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tractatus logico-philosophicus

AW: tractatus logico-philosophicus

Ich kann mir einfach nichts von der Materie losgelöstes vorstellen, das wäre ja dann sowas wie ein Gott - und ich bin nun einmal ein vollkommen areligiöses, böses Wesen...:zunge3:

Hallo Oktoberwind,

hast Du das Buch denn gelesen und verstanden.
Die Aussagen zu einem Gott oder was auch immer es da geben könnte sind doch skizziert und benannt.

???

Und areligiös und böse widersprechen sich, dann wärst Du der Dumme, der
wissentlich - vorsätzlich - willkürlich
anderen Schaden hinzufügt.

Denk mal - durchdenke mal und höre nicht zu früh auf,
denn am Ende des Denkens, fängt man wieder von Vorne an.

Lieben Gruß
Axl
 
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AW: tractatus logico-philosophicus

Ludwig Wittgenstein

Tractatus logico-philisophicus

Edition suhrkamp [ISBN 978-3-518-10012-7]

Ein Meisterwerk der Philosophie mit nur 116 Seiten Umfang inklusive Vorwort und Anhang zum Preis von € 6,50 habe ich gestern studiert. Ich hatte bereits diverse Vorlesungen von Wittgensteins Studenten gelesen, sodass es für mich eigentlich kaum etwas Neues zu entdecken gab. Dennoch halte ich dieses Büchlein für sehr wertvoll und erhebe es zu den Meisterwerken, die jeder, der mit Sprache und Logik zu tun hat, lesen und verstehen sollte.

Wie groß Ludwig Wittgenstein im Denken wirklich wahr, geht schon aus dem Vorwort von ihm hervor, in dem er auf den Umstand des Irrtum hinweist und mitteilt, das dies eben kein Lehrbuch ist, sondern Gedanken, die in Sprache ausgedrückt wird. Es drückt ungemein und fasziniert durch Logik, Sinn und Bedeutung.

Das Wort „Ding“ hat bei Wittgenstein noch eine andere Bedeutung als bei Husserl, der für das „Ding“ eine treffendere Funktion und Bedeutung einräumen konnte. Ich vermute mal, Wittgenstein hat den Husserl zu spät gelesen und ist sich darüber erst später bewusst geworden, weil seine späteren Vorlesungen, das Wort „Ding“ gut ausklammern. Oder war man im letzten Jahrhundert zwischen London und Wien noch nicht so vernetzt?

Deshalb das Ding bei Husserl nachlesen, die Transzendentalphänomenologie ist quasi die Aufgliederung der Phänomenologie des Geistes mit reinen naturwissenschaftlichen Erklärungen, wie bei Hegel nur Hilfe der Kraft des Denkens. Allerdings gebe ich zu bedenken „Ding und Raum“ über 400 Seiten und „phänomenologische Methode I“ und Phänomenologie der Lebenswelt II“ sind noch mal 600 Seiten zusammen und stecken voller Begrifflichkeiten, die man sich erstmal erarbeiten muss, um zum Verständnis zu finden. Ich habe bei Husserl abgebrochen, weil sich die Neurophilosophie diese Erkenntnisse aus reinen wissenschaftlichen Erklärungen der Neurobiologie herleitet und Husserl an so mach einer Stelle völlig falsch liegt bzw. die Begrifflichkeiten falsch wählt und es zu Missverständnissen kommt.

Im Folgenden nur einen kurzen Anriss meiner gestrigen Arbeit:
Das Original sollte schon vorhanden sein, und ich bitte die Sätze laut zu lesen und deutlich auszusprechen, dann versteht man die Klarheit seiner Sprache sehr gut.
Bitte auch die Umkehrlogik und die Bedeutung dazu durchdenken, dann wird es noch klarer.

Zitate sind mit Anführungszeichen gekennzeichnet.

2.172 wird verdeutlicht, dass die Form der Abbildung nicht abgebildet werden kann, weil es die Form an sich ist.

