• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Visionen

Also dann doch lieber zurück zu den Visionen

Richtig, ich sprach von Tagträumen.
Allerdings ist der Begriff Vision auch zumindest mehrdeutig. Was ist dann hier mit Visionen wirklich gemeint?

"Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen."
Helmut Schmidt

Helmut Schmidt meinte damit sicherlich die Deutung des Begriffs im politischen Sinne, wenn also jemand von so etwas spricht wie etwa "Ich habe die Vision, dass in Zukunft ...".

Dann gibt es Menschen, die wir als "Visionär" bezeichnen, weil sie eine zukünftige Entwicklung früh vorhergesehen zu haben scheinen. Elon Musk zum Beispiel wird manchmal als "Visionär" bezeichnet, weil er die Zukunft des Elektroautos vorhergesehen haben soll. Hat er?
Meistens nämlich bezeichnen wir solche Menschen erst als Visonäre, wenn sie tatsächlich Erfolg gehabt haben - im Nachhinein. Bei näherer Betrachtung haben sie aber meistens nur Dinge angepackt und durchgezogen, die ohnehin in der Luft lagen und deren Zeit gekommen war. Und dabei das Geld gehabt, dies auch tun zu können und eine gute Portion Glück gehört auch dazu. Vor allem aber kommen auf viele Verlierer wenige Gewinner. Übrig bleiben eben am Ende nur die Gewinner.

Dann gibt es religiöse Visionen ... gibt es die überhaupt noch?
Die kennen wir eigentlich nur aus der Religionsgeschichte und wenige sind es darüber hinaus auch. Die christlichen Mystiker des Mittelalters zum Beispiel, Hildegard von Bingen und andere.
Allerdings liegt dem auch ein anderes, zeitgenössisch mittelalterliches Verständnis des Bewusstseins und der Neurologie zugrunde. Heutzutage würde man wohl viele von ihnen, wenn nicht alle, einer medizinisch-neurologischen Untersuchung und/oder Behandlung unterziehen.

Kurz vor meinen (seltenen, "Grand Mal") epileptischen Anfällen habe ich das, was man medizinisch eine Aura bezeichnet. Ist das eine Vision?
Auren sind - sofern sie stattfinden - bei jedem Epileptiker anders. Bei vielen Epileptikern sind Auren olfaktorischer Natur, d.h. sie riechen etwas, was nicht da ist. Plötzlich stinkt es für sie bestialisch nach irgend etwas - eine reine Illusion, denn andere um sie herum riechen nichts Außergewöhnliches.
Tatsächlich handelt es sich um das erlebte Resultat einer Fehlinterpretation der überschiessenden Signale des Teil des Gehirns, wo der Anfall beginnt. Das - noch kurzzeitig vorhandene - Bewusstsein versucht sich einen Reim darauf zu machen, was der pulsende Signal-Salat zu bedeuten hat, was zu dieser eigenwilligen Wahrnehmung führt.

Bei mir sind diese Auren visueller Natur, offenbar beginnen meine Grand Mals bei mir irgendwo im Sehzentrum. Im wörtlichen Sinne wären es also "Visionen", denn schließlich kommt der Begriff ja vom lateinischen Wortstamm für "sehen".
Besonders bedeutsam sind meine Visionen jedoch nicht, ja nicht einmal gegenständlich. Daher kann ich aus ihnen auch nichts gewinnen oder ableiten. Es gleicht dem Versuch, bei einem erheblich defekten Fernseher mit Bildstörungen einem gezeigten Film folgen zu wollen. Was sollte dann also der Sinn solcher Art Visionen sein?
 
