AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk
In Deutschland scheint das Entsorgungsproblem garnicht gelöst zu sein, da sich die bisherigen Zwischen,- und Endlagerstätten als nicht geeignet erwiesen haben.
Hallo Perivisor,
was die (oberirdischen) Zwischenlager betrifft, so ist deren Eignung nicht strittig. Es sind dies 13 Zwischenlager an den Standorten der deutschen KKW und 3 zentrale Zwischenlager (Ahaus, Gorleben, Lubmin).
Für die Endlagerung schwach- und mittelaktiver radioaktiver Abfälle ist die Schachtanlage Konrad bei Salzgitter genehmigt.
Die Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Endlager für hochaktive Abfälle wurde durch die Politik der rot-grünen und danach der schwarz-roten Regierung für 10 Jahre (2001-2010) ausgesetzt. Während dieser Zeit wurde auch nicht nach alternativen Standorten gesucht. Und das obwohl der "Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd)", der von 1999 bis 2002 tätig war, die untertägige Erkundung von mindestens zwei Standorten empfahl. Die Ergebnisse des AkEnd wurden bis heute nicht genutzt, wenigstens
einen alternativen Standort zu Gorleben zu suchen oder die Öffentlichkeit weiter zu beteiligen.
http://www.bfs.de/de/endlager/faq/langfassung_abschlussbericht_akend.pdf
Bayern hat doch eine der Schweiz teilweise ähnliche Geologie. Wäre es Ihrer Meinung nach sinnvoll, wenn man dort Atommülldeponien errichten würde ?
Ich bin kein Geologe.
Sicher gibt es in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern) Schichten mit Opalinuston. Es gibt dazu eine Studie der "Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)" zur atomaren Endlagerung im Opalinuston Süddeutschlands. Aber der Opalinuston z.B. in Baden-Württemberg wird vom LGRB (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg) als nur bedingt geeignet bewertet.
Wenn ich von Herrn Röttgen höre, dass die Erkundung des Salzstocks Gorleben "ergebnisoffen" durchgeführt wird, dann frage ich mich, was er im Falle eines negativen Ergebnisses machen will. Es wäre daher aus meiner Sicht vorteilhaft, schon jetzt wenigstens
einen alternativen Standort zu suchen. Denn die Erkundung von Gorleben wird wohl noch etliche Jahre beanspruchen. Der alternative Standort sollte meiner Ansicht nach auch auf einem alternativen Wirtsgestein (z.B. Ton) basieren. Denn jedes Wirtsgestein, ob Salz, Granit oder Ton hat Vor- und Nachteile.
Ich bin der Ansicht, dass man aus wissenschaftlich-geologischer Sicht eine geeignetes Endlager in Deutschland finden wird. Das Hauptproblem ist aber die Akzeptanz der deutschen Bevölkerung, besonders in der Umgebung des Standortes. Solange es heisst "Endlager ja, aber nicht bei uns" wird man auch mit mehreren alternativen Standorten nichts erreichen.
Gruss
Hartmut