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Vergessene Verben

AW: Vergessene Verben

Eigentlich schon!

Schade; dann bleiben von meinen Nennungen nur: wider den Stachel löcken, ersteben, keien, progeln, gratteln und pfnausen.

Oder müssen die letzten vier als dialektal Verdächtige auch gestrichen werden?:confused:

Und auch das schöne fürbass geht verloren.:schmollen

Bleibt das ebenfalls von CaraMia genannte "kiesen" - (mir ausschließlich vertraut aus dem barocken (?) Reim, der durch Mörike in spätere Jahrhunderte kolportiert wurde: "Wer die Musik sich erkiest / hat ein himmlisch Gut bekommen.") - das ebenso "wählen" bedeutet".

Die Zeilen stammen von Martin Luther und lauten:

Wer sich die Musik erkiest
hat ein himmlisch Gut gewonnen,
denn ihr erster Ursprung ist
von den Himmeln hergekommen,
weil die lieben Engelein
selber Musikanten sein.


Gruß Fritz
 
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AW: Vergessene Verben



ersterben natürlich!

Es sind wohl vor allem die Verba simplex, die aussterben.

Man kennt noch versäumen, aber bei säumen geht es schon los. Man kennt vielleicht noch die so genannte Nähtechnik, aber säumen in der Bedeutung zögern oder gar in der Bedeutung von Lasten mit Saumtieren befördern dürfte doch schon weniger allgemein bekannt sein. So wie auch schon das Saumtier nicht mehr von allen gekannt wird.

Schillerleser kennen kennen natürlich:

Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.

Ebenso dürfte es mit weiteren landwirtschaftlichen Arbeiten sein: heuen, öhmden, eggen, wenden, schoren. Und auch lesen als ernten ist wohl nur noch solchen bekannt, die das noch selber getan haben.
Na, vielleicht bin ich da zu skeptisch.

Neben säumen gibt es noch weilen; dazu könnte man noch minnen und wallen erwähnen.

Gruß Fritz
 
AW: Vergessene Verben

Sollte tatsächlich die Grundbedeutung des Verbstamms in "sich etwas erkiesen" gleich sein mit der in "etwas oder jemanden zu etwas küren"? Dem 1963er Duden zufolge schon: allerdings hat jenem veralteten Duden zufolge "kiesen" gar keine eigenständige Vergangenheitsform! Man nehme stattdessen die entsprechenden Formen von "küren". --- Also wenn "kiesen" dann nicht ein ganz unregelmäßiges Verb ist!

der weiss sicher bescheid

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weitere Beispiele für 'noch nie gehört'
aus dem kleinen Lexikon untergegangener Wörter

flauen (im Wasser abspülen)
bidmen (beben)
dahlen (tändeln, Scherz treiben)
 
zu kiesen und küren

Und "erküren" tut es ja auch, wenn Thorsten (s.o.) Recht hat. Das benutzt aber doch auch keiner.

....*lach*....ich schon.

meinen verbal-wertkonservativen mann habe ich zu meinem liebsten erkoren...und jeden tag kiese ich ihn fürbaß auf´s neue.
(kiesen-kor-erkoren im gegensatz zu küren-kürte-gekürt)

so ästimiert es auch Er....alles and´re tät er wohl nit leiden. ;)
 
AW: Vergessene Verben

Ich glaube, mogeln ist gerade im Todeskampf, oder?

:zauberer2
tja, ich weiß net....aber mogeln verwenden wir schon bei diversen (brett)spielen...oder auch bei mikado.....was da mein kleiner mogelt, geht auf keine kuhhaut nicht! :haare:

weil "schummeln" stimmt da nicht, schummeln tut man ja nur in der schule.
mogeln aber gehört in andere bereiche....aus meiner sicht.
 
AW: Vergessene Verben

tja, ich weiß net....aber mogeln verwenden wir schon bei diversen (brett)spielen...oder auch bei mikado.....was da mein kleiner mogelt, geht auf keine kuhhaut nicht! :haare:

weil "schummeln" stimmt da nicht, schummeln tut man ja nur in der schule.
mogeln aber gehört in andere bereiche....aus meiner sicht.

Das ist anscheinend regional verschieden - in einer Umgebung wird das Wort so gut wie nie verwendet.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Vergessene Verben

Das ist anscheinend regional verschieden - in einer Umgebung wird das Wort so gut wie nie verwendet.

LG, pispezi :zauberer2

Mit regionalen, also dialektalen Differenzen muss man immer rechnen.

Der Feudel ist in Norddeutschland zu Hause, ebenso das Verb dazu feudeln.

In Süddeutschland benutzt man aber den Hadern oder Haderlumpen. Das Verb hadern hat aber mit Putzen nichts zu tun.

Der Haderlump wird auch zur Charakterisierung nicht gerade angenehmer Zeitgenossen verwendet.

Noch dazu könnte man den Hudel nehmen, der auch ürsprünglich ein Wischlappen ist. Wenn man den aber nur oberflächlich und unzulänglich benutzt, dann hudelt man.

Eine weitere Bedeutung von hudeln ist dann: an jemandem rummäkeln (auch ein Kandidat für die roten Liste ?), daher die Redewendung: Lass mich ungehudelt.

Als Ergänzung: lobhudeln und Lobhudelei.

Und wegen des Gleichklangs noch das Verb: hudern aus der Federviehhaltung.

Man könnte als solche Regionalitäten auch noch den Pömpel, den Hektor und den Gummistopfer nennen.

Gruß Fritz
 
AW: Vergessene Verben

Im Nachbarforum aufgekommen:


Es gibt zwar noch den Kreißsaal, aber das Verb kreißen wird kaum noch verwendet.
Auch Pate stehen wird nicht mehr oft gehört.
 
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