Bernd
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- 3. Mai 2004
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AW: Tod?
Das ist ungefähr der Text, mit dem bei mir die Zeugen Jehovas hin und wieder dauergrinsend am Zaun stehen. *lächel*
Wenn ich heute morgen gestorben wäre, wäre ich nicht mehr da. Also warum kann ich heute nicht so leben, alsob ich heute morgen gestorben wäre. Frei von Verpflichtungen, frei von Verantwortung, frei von hindernder Angst und frei von fesselnden Wünschen oder angeblicher Schuld. Ich könnte meine Welt einfach erkunden und das was ich ausdrücken will, ausdrücken. Wo wäre der Widerspruch zwischen dem was ist und dem was sein sollte.
Mein Tod gibt mir interessante Anstubser um meine Sorgen und mein Zögern und Zweifeln manchmal anders zu beleuchten. Ich behaupte nicht, wie es heute modern geworden ist, ich würde jeden Tag leben, alsob es der letzte sei...das halte ich für typische Eigenverdummung, a la Carnegie oder „positives Denken“ und Co.
Worauf ich keine Lust habe, ist, den Tod mit einem Gedankengerüst zuzudecken. Wiedergeburt, Auferstehung oder irgendeinen Energiekörper kann es meinetwegen geben, aber ich sehe keinen Sinn darin, meinem Kopf das Ende auf diese Weise abzunehmen. Was auch immer daran wahr ist, das Gerüst da ringsherum soll m.E. dem Kopf noch einen kleinen Aufschub geben.
In der als mystisch bezeichneten Literatur wir der Tod mit dem „Tod“ des Arbeitsspeichers gleichgesetzt. Das ist eigentlich das einzige, was ich tatsächlich nachvollziehen kann. Man muss die Schlussfolgerung m.E. nicht unbedingt in ein wissenschaftliches oder religiöses Schema packen.
Dann wäre jeder neu beginnende Tag eine Art „Leben“. Was morgens mit einem unschuldigen Gesicht auf(er)steht und abends erschöpft und überfordert, benutzt und verletzt zu Bett geht. Es ist durchaus interessant, seinen eigenen Tagesablauf mal mit dem Verlauf seines Lebens zu vergleichen. Kommst du morgens schwer aus dem Bett, weil es alles sinnlos ist? Oder holt dich abends die Einsamkeit ein? Oder ist es besonders Mittags schlimm, weil du so erschöpft bist? Oder hast du das Gefühl es ist schon um 16.00 Uhr und du bist noch nicht weit genug gekommen?
Das gibt m.E. interessante Hinweise.
Mir stellt sich hier die Frage, warum morgen früh nicht mein „neues Leben“ beginnen kann. Und dann merke ich, das ich ziemlich blöd bin. Und immerzu nur rede rede rede.
Bernd
von Andreas: Habt Ihr Euch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie nah Ihr ihm jeden Tag seid? Dies soll jetzt kein depressiver Thread für Lebensmüde sein, sondern ein zum nachdenken anregender. Der Tod wird gerne ignoriert. Er ist oft etwas, das anderen passiert. Was aber, wenn man plötzlich damit konfrontiert wird?
Das ist ungefähr der Text, mit dem bei mir die Zeugen Jehovas hin und wieder dauergrinsend am Zaun stehen. *lächel*
Wenn ich heute morgen gestorben wäre, wäre ich nicht mehr da. Also warum kann ich heute nicht so leben, alsob ich heute morgen gestorben wäre. Frei von Verpflichtungen, frei von Verantwortung, frei von hindernder Angst und frei von fesselnden Wünschen oder angeblicher Schuld. Ich könnte meine Welt einfach erkunden und das was ich ausdrücken will, ausdrücken. Wo wäre der Widerspruch zwischen dem was ist und dem was sein sollte.
Mein Tod gibt mir interessante Anstubser um meine Sorgen und mein Zögern und Zweifeln manchmal anders zu beleuchten. Ich behaupte nicht, wie es heute modern geworden ist, ich würde jeden Tag leben, alsob es der letzte sei...das halte ich für typische Eigenverdummung, a la Carnegie oder „positives Denken“ und Co.
Worauf ich keine Lust habe, ist, den Tod mit einem Gedankengerüst zuzudecken. Wiedergeburt, Auferstehung oder irgendeinen Energiekörper kann es meinetwegen geben, aber ich sehe keinen Sinn darin, meinem Kopf das Ende auf diese Weise abzunehmen. Was auch immer daran wahr ist, das Gerüst da ringsherum soll m.E. dem Kopf noch einen kleinen Aufschub geben.
In der als mystisch bezeichneten Literatur wir der Tod mit dem „Tod“ des Arbeitsspeichers gleichgesetzt. Das ist eigentlich das einzige, was ich tatsächlich nachvollziehen kann. Man muss die Schlussfolgerung m.E. nicht unbedingt in ein wissenschaftliches oder religiöses Schema packen.
Dann wäre jeder neu beginnende Tag eine Art „Leben“. Was morgens mit einem unschuldigen Gesicht auf(er)steht und abends erschöpft und überfordert, benutzt und verletzt zu Bett geht. Es ist durchaus interessant, seinen eigenen Tagesablauf mal mit dem Verlauf seines Lebens zu vergleichen. Kommst du morgens schwer aus dem Bett, weil es alles sinnlos ist? Oder holt dich abends die Einsamkeit ein? Oder ist es besonders Mittags schlimm, weil du so erschöpft bist? Oder hast du das Gefühl es ist schon um 16.00 Uhr und du bist noch nicht weit genug gekommen?
Das gibt m.E. interessante Hinweise.
Mir stellt sich hier die Frage, warum morgen früh nicht mein „neues Leben“ beginnen kann. Und dann merke ich, das ich ziemlich blöd bin. Und immerzu nur rede rede rede.
Bernd