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Erinnerungen an einen Verstorbenen

Original geschrieben von wirrlicht
Ich wünsche mir, daß irgendwann mal Menschen in der Weltgeschichte rumlaufen, die sich an einen Rat oder einen Gedanken von mir erinnern und denken: "Ja, das hat mir weitergeholfen".

Ganz schön anmaßend, oder?

:) wirrlicht


Genau das hab ich mir auch schon gedacht :)

ich bin also auch anmaßend :)

Eine schöne antwort danke wirrlicht!


LG Mag
 
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Original geschrieben von Goldmund
Jeder Mensch den man kennt erinnert sich an andere Dinge.

Die Eltern werden sicher andere Erinnerungen haben, als der Geliebte.

ja da hast du wohl recht, jeder hat andere erlebnisse/ereignisse mit dir erlebt und gefeiert und durchgemacht.

LG Mag
 
Vielleicht zeigt sich in den Antworten auch etwas von der Lebensauffassung derjenigen, die die Antworten geben.

Ich meine, wenn ich mir wünsche, Spuren in den Gedanken von ein paar Menschen zu hinterlassen, hat das sicher etwas mit meinem "Nützlichkeitsprinzip" zu tun. Eine meiner Überzeugungen ist die, daß jedes Wesen während seiner Lebensspanne in irgend einer Weise nützlich sein muß.

Wenn nach meinem Tod keiner mehr an mich denken würde, würde das doch bedeuten, daß ich für niemanden von Nutzen war. Oder vielleicht nur als "Negativbeispiel" - gefiele mir auch nicht ;)

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von wirrlicht
Ich meine, wenn ich mir wünsche, Spuren in den Gedanken von ein paar Menschen zu hinterlassen, hat das sicher etwas mit meinem "Nützlichkeitsprinzip" zu tun. Eine meiner Überzeugungen ist die, daß jedes Wesen während seiner Lebensspanne in irgend einer Weise nützlich sein muß.

Nützlichkeit. Igitt.
Ich möchte nicht danach beurteilt werden ob ich nützlich bin. Ich lebe für mich, für die Menschen die ich liebe und auch ein kleines Bisschen für die Gesellschaft wenn es darauf ankommen sollte. Aber nützlich?

Und was soll z.B. ein geistig behindertes Kind nützlich sein? Warum? Und wozu? Es lebt, hat Freude und bringt Freude, auch ohne dass es nützlich ist.

Ich hoffe Du nimmst mir meinen Beitrag nicht übel, aber Nützlichkeit im Zusammenhang mit Menschen?
 
Und was soll z.B. ein geistig behindertes Kind nützlich sein? Warum? Und wozu? Es lebt, hat Freude und bringt Freude, auch ohne dass es nützlich ist.


Na eben! Es bringt Freude!

Vielleicht ist das Wort "nützlich" etwas unglücklich gewählt, mir fiel kein besseres ein.

:) wirrlicht
 
Habe lange überlegt und bin mir auch noch nicht klar, was ich wünsche, ich weiss eher was ich mir nicht wünsche.

Wenn sich einer nach meinem Tod an mich erinnert, sollte er nicht traurig werden.
Er solte eher denken, schön das ich ihn erleben konnte.

Ich würde mich im Grabe umdrehen, wenn ich wüsste das Äusserungen von mir zu rechtsradikalen Missbrauch oder anderer Sch... benutzt würden.
:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema:

Sehr bedenkenswert ist in diesem Zusammenhang wohl auch folgender Text. Es ist ja doch so, dass wir auch politisch Handelnde sind.Und vielleicht sind wir ja nicht richtig gelegen mit unserem Engagement, auch wenn wir nach bestem Wissen und Gewissen handelten.

III

Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.
Dabei wissen wir doch:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
Aus: An die Nachgeborenen
Zitiert aus:Berthold Brecht/ Gesammelte Werke 9 Werkausgabe edition suhrkamp Gedichte 2 S. 724 f



Ich meine damit, dass Vieles, was wir bewirken wollten oft nicht ohne Unliebenswürdigkeit möglich war.
.Nachsicht
ist es, derer wir im Leben und auch nach ihm brauchen
 
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hi mag, diese frage ist wirklich interessant:

wenn ich gestorben wäre und meine hinterbliebenen beobachten könnte, würde ich mir wünschen, daß sie auf keinen fall traurig über mein tod wären, daß sie mich an keiner grabstätte besuchen kommen, denn ich meine nicht, daß das ICH hier unter der erde verwest und dann für immer fort ist (denn da liegt nur der verbrauchte körper), sondern ich bin immer da. wenn die hinterbliebenen einen schmerz fühlen, ist das der eigene verlustschmerz, den sie überwinden müssen. die, die keinen engeren kontakt zu mir hatten, werden nicht einmal mehr an mich denken.... so ist das und das ist auch gut so.

wenn ich tot wäre und würde sehen, daß meine hinterbliebenen darunter leiden müßten, würde ich das wohl nicht wollen, denn ich liebte diese menschen ebenfalls und wünsche nicht, daß sie unter meinen tot (lange) zu leiden haben. der verlustschmerz ist darüberhinaus aber kurzweilig notwendig, um vom eigenen kleinen egodenken loszulassen.

es bleibt nichts so wie es ist, und das ist auch gut so....
 
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