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Vorherbestimmer Willer. Wie fühlt ihr euch bei dem Gedanke?

Ich, als harter Determinist (...)

Richtig, aber Gott in der Fragestellung auszuschließen, hätte zur Folge dass man über den Determinismus nahezu gleichgültig eingestellt sei. Denn wenn schon kein Gott vorherbestimmt, dann nur der Mensch für sich allein, ob bischen Zufall im Spiel wäre oder nicht sei für vielen uninteressant.
Ich bin in dieser Frage gleichgültig. Wer wäre ich, für mich festzulegen, wie die Welt zu sein hat? Sie ist, wie sie ist, und ich kann staunen, fragen, hinterfragen, lesen, lernen, lernen, lernen, nachrechnen. Das Doppelspaltexperiment zeigt halt eindeutig, dass da was verschmiert, wenn man genau hin schaut. Ob man da nun einen Gott sieht, der sich nicht in die Karten schauen lassen will, oder die Natur oder was auch immer, es ist eben, wie es ist, ob man es versteht oder nicht.

Letztendlich sind sowohl Religionen als auch wissenschaftliche Theorien doch bloß Asymptoten, auf denen surfend wir uns dem alltäglichen Wahnsinn nähern. Die meisten ertrinken dabei.
 
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Gott sagt ja bei Neale Donald Walsch ganz klar, er hätte uns einen freien Willen gegeben, und den würde er uns auch niemals nehmen... Alles andere wäre auch nur eine Übergriffigkeit, ein Eingriff in das Schicksal, und damit schwarze Magie.... Außerdem würde es im Gesamtzusammenhang des Heilsgeschehens zu Selbstwidersprüchen führen... Nur ein freier Wille ist mit dem christlichen Glauben wirklich vereinbar, und so wurde der freie Wille des Menschen auch als Dogma der Katholischen Kirche festgeschrieben
Das Wort "Willensfreiheit" kommt leider nicht in der offiziellen Bibel vor. Schreibt Neale Donald Walsch seine eigene Bibel?

Aus der offiziellen Bibel (Luther 2017) kann ich einige Bibelstelle nennen:

Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, [wie] eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: »Was machst du? Dein Tun ist ungeschickt!« 10 Weh dem, der zum Vater sagt: Warum zeugst du?, und zur Frau: Warum gebierst du? 11 So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Schöpfer: Wollt ihr mich zur Rede stellen wegen meiner Söhne? Und wollt ihr mir Befehl geben wegen des Werkes meiner Hände? (Jesaja 45:9-11)

Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht etwa ein Werk zu seinem Meister: Warum hast du mich so gemacht? 21 Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen? (Römer 9:20,21)

In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens, (Epheser 1:11)

Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen. (Offenbarung 4:11)

Ich habe in der Bibel lange nach einem Hinweis zum Indeterminismus gesucht, aber nichts gefunden. Jedoch konnte ich mich darauf einigen, dass der Determinismus (sprich Prädestination) nicht mit dem Inhalt der Bibel widerspricht. Es kommt nämlich auf die richtige Definition an was Verantwortung, Liebe und Willensfreiheit betrifft.
 
Ich habe in der Bibel lange nach einem Hinweis zum Indeterminismus gesucht, aber nichts gefunden. Jedoch konnte ich mich darauf einigen, dass der Determinismus (sprich Prädestination) nicht mit dem Inhalt der Bibel widerspricht. Es kommt nämlich auf die richtige Definition an was Verantwortung, Liebe und Willensfreiheit betrifft.
Jesus selbst soll klargestellt haben, dass einzig der Wille des Gottes geschehen soll, der im Voraus weiß, was geschehen wird:

„Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden.“ (Matth. 6, 8-10)
 
