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Unfall in japanischem Kernkraftwerk

AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Ich kann nur von mir reden. Und über Zugrundelage meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten wahrnehmen. Natürlich kann man alles bezweifeln, wenn man auf ein anders ausgeprägtes Potential zurückgreift. Auf "Skunk-Worker"-Art. Selbstgenügsame Labormäuschen oder wahrnehmungsärmere Menschen, an welchen Einiges bis Vieles unbemerkt vorbei kann.

Ich habe auch den Eindruck, daß Du Dich mit dem Reserl nicht berauschend beschäftigt hast... Dein Einwand ist dermaßen fern dessen, was sie leistete. Alleine die Einführung der allgemeinen Schulpflicht war ja revolutionär, weil mit zunehmender Bildung berechenbar wird, wann ein Volk sich von autokratischem (wenngleich auch mütterlich-wohlmeinenden) Regiment wird emanzipieren können.

Deine Gedanken kommen bei mir bisweilen eher als Vermutung an, welche mittels Wahrscheinlichkeit, resp. angenommener Häufigkeitsverteilung extrapoliert wurden. Recht spannend... inhaltlich für mich jedoch sehr unbefriedigend, da ich in Diskussionen sehr verwöhnt bin. Meine Gesprächspartner bieten mir meistens einen sehr schönen Tiefgang.

in der tat beschäftige ich mich mit reserl nicht berauschend; ich tue das vielmehr nüchtern
pauschalen verherrlichungen oder verteufelungen von persönlichkeiten in der geschichte stehe ich prinzipiell skeptisch gegenüber und versuche, subjektive bewertungen möglichst zu objektivieren
ansonsten wird's unfair, wie meine beispiele, warum ein vergleich maria theresia / moderner politiker unfair ist, auch anschaulich macht

die einführung der allgemeinen schulpflicht fiel in der zeitraum der aufklärung, die sich in europa des 18. jhdt generell breit machte
maria theresia war nicht die erste, die eine allgemeinsche schulpflicht eingeführt hatte (die preußen waren da schon früher dran)
wieviel also war ihr 'höchstpersönlicher beitrag' und wieviel ist auf das umfeld zurück zu führen ?
ließe sich mit sicherheit jahrelang ergebnislos diskutieren....

was anders als extrapolation von erfahrung bzw induktion von gesetzmäßigkeiten, die aufgrund von erfahrung deduziert wurden, ist unser wissen, unsere erfahrung ?
was anders als 'abschätzen' steht uns zur verfügung, wenn wir in die zukunft blicken ?

vielleicht willst du ja ausführen, was du hier mit "tiefgang" meinst

lg,
Muzmuz
 
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AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Das wird sich zu einer ordentlichen Welle aufbauen... und dieser Energie-Tsunami wird alles wegfegen, was einer weiteren Entwicklung im Wege steht. Das hat schöpferische Evolution so an sich.

ja...dieser Tsunami wird sich auch bei uns auswirken... ich meine nicht die mit viel Angstgeschrei gefeierten radioaktiven Spuren in unserer frischen Frühlingsluft.... nein dieser Tsunami fegt uns ins energiepolitische Abseits:
energieintensive Industrie flüchtet sich zu den Nachbarn, die dafür und für die im dunkeln sitzenden Deutschen noch ein KKW extra bauen werden...
die "schöpferische Evolution" wird uns zu Hinterwäldnern machen ....
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

in der tat beschäftige ich mich mit reserl nicht berauschend; ich tue das vielmehr nüchtern
pauschalen verherrlichungen oder verteufelungen von persönlichkeiten in der geschichte stehe ich prinzipiell skeptisch gegenüber und versuche, subjektive bewertungen möglichst zu objektivieren
Mir fehlt in den Beiträgen die Kompetenz, welche aus einer eingehendeneren Beschäftigung mit dem Thema im Einzelnen und interdisziplinäres Wissen um Zusammenhänge im Besonderen resultiert.

