Lexikon Anthroposophie
Denken - Fühlen - Wollen
im Zusammenhang mit Ahrimans und Luzifers Wirken im Ätherleib;
die Entstehung der Märchen durch die Beziehung zur äußeren Ätherwelt
"In bezug auf dieses Denken, Fühlen und Wollen hat es wieder die rein äußere Wissenschaft etwas schwierig, und wenn man die philosophischen Weltanschauungen durchgeht, wird man sehen, daß bald der eine Philosoph das Wollen voranstellt und bald ein anderer das Denken. Auch solche gibt es, welche das Fühlen als die hauptsächlichste Kraft betrachten. Aber wie eigentlich dieses Denken, Fühlen und Wollen im Menschen eine Einheit bildet, darüber können sich diese philosophischen Weltanschauungen keinen rechten Begriff bilden. Dieses Sich-keinen-rechten-Begriff-bilden-Können über das Verhältnis von Denken, Fühlen und Wollen in dem menschlichen Seelenleben ist gerade so, als wenn der Mensch Schwierigkeiten empfinden würde, in dem Auseinandersetzen mit dem Begriffe des Menschen überhaupt zurechtzukommen. Ich weiß nicht recht - sagen die Philosophen -, ist die menschliche Seele mehr willensartiger, mehr gefühlsartiger oder mehr denkerischer Natur? Ist sie mehr das eine oder das andere? - Das ist gerade so, wie wenn jemand sagen wollte: Nun weiß ich wirklich nicht mehr recht, was ein Mensch ist. Da hat mir eben einer gesagt, er wolle mir einen Menschen bringen, und da bringt er mir ein kleines Wesen, ein fünfjähriges Kind, und sagt: Das ist ein Mensch. - Dann ist ein anderer gekommen und sagte auch, er wolle mir einen Menschen zeigen und da hat er mir ein Wesen gebracht, das viel größer ist als das erste, also ein Wesen in den mittleren Menschenjahren. Ein dritter ist endlich gekommen und hat mir auch gesagt, er wolle mir ein Menschenwesen zeigen. Er zeigte mir ein ganz anderes Wesen, das runzelig im Gesichte war, graue Haare hatte und so weiter. Und jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, was ein Mensch ist. Drei verschiedene Wesen hat man mir gezeigt! - Ja, alle drei, nicht wahr, sind Menschen. Nur ist der eine ganz jung, der andere ist etwas älter, und der dritte ist schon ganz alt geworden. Sie sind sehr verschieden in ihrer Erscheinung. Aber sobald man die drei Alter zusammenhält, weiß man, was ein Mensch ist.
So ist es aber auch mit dem Wollen, Fühlen und Denken. Der Unterschied ist nur der, daß das Wollen wohl dieselbe Seelentätigkeit ist wie das Denken, nur ganz jung noch, kindlich. Und wenn das Wollen älter wird, dann wird es Fühlen, und das ganz alte Wollen ist das Denken. Es ist nur ein Unterschied im Alter beim Wollen, Fühlen und Denken, nur daß sie in unserer Seele zusammenleben, die Lebensalter für diese Seelentätigkeiten, das macht die Sache schwierig. Aber wir haben schon auseinandergesetzt - Sie brauchen es nur nachzulesen in meinem Buche «Die Schwelle der geistigen Welt» -, daß, sobald wir aus der physischen Welt hinauskommen, das Gesetz der Verwandlung gilt, nicht das der Starrheit. Da verwandelt sich alles. Das Alte wird plötzlich jung, das Junge wird alt und so weiter. So daß wirklich gleichzeitig in uns auftreten können die drei Seelentätigkeiten: das Wollen, das sich bald als junges Wollen zeigt, bald als älteres Wollen, das heißt als Fühlen, und auch als ältestes Wollen, als ganz altes Wollen, das heißt als Denken. Da gehen die Lebensalter durcheinander, es wird dann alles flüssig. So ist es im Ätherleib des Menschen.
