Zitat von Frischling:
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Dass Jesus nicht den Frieden bringen wollte, sondern das Schwert, hast Du ja selbst erwähnt.
Dass ich das erwähnt habe, das stimmt.
Zum "Frieden" heißt es aber weiter: "Nicht den Frieden bringe ich euch, wie ihr ihn versteht, sondern den Frieden wie ich ihn meine"
In meinem erweitertem Umgang nach dem Wörtchen "sondern" lasse ich aber oft und gerne Folgendes in mir wirken: ----- "Sondern den Frieden des Geistes. ...Sondern den Frieden des Herzens.... Sondern den Frieden in den Sinnen....Sondern den Frieden der Harmonie......Sondern den Frieden vieler schöner Seelenregungen....Sondern den Frieden innerer Bescheidenheit"..... usw. usf.
Du darfst jedes Wort der Bibel so hinzubiegen versuchen, bis es Dir gefällt. Aber SO steht es geschrieben (Elberfelder Bibel):
"Meint nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden." (Matth. 10,34-39)
Nennst Du es wirklich Harmonie, dass man seine Eltern und Geschwister und Kinder hassen muss, wenn man Jesus nachfolgen will? Das wird an anderer Stelle doch SO ausgelegt:
„Wenn jemand zu mir kommt und HASST nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein“ (Luk. 14, 26)
Ein wirklicher weiser Forderer der Liebe hatte es fast genau so formuliert, nur das Wort HASST durch das Wort LIEBT ersetzt!
Aber wie sollte denn ein Mann Ahnung von LIEBE haben, der im Glauben leben musste, dass er nach dem Willen des Allmächtigen leiden und sterben muss?
Und wenn man nicht in der Lage ist, sein "Schwert" zu handhaben, dann gelingt es kaum, sich im Jetzt vom Vorteilsdenken und/oder vergangenem Tun zu trennen. Dann friert die Gesinnung ein und der innere Mensch bleibt stehen, wird unbeweglich. Der Mensch wird zu Stein.
Für mich zählt nicht das liebliche Anhimmeln eines gescheiterten Weltuntergangspropheten, der das LETZTE GERICHT noch zu Lebzeiten zumindest einiger seiner Jünger abhalten wollte. Ich fragte Dich doch dazu:
"Meinst Du Jesu Christi, der laut Bibel noch zu Lebzeiten das einiger seiner Jünger das Letzte Gericht abhalten wollte und der alle Menschen verdammt, die sich nicht zu dem in der Bibel behaupteten Gott bekehren?"
Und Du bist meiner Frage einfach so ausgewischen:
"Ja, ich meine genau den Jesus Christus, von dem die Seligpreisungen überliefert sind und der mit den sündigen Zöllnern zu Tisch gesessen und mit Huren umgegangen ist."
Ja, das ist von Jesus so überliefert, aber auch sein VERDAMMEN aller Menschen, die sich nicht zum dreifaltigen Gott bekennen, denn das steht SO in der Bibel:
"Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 15+16)
Das LETZTE Gericht kündigte er schon bei seiner ersten Leidensankündigung an:
„Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse.“ - „Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.“ (Matth. 16, 21 und 27+28)
Es ist Dir ja unbenommen, nur das lesen zu wollen, was zu Deinem Gottesbild passt. Aber im Denken anderer Menschen erlangen andere Aussagen Wirkung. Ich habe Dich mit geschichtlichen FAKTEN konfrontiert und gefragt:
"Wie erklärst Du Dir, dass der größte Religionskrieg in der Geschichte der Menschheit und die beiden Weltkriege und der letzte gegen den Willen der UN-Mehrheit geführte Angriffskrieg gegen ein islamisches Land ausgerechnet von Christenn initiiert wurden, die einen Forderer der Liebe zu den Feinden angebetet haben? Wo ist er denn, der Frieden, den Dein Jesus in die Herzen der Menschen gesenkt hat?"
Darauf gehst Du gar nicht ein, so, als wären diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht auch durch das ermöglicht worden, was das Denken von Menschen geprägt hat, die auch von der BIBEL beeinflusst wurden.
Der Buddhismus ist älter als das Christentum. Warum gingen von Buddhisten denn nicht vergleichbare Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus?
Ich bestreite ja nicht, dass Dich Bibelaussagen positiv beeinflusst haben. Ich kenne viele Christen, die sich zumindest bemühen, so zu handeln, wie Jesus das so erhoffte:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matth. 7, 12)
Aber für mich zählen nicht Details, sondern die Auswirkungen einer Religion insgesamt. Was also sagst Du zu den angesprochenen Weltverbrechen? Wieso verteidigst Du die Beschreibung eines denkbar giftigsten Feindes der Religionsfreiheit in der Bibel? Glaubst Du, diese Beschreibung in der Bibel und dem Koran könne keine negativen Wirkungen für den Weltfrieden erlangen?