Persönliche Ansichten sind nunmal weitgehend subjektiv, also ein Abbild der eigenen Wirklichkeit... und weniger eine Realität, welche erst aus einem Abstand von sich entstünde, den ein Mensch zu Lebzeiten nicht hat. Das Leben ist eben keine Fremdstudie, welcher ein anderer in Auftrag gegeben hat und die mit dem Abstand des Unbeteiligten betrachtet werden kann.

vielleicht willst du ja ausführen, was du hier mit "tiefgang" meinst
Lediglich einen Kommentar zu einem Thema abzugeben, nur damit eben Stellung bezogen ist, ohne ein wenig o.g. Kompetenz zum Thema oder einer Person zu besitzen, nenne ich Oberflächlichkeit. Das Gegentum von Tiefgang.
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

energieintensive Industrie flüchtet sich zu den Nachbarn, die dafür und für die im dunkeln sitzenden Deutschen noch ein KKW extra bauen werden...
die "schöpferische Evolution" wird uns zu Hinterwäldnern machen ....
Wieso erst jetzt? Deutschland wurde doch schon seit der Wende 1989 deindustrialisiert. Ein nachgelagerter Morgenthau-Plan, wenn man so wollte.
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Mir fehlt in den Beiträgen die Kompetenz, welche aus einer eingehendeneren Beschäftigung mit dem Thema im Einzelnen und interdisziplinäres Wissen um Zusammenhänge im Besonderen resultiert.

Persönliche Ansichten sind nunmal weitgehend subjektiv, also ein Abbild der eigenen Wirklichkeit... und weniger eine Realität, welche erst aus einem Abstand von sich entstünde, den ein Mensch zu Lebzeiten nicht hat. Das Leben ist eben keine Fremdstudie, welcher ein anderer in Auftrag gegeben hat und die mit dem Abstand des Unbeteiligten betrachtet werden kann.

persönliche ansichten sind gut, richtig und notwendig, um irgendetwas zu bewerten und zu verstehen können
leider wird allzuleicht und allzuoft der fehler begangen, dass eine persönliche ansicht als objektives faktum dargebracht wird
falls die meinung der diksussionspartner einhellig ist, kann man mit ihr verfahren wie mit einem faktum...falls dem aber nicht so ist, sollte man das besser nicht tun

ohne supervision zusammenhänge zu verstehen ist mMn nicht möglich

zur nachträglichen berwertung wird der subjektive beitrag wieder sinnvoll, gar notwendig...aber zuerst mal muss man raus aus der subjektiven sicht, sonst sieht man nur bäume keinen wald

ist erst mal eine objektive basis geschaffen, kann man weiter in die tiefe gehen; ansonsten redet man nur aneinander vorbei

der eine darüber, wie schrecklich die menschen doch sind und der andere, warum sie so sind, wie sie sind
ok ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Eine aktuelle Meldung aus Fukushima:
"Beim Verlegen von Kabeln im Turbinengebäude kamen die Techniker nach Angaben von Tepco mit Wasser in Berührung, das eine Radioaktivität von 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter aufwies. Am Vortag waren dort weder Wasser noch erhöhte Strahlung festgestellt worden. Deswegen hatten die Arbeiter keine Schutzstiefel an. Das radioaktiv belastete Wasser lief ihnen in die Schuhe. Zwei der drei Arbeiter kamen mit Verbrennungen in eine Spezialklinik. Tepco gab den drei verstrahlten Arbeitern eine Mitschuld an ihren Verletzungen. Die Arbeiter hätten Strahlenzähler bei sich getragen, den ausgelösten Alarm aber ignoriert."
http://derstandard.at/1297821408595...er-gibt-Arbeitern-Mitschuld-nach-Verstrahlung

Den menschlichen Risikofaktor gibt es auch bei den hochdisziplinierten Japanern, was natürlich niemand wirklich überraschen kann.
Auch nicht die Feststellung des Betreibers, dass die Arbeiter an ihrer Verletzung quasi selbst Schuld seien.
Sicher, das Alarmsystem hat doch eh richtig funktioniert ...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

"... Tepco gab den drei verstrahlten Arbeitern eine Mitschuld an ihren Verletzungen. Die Arbeiter hätten Strahlenzähler bei sich getragen, den ausgelösten Alarm aber ignoriert."

Den menschlichen Risikofaktor gibt es auch bei den hochdisziplinierten Japanern, was natürlich niemand wirklich überraschen kann.
Auch nicht die Feststellung des Betreibers, dass die Arbeiter an ihrer Verletzung quasi selbst Schuld seien.
Sicher, das Alarmsystem hat doch eh richtig funktioniert ...