Aber diese Verwandlung kann nicht so ohne weiteres durch sich selbst zustande kommen. Dasjenige, was einheitliche Seelentätigkeit wäre, das kommt uns überhaupt im gewöhnlichen Leben nicht zum Bewußtsein, das können wir gar nicht ins Bewußtsein hereinbringen. Wenn wir - weil ja das Ganze im Ätherleib beobachtet werden muß, und der Ätherleib etwas Bewegliches, Flüssiges ist - den Ätherleib wie einen fortlaufenden Strom symbolisch zeichnen, so kommt uns dieser Strom der Seelentätigkeit im gewöhnlichen Leben überhaupt nicht zum Bewußtsein, sondern in diesen Strom, in dieses fortwährende Bewegen des Ätherleibes, das mit der Zeit fortfließt, gliedert sich hinein einmal luziferische und dann wieder ahrimanische Tätigkeit. Die luziferische Tätigkeit macht das Wollen jung. Unsere Seelentätigkeit, durchzogen von Luziferischem, ist Wollen. Wenn das Luziferische in unserer Seelentätigkeit überwiegt, wenn in unserer Seele nur Luzifer seine Kräfte geltend macht, so ist das Wollen. Luzifer wirkt verjüngend auf den Gesamtstrom unserer Seelentätigkeit. Wenn Ahriman dagegen hauptsächlich seine Wirkungen äußert in unserer Seelentätigkeit, dann verhärtet er unsere Seelentätigkeit, sie wird alt, und das ist das Denken. Dieses Denken, dieses Gedankenhaben ist gar nicht möglich im gewöhnlichen Leben, ohne daß in dem ätherischen Leibe Ahriman seine Kräfte entfaltet. Man kann im Seelenleben, insofern es sich im Ätherleibe äußert, nicht ohne Ahriman und Luzifer auskommen.
Würde Luzifer sich ganz zurückziehen von unserem ätherischen Leibe, dann würden wir kein luziferisches Feuer haben zum Wollen. Würde Ahriman sich ganz zurückziehen von unserem Seelenleben, dann würden wir niemals die Kühle des Denkens entwickeln können. In der Mitte von beiden ist eine Region, wo sie miteinander kämpfen. Hier durchdringen sie sich, Luzifer und Ahriman, hier spielen ihre Tätigkeiten ineinander. Das ist die Region des Fühlens. In der Tat, so erscheint der menschliche Ätherleib, daß man darinnen wahrnehmen kann das luziferische Licht und die ahrimanische Härte. Wenn man den menschlichen Ätherleib überblickt, so ist das natürlich nicht so angeordnet, wie hier (auf der Zeichnung) symbolisch, sondern da ist ein Durcheinander. Da sind Einschiebsel, in denen der Ätherleib undurchsichtig erscheint, so, wie wenn er, ich möchte sagen, Eiseinschläge hätte. Figuren treten im Ätherleibe auf, die man vergleichen kann mit Eisfiguren, wie sie auf Fensterscheiben erscheinen. Das sind die Verhärtungen in dem Ätherleibe. An solchen Stellen wird er undurchsichtig. Das sind aber die Auslebungen des Gedankenlebens im Ätherleibe. Dieses Gefrieren des Ätherleibes an gewissen Stellen rührt von Ahriman her, der seine Kräfte da hineinschickt durch das Denken.
An andern Stellen des Ätherleibes ist es so, als wenn er Vakuolen, ganz lichte Stellen in sich hätte, die durchsichtig sind, die glänzend, lichtglitzernd sind. Da sendet Luzifer seine Strahlen, seine Kräfte hinein, das sind die Willenszentren im Ätherleibe. Und in dem, was dazwischen liegt, wo gleichsam fortwährende Tätigkeit ist im Ätherleibe, ist es so, daß man sieht, hier ist eine harte Stelle, aber nun wird sie sogleich von einer solchen Lichtstelle gefaßt und aufgelöst. Ein fortwährendes Festwerden und Wiederauflösen. Das ist der Ausdruck der Gefühlstätigkeit im Ätherleibe.
