Hallo rotegraefin!
Im AT 2 Buch Moses Kapitel 20 Vers 17
Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Aus diesem einen Gebot hat die Kirche 2 gemacht weil wir sonst nur 9 Gebote hätten durch das entfallen des Bildnissverbotes.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut .
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
Zum Bilderverbot denke ich das dieses Gebot einfach weggelassen worden ist weil es der Kirche sonst Macht entziehen würde. Sonst wäre keine Marienverehrung, Heiligenverehrung, riesige Kathedralen... mehr möglich.
Hallo rudib
Ich meine diese Gebote sind alle nur zu verstehen, wenn die Einbindung in die geschichtliche Tradition der Flüchtlinge aus Ägypten verstanden wird.
Die Zehn Gebote
1 Dann sprach Gott alle diese Worte:
2 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
4 Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;
6 bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
7 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
8 Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
9 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
10 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.
12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
13 Du sollst nicht morden.
14 Du sollst nicht die Ehe brechen.
15 Du sollst nicht stehlen.
16 Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
17 Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Es ist schon eine sehr interessante Frage, warum der Besitz so in den Vordergrund geschoben wurde und damit das "goldene Kalb" und der Tanz um es so wichtig geblieben ist.
Ich bin außerordentlich überrascht und erfreut, welch eine gute Diskussion sich hier ergeben hat und wie viele unterschiedliche Denkansätze hier zum Tragen kommen.
Etwas was mir sehr am Herzen liegt ist noch darauf zu verweisen, dass der Mensch nicht umhin kommt sich ein Bild zu machen. So bleibt auch das Gottesbild, was mir oder jedem anderen in seiner Entwicklung eingeprägt hat. Ist es ein Sklaventreiber, der die Menschen dazu zwingt einfach immer nur zu schuften oder ist es ein befreiender Gott, der mich aus der fixen Idee befreit, etwas tun zu müssen?
Zwischen diesen beiden Polen sich hin und her zu bewegen und seine jeweilige Mitte zu finden scheint mir die Aufgabe eines jeden Menschen zu sein. Ebenso wie zwischen der Liebe zum Tod oder Liebe zum Leben zu entscheiden und der eigenen Angst vor dem Tod immer wieder in die Augen zu schauen und Schritt für Schritt in ein größeres Leben einmünden zu lassen.
Es bleibt uns also nichts anderes übrig als sich selbst und Gott in einem zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Mehr ist keinem Menschen in seinem Leben aufgegeben aber auch nicht weniger.
Die heutigen Gottesbilder bestehen bei sehr vielen frommen Menschen darin, dass dies ihnen zu wenig ist, oder was für ausreden sie noch alles haben.
Da gilt es dann den ungeheuren Aberglauben zu überwinden, den uns der Nihilismus beschert hat, das der Mensch nichts wert sei. Dieser Aberglaube wird ganz gehörig von Wirtschaft, Verwaltung, Exekutive und Legislative ausgenutzt. Dort ist der steht Besitz über der Würde des Menschen.
Da gilt es heute, wie damals Korrektur zu betreiben. Heute ist wohl eine 40 jährige Wüstenwanderung mit einem ganzen Volk von einem Landstrich zu dem anderen nicht mehr möglich. Deswegen gilt es eine seelische Wüstenwanderung anzutreten, um das seelisch brachliegende Land zum Leben und zum Blühen zu bringen.
@ Kultus Maximus,
es gibt durchaus einen Unterschied zwischen Aberglauben und Glauben. Wer wie ich viel mit einfachen Menschen in Berührung gekommen ist, kann dies einfach nicht leugnen. Nur dem der einem Aberglauben unterliegt dem kommt es niemals so vor und dieser Aberglaube sollte in jedem Fall mit Ernst und Respekt behandelt werden, damit die Tür offen bleibt für einen der Zeit angemessen Glauben.
Dazu ein Beispiel von zwei Entwicklungshelfern in den 50iger Jahren auf eine Südseeinsel. Die Leute dort kannten noch kein Rad. Es galt schwere Lasten zu bewegen und sie überlegten mit den Leuten wie diese zu transportieren wären. Die Leute hatten ein Vollkommenheitssymbol ähnlich unseren Abbildungen vom Auge Gottes und die Leute schlugen ganz selbstverständlich vor, das so ein Symbol zu einem guten Fortbewegungsmittel entwickelt werden konnte. Sie bauten also ein Fuhrwerk mit diesen ausgebeulten Dreiecken und eins mit Rädern. So konnten sich die Leute auf dieser Insel davon selber überzeugen was einen leichteren Transport ermöglichte. Beide Entwicklungshelfer waren von 25 Jahre später erschüttert und beeindruckt von den Diskussionen die sich aus dieser einfachen praktischen Darstellung ergeben auf der Insel ergeben hat. Das ganze Weltbild der Leute muss ganz enorm erschüttert worden sein.
Ich glaube ganz fest daran, dass wir heute ganz gewaltig in der ganzen Welt mit diesen Erschütterungen zu tun haben. Es geht um die ganz einfache Bewusstseinserweiterung, dass jeder Mensch weil nach Gottes Ebenbild als Mann und Frau erschaffen und Gott eben Mensch wurde, eigentlich mit dieser Logik keiner darum herum kommt in jedem Menschen Gott anzutreffen und damit etwas sehr Beachtenswertes und zwar völlig gleichgültig was dieser Mensch glaubt. Da brauchen wir uns nur noch gegenseitig die Hilfe und Unterstützung zu geben, den Irrglauben aufzugeben irgendjemand sei größer oder kleiner als ich.
rg