Ich denke, dass man hier auch zwischen erziehung und sozialisation unterscheiden muss. Eine "soziale reife" kann ohne erziehung nur bedingt entstehen. Zumindest in unserer gesellschaft.
Die Erziehung (der Kinder durch ihre Eltern) ist der chronologisch erste Versuch zur Sozialisation, also eine Entwicklungsstufe zur Sozialisation. Ich glaube aber, dass auch Heimkinder sozial reif werden können, wenn sich früh und intensiv genug geprüfte Psychologen um sie kümmern.
Aber einige dinge verstehe ich nicht:
Sind menschen, die sich besonders von dem rest abheben (manche sagen auch querköpfe oder individualisten) denn jetzt eurer meinung nach schelcht sozialisiert, oder schlecht erzogen, weil sie sich nicht in unser sythem eingliedern wollen? Nur weil sie kein teil von unserem puzzle sein wollen?
Wenn diese Querköpfe oder Individualisten trotz ihrer Eigenheiten etwas gesellschaftlich anerkanntes leisten, sind sie auch sozial reif. M.M.n. sollten sie aber eine Mindestmoral schon leben: Respekt vor oder Liebe zum (auch neuem) Leben, Respekt vor fremdem Eigentum und vor der Wahrheit.
Denn ich denke um ein solcher querkopf zu sein, muss man vorher schon die moralwerte und das "richtige" denken der menschen verstanden haben.
Naja, ich glaube eher, dass die meisten Menschen zuerst Querkopf sind und dann erst sozial reif. Es gibt keine braven Kinder, höchstens geschreckte, geschockte und brav ge(über)fütterte Kinder. Es gibt aber - hoffentlich genug - brav gewordene Erwachsene.
Aber sind die jenigen, die sich nicht nach unseren normen richten gleich schlechtere menschen?
Menschen, die sich nach keinen Normen richten, sind sozial unterentwickelte Menschen. M.M.n. dürfen Menschen bis zu ihrem 25. Lebensjahr sozial unterentwickelt sein.
Eigentlich sieht es die mehrheit der gesallschaft doch (traurigerweise) so, oder nicht?
Müsste man mit einer Riesen-Volksbefragung feststellen - wer soll das bezahlen ?
Besonders erwachsene.. die machen sich viel mehr gedanken um die meinung anderer. Da haben die kleinen doch eindeutig mehr phantasie, sie leben viel freier. Also werden doch alle kinder eigentlich nur verzogen, um in unsere gesellschaft zu passen.
Da stimme ich Dir zu; Kinder sind uns an Fantasie überlegen. Kinder können sehr wohl verzogen werden; die (gewaltlose) Kindererziehung gehört m.M.n. zu den zwei schwersten Arbeiten überhaupt.
Und genau diese "Verformung" nennt man sozialisation?
Wenn sich die Gesellschaft so entwickelt, wie man das Kind erzogen hat, kann man von keiner Verformung sprechen.
Kindergarten, Schule, möglichst noch uni und JOB! Das ist doch das, was eine person erreichen MUSS, die von der gesellschaft akzeptiert werden möchte. Geld=Asehen (oder auch neid).
Um glücklich zu sein, brauchen wir auch noch eine (gegenseitige) Liebesbeziehung.
Alles was wir machen hängt von den anderen ab, außer wir steigen ganz aus. Gehen z.b. ins australische outback, oder das amazonasgebiet um nicht mehr in irgendwelche formen gepresst zu werden.
Naja, einiges können wir schon auch selbst (mit)manipulieren, zumindest in einer Demokratie (freie Wahl eines Partners, des Berufs oder einer politischen Partei). Ein totales Aussteigen aus der Gesellschaft gibt es meiner Meinung nach nicht; auch der selbständigste Mensch kann sich alle seine Bedürfnisse nicht ohne die Hilfe anderer Menschen erfüllen. "In Formen gepresst": wenn man selbst draufkommt,
was man will und
welchen Weg man zu diesen Wünschen und Zielen gehen will
kann man nicht davon sprechen, dass man in "Formen gepresst" wurde.
Können also zum beispiel pubertäre "Punks" schon so reif sein, dass man sie als individualisten bezeichnen könnte?
-Ich glaube es nicht.
Da sind wir einer Meinung; "Punks" sind auch für mich negativ (= sozial unterentwickelt) belegt. Man sollte ihnen aber eine Entwicklungsfähigkeit nicht absprechen.
Ich weiss, ich schreibe ein bisschen wirr, aber ich hoffe, dass ich verstanden werde und ihr mir ein bisschen aus der verwirrung helfen könnt.
;-)
Ich hoffe, dass ich etwas zur Entwirrung beitragen konnte ?!
Viele Grüße
Zeili