So können wir sagen: Nicht nur die Form des physischen Leibes ist durch das Ineinanderspielen der das Gleichgewicht störenden oder bewirkenden luziferischen und ahrimanischen Kräfte hervorgerufen, sondern auch im ganzen Ätherleibe spielen luziferische und ahrimanische Kräfte. Wenn die ahrimanischen Kräfte die Überhand haben, so ist das ein Ausdruck des Denkens, wenn die luziferischen Kräfte die Überhand haben, so ist das ein Ausdruck des Wollens, und wenn sie sich gegenseitig raufen, könnte man sagen, so ist das ein Ausdruck des Fühlens. Da haben wir die Art, wie im Ätherleibe luziferische und ahrimanische Kräfte ineinanderspielen. Wir sind gewissermaßen ganz das Ergebnis von solchen Kräften, und sind eigentlich in der Zwischenlage zwischen solchen Kräften darinnen.
Nun müssen wir uns darüber klar sein, daß wir in dem, was da spielt, nicht mit unserem vollen Ich immer darinnen sind. Unser Ich, unser irdisches Ich, das wir uns erst im Laufe der Erdenentwickelung erworben haben, kann seine volle Tätigkeit und sein volles Bewußtsein zunächst nur im physischen Leibe entfalten. Im Ätherleibe wird es sich erst während der Jupiterzeit voll entfalten können, so daß in alledem, was im Ätherleibe spielt, das eigentliche Ich des Menschen nicht unmittelbar tätig ist. Würde zu der fortschreitenden Weltevolution nichts hinzugekommen sein von ahrimanischen und luziferischen Kräften, dann würde der Mensch ein ganz anderes Wesen sein, dann würde der Mensch in seinem physischen Leibe Wahrnehmungen haben können, aber er würde nicht eigentlich Gedanken haben können. Gedanken hat er dadurch, daß auf seinen Ätherleib Ahriman Einfluß gewinnen kann. Willensimpulse hat er dadurch, daß auf seinen Ätherleib luziferische Kräfte Einfluß gewinnen können. Diese Kräfte müssen also da sein.
Wir müssen uns also klar darüber sein, daß wir für unser irdisches Bewußtsein nicht voll hinunter können in den Ätherleib. Wir können nur im physischen Leibe unser volles Ich-Bewußtsein ausleben. In den Ätherleib können wir nicht vollständig hinunter. Mit diesem Ätherleib tauchen wir daher unter in eine Welt, worin wir selbst nicht vollständig sind. Und mit Ahriman, der gedankenbildend in unseren Ätherleib eintritt, treten nicht nur unsere Gedanken in unseren Ätherleib ein. Mit Luzifer, der willensbildend in unserem Ätherleib ist, treten nicht nur unsere Willensimpulse in unseren Ätherleib ein. Und so ist es auch mit den Gefühlen, dem Gebiet, wo sich die beiden raufen. Insofern nun Ahriman in unserem Ätherleibe lebt, tauchen wir mit dem Ätherleibe unter in die Sphäre der Naturgeister, der elementanschen Naturgeister, der Erd-, Wasser-, Luft- und Feuergeister. Wir wissen das nur nicht, weil wir mit unserem Ich nicht voll in unseren Ätherleib hinunter können. Aber es ist immer so, daß in diesem Ätherleibe nicht nur dasjenige als Gedankenmacht lebt, was wir selbst denken, sondern da dringen auch die Einflüsse der Naturgeister ein. Insbesondere jedesmal wenn der Mensch diesen Naturgeistern gegenübertritt, weiß er zu erzählen davon, daß er etwas erlebt hat, was er im gewöhnlichen Ich-Bewußtsein nicht erlebt hat, und zwar tritt er diesen Naturgeistern dann gegenüber, wenn irgend etwas Abnormes bei ihm eintritt, wenn der Ätherleib gleichsam etwas losgerissen wird aus dem physischen Leibe.