Das Doppelspaltexperiment zeigt halt eindeutig, dass da was verschmiert, wenn man genau hin schaut
Das Doppelspaltexperiment zeigt, dass eine Beobachtung nicht ohne eine Wechselwirkung funktioniert. Und durch diese Wechselwirkung wird die Welle zu einem Teilchen "implodieren" und ausgehend vom Ort des Teilchens entstehe gleich ein neuer Impuls in Form einer Welle. An sich ist es nicht so spektakulär. Aber der Ort wo die Wechselwirkung stattfindet, lässt sich nicht vorhersehen. Sie kann auf der eine Fläche landen, oder auf der anderen. Die Quantenphysiker können die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, was von einem gleichmäßig verteilenden Zufallsgenerator spricht. Aber ein echter Zufall kann damit nicht bewiesen werden, genausowenig wie von einer Wirkung ohne Ursache, sie widersprechen für mich jeglicher Logik
 
Es ist eigentlich viel einfacher, wenn man annimmt, dass es den berüchtigten Dualismus gar nicht gibt. Du kennst diese Erklärung bestimmt: Eine Cola-Dose sieht von der Seite wie ein Rechteck aus, wenn man passend hin schaut, von unten wie ein Kreis. Es bleibt aber eine Cola-Dose. Ein Elektron bleibt ebenso ein Elektron, auch wenn es von hier aussieht wie ein Teilchen und von dort wie eine Welle. Vielleicht sollten wir der Einfachheit halber solchen Elementar-"Teilchen" neben Farbe, Spin, Masse und Co noch eine weitere Eigenschaft wie "Humor" anheften... Die meisten Menschen steigen ja schon bei dem Gedanken aus, dass man etwas zweimal um sich selbst drehen muss, damit es wieder aussieht wie vorher (Spin 1/2). Nun stelle man sich auch noch vor, dass es in der Quantenwelt keine perfekte Kugel gibt, sondern nur mit +/-, dann erzeugt so ein Elektron, wenn man es dreht, sowohl ein elektromagnetisches als auch ein gravitatives Feld. Und die sind auch noch gequantelt, sogar zeitlich.

Genau genommen ist das auch dann, wenn man die Mathematik dahinter nicht komplett drauf hat (ist zB bei mir so), durchaus verständlich. Man muss sich nur drauf einlassen und sich von Begriffen wie "glatt" trennen, oder von sowas wie "ich glaube nur, was ich selbst malen kann".
 
Ich fühle mich meistens frei, auch wenn ich mir nicht Mal theoritisch vorstellen kann, wie mein Will weder determiniert noch zufällig sein soll. Aber eine solche Welt könnte besser sein, weil man dann ein gerechteres Strafsystem schaffen müsste.
Denn dadurch dass Gott nicht in dein Leben eingreift, kannst du deine Zukunft immer noch selbst vorhersehen und vorherbestimmen. Dass Gott dein Leben bereits vorherbestimmt hat, bedeutet nicht dass es im Widerspruch zu deiner eigenen Vorherbestimmung sei und nicht durchgesetzt werden kann.
Vorraussehen setzt Vorherbestimmung vorraus. Es werden ja nicht mögliche Zukünfte vorrausgesehen, sodnern nur die eine die dann zu 100% eintreten muss.
Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht etwa ein Werk zu seinem Meister: Warum hast du mich so gemacht? 21 Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen? (Römer 9:20,21)
Der Töpfer ist verantwortlich, was er aus dem Ton macht; welche Begierden, Schwächen, Willensstärke er ihm einsetzt.
 
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Der Töpfer ist verantwortlich, was er aus dem Ton macht; welche Begierden, Schwächen, Willensstärke er ihm einsetzt.
Jeder, also Mensch und Gott, ist verantwortlich für den Zweck seiner Tat, nicht aber für den Mittel zum Zweck, sofern der Mittel im Rahmen seiner Freiheit verwendet worden ist.

Würdest du sagen, dass jeder wissentlicher Verursacher für sein Wirken verantwortlich ist, unabhängig davon was er bezwecken wollte?
 
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