Werbung:
Interessant ist ja, dass sich der in den Schriften beschriebene Schöpfer klar zum Gebet geäußert hat. Demnach wären all diejenigen Gläubige, welche sich einen sprichwörtlichen Wolf im Gebet labern, den Ungläubigen zuzuordnen, weil der Cheff ja sagte, dass er bereits weiß was sich jemand wünscht, bevor man es überhaupt ausspricht. Und warum? Weil wir wohl nicht ganz unabhängig von dem existieren was wir Cheff nennen, siehe auch 1 Kor 3, 16. Eine Vision ist wohl die Grundvoraussetzung um etwas auch Realität werden zu lassen und nachfolgend umzusetzen oder aber von jemandem der diese Idee übernimmt umsetzen zu lassen.

Meine Vision wäre, dass Gottesdienst in der Zukunft dem Dienst an den Mitmenschen und der Natur entspricht, indem der Gläubige seine Arbeitskraft die er der Gemeinschaft freiwillig zur Verfügung stellt als Gottesdienst auffasst und so ein System entstünde wo niemand mehr auf der Strecke bleibt. Dann könnte man endlich mal Produkte herstellen die langlebig und recyclebar sind, weil man ja nicht ständig konsumieren müsste oder den Profit im Auge hätte und das alles nur wegen so etwas primitiven wie einem Zahlungsmittel, welches die Menschen zu schlechten Handeln animiert. Dann wären alle Arbeitsleistungen als gleichwertig anzusehen, weil sie in einer funktionierenden Gesellschaft als Ganzes gleichwertig sind. Dann gäbe es weder Altersarmut oder sonst noch jemand der auf der Strecke bleiben würde, ja der einzelne Mensch müsste viel weniger arbeiten, weil all die unproduktiven Menschen, welche nur wegen einem Zahlungsmittel mitgetragen werden, endlich produktiv wären. Oje, meine Vision wäre auch, dass sich die einzelnen Menschen nicht als eigenständige Individuen verstehen und dieses illusorische ICH einem WIR weicht, indem sie entweder aufgrund der Aussagen der religiösen Schriften oder aufgrund der Feststellungen der Quantenphysiker endlich erkennen, dass sie alle miteinander verbunden und letztlich eins sind, weshalb die Aufforderung seinen Nächsten zu lieben wie sich SELBST nicht darauf gründet weil es letztlich vernünftiger ist, sondern weil das Gegenüber nichts anderes als das eigene SELBST ist.

Junge hab ich Visionen :cool:

Hallo Urmilsch,
ein sehr schönes Modell hast du da entworfen, eine Vision, die man nur begrüßen kann. Nur ist es wohl eben auch so, dass wir wissen, dass das so schnell nicht passieren wird. Ich möchte mich aber kurz auf das beziehen, was du zum Gebet geschrieben hast:

…………Demnach wären all diejenigen Gläubige, welche sich einen sprichwörtlichen Wolf im Gebet labern, den Ungläubigen zuzuordnen, weil der Cheff ja sagte, dass er bereits weiß was sich jemand wünscht, bevor man es überhaupt ausspricht. Und warum? Weil wir wohl nicht ganz unabhängig von dem existieren was wir Cheff nennen, siehe auch 1 Kor 3, 16…………..