Wodurch kann so etwas geschehen? Sehen Sie, der Ätherleib des Menschen steht in Verbindung mit der ganzen umliegenden ätherischen Welt, also auch mit der ganzen Sphäre der Naturgeister um uns herum. Nehmen wir nun einmal an, um ein Beispiel anzuführen, ein Mensch ginge bei Tage auf der Straße. Wenn er mit seinem gewöhnlichen Bewußtsein auf der Straße geht, dann ist sein Ätherleib richtig in seinem physischen Leibe darinnen, und er nimmt mit seinem Ich-Bewußtsein wahr, was man eben mit dem Ich-Bewußtsein wahrnehmen kann.
Nehmen wir aber einmal an, er geht in der Nacht über einen Weg. Wenn man nachts über einen Weg geht, so ist es gewöhnlich finster, was ja bei manchem Menschen schon grauselig-gruselige Zustände bewirkt. Dadurch nun, daß er in einen solchen grauselig-gruseligen Zustand kommt, lockert sich durch diese eigentümlichen Empfindungen, die da kommen, in denen Luzifer ihn besonders ergreift, der ätherische Leib aus dem physischen Leib heraus, und dadurch kann jetzt dieser befreite ätherische Leib, der sich herausgelöst hat aus dem physischen Leib, in Beziehung treten zu der umliegenden ätherischen Welt.
Nehmen wir nun an, der Betreffende komme in die Nähe eines Kirchhofes, wo noch Ätherleiber sind auf den Gräbern eben Verstorbener. Da kann er vielleicht in diesem Zustand, wenn sich sein Ätherleib herausgelockert hat, irgend etwas von den Gedanken, die noch in den Ätherleibern der Verstorbenen sitzen, wahrnehmen. Nehmen wir an, es sei jemand verstorben vor kurzer Zeit, der habe Schulden hinterlassen und sei mit dem Gedanken, Schulden gemacht zu haben, gestorben. Dieser Gedanke nun kann noch darinnensitzen in dem Ätherleibe des Verstorbenen. Man nimmt selbstverständlich diese Gedanken im Ätherleibe des andern nicht wahr, wenn der eigene Ätherleib nicht gelockert ist, aber in dem Zustande, den ich geschildert habe, kann man es wahrnehmen. Man kann mit dem Ätherleibe des andern in Beziehung treten und kann daher diesen Gedanken: Ich habe Schulden gemacht - wahrnehmen. Und jetzt, weil durch dieses die luziferisChe Macht in ihm verstärkt wird, regt sich in ihm das Gefühl: Ich muß diesem die Schuld bezahlen. So ein Mensch erlebt also etwas in seinem ätherischen Leibe, was er niemals im physischen Leibe im normalen Leben erleben würde. Man erlebt so etwas nicht alle Tage im gewöhnlichen Menschenleben, daher bringt es auch etwas sehr Bedeutsames im Bewußtsein hervor, wenn man das erlebt. Es bringt das im Bewußtsein hervor, daß man weiß, jetzt hast du etwas erlebt, das hast du nicht in deinem Leibe erlebt, das kannst du in deinem Leibe nicht erleben. Man fühlt, man ist irgendwo anders als in seinem Leibe, und das empfindet man als eine ungewohnte Lage. Man ist woanders als in seinem Leibe, und man fühlt dann den Drang, in seinen Leib wieder zurückzukehren; man sehnt sich nach Hilfe, um in seinen Leib wieder zurückzukehren.
Solch ein Gefühl, das man da hat, das Gefühl der Sehnsucht, in seinen Leib wieder zurückzukehren, ruft irgendwelche Elementargeister, Naturgeister heran, für die das Gefühl des Menschen gleichsam Speise, Nahrung ist. Sie kommen dadurch heran, daß sie gleichsam angezogen werden durch das Gefühl: Ich möchte in meinen physischen Leib herein. - Sie verhelfen einem dazu, den Weg zurückzufinden in den physischen Leib. Wenn man in gewöhnlicher Art schläft, findet man den Weg leicht zurück; wenn man aber so etwas erlebt wie das, was ich geschildert habe, findet man ihn schwer zurück. Aber man nimmt es nicht so wahr, wie man es im physischen Leibe wahrnimmt, sondern man nimmt es imaginativ, in Bildern wahr. Es kommt irgendeiner heran, der eigentlich ein Naturgeist ist, der vielleicht in der Gestalt eines Hirten, in der Gestalt eines Schäfers erscheint und der einem den Rat gibt: Gehe hin zu irgendeinem Schlosse. Ich werde dich dahin bringen auf einem Wagen - und dergleichen mehr.
