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Tipps, wie man schnell und gesund abnehmen kann? Erfahrungen?

@kunststudent: Vielen Dank für die Rückmeldung und insbesondere für die offenen Worte! Ich hatte mir Dein Profil nicht angesehen und dachte angesichts des Benutzernamens, dass Du jünger wärst. Trotzdem tut es mir für Deine gesundheitlichen Probleme leid. Hat zusätzlich zum Lebensstil eine Veranlagung eine Rolle gespielt?
Kein Problem und auch von meiner Seite aus danke.
Bei uns ging es viel um Trauma und ich glaube daran, dass PTBS/ Trauma vererbt werden kann.
Ich weiß nicht, wie tief du in der Materie drin bist, aber Studien an eineiigen Zwillingen die unter denselben Bedingungen aufwuchsen, zeigen eine höhere Konkordanzrate für PTBS als bei zweieiigen Zwillingen. Dies deutet darauf hin, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung von PTBS spielen können. Das liegt daran, dass eineiige Zwillinge genetisch identisch sind, während zweieiige Zwillinge nur etwa 50% ihrer Gene teilen. Gerade wenn man dann Familien hat die traumatisiert sind (Elternteile) und Familien die therapiert wurden (bzw. kein Trauma bekannt), wurde es interessant. Ich glaube schon, dass man darauf schließen kann und die Eltern (falls traumatisiert) spielen sicherlich eine Rolle in der frühkindlichen Entwicklung bzw. sicher auch schon im Bauch der Mutter.
 
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@Giacomo_S: Dir ebenfalls vielen Dank für die sehr ausführlichen Erklärungen und Tipps! Damit kannst Du mit Sicherheit etlichen Menschen weiterhelfen. Ich kann mir vorstellen, dass eine Tätigkeit als Diätkoch im Krankenhaus kein leichtes Unterfangen darstellt, aber man lernt dabei, nehme ich an, viel dazu. Kannst Du bei Deinem aktuellen Job, natürlich, sofern angebracht, ohne Weiteres auf die Gemüsebrühe zurückgreifen?

Im Krankenhaus habe ich früher gearbeitet, vor Jahren.

Gemüsebrühe: Ich koche sie selbst. Tatsächlich entsteht sie aus Gemüseresten, und vor allem aus den Schalen (Karotte, Sellerie) und auch Petersilienstengel. Das Gemüse wurde zuvor gründlich gewaschen (Gemüsebürste), darauf lege ich großen Wert. Schwer ist vielmehr, das bei unseren lernbehinderten Azubis auch durchzusetzen, dass das auch zuverlässig funktioniert. Denn oft genug ist dies dann wieder einmal vergessen, wenn es gemacht werden soll.
Die Gemüsereste koche ich etwa 2 Std. lang mit verschiedenen Gewürzen aus, dann passiere ich die Brühe durch ein Haarsieb. Im Anschluss kühle ich die Brühe im Waschbecken mit kaltem Wasser möglichst schnell herunter, das verlängert die Haltbarkeit. Wir füllen sie in Eimer ab, deckeln und beschriften sie und lagern sie im Anschluss im Kühlhaus.
Erfahrungsgemäß wird sie jedoch auch schnell verbraucht. Es rümpfen zwar alle immer die Nase, dass ich für eine Gemüsebrühe so