Ich gehe davon aus, dass du ein gläubiger Mensch bist und vermutlich relativ bibelfest. Ich bin das nicht. Ich glaube nicht an Gott (als Schöpfer), behaupte aber von mir, dass ich mich mit allen Religionen beschäftigt habe und hohen Respekt davor habe, wieviel Weisheit in den Erzählungen und Gleichnissen steckt. Anderseits ist in allen Glaubensrichtungen genug zu finden, was grotesk anmutet (und sicher auch ist) und einfach nur mit Kopfschütteln quittiert werden kann. Aber das nur am Rande.
Mit dem, dass der „Chef“ schon weiß, was ich mir wünsche, bevor ich es ausgesprochen habe, verstehe ich dich gut. Es ist das das Anliegen des Gebets, keine Sache der vielen Worte, oder der Worte überhaupt (erzählen kann ich viel!). Das, was mich in der Seele bewegt, mein Schmerz, mein Glück, trage ich unbewusst auch nach außen. Man sieht es mir an, wie meine Augen vor Glück funkeln (vielleicht bin ich frisch verliebt), man sieht es mir an, wie gebrochen ich schaue, wenn mich die Last fast erdrückt. Beides ist mit entsprechenden tiefen Gefühlslagen verbunden und die muss der „Chef“ nicht erst erfragen, die (er)spürt er sofort.
Eine Frage steht für mich: Wer ist der Chef ???
Da ich an Gott nicht glaube, wende ich mich auch nicht in seine Richtung. Was ist mit all denen, die – wie ich – diesen Weg nicht gehen und dennoch ihre Wünsche und Bitten loswerden wollen, die dennoch ihre Visionen gut „platziert“ sehen wollen ? Ich kann natürlich nur für mich reden, zumal, für meine Auffassung, die Zeit noch nicht reif genug scheint. Ich bin überzeugt, dass Gebete und Visionen und alles was nicht nur erdacht, sondern hauptsächlich erfühlt ist, in das Bewusstsein eingeht und dort auch wirkt, Bevor die Frage auftaucht ˋwelches Bewusstsein?ˋ, eine kleine (subjektive) Klarstellung:
Es gibt nur ein Bewusstsein. Es gibt nicht mein und dein Bewusstsein. Es gibt auf dieser Welt nur ein einziges Bewusstsein. Das was ich für mein Bewusstsein halte, ist mein Ego und das ist mitunter vom universellen Bewusstsein meilenweit entfernt und steht mir mehr im Wege, als dass es mir hilft. Wenn ich bete oder meditiere, lass ich das Rationale so weit wie irgendwie möglich hinter mir (d.h. ich setze die Hirnfunktion auf niedrigste Sparflamme und lass das Fühlen ganz nach vorne, ich komme dem Bewusstsein ganz nahe und fühle die Verbundenheit mit dem Ursprung allen Seins. Je mehr die Evolution die Fähigkeit zum Denken stärkte, um so schwächer wurde die Verbindung zur Quelle. Es ist aus meiner Sicht längst nicht mehr haltbar, das Gehirn als Produzenten des Bewusstseins, sehen zu wollen, wenn ich, um Verbindung zum Bewusstsein zu bekommen, das Gehirn erst außer Gefecht setzen muss. Jetzt bin ich weiter gegangen als ich wollte, obwohl mir klar ist, dass kaum jemand bereit ist, diesen Gedanken eine Chance zu geben.
Für mich hat diese Sicht viele Fragen beantwortet.
dir viele Grüße * Helmfried
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir funktionieren solche Autosuggestionen prinzipiell nicht, ich weiß nicht wieso. Aber selbst einmal angenommen, es würde funktionieren. Würde das nicht bedeuten, dass ich die Vision vielleicht gerade deshalb nicht umsetze, weil ich das positive Gefühl ja auch so erhalte.

Hallo Chris,
wenn ich dich und deine Aktivitäten so verfolge, habe ich den Eindruck, dass du recht kraftvoll und sehr dynamisch unterwegs bist. Die ganz leisen Töne (in meditativer Richtung) sind vielleicht derzeit nicht ganz dein Ding. Und so ist jeder ganz gut beraten, wenn er entsprechend seines inneren Antriebes seinen Weg bahnt; der eine offensiver und der andere mehr im Stillen. Und beides ist okay.
Gruß * Helmfried
 
Hallo Urmilsch,
ein sehr schönes Modell hast du da entworfen, eine Vision, die man nur begrüßen kann. Nur ist es wohl eben auch so, dass wir wissen, dass das so schnell nicht passieren wird. Ich möchte mich aber kurz auf das beziehen, was du zum Gebet geschrieben hast:

…………Demnach wären all diejenigen Gläubige, welche sich einen sprichwörtlichen Wolf im Gebet labern, den Ungläubigen zuzuordnen, weil der Cheff ja sagte, dass er bereits weiß was sich jemand wünscht, bevor man es überhaupt ausspricht. Und warum? Weil wir wohl nicht ganz unabhängig von dem existieren was wir Cheff nennen, siehe auch 1 Kor 3, 16…………..