Mit solchen Vorstellungen kann sich noch etwas anderes verknüpfen. Es kann sich damit verknüpfen, daß einem der Leib, den man verlassen hat, außerhalb dessen man das Erlebnis hatte, wie ein verzaubertes Schloß erscheint, aus dem man jemanden erlösen muß, wenn man hineinkommt. So imaginiert man diese Sehnsucht nach dem physischen Leibe und das Helfen der Naturgeister. Dann kommt man wieder in den physischen Leib zurück, das heißt, man wacht auf.
Solche Erlebnisse erzählen die Menschen dann, die es in der Realität erlebt haben, weil sie das Gefühl haben, auf diese Weise gleichsam mit den Gedanken eines Verstorbenen in Beziehung getreten zu sein. Sie sagen sich: Das war ein Gefühl von etwas, das nicht bloß in mir war, das nicht bloß etwas Geträumtes in mir war; das war ein Gefühl, das mir einen Vorgang draußen in der Welt vermittelt hat. - Das drückt sich natürlich in Bildern aus, aber es entspricht einem Vorgange. Ich will Ihnen ein solches Bild vorlesen, wo einer nacherzählt hat, was er da erlebt hat, und zwar etwas Ähnliches wie das, was ich eben erzählt habe. Das schildert er etwa so: «Als ich von den Soldaten verabschiedet wurde, traf ich auf meinem Wege drei Männer. Die wollten einen Toten ausgraben, weil er ihnen drei Mark schuldig war. Da wurde ich von Mitleid ergriffen und berichtigte die Schuld, damit der Verstorbene Ruhe habe und nicht mehr gestört werde in seinem Grabe. Ich wanderte weiter. Da schloß sich mir ein fremder Mann mit bleichem Gesichte an und lud mich ein, ein bleiernes Fahrzeug zu besteigen, und er überredete mich, zu einem Schloß mit ihm zu fahren. In dem Schloß wohne eine Prinzessin, die erklärt habe, sie wolle nur den Menschen heiraten, der auf einem bleiernen Wagen zu ihr käme. Dann ging er zu dem Kutscher und sagte:
"Fahre, was das Zeug hält, nach der Seite, wo der Sonnenaufgang ist." Da kam ein Schäfer und sagte: "Ich bin der Graf von Ravensburg." Er befahl dem Kutscher, schneller zu fahren. Wir kamen an ein Tor, und es wurde ein Tumult hörbar. Das Tor wurde aufgeschlossen. Die Prinzessin fragte nun den Mann, woher er sei, wie er mit dem alten Manne hätte fahren können, und ich merkte, daß der, welcher mich dahin geführt hatte, ein Geist sei. Da kam ich dann in das Tor hinein. Ich trat ein und war Besitzer des Schlosses.» Das heißt, er kam zurück in seinen Leib. Da finden Sie ein solches Erlebnis geschildert, wie ich es angeführt habe.
Und was ist denn das, wenn es einem andern passiert, und der erzählt es dann weiter? Das ist ein Märchen.
Auf keine andere Art als auf diese Weise sind die Märchen entstanden. Alles andere, was über die Märchenentstehung gesagt wird, ist nichts weiter als eine wüste Phantasie. Alle wirklichen Märchen sind ein Beweis dafür, daß es Erlebnisse außerhalb des physischen Leibes des Menschen gibt, wenn der Ätherleib in gewisser Weise gelockert wird und der Mensch in Beziehung zur äußeren ätherischen Welt tritt. Das ist die eine Art, wie der Mensch durch seinen Ätherleib mit der äußeren Welt in Beziehung tritt."[1]
Lit.:
[1]Rudolf Steiner, Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt, GA 158 (1980), S 132 ff., Sechster Vortrag, Dornach, 22. November 1914
(Literaturangaben folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner G