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Unfall in japanischem Kernkraftwerk

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AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Dein man existiert nicht. Gefühle sind subjektiv.
Du magst Dich sicher fühlen, wenn Du die warmen Worte hörst. Ich fühle mich unsicher. Ich vertraue nicht auf die Unfehlbarkeit von Menschen.

das 'man' existiert, ich spreche von der allgemeinheit, nicht von bestimmten personen wie dich oder mich

Die Beantwortung nützt mir, um zu erkennen, daß diese Technologie für mich nicht verantwortbar ist. Ich habe kein Recht, etwas von dieser Tragweite vom Zaun zu brechen (siehe mein obiger Beitrag).

ok, dann nehm ich diese aussage mal für bare münze und frage somit:
bei wie vielen toten liegt deine grenze ?

Diese Rechnungen mit Risiken und Wahrscheinlichkeiten empfinde ich als unverantwortlich, egozentrisch und anmaßend. Und wofür das Ganze? - Dafür, mit Energie gedankenlos verschwenderisch und blödsinnig umgehen zu können.

diese rechnung stellt jeder an in seinem handlungsbereich
ich denke, du bewegst dich im straßenverkehr
egal jetzt, ob als autofahrer, radfahrer, motorradfahrer, fußgänger oder passagier
du weißt, dass jede teilnahme am verkehr das risiko beinhaltet verletzt zu werden oder gar zu sterben
auch das risiko, dass du grob oder leicht fahrlässig andere verletzt oder tötest
das ist ein faktum
falls du also am verkehr teilnimmst, gehst du dieses risiko ein

bist du jetzt auch unverantwortlich, egozentrisch und anmaßend ?
oder gilt das für dich nicht ?

vielleicht hast du sogar kinder, die in die schule gehen oder fahren
wie jeder weiß, kinder können dabei sterben...passiert auch immer wieder
sind jetzt alle eltern unverantwortlich, egozentrisch und anmaßend ?

oder gilt das erst ab einer gewissen anzahl ?
falls ja, nenne diese bitte und erkläre warum gerade diese zahl
falls nein, siehst du vielleicht ein, wie willkürlich deine haltung ist


lg,
Muzmuz
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

das 'man' existiert, ich spreche von der allgemeinheit, nicht von bestimmten personen wie dich oder mich

Stell Dir gerne vor, daß Du für eine Allgemeinheit sprichst. Ich höre nur, daß Du für Dich sprichst.


Ansonsten sagte ich bereits in #131:

Auch beim Einsteigen in das Auto riskierst Du nicht nur Dein Leben sondern auch das Leben mehrerer anderer, die bei einem Un-Fall für Deine Fehler mit ihrer Gesundheit zahlen müssten. Allerdings sind dann auch diese anderen, ob bewußt oder unbewußt, jedenfalls frei-willig das Risiko eingegangen, am Straßenverkehr teilzunehmen und sei es, als Fußgänger. Jemand, dem das Risiko des Straßenverkehrs zu hoch vorkommt, der hat die Möglichkeit, dem weitgehend zu entkommen. Wer die Teilnahme wählt, der riskiert zu verletzen und verletzt zu werden.

"Suche aus, was Du haben möchtest und bezahle dafür!" Diese Wahlmöglichkeit ist im Falle der Atomkraftnutzung ganz vielen Menschen genommen worden. Meiner Ansicht nach ist keine Re-gierung berechtigt, die Wahlmöglichkeit von Menschen für die Risiken, welche sie eingehen möchten, auf diese Art zu vernichten. Eine Mehrheitsentscheidung ist hier aufgrund der Tragweite der Folgen aus meiner Perspektive unzulässig.
Heute 13:39

Es geht also nicht um eine Anzahl sondern um die Möglichkeit der Wahl seiner Risiken.
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Stell Dir gerne vor, daß Du für eine Allgemeinheit sprichst. Ich höre nur, daß Du für Dich sprichst.

was du hörst bzw hören willst liegt and dir und ist auch dein gutes recht

ich sprach damit das aus, was leute, die kenntnis von menschlichem verhalten haben, eben wissen
dazu muss man nicht psychologie studiert haben, es reicht ein auge und simpler hausverstand

du hast aussagen, die kursieren, hier gepostet und fragtest nach deren sinn
ich habe dir den sinn, der mir plausibel erscheint, beschrieben

falls du mir nicht zustimmst, kannst du ja einen alternativen sinn vorschlagen oder die sinnlosigkeit der aussagen postulieren
mit letzterem erklärst du aber nicht, warum diese aussagen kursieren, was sie aber unbestritten tun
kursieren diese aussagen also rein zufällig ?

welche ist also deine theorie....jede theorie (und meine erklärung ist eine theorie) darf und sollte kritisiert werden
soll die kritik aber ernst genommen werden, muss sie fundiert sein und darf nicht nur ausdruck der eigenen befindlichkeit sein



Ansonsten sagte ich bereits in #131:



Es geht also nicht um eine Anzahl sondern um die Möglichkeit der Wahl seiner Risiken.

unser verhalten hat immer auswirkung auf andere, mitunter auf die risiken, derer andere ausgesetzt werden
keine regierung hat menschen gezwungen, in der nähe von kkws zu wohnen
ergo hatte jeder seinen entscheidungsfreiraum, analog zur wahlfreiheit der teilnahme am straßenverkehr

abseits davon: kinder können im alltag auch nicht selbst entscheiden, ob sie zur schule gehen oder nicht
also: sind nun alle eltern, die ihre kinder in die schule schicken, verantwortungslos, egozentrisch und anmaßend ? inklusive der regierung, die eine allgemeinsche schulfpflicht durchsetzt
nehme ich deine aussagen für bare münze, wäre das die logische konsequenz
stehst du zu diesen konsequenzen deiner prinzipien ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

... welche ist also deine theorie....jede theorie (und meine erklärung ist eine theorie) darf und sollte kritisiert werden
soll die kritik aber ernst genommen werden, muss sie fundiert sein und darf nicht nur ausdruck der eigenen befindlichkeit sein

Jetzt verstehe ich Deine Spielregel und weshalb Du weiter oben meintest, ich stelle Forderungen, als ich meine Ansichten über kleine bescheidene private Energieversorgungen sagte.

Nein, Theorien für eine abstrakte Allgemeinheit sind nicht meine Sache. Ich stelle hier weder Theorien auf, noch kritisiere ich Theorien. Ich finde Befindlichkeiten wichtiger als Theorien. ;)

Da ich etwas anderes als meine subjektive Perspektive nicht voweisen kann, erzähle ich nur davon und aus dieser Perspektive ist die Nutzung von Energie aus Kernspaltung genau das: verantwortungslos, egozentrisch und anmaßend und nicht vergleichbar mit einer Autofahrt oder einer Schulpflicht.
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Da ich etwas anderes als meine subjektive Perspektive nicht voweisen kann, erzähle ich nur davon und aus dieser Perspektive ist die Nutzung von Energie aus Kernspaltung genau das: verantwortungslos, egozentrisch und anmaßend und nicht vergleichbar mit einer Autofahrt oder einer Schulpflicht.

deine erklärung, WARUM nutzung der kernenergie verantwortungslos, egozentrisch und anmaßend (kürze ich ab nun mit VEA ab) sein war, dass sie ein risiko auch für jene darstellt, die sich gegen sie aussprechen

ist dies tatsächlich deine rechtfertigung, muss alles, was risiken für jene darstellt, die sich gegen jenes etwas aussprechen, VEA sein
als beispiel brachte ich straßenverkehr und kindlicher schulbesuch
falls du nicht die absicht hast, dass in beiden szenarien jemand entscheidungen trifft, die ein risiko für andere bedeutet, zu bestreiten, müssen also beide ebenfalls VEA sein

falls nun diese beiden anderen szenarien deiner meinung nach trotzden nicht VEA sind, muss es andere gründe dafür geben

daraus ergeben sich folgende möglichkeiten:
1. du bestreitest, dass man im straßenverkehr durch die entscheidungen/das verhalten anderer gefährdet ist
2. es gibt andere gründe für deine beurteilung der nutzung der kernenergie als VEA als die, die du beschrieben hattest
3. das prinzipiensystem ist 'aus dem bauch heraus' und nicht durchdacht)

natürlich gibt es etliche andere möglichkeiten (wie bewusste täuschung u.s.w.), aber ich gehe mal davon aus, dass die ungereimtheiten in der argumentation nicht daher rühren

lg,
Muzmuz
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Lieber Muzmuz,
ich habe den Eindruck, du verharmlost (vllt. unbewusst) den Begriff "Risiko" durch Gleichsetzungen. Gerade solche Vergleiche mit dem Alltag zählen ja zu den Gründen, warum dieses einzigartige Risiko von vielen abgelehnt wird.

Das Leben ist ein Risiko, natürlich. Das entbindet uns aber nicht von der Verpflichtung, das Risiko für uns und für andere möglichst gering zu halten.
Eben das ist der fundamentale Unterschied: Mittelfristig bis langfristig halten sehr viele (auch unzählige Experten!) dieses enorme Risiko für vermeidbar! Wo bleibt nur euer Vertrauen in die Forschung? Da muss man aber eben kurzfristig damit anfangen und dennoch realistisch sein: Auslaufen lassen, wie es weiter oben bereits angedeutet wurde.
Die unvermeidbare Alternativenergie rechtzeitig stärken und nicht verhindern, das ist "nebenbei" auch eine ökonomische Sichtweise.
lg
Hannes
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Frage:
Laut Medienberichten befinden sich noch immer 70 Arbeiter/Techniker im AKW Fukushima. Ist es überhaupt möglich diese Mitarbeiter (sicher) vor der hohen Strahlendosis zu schützen und wenn ja, wie?

Wolfgang Kromp:
Obwohl vermutlich sicher das möglichste an Schutzmaßnahmen getan wird, werden diese als Helden zu bezeichnende Menschen nicht lange überleben können und verdienen unser höchstes Mitgefühl und größten Respekt.
http://derstandard.at/1297820689169...n-von-Fukushima-werden-nicht-lange-ueberleben
Aber mir gehen diese sog. "Helden" am :wc2:= Arsch vorbei ...:lachen::lachen::lachen:
Und noch mehr dieses Mitgefühl-Gesülze ...:lachen::lachen::lachen:
Bei dem Zitat hatte ich andere Assoziationen: Respekt vor Menschen, die ihr Leben für die Sicherheit ihrer Mitmenschen riskieren, was nicht vergleichbar oder sogar das Gegenteil von solchen Selbstmordattentätern ist, die wegen ihrer Ideologie das Leben unschuldiger Mitmenschen zerstören, siehe Nahost.

Andererseits halte ich es für einen nicht unwichtigen Aspekt für die Sicherheit der KKWe in den anderen Industrieländern wie etwa D oder Frankreich, wo solch "dumme" Kamikaze-Aktionen der KKW-Arbeiter bei einem GAU oder Super-Gau kaum vorstellbar sind.
 
AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

1. du bestreitest, dass man im straßenverkehr durch die entscheidungen/das verhalten anderer gefährdet ist
2. es gibt andere gründe für deine beurteilung der nutzung der kernenergie als VEA als die, die du beschrieben hattest
3. das prinzipiensystem ist 'aus dem bauch heraus' und nicht durchdacht)

Es ist lustig, sich mit Dir zu unterhalten.

Zu 1: Nein, ich bestreite überhaupt nicht, daß ich im Straßenverkehr gefährde und gefährdet bin. Ich habe jedoch eine Wahlmöglichkeit, ob ich am Straßenverkehr teilnehmen möchte und ich sehe da einen Gegensatz zur sich weltweit ausbreitenden, überall sich tausende Jahre lang verteilenden Radioaktivität.

Zu 2: Zusätzlich zu 1, ist die Tragweite der Konsequenzen einer Entscheidung für mich schon ein Unterschied. Die Argumentation: "Wenn ich das Leben von einem Dutzend Menschen riskiere (Wie es beispielsweise ein Busfahrer tut - Aber ich bin kein Busfahrer!), dann kann ich ebensogut das Leben von Zigtausenden, nebst Schädigungen nachfolgender Generationen riskieren", das leuchtet mir nicht ein.

Zu 3: Es handelt sich bei dem was ich sage keinesfalls um ein Prinzipiensystem sondern lediglich um meine persönliche und subjektive Sichtweise und natürlich kommt ein Teil davon aus dem Bauch heraus. Aus meiner Sicht ist das kein Nachteil sondern ein Vorteil. :) Der Verstand lässt sich von jedem Blödsinn überzeugen, nur gemeinsam sind Bauch und Verstand stark. :kuss5:
 
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AW: Unfall in japanischem Kernkraftwerk

Es gibt Tabus, die sich ganz zwangsläufig aus dem ergeben, was man in Erfahrung bringt. Je beschränkter der Erfahrungshorizont, desto kurzsichtiger die Tabus. Dass es kurzsichtige Tabus gibt, heißt noch lange nicht, dass es nicht auch andere gibt. Und Erfahrung - was auch immer sie kostet - ist unter solchen Umständen als Zugewinn und nicht altmodisch als Punkt auf der Anklageliste zu betrachten. Zumindest dann, wenn man an Weiterem interessiert ist.
So ist es! Das System besteht aus Kurzsichtigen, in ihrem Erfahrungshorizont (noch) Beschränkten, die aus geistig-kindlicher Freude mit Tabufreiheit spielen. Koste es, was es wolle. Auf Kosten einer Mehrheit, welche nicht damit einverstanden ist.

Trotzdem waren es ganz wunderbar kluge Köpfe, die sie verfassten, absegneten, veröffentlichten und auch bezahlten. Die Leute damals waren nicht weniger geschäftstüchtig als heute. Geht nicht um erklärte Heilige. Um die ging es in Wirklichkeit nie. Es geht um solche, die sich einbringen. Unter zu ihnen passenden Umständen.
Und weil nichts wirklich sterben kann, leben sie noch heute. In Aufrechterhaltung ihrer Geschäftstüchtigkeit, nichts sehen und nichts wissen wollend.
Ihre Formel: Geist + Verstand - Herz = humanitäre Unfähigkeit

Daher reicht es auch (noch) nicht zur Selbstreflexion. Das Habenwollen von Geld und Macht und (vermeintlicher) Sicherheit läßt vieles, Unbequemes, außerhalb des Blickwinkels. Die Konsequenz aus dem Erkennen würde sie nur aus ihrer Komfortzone treiben.
 
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