Ich gehe davon aus, dass du ein gläubiger Mensch bist und vermutlich relativ bibelfest. Ich bin das nicht. Ich glaube nicht an Gott (als Schöpfer), behaupte aber von mir, dass ich mich mit allen Religionen beschäftigt habe und hohen Respekt davor habe, wieviel Weisheit in den Erzählungen und Gleichnissen steckt. Anderseits ist in allen Glaubensrichtungen genug zu finden, was grotesk anmutet (und sicher auch ist) und einfach nur mit Kopfschütteln quittiert werden kann. Aber das nur am Rande.
Mit dem, dass der „Chef“ schon weiß, was ich mir wünsche, bevor ich es ausgesprochen habe, verstehe ich dich gut. Es ist das das Anliegen des Gebets, keine Sache der vielen Worte, oder der Worte überhaupt (erzählen kann ich viel!). Das, was mich in der Seele bewegt, mein Schmerz, mein Glück, trage ich unbewusst auch nach außen. Man sieht es mir an, wie meine Augen vor Glück funkeln (vielleicht bin ich frisch verliebt), man sieht es mir an, wie gebrochen ich schaue, wenn mich die Last fast erdrückt. Beides ist mit entsprechenden tiefen Gefühlslagen verbunden und die muss der „Chef“ nicht erst erfragen, die (er)spürt er sofort.
Eine Frage steht für mich: Wer ist der Chef ???
Da ich an Gott nicht glaube, wende ich mich auch nicht in seine Richtung. Was ist mit all denen, die – wie ich – diesen Weg nicht gehen und dennoch ihre Wünsche und Bitten loswerden wollen, die dennoch ihre Visionen gut „platziert“ sehen wollen ? Ich kann natürlich nur für mich reden, zumal, für meine Auffassung, die Zeit noch nicht reif genug scheint. Ich bin überzeugt, dass Gebete und Visionen und alles was nicht nur erdacht, sondern hauptsächlich erfühlt ist, in das Bewusstsein eingeht und dort auch wirkt, Bevor die Frage auftaucht ˋwelches Bewusstsein?ˋ, eine kleine (subjektive) Klarstellung:
Es gibt nur ein Bewusstsein. Es gibt nicht mein und dein Bewusstsein. Es gibt auf dieser Welt nur ein einziges Bewusstsein. Das was ich für mein Bewusstsein halte, ist mein Ego und das ist mitunter vom universellen Bewusstsein meilenweit entfernt und steht mir mehr im Wege, als dass es mir hilft. Wenn ich bete oder meditiere, lass ich das Rationale so weit wie irgendwie möglich hinter mir (d.h. ich setze die Hirnfunktion auf niedrigste Sparflamme und lass das Fühlen ganz nach vorne, ich komme dem Bewusstsein ganz nahe und fühle die Verbundenheit mit dem Ursprung allen Seins. Je mehr die Evolution die Fähigkeit zum Denken stärkte, um so schwächer wurde die Verbindung zur Quelle. Es ist aus meiner Sicht längst nicht mehr haltbar, das Gehirn als Produzenten des Bewusstseins, sehen zu wollen, wenn ich, um Verbindung zum Bewusstsein zu bekommen, das Gehirn erst außer Gefecht setzen muss. Jetzt bin ich weiter gegangen als ich wollte, obwohl mir klar ist, dass kaum jemand bereit ist, diesen Gedanken eine Chance zu geben.
Für mich hat diese Sicht viele Fragen beantwortet.
dir viele Grüße * Helmfried