Fällt dir etwas auf, Hannes?

Klar, in Sachen Kernenergie muss man garnicht sauber argumentieren, sondern immer nur "draufhauen"!
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Fällt dir etwas auf, Hannes?

Klar, in Sachen Kernenergie muss man garnicht sauber argumentieren, sondern immer nur "draufhauen"!
Hartmut, wenn ich mit einem wörtlich übernommenen Zitat nur darauf hinweisen will, dass man immer wieder und bei allen Gelegenheiten mit menschlichen Fehlern rechnen muss, dann ist das für dich ein "draufhauen"?

"Und selber schuld" sein finde ich subjektiv erst recht ziemlich zynisch und man kann ja nicht immer nur annehmen, dass das alles nur eine unwahre Medienhetze sei.

Wenn du "sauberer argumentieren" willst, sollte es dir jetzt auch wert sein, weitere Stellen zu zitieren, wo ich "immer nur draufhaue", damit ich Stellung dazu nehmen kann.
Sonst könnte man das als ziemlich unseriös werten, meine ich.
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Okay, Hartmut, falls du noch nicht gesucht oder nichts gefunden hast, greife ich das "quasi selbst schuld" hier auf: Das kommt mir eher wie eine Wortklauberei vor, weil ja das korrekte Zitat zu lesen ist und das "quasi" meine subjektive Auslegung ist - klar erkennbar, dachte ich.

Wenn du meine Beiträge aufmerksamer liest, müsstest du erkennen können, dass ich die behutsamere Variante des Ausstiegs für realistischer halte.
Noch dazu bin ich skeptisch bezüglich der globalen Chancen des Ausstiegs, trotz Tschernobyl und Fukushima, weil der Wettbewerb den Markt bestimmt und in vielen Ländern das Thema kaum diskutiert, wenn nicht sowieso praktisch verschwiegen wird, wie etwa in China.
 
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AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Eine aktuelle Meldung aus Fukushima:
"Beim Verlegen von Kabeln im Turbinengebäude kamen die Techniker nach Angaben von Tepco mit Wasser in Berührung, das eine Radioaktivität von 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter aufwies. Am Vortag waren dort weder Wasser noch erhöhte Strahlung festgestellt worden. Deswegen hatten die Arbeiter keine Schutzstiefel an. Das radioaktiv belastete Wasser lief ihnen in die Schuhe. Zwei der drei Arbeiter kamen mit Verbrennungen in eine Spezialklinik. Tepco gab den drei verstrahlten Arbeitern eine Mitschuld an ihren Verletzungen. Die Arbeiter hätten Strahlenzähler bei sich getragen, den ausgelösten Alarm aber ignoriert."
http://derstandard.at/1297821408595...er-gibt-Arbeitern-Mitschuld-nach-Verstrahlung

Den menschlichen Risikofaktor gibt es auch bei den hochdisziplinierten Japanern, was natürlich niemand wirklich überraschen kann.
Auch nicht die Feststellung des Betreibers, dass die Arbeiter an ihrer Verletzung quasi selbst Schuld seien.
Sicher, das Alarmsystem hat doch eh richtig funktioniert ...
Jetzt bin ich verleitet oder angeregt worden, mir tatsächlich genauer über den Begriff "Mitschuld" Gedanken zu machen, mit dem Ergebnis, dass man dadurch Tepco und deren Denkweise erst Recht hinterfragen und zurückweisen sollte.

Wenn die Arbeiter "mitschuldig" sind, dann muss das ganz klar heißen, dass Tepco auch eine Mitschuld hat. Wo liegt diese?
Von der eigenen Schuld sprechen sie hier ja nicht (und man kann ja nicht bei jeder offiziellen Meldung automatisch von einer Falschmeldung ausgehen), also sind wir selber gefragt zu mutmaßen, wo Tepco eine Mitschuld hätte.

Liegt nicht darin die wahre Polemik der Betreiberfirma, weil aus ihrer Sicht ja offenbar nicht wirklich eine eigene Schuld zu finden sei und somit aus der "Mitschuld" der Arbeiter doch wieder letztlich ein "quasi selbst schuld" wird?

Es ist allerdings tatsächlich meine Schuld, wenn ich das zu weit und kompliziert ausführe, das gebe ich zu, ein bisschen kenn ich mich ja ... ;)
 
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