Der Einschub 3.31 in Klammern zeigt, dass der Satz selbst ein Ausdruck ist.

3.3411 Nebensatz: der Name ist nicht wesentlich...

4.001 „Die Gesamtheit der Sätze ist die Sprache.“ So ist es.

4.003 sagt aus, dass viele Dinge geschrieben wurden, die nicht falsch sind, sondern unsinnig. Diesen Unterschied muss man begriffen haben, dann weiß man was Sprache ist.

4.01 „Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit.“ Also nicht die Wirklichkeit selbst.

4.022 „Der Satz zeigt seinen Sinn.“ Und nicht den Irrsinn. Darum nur sinnvolle Sätze bilden, das bildet dann. Man nennt es auch Bildung.

4.026 Bedeutung und Zeichen müssen erklärt werden, damit man sie versteht.
Deswegen müssen alle variablen Begrifflichkeiten immer definiert werden, sonst gibt es Missverständnisse. Die Welt ist voller Missverständnisse.

4.05 und 4.06 Es kommt auf den Vergleich an, Satz und Wirklichkeit, Bild und Wirklichkeit, nur dann kann man auf wahre oder falsche Aussagen schließen.

4.0641 4. Satz Doppelte Verneinung – sehr genialer Tiefgang!

In den Sätzen 4.111 und 4.112 wird die Aufgabe und Funktion der Philosophie sehr gut erklärt.

Allerdings sind die Sätze 4.1121 und 4.1122 definitiv FALSCH! Es hängt auch damit zusammen, dass sowohl der Darwinsmus, als auch die Psychologie noch in der Kinderschuhen stecken. Der Dawinismus hatte aufgrund religiöser Dogmen sehr lange mit der Anerkennung zu kämpfen und wenn ein aufgeklärter und intelligenter Mensch vom Penisneid der Frau und den Kastrationsängsten des Mannes hört, dann kann man solch Hokus Pokus nur ablehnen.

Auf die folgenden Wahrheitsfunktionen einzugehen, ist nicht sinnvoll, denn es wäre ein eigenes Thema.

5.1362 Der Schlusssatz hat es in sich, denn er zeigt auf, dass Theorie und Praxis zur Symbiose zünden.

5.2341 Die Anmerkung in Klammern: WICHTIG! Lesen – verstehen – denken – urteilen. Dann weis man warum ich so auf die Positivierung fixiert bin. Es gibt kein zurück mehr, denn ich würde mich selbst nur betrügen.

5.44 „Die Wahrheitsfunktionen sind keine materiellen Funktionen.“
@ Oktoberwind: Duchdenken und dann noch mal im Lexikon nachlesen, was ist Antimaterie, dann zündet es.

5.454 Nietzschebeispiel, der arme Irre, bis er sich selbst "ankotzte"...sorry....

5.552 Sehr Wichtig! Logik ist vor der Erfahrung, also erst Theorie, dann Praxis, dann Symbiose mit Zündung.

5.6 ist quatsch...aber
5.621 verdeutlicht die EINHEIT!
5.63 der Mikrokosmos, er hat wohl auch den Paracelsus gelesen, weil die Beschreibung von C.G. Jung erst später erschien.

6.125 hierbei bitte ich zu beachten, das Wort >>vornherein<< nicht hinten.
Dann versteht man das auch, was er uns damit sagen will

6.13 und 6.2 verdeutlicht noch einmal, das was bei 4.01 schon geschrieben steht, damit man es ja nicht vergisst, gut gemacht, Ludwig 

Die Sätze 6.234 und 6.24 sollte man sich nicht entgehen lassen. Mathematik ist wichtig.

Aber der Knaller ist: 6.44 nicht WIE, sondern DASS sie IST. Nicht Sein, welches stets im Werden ist, sondern Ist, wie Haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: tractatus logico-philosophicus

5.44 „Die Wahrheitsfunktionen sind keine materiellen Funktionen.“
@ Oktoberwind: Duchdenken und dann noch mal im Lexikon nachlesen, was ist Antimaterie, dann zündet es.


Ich fühle mich dadurch nicht widerlegt. W. spricht hier ja nur von den Funktionen und differenziert diese; er kann aber auch an keiner Stelle belegen, dass eine Wahrheitsfunktion n i c h t ans Materielle gebunden ist.

Ferner hat er sich später gehütet, solche apodiktischen Urteile zu fällen.

(Soll ich jetzt meine gesamte Literaturliste aufführen??? Zu W. nur soviel: Es gibt auch eine "kritische Ausgabe" des Tracatus... - aber im Falle des Satzes 5.44 hilft sie leider nicht viel weiter; er definiert da nur Funktionen...)

Bei aller Faszination W.s sind aber ganz andere Philosophen mir näher.
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Bei aller Faszination W.s sind aber ganz andere Philosophen mir näher.

Das kann ich Dir nachfühlen, OKTOBERWIND!

Aber so ein Satz hat's doch in sich:

Die Komplexität der Philosophie ist nicht die ihrer Materie,
sondern die unseres verknoteten Verstandes...

Stimmt doch. - ODER?
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Aber sicher, lieber Reinhard, ich habe immer eine Schwäche für Philosophen, die mit der Sprache gut umgehen können - und solche Funde sind bei Wittgenstein nicht selten.

Hübsch ist auch aus den "Philosophischen Untersuchungen":
Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgend eines schlichten Unsinns und Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an die Grenzen der Sprache geholt hat. Sie, die Beulen, lassen uns den Wert jener Entdeckung erkennen.
:zunge3:
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Und "hübsch" ist auch aus den "Vermischten Bemerkungen":
"Im Rennen der Philosophie gewinnt, wer am langsamsten laufen kann. Oder: der, der das Ziel zuletzt erreicht."
Wozu ich mir die Bemerkung erlaube:
Wer das Ziel, was immer das sein mag, erreicht, was immer das im philosophischen Kontext heißen mag, verfehlt alles Andere ...:zunge3:
Gruß, moebius
 
AW: tractatus logico-philosophicus

Das kommt wahrscheinlich auf den Schützen an ...;)
Gruß, moebius

Zum Sternzeichen Schütze:

Bevor du dich daranmachst, die Welt zu verbessern,
gehe dreimal durch dein eigenes Haus.
- chinesisches Sprichwort

___________________________________________
Bin heute schon viermal durch die Wohnung gegangen
- und habe dabei wieder wahrgenommen, dass es
viel zu viel zu verbessern gibt.

Und darauf können wir :sekt: - wenn
die Zeit der Leere gekommen ist.

P.S.: Erstmal müssen wir noch den Sperrmüllwagen bestellen.
 
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AW: tractatus logico-philosophicus

......
1. Bevor du dich daranmachst, die Welt zu verbessern,
gehe dreimal durch dein eigenes Haus.
- chinesisches Sprichwort
[/CENTER][/B]

___________________________________________
2. Bin heute schon viermal durch die Wohnung gegangen
- und habe dabei wieder wahrgenommen, dass es
viel zu viel zu verbessern gibt.

3. Und darauf können wir :sekt: - wenn
die Zeit der Leere gekommen ist.

4. P.S.: Erstmal müssen wir noch den Sperrmüllwagen bestellen.
Zu 1.:
Wer schützt die Menschen vor den sog. "Weltverbesserern":confused:
Zu 2.:
"Let it be...." (Die Beatles)
Zu 3.:
Auf dass wir wieder voll werden ...:bier: Sollen doch die Gläser sehen, was sie von ihrer Leere haben ...:lachen:
Zu 4.:
Ist der auch groß genug für die Entsorgung des finanz-ökonomischen Bank-rott-Systems:clown2:
Ballast-abwerfen befreit ....:wc2:
Gruß, moebius:jump4:
 
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