Wenn die Heiligen Schriften eine Kernbotschaft haben, dann die, dass das was getrennt erscheint gar nicht getrennt ist. Du hast recht das es illussorisch ist wenn ich die Vokabel "ICH" benutze und doch ist es manchmal hilfreich sich SELBST etwas mitzuteilen. Nicht an Gott zu glauben ist schon etwas speziell, weil die Heiligen Schriften mit Gott zum einen das Wahrnehmbare verknüpfen, als auch den Wahrnehmenden. Beides meine ich zu glauben passt doch ganz gut in unsere Welt und auch in unser eigenes Sein, nur das wir aufgrund der Sinne und des materiellen Körpers nicht selbst in der Lage sind zu erkennen, dass wir alle miteinander verbunden und EINS sind. Der Cheffe von welchem ich sprach, das bist eigentlich du wenn du keinen Filter in Form eines Körpers trägst, welcher dir suggeriert ein eingenständiges und vor allem vom Gegenüber unabhängiges Individuum zu sein. Hier wird das in etwa deutlich: "http://www.mahabharata.pushpak.de/buch12/mahabharata_b12k352.html"

Die handelnde Seele erkennt sich dagegen als etwas Getrenntes. So wird sie persönlich in ihre Taten verstrickt. Wenn sie das Karma dieser Taten überwindet, erreicht sie die Befreiung, nämlich die Einheit mit der Höchsten Seele. Die handelnde Seele besitzt die siebzehn Eigenschaften oder Prinzipien. So sagt man, daß es unzählige Wesen bezüglich ihrer Einordnung gibt. In Wahrheit ist es aber nur ein Wesen, der sogenannte Purusha = Geist. Er ist die Wohnstätte aller Gesetze im Universum. Er ist der höchste Gegenstand der Erkenntnis. Er ist sogleich der Erkennende und das Erkennbare. Er ist sogleich Denker und Gedanke. Er ist der Genießer und alles Genießbare. Er ist der Riechende und aller Geruch. Er ist der Fühlende und alles Fühlbare. Er ist der Sehende und alles Sichtbare. Er ist der Hörende und alles Hörbare. Er ist der Wahrnehmende und alles Wahrnehmbare. Er hat alle Eigenschaften und ist doch frei von ihnen. Er ist das, oh Sohn, was man Pradhana nennt (das Meer der Ursachen), dauerhaft, ewig und unvergänglich. Er ist es, der die grundlegenden Gesetze bezüglich der Welt erschafft. Gelehrte Brahmanen nennen Ihn auch Aniruddha. Was auch immer für verdienstvolle Taten voller Segen in der Welt aus den Veden fließen, alle haben ihre Ursache in Ihm. Alle Götter und Rishis mit stiller Seele opfern Ihm den ersten Anteil aller Opfergaben. Ich, Brahma, der uralte Schöpfer aller Wesen, bin aus Ihm geboren und du aus mir. (siehe Joh 14, 20) Aus mir fließt das Weltall mit allen belebten und unbelebten Geschöpfen sowie alle Veden mit ihren Mysterien, oh Sohn. (siehe Thomasevangelium)

oder

Ich bin das Höchste Brahman. Meine Form ist manifest (sichtbar) und unmanifest (unsichtbar). Meine Pflicht ist das Segnen. Oh Brahma und Vishnu, seht meine grenzenlose Gestalt und meine Fähigkeit, alles zu erschaffen. Ich bin Atman (die Allseele), ich durchdringe alles, und mir sind alle Dinge gleich wert. Wer dies nicht erkennt, ist eine individuelle Seele. Alle Handlungen zwischen dem Beginn und dem Ende der Schöpfung kommen aus mir, denn ich bin der Herr. Damit ihr das Brahman versteht, was euch bisher unbekannt war, habe ich die Säule geschaffen. Und damit ihr versteht, daß es auch eine erkennbare Gestalt gibt, bin ich euch als Herr erschienen.
"https://www.pushpak.de/shiva/sp_b2k09.html"



Wer war der Herr gemäß den Schriften? Wer wird zu Brahma, respektive Christus welcher den Schöpfer, das All repräsentiert ?

