AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk
Muzmuz, du schreibst sehr viel und unverdrossen, nur so kann ich mir erklären, dass du die tatsächlichen Probleme umkreist und dich nicht mehr darauf beziehst, z.B.:
"uranressourcen sind begrenzt wie es fossile energieträger sind
hätten wir also auch erdöl/kohle/erdgas nie zu nutzen beginnen dürfen ?"
Wo wurde jemals behauptet, dass wir sie niemals benutzen hätten dürfen? Das Problem liegt doch ganz woanders, das wurde ausführlich dargelegt.
ODER:
"es gibt noch keinen konkreten plan für endlager - dass es aber nie welche geben kann ist nur eine pessimistische annahme, genauso gut oder schlecht begründet wie die gegenteilige annahme"
Wenn niemand weiß, wie und warum, dann ist es nach jeder Logik und nach sozialen Maßstäben unverantwortlich, aufs Geratewohl die Menschheit vor vollendete Tatsachen zu setzen mit der eher zynischen Begründung, vllt. gibt’s mal eine Lösung, anderes kann man jetzt ja eh nicht beweisen.
ODER:
"man kann für gar nichts eine völlige sicherheitsgarantie geben...darf man deswegen gar nichts machen ? (und wie würde das 'nichts machen' überhaupt aussehen ?)"
Wer hat jemals wo geschrieben, dass man gar nichts machen soll? Lies bitte nochmals nach, wie die tatsächlichen, völlig realistischen und naheliegenden Planungen aussehen könnten und sollten.
Sollen nun die echten Probleme zerredet und teilweise auch mit unmaßgebenden Details gespalten werden wie in einem KKW? Versuche deshalb mal zur
Übersicht die Probleme samt Antworten zusammenzufassen. Ich erlaube mir auch mal ein wenig Zynismus. Und weil wir darauf auch nach 100 Seiten unendlich lang immer das Gleiche schreiben können, will ich darunter einen Punkt setzen:
- Der Begriff "Risiko" wird verharmlost, indem das Risiko eines KKWes mit dem Alltagsrisiko verglichen wird.
- Der weltweit gefährliche und geächtete Uranabbau ist (hier) nicht der Rede wert, das ist das Problem der anderen.
- Eine Vorbereitung auf ein Zeitalter ohne Uran brauchen wir jetzt noch nicht, irgendwann wird man schon draufkommen und richtig reagieren. Die vielen Hunderte oder Tausende verbleibenden, unbrauchbaren Atommeiler sind dann ja nicht so hässlich wie die Windräder. Ein schnelles Umsteigen? Irgendwie halt, nicht das Problem von heute…
- Die Endlager sind nicht unsere Sorge, wir sollen darauf vertrauen, dass man den Atommüll schon mal entsorgen wird. Irgendwann und irgendwie halt, und Unfälle damit sind so gut wie ausgeschlossen …
- Aus heutiger Sicht sind Terroranschläge oder Erdbeben außerhalb Japans in dieser Stärke sowieso undenkbar. Und technische Fehler sind undenkbar, weil der Mensch dafür andere Sicherheiten eingebaut hat. Und menschliche Fehler sind ebenfalls ausgeschlossen, weil es dafür technische Sicherheiten gibt.
- All diese Bedenken sind sowieso nur Panikmache, Feindbilder bewähren sich, z.B. die Grünen.
- Nur die Mehrheit zählt, außer in D und Ö, dort gibt es zu viele Grüne. So sind in D laut Umfrage um die 70 bis 80 % grün, in Ö 50 – 60 %. Und für den ehemaligen Ostblock und andere Länder gilt sowieso das Hundemotto: Man beißt nicht die Hand, die einen füttert. So sind die "Mehrheiten" garantiert und die Atomlobby und ihre politischen Handlanger brauchen sich nicht mit lästigen Fragen und Ängsten herumschlagen.
Danke ehrlich für dein Bemühen, denn: Ohne Gegenmeinung gäbe es auch keine Diskussion. Nur, wie schon gesagt - es dreht sich alles im Kreis und irgendwann zahlt es sich schon zeitlich gesehen nicht mehr aus. PUNKT
lg
HannesL