Giacomo_S
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Ich bin in der Küche nicht wirklich geschickt und talentiert, aber ich werde versuchen, dass ich eine Gemüsebrühe auf dieser Art und Weise zubereite und dass ich zumindest halbwegs so zusammenbringe wie Du.
Daheim eine Gemüsebrühe kochen (als Grundlagen-Zutat): Das ist verglw. wenig sinnvoll, vom Aufwand, von den Kosten her gesehen. In einer Profiküche fällt das Material "als Abfall" an, und zwar ständig, Du müsstest hingegen Material einkaufen - für eine Grundzutat, die bei Lagerung im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar ist.
Da ich durchaus auch daheim koche (derzeit eher nicht), sehe ich für einen sinnvollen Umgang mit Brühen im Privaten eher andere Herangehensweisen:
1. Pulverbrühen verwenden. Es gibt heutzutage sehr gute Brühenpulver im Handel, auch vegetarische. Sie sind praktisch beliebig haltbar und für die meisten Anwendungen völlig ausreichend. (1)
2. Möchte man dennoch selbst Brühen kochen, für die Qualität, für das Selbstbewusstsein, dann ist man besser beraten, bei Gelegenheit eine größere Menge auf Vorrat zu kochen - dem Aufwand geschuldet - und diese sinnvoll für eine spätere Verwendung zu lagern. Für Letzteres gibt es verschiedene Möglichkeiten:
a) Kurzfristig: Im Kühlschrank. Hat man sauber gearbeitet und ordentlich abgefüllt und gedeckelt (entsprechende Kunststoffgefäße aufheben!), dann kann man Brühen so min. 3-4 Tage lagern. Üblicherweise die Methode, wenn man z.B. Gäste zu einem Termin erwartet und zum Kochen Brühen braucht.
b) Einfrieren: Geht natürlich immer, außerdem leiden Brühen durch das Einfrieren nicht. Lagerzeit min. ein halbes bis ein Jahr - aber eigentlich sollte man sie lange vor dieser Zeit auch wieder verbraucht haben. Denn schließlich will man sie ja auch verwenden und nicht für gute oder schlechte Zeiten ewig lagern.
In den Größenordnungen in Behältern abfüllen, wie man sie aktuell auch zu verwenden gedenkt: 200-500 ml, Plastikbecher, Joghurtbecher o.ä. Letztlich muss man die Behälter nicht einmal deckeln, allerdings sublimiert mit der Zeit auch im Froster das Wasser - das man aber durch Wasser auch wieder auffüllen kann (wenn Du aber Behälter mit Deckel hast, dann ist das besser. Oder PE-Folie mit Schnippgummi).
Auch gut: Eiswürfelbehälter, für kleinere Mengen. Dann kannst Du Brühenwürfel so abknipsen, wie Du sie aktuell brauchst
Vorteil: Wenig Aufwand, leicht zu organiseren.
Nachteil: Den Platz im Froster muss man eben auch haben. Ein Frostfach im Kühlschrank ist eben auch schnell voll, und vllt. möchte man darin lieber andere Dinge lagern (die TK-Pizza, das Speiseeis, Eiswürfel für die Drinks). Vom Betrieb einer Tiefkühltruhe ist in jedem Fall abzuraten (zu teuer). Außerdem: Will man die Brühe verwenden, dann muss man sie auch auftauen - was nervig sein kann, selbst im Topf auf dem Herd.
c) Einkochen: In meinen Augen für die Lagerung von Brühen die Methode der Wahl.
Man legt die Brühe in saubere Einmach-Schraubgläser (Gurken-, Marmeladengläser aufheben!). Gut zuschrauben, dann sterilisiert man sie im Ofen für 2 Stunden bei 110° C. Abkühlen lassen und etikettieren (wichtig!): Inhalt, Herstellungsdatum. Für das Etikett verwendet man idealerweise simples Schreibpapier und einen wasserlöslichen Kleber. Denn dann kannst Du irgendwann später die Gläser imme wieder verwenden, da sich das Etikett auch leicht wieder ablösen lässt.
Eine so gefertigte Brühe kannst Du im Prinzip 3 Jahre lagern - bei Zimmertemperatur. Ideal: "Kühl und dunkel lagern". Aber auch hier gilt: Besser verwenden, als ewig lagern. Kein lagerbares Lebensmittel wird durch die Lagerung besser.
Vorteil: Im Küchenschrank zu lagern. Keine Energiekosten für die Lagerung. Kein Auftauen, sofort verwendbar.
Nachteil: Aufwand, Material (Schraubgläser. Lohnt nicht, sollte man diese neu kaufen müssen. Typische Gurken-, Marmeladengläser tun es aber). Energiekosten bei der Herstellung (Ofen).
Und wofür braucht man Brühen?
Ich persönlich liebe sie, insbesondere Knochenbrühen. Und hat man sie einmal auf Lager, dann können sie die ideale Basis für ein schnelles, einfaches, wohlschmeckendes und nicht zuletzt gesundes Essen sein:
Im einfachsten Fall kommst Du müde und hungrig von der Arbeit ...
... und nimmst eine Brühe, bringst sie zum Kochen, wirfst ein paar Suppenudeln oder auch etwas gewürfelte Kartoffel hinein (geschält natürlich, Du faule Sau), und wenn es schnell und einfach sein muss, ganz zum Schluss eine kleine Dose Erbsen-Möhrchen: Und schon nach weniger als 20 Minuten hast Du einen wohlschmeckenden Gemüse-Eintopf, ein Butterbrot dazu, mehr brauchst du nicht.
Und selbst diese 08/15-Kochkunst, schnell und einfach, wird noch immer um Klassen besser sein, als der Doseneintopf, den Du sonst essen magst.
(1) Wenn man sie etwas "durchkocht", außerdem enthalten sie Salz. Dies hat man zu berücksichtigen, also aufpassen beim Salzen oder auch gar nicht mehr salzen.