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unlösbare fragen

spinnwebwald schrieb:
Was sind es denn für endgültige Fragen, auf die Du endgültige Antworten finden willst?
ach, alles mögliche, ich möchte antworten auf jede existierende frage, die die ethik betrifft, antworten nach dem richtigen handeln, ob es gott wirklich gibt oder nicht...

das übliche halt


spinnwebwald schrieb:
Frag Dich einmal, warum Du hier die Religion pauschal und prophylaktisch kritisiert, wo Du Dir doch ohnehin sicher bist, dass sie Dir keine Antworten liefern kann? Warum lässt Du die Religion nicht Religion sein und gehst einfach Deines Weges?
ich möchte sehen ob mir hier vielleicht jemand eine antwort geben kann, oder mir eine andere sichtweise zeigen (das hast du gemacht zT gemacht)
aber: wie soll ich die religion religion sein lassen? meine eltern sind religiös, meine verwandten und viele menschen in meiner umwelt - ich bin ständig von religion umgeben und betroffen - ich komme also nicht umhin mich damit näher zu beschäftigen


spinnwebwald schrieb:
Oder willst Du uns bekehren? Wenn ja, was ist Dein Gegenentwurf zu den Religionen?
nein, ich will niemanden bekehren, jeder soll glauben was er will - ich wollte aber sehen, ob es hier leute gibt, die einen ähnlichen (möglichst) logischen (?) ansatz bevorzugen

es ging mir auch nicht unbedingt darum religion niederzumachen, sondern einfach herauszufinden was dahinter liegt, wie das ganze wirklich funktioniert
 
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Hallo KorporalKarotte,

KorporalKarotte schrieb:
ach, alles mögliche, ich möchte antworten auf jede existierende frage, die die ethik betrifft, antworten nach dem richtigen handeln, ob es gott wirklich gibt oder nicht...

da hast Du Dir ja Einiges vorgenommen. Vielleicht solltest Du zunächst überlegen, welcher Art diese Fragen sind, die Dich interessieren, und welche Antworten es prinzipiell darauf geben könnte. Ich fürchte nämlich, dass keine dieser Antworten endgültig sein wird. Nicht einmal, wenn es eine subjektive Antwort ist, die nur Dich momentan zufriedenstellt.

KorporalKarotte schrieb:
ich möchte sehen ob mir hier vielleicht jemand eine antwort geben kann, oder mir eine andere sichtweise zeigen (das hast du gemacht zT gemacht)
aber: wie soll ich die religion religion sein lassen? meine eltern sind religiös, meine verwandten und viele menschen in meiner umwelt - ich bin ständig von religion umgeben und betroffen - ich komme also nicht umhin mich damit näher zu beschäftigen.

Das "Problem" streng katholisch erzogen worden zu sein, kenne ich aus eigener Erfahrung. Für einen alternativen Blick auf Religiosität kann ich Dir das Buch "Die beiden Quellen der Moral und der Religion" von Henri Bergson empfehlen, in dem er, kurz gesagt, zwischen der allgemein üblichen dogmatischen Auffassung von Religion, er nennt sie "statisch", und einer "dynamischen" Religiosität, die nicht mehr an Regeln klebt, sondern auf Erfahrungswissen beruht, unterscheidet.

KorporalKarotte schrieb:
nein, ich will niemanden bekehren, jeder soll glauben was er will - ich wollte aber sehen, ob es hier leute gibt, die einen ähnlichen (möglichst) logischen (?) ansatz bevorzugen

es ging mir auch nicht unbedingt darum religion niederzumachen, sondern einfach herauszufinden was dahinter liegt, wie das ganze wirklich funktioniert

Wenn Du an die Religon logisch herangehst, dann ist es zum Atheismus nicht mehr weit, denke ich. Und Religion muss ja eine gewisse Funktion haben, sonst existierte sie gar nicht. Als Einstiegsliteratur kann ich Dir hier "Das Heilige und das Profane" von Mircea Eliade nennen, das ist eine kurze Zusammenfassung seiner umfangreichen religionshistorischen Arbeiten.

Mein Sicht der Dinge ist, kurz gesagt: Religion hat einen Sinn. Gerade die Beschäftigung mit "unlösbaren" Fragen kann uns zur Religion hinführen. Indem wir uns an diesen "unlösbaren" Fragen abarbeiten, erkennen wir mehr und mehr den Sinn, den Religion hat. Wir finden allerdings keine endgültigen Antworten, weil die Fragen ja "unlösbar" sind. :-)

Liebe Grüße

spinnwebwald
 
KorporalKarotte schrieb:
- und damit kommen wir zum hauptproblem, welches ich mit dem katholizismus und mit vielen anderen religionen habe:
es gibt keine für mich zufriedenstellenden antworten
damit ich mein leben einen gott widme, an ihn glaube und bis zum tod zu diesen stehe, muss er mir alle meine fragen beantworten - er muss sie beantworten und nicht irgendwelche anderen menschen, die meinen von ihm auserwählt oder berufen zu sein - denn es wird in jeder religion genug dieser geben und sie werden sich immer wieder widersprechen und streiten, was religiöse fragen betrifft - was an sich ein ziemlich klarer hinweis ist, dass diese menschen in keiner verbindung zu gott stehen - wenn es so wäre, wären sie sich einig in allen religiösen fragen, denn sie würden die antworten von ihm (dh von derselben quelle) bekommen

Hallo,

Ich finde Deinen Ansatz sehr interessant!
Allerdings stellt sich mir eine Frage:
Warum glaubst Du, dass er Dir Deine Fragen nicht beantwortet? Vieleicht siehst Du die Antworten einfach nicht.
Ich glaube nicht, dass Gott die Antworten als Feuersäule oder brennender Dornbusch gibt, sie sind viel subtiler. Sie sind, für mich, eine innere Stimme, ein Zeichen, etwas was im Leben passiert und "nicht normal" ist.
Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist ungefähr so wie in Matrix. Die Katze, die plötzlich 2x genau gleich durch die Tür läuft. Etwas, was offensichtlich nicht eine Konsequenz von Handlungen ist, sondern etwas was "aus heiterem Himmel" kommt.

Natürlich erfordert es stetige Aufmerksamkeit und Offenheit diese Zeichen zu sehen, aber es gibt sie. Das ist zwar nichts, was ich wissenschaftlich belegen kann, aber diese Erfahrung habe ich schon sehr oft gemacht.

Andererseits gibt es auch noch, so wie Coelho es in "Der fünfte Berg" schreibt, Momente, wo Gott einen zum Kampf auffordert. Wo man seinen Weg klar deklarieren muss und nicht auf seine Hilfe zählen kann. Damit setzt man, meiner Meinung nach, einen Meilenstein in seinem Leben. Man verschafft sich Orientierung und beweist ihm, dass man seiner Hilfe überhaupt würdig ist.

Lg,
Seaman
 
Die Fragen in Beitrag 1 - Beispiel "richtig".

aber eine richtige antwort gibt es nicht

Erst muss gewusst sein, was "richtig" wirklich ist. Im Grunde ist etwas nur dann "richtig", wenn das Ergebnis den Weg der "Mehrheit" zeigt. Ob das Richtige gut oder schlecht ist, steht wieder in anderem Sinn. Denn vieles, was für die Mehrheit richtig ist, empfinden viele Minderheiten als "nicht richtig". Es befinden sich auch niemals "alle" innerhalb einer Religion, also kann auch niemals Alles für alle richtig sein.
 
ich finde es immer wieder spannend, wie menschen gewisse fragen stellen, auf die es keine sinnvolle/allgemeine/richtige antwort geben kann - zB die frage, warum gott tötet
wir können jetzt sagen, dass es nicht gott ist der tötet, sondern die menschen
wir können sagen, dass gott sowohl gut und böse ist und die entdämonisierung jahwes ein fehler war
wir können sagen, dass der tod nichts schlechtes ist und daher gott nicht böse ist, wenn er uns tötet
etc.

aber eine richtige antwort gibt es nicht - wir können uns nur irgendetwas an den haaren herbeiziehen oder eine antwort erfinden

im endeffekt läuft das ganze darauf hinaus, dass jeder sich irgendetwas zusammenreimt bzw. seine eigene antwort findet - und damit kommen wir zum hauptproblem, welches ich mit dem katholizismus und mit vielen anderen religionen habe:
es gibt keine für mich zufriedenstellenden antworten
damit ich mein leben einen gott widme, an ihn glaube und bis zum tod zu diesen stehe, muss er mir alle meine fragen beantworten - er muss sie beantworten und nicht irgendwelche anderen menschen, die meinen von ihm auserwählt oder berufen zu sein - denn es wird in jeder religion genug dieser geben und sie werden sich immer wieder widersprechen und streiten, was religiöse fragen betrifft - was an sich ein ziemlich klarer hinweis ist, dass diese menschen in keiner verbindung zu gott stehen - wenn es so wäre, wären sie sich einig in allen religiösen fragen, denn sie würden die antworten von ihm (dh von derselben quelle) bekommen

für mich müsste eine religion endgültig sein, da darf es nichts zu diskutieren geben, denn die religion ist zu heilig, zu wichtig, als dass wir daran irgendetwas zu rütteln haben

aber das wovon ich rede existiert nicht, es ist ein ideal und wird wohl auch niemals existieren - denn religion kommt nicht von gott, sie kommt vom menschen und deswegen wird darüber diskutiert, deswegen wird sie angezweifelt, deswegen dürfen wir uns überhaupt fragen stellen, was religion betrifft und deswegen können wir auch keine endgültigen antworten finden, denn die menschen sind keine einheit, jeder von ihnen ist anders und jeder von ihnen findet unterschiedliche antworten auf dieselben fragen

deswegen kann ich auch kein gläubiger mensch (im sinne von an einen glauben gebunden) sein - denn ich spüre, dass die religion nur von anderen menschen stammt und nicht von gott oder etwas heiligem

weder im alten noch im neuen testament steht etwas, was nicht von einen menschen stammen könnte - warum?
weil gott sich versteckt?
weil er will, dass wir zweifeln?
weil er uns keine antworten geben mag?

oder ist es vielleicht so, dass die logischte antwort die richtige ist - weil die religion nichts mit gott zu tun hat und auch nicht von ihm stammt (sofern es ihn überhaupt gibt), sondern nur vom menschen und weil die menschen die einzige quelle, die einzige ursache von wissen und glauben sind?

Ich habe noch eine Frage ganz anderer Art: Warum schreibst du alles klein?
 
Munro schreibt nach über 14 Jahren zu einem Beitrag von KorporalKarotte (vielleicht ein Veteran aus der großen KK-Monarchie)? :D :
Ich habe noch eine Frage ganz anderer Art: Warum schreibst du alles klein?
Und ich gebe Dir dazu eine "kleine" Antwort ganz anderer Art auf deine "große" Frage zur Großschreibung:

...weil du eigentlich etwas ganz anderes wissen möchtest, stellst du eine ganz andere frage an dies sich großschreibend erinnern könnende KorporalKarotte ... :p

Warum wohl schreibe ich KategorienfehlerKotzbrocken hier groß und fett? :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
...aus der großen KK-Monarchie
...sehe gerade dass man die k. u. k. Monarchie (obwohl kaiserlich und königlich) allerdings auch klein schreibt, womit ich einräumen darf, mich "kaiserlich und königlich" wenigstens nur in der Schreibweise geirrt zu haben.... :D
...es ging mir ....darum ....einfach herauszufinden was dahinter liegt, wie das ganze wirklich funktioniert.

Das ganze funktioniert immer nur wenn es weniger oder mehr als ganz ist. Das GROSSE GANZE, wäre es vollkommen, hätte überhaupt keinen Grund mehr zu existieren...wozu auch?...:p

Das Hauptproblem bleibt: Eine Funktion funktioniert immer nur nur über seinen Anwender, der sich im Laufe von Jahrmillionen und Jahrmilliarden "an sich" immer wieder SELBST in einer Wendung vollziehen muss, damit eine "AN-WENDUNG" gerechtfertigt und gerecht - wie auch gerächt - (doppelt) gefertigt bleibt...zur Sicherheit natürlich... :)
 
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