Und Shiva gab zurück:
Ja, ich bin ohne und mit Eigenschaften und der Ursprung für Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung. Ich bin das höchste Brahman ohne Verfall und Veränderung. Existenz, Erkenntnis und Glückseligkeit sind meine Attribute. Wahrlich, oh Vishnu, ich bin für immer ohne Eigenschaften. Doch um schöpfen, erhalten und vernichten, also handeln zu können, manifestiere ich mich in drei Formen: Brahma, Vishnu und Rudra.

Es bleibt immer bei der einen Gottheit, welche das Wahrnehmbare und den Wahrnehmenden umfasst, ein großes unteilbares Ganzes, uns eingeschlossen siehe auch 1 Kor 3, 16 (siehe Max Planck es gibt keine Materie).

Auf diesen Nenner lassen sich alle Schriften bringen.
 
Hallo Helmfried, Visionen sind ein wunderbares Thema, über das man sich Gedanken machen kann.
Das Gebet ist mit den formulierten Wünschen vielleicht nach außen gerichtet aber es hört ja niemand als nur man selbst, oder? Somit ist es automatisch nach innen gerichtet, ein Appell an das Selbst. Somit braucht man keinen Adressaten im Außen, entscheidend ist die innere Haltung, wenn die klar benennt ist, ergibt sich der Kontakt zu anderen Menschen die helfen können fast von selbst. Fehlt jedoch die innere Haltung, kann der äußere Helfer machen, was er will er wird keinen Erfolg haben außer mit Zwang. Also verstehe ich Beten oder Meditieren so, dass dabei meine inneren Strukturen ausgeglichen werden und dadurch ein Erfolg möglich wird ohne Abhängigkeit von äußeren Dingen.

Nun, das Bewusstsein, was ist das eigentlich? In meinen Augen eine Denkleistung im Gehirn, es ist je kein eigenständiges Organ, es ist spirituelle Energie und die kann man beim Denken verwenden. So ist es die Geisteskraft als anderes Wort für Denkvermögen, die das Bewusstsein beeinflusst und dessen Qualität gestaltet. Es ist also maßgeblich die Beschaffenheit des Organs Gehirn verantwortlich für die Qualität des Bewusstseins oder der Bewusstseinsebenen, denn im Fernen Osten gibt es nicht das Bewusstsein wie im Westen, sondern ganz viele Differenzierungen. Natürlich ist es im Ganzen gesehen eine Wechselwirkung zwischen Seele, Körper und Geist was das Bewusstsein bildet aber es läuft im Gehirn zusammen, wird durch Denken begleitet und so auch das Bewusstsein entwickelt. Ein Mensch ohne Gehirn hat wohl auch kein Bewusstsein, er hat auch kein Leben, das trifft jedoch auf alle anderen Organe auch zu, wenn eins fehlt, sieht es schlecht aus.

Ich kann mir vieles bewusst machen, auch meine Freiheit und da können Visionen eine gute Hilfe sein. Eingebunden in die zivilen Grundlagen der Gesellschaft und die Prägung meiner persönlichen Entwicklung gibt es keine absolute Freiheit, die Grenzen sind klar definiert und lassen sich kaum verschieben aber mit geistigen Visionen über das Bewusstsein kann ich meinem Organismus die absolute Freiheit vorgaukeln und alle Grenzen sprengen. Man muss mutig sein aber das Gefühl dabei im Inneren ist vergleichbar mit einem Bungee-Sprung, der Sturz in die Tiefe mit dem Vertrauen aufgefangen zu werden.

@ scilla, das ist eine gute Methode, die kenne ich auch, wenn man ein teures und wunderschönen Stück haben will beschäftigt man sich ganz viel damit, hat auch das Geld beieinander, lernt alles, was damit zusammenhängt und braucht es dann am Schluss nicht zu kaufen und ist trotzdem zufrieden und glücklich. Es am Ende nicht nehmen Trotz großer Begehrlichkeit halte ich für die größere Kunst als es zu Konsumieren und zu besitzen. Es gibt einfach zu viel, man kann nicht alles haben. Sammler versuchen etwas komplett zu machen und wenn sie dann alles haben verlieren sie das Interesse und es wird zum Ballast. Ich sehe es auch so, die virtuelle Beschäftigung mit der Materie macht die größte Freude aber nicht unbedingt das besitzen müssen. So kann man das Gehirn 'betrügen' im besten Sinne der menschlichen Empfindungen und ein gutes Leben führen.


