, ob ein Busfahrer bzw ein Arzt sein Handwerk versteht oder ob der Busfahrer bzw Arzt "gebildet" ist und zwischen einer Oboe und einem Fagott unterscheiden kann ? Ein Busfahrer, der neben seinem Unfallfahrzeug steht und Wallenstein rezitiert...ich weiß nicht, ob so einer wünschenswert ist. Und wenn ich die Gesellschaft von Gebildeten schätze, kann ich ja auch so ihre Nähe suchen.
Ich denke, Bildung unterscheidet sich von Ausbildung oder Kenntnissen hauptsächlich dadurch, dass Bildung keinen unmittelbaren praktischen Nutzen bringt oder auf einen gewissen Zweck ausgerichtet, also mehr oder minder Selbstzweck ist.
Also, eine Art von Luxus. Und sich zeitraubenden Luxus zu leisten ist in einer Geiz-ist-geil-Gesellschaft selten. Das sehe ich als einen Preis, der für den Wohlstand zu zahlen ist. Wenn der Preis es wert ist, wäre dieses "leider" (als Ausdruck für eine Fehlentwicklung) nicht ganz angebracht. Ob es aber tatsächlich eine Fehlentwicklung ist, ist schwer zu sagen - denn der idealistische Geist stellt sich eine Welt voll Gebildeter ohne Verlust an materiellem Wohlstand vor.
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