• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

warum __man__ von Kunst nicht leben können

AW: warum __man__ von Kunst nicht leben können

Es gibt keinen Anspruch darauf, von dem "leben zu können", was man gerne macht oder gut macht. Es gibt noch nicht einmal einen Anspruch darauf, davon "leben zu können", was andere von einem wollen. Wer leben können will, muss einen Dreh finden, um an Geld zu kommen, ob das dadurch möglich werdende Leben lebenswert ist, das bleibt dahingestellt.

Dass unsere Gesellschaft hinsichtlich einer lebenswerten Welt anspruchslos ist, wissen wir. Aber was du schreibst, klingt fast so, als würdest du dich damit identifizieren. Und Identifikation ist Mittäterschaft, nämlich genau die Art formal legaler Gewalt, die den Gutmenschen ausmacht. Der Rat zu einem "Dreh" ist eigentlich ein Aufruf zu Gewalt. Aber einer, den das kranke System krankheitsbedingt deckt...
 
Werbung:
AW: warum __man__ von Kunst nicht leben können

Ist das jetzt die entspannte Erfolglosigkeit?

Nein. Was ein "Erfolg" ist und was " Erfolglosigkeit", das ist individuelle Wertung.

Ich habe oben lediglich das Ergebnis meiner jahrzehntelanger Beobachtungen in wenigen Worten zusammengefasst.

Ich habe einige Menschen kennengelernt, die wunderbare Fähigkeiten und Talente haben, dafür aber keine Nachfrage, also keinen Markt finden. Diese Fähigkeiten begründen offensichtlich keinen Anspruch, davon "leben zu können". Natürlich könnte der Staat Gesetze erlassen, die jeden Haushalt zum Kauf eines bestimmten Kontingentes an Keramik, Plastiken, Bildern, Schauspielereien oder Gesängen verpflichteten. Künstliche Märkte gibt es nämlich zuhauf.
 
AW: warum __man__ von Kunst nicht leben können

Welche Art von Kunst und Kultur vermisst Du am meisten?

Bzw. auf welche Art von Kunst und Kultur kannst Du verzichten?

Theater ist es, was ich am meisten vermisse. Dabei denke ich manchmal, die
Ausstattung könnte etwas weniger pompös sein. Aber es wird wohl mehr an
der Gage als am Prunk gespart.
Die Zeitung würde ich abonnieren. Ich bin aber froh darüber, dass ich im Haus
als Dritte mitlesen darf. Leider dann erst 16/17.oo Uhr. Da ist für manches die
Krähe schon tot.
Meine letzte Reise war 2004.

Verzichten kann ich gut auf Darstellungen in Filmen, die ekelhaft und unwirklich
sind. Das hat aber wahrscheinlich mehr mit meinem Alter zu tun.
Da steckt sicher sehr viel Arbeit und Können darin. Aber - na, ja.

Auf Boshaftigkeiten kann ich immer verzichten.

Frdl. Gruß
 

Kunst erfordert Kreativität und Können und kommerzielle Begabung.

Armagh schrieb:
...
Du scheinst nicht zu wissen, wie schwer es ist,
sich überhaupt erstmal ein Publikum aufzubauen...

... na dann macht man eben einen Brotberuf, kein Problem....
Armagh,
du scheinst eine elementare Tatsache zu übersehen:

Ein freiberuflich tätiger Künstler ist ein selbständiger Betreiber
eines Ein-Personen-Unternehmens, und als solcher hat er natürlich
mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen, mit denen jeder Betreiber
eines Ein-Personen-Unternehmens zu kämpfen hat.

Insbesonders darf er sich nicht damit begnügen, sein Angebot darzustellen,
sondern muss sich auch darum kümmern, ausreichend viele Abnehmer für sein
Angebot zu finden.

Dabei ist es völlig egal, ob er nun eine Kebab-Bude betreibt, oder ein
Buchhaltungsservice, oder eine Änderungsschneiderei, oder ein Piercing-Studio,
oder eine Lebenspartnerverkuppelung, oder eine Töpferei, oder ein Ziviltechniker-Büro,
oder eine Wohnungsvermittlung, oder eine PR-Beratung, oder sexuelle Dienstleistungen,
oder ...

Wer es selbst nicht schafft, ausreichend viele Abnehmer für sein Angebot zu finden,
der muss wohl oder übel den Traum von der Selbständigkeit begraben und danach
trachten, bei einem Unternehmen unterzuschlüpfen, das diese Aufgabe sehr wohl
bewältigt.

Als freiberuflich tätiger Künstler zu überleben, erfordert die Eigenschaften
Kreativität, handwerkliches Können, und ein Mindestmaß an kommerzieller Begabung.

Das mag für dich hart klingen,
aber so ist das nun einmal in einer arbeitsteiligen Gesellschaft.

Armagh schrieb:
...
Das ganze läuft darauf hinaus,
daß man hohe Qualitat für sehr wenig Geld anbietet.
...
Wer sollte denn deiner Meinung nach über den Marktwert eines Kunstwerkes
entscheiden, wenn nicht die Abnehmer?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden. <

 
AW: warum __man__ von Kunst nicht leben können

Nein. Was ein "Erfolg" ist und was " Erfolglosigkeit", das ist individuelle Wertung.

Ich habe oben lediglich das Ergebnis meiner jahrzehntelanger Beobachtungen in wenigen Worten zusammengefasst.

Ich habe einige Menschen kennengelernt, die wunderbare Fähigkeiten und Talente haben, dafür aber keine Nachfrage, also keinen Markt finden. Diese Fähigkeiten begründen offensichtlich keinen Anspruch, davon "leben zu können". Natürlich könnte der Staat Gesetze erlassen, die jeden Haushalt zum Kauf eines bestimmten Kontingentes an Keramik, Plastiken, Bildern, Schauspielereien oder Gesängen verpflichteten. Künstliche Märkte gibt es nämlich zuhauf.

Sind denn nicht diese "speziell begabten" Künstler für die Nachfrage aus dem kriminellen Milieu tätig? Als Berufsstalker, Onlinespitzel, Paparazzi, Geldwäscher... das können aus Sicht des kriminellen Abschaums alles "wunderbare Fähigkeiten" sein...
 

Begabungen für eine kranke Gesellschaft.

Euro Fighter schrieb:
Sind denn nicht diese "speziell begabten" Künstler
für die Nachfrage aus dem kriminellen Milieu tätig?

Als Berufsstalker, Onlinespitzel, Paparazzi, Geldwäscher...

das können aus Sicht des kriminellen Abschaums alles "wunderbare Fähigkeiten" sein...
Unerschrockener Fighter für den €uro,

so ist das nun einmal in einer kranken Gesellschaft !



> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: warum __man__ von Kunst nicht leben können

(Prof.) Joseph Beuys hat im Rahmen seiner Kunsttheorie der "sozialen Skulptur" so was von festgestellt, dass: "Jeder Mensch ist ein Künstler" …

Wenn, also, die Kunst zu Leben nicht reichen sollte, um von dieser Kunst zu leben, na dann weiss ich ja auch nicht …

… von meinem eigenen Schaffen weiss ich zu berichten, dass es einen gehörigen Unterschied macht, ob für ein (zahlendes) Publikum geschaffen wird, oder (nur) für die eigene Person … BEIDES nennt sich aber immer noch Kunst … ein Wort mit vielen Begrifflichkeiten … FÜR DEN KÜNSTLER … :romeo:
 
Werbung:
Zurück
Oben