Hallo Ewaldt,
eigentlich wollte ich dir heute etwas umfangreicher antworten. Aber es hat sich ergeben, dass ich, an anderer Stelle, schon alle Blumen gegossen habe, die zu gießen, ich vorhatte. Ich möchte mich hier auch nichts wiederholen, zumal, wie beim Post an ˋUrmilschˋ zu lesen ist, meine Auffassungen doch erheblich von deinen abweichen. Ich will den deinen auch nicht widersprechen (zumal ich nichts beweisen kann) aber ich möchte etwas daneben legen.
liebe grüße * Helmfried
 
Es ist aus meiner Sicht längst nicht mehr haltbar, das Gehirn als Produzenten des Bewusstseins, sehen zu wollen
In der Philosophie hat diese Position u.a Thomas Nagel mit "Wie es ist eine Fledermaus zu sein" mehr oder weniger vertreten. Bewusstsein und subjektives Erleben lassen sich nicht auf neurologische Vorgänge reduzieren. Kurze Lektüre, empfehlenswert.
Es gibt nur ein Bewusstsein. Es gibt nicht mein und dein Bewusstsein. Es gibt auf dieser Welt nur ein einziges Bewusstsein. Das was ich für mein Bewusstsein halte, ist mein Ego
Ob es dein EGO ist, mag ich nicht bestreiten, aber dass es nur ein einziges Bewusstsein auf dieser Welt geben sollte, bestreite ich absolut.
 
Vielleicht ist es auch besser, die eine oder andere Vision gerade nicht umzusetzen.

Na, das auf jeden Fall. Denn man weiß ja nie, woher die Eingebungen kommen.

Als sei man bereits ein unmoralischer Mensch, nur weil man - für sich allein und sich selbst - fantasiert, was man eben fantasieren mag?

Freiwilliges Fantasieren ist das eine. Aufgezwungenes Fantasieren jedoch ist eine ganz andere Hausnummer. Vielleicht erkennen diejenigen, die denken, dass sie freiwillig fantasieren aber auch einfach nicht, dass ihnen diese Fantasien aufgezwungen werden. C.G. Jungs Schatten könnte eine Erklärung dafür sein.
 
Hallo Chris,
wenn ich dich und deine Aktivitäten so verfolge, habe ich den Eindruck, dass du recht kraftvoll und sehr dynamisch unterwegs bist. Die ganz leisen Töne (in meditativer Richtung) sind vielleicht derzeit nicht ganz dein Ding. Und so ist jeder ganz gut beraten, wenn er entsprechend seines inneren Antriebes seinen Weg bahnt; der eine offensiver und der andere mehr im Stillen. Und beides ist okay.
Gruß * Helmfried

Ich sage es immer so: Es soll jeder da wirken, wo er es am besten kann.

"Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen."
Helmut Schmidt

Wir leben - ganz offensichtlich - schon seit langem im Zeitalter der Verdrehung und Umkehrung, also im metaphysischen Sinne im Zeitalter des Antichristen. Denn früher, und bis heute bei manchen von der Zivilisation abgeschotteten Menschen, galt und gilt es als Krankheit, keine Visionen, also keine Verbindung zur geistigen Welt zu haben.
 
Werbung:
Natürlich gibt es Visionen als krankhafte Erscheinung, als schweres Symptom von psychischen Störungen, der schizophrene Wahn ist nur ein Beispiel aber darum ging es hier nicht denn das sind die negativen und zerstörerischen Sichtweisen, es ging um die Vision als Erweiterung des Geistes und des Bewusstseins und das sind positive Anwendungen von Fantasie und Kreativität.
 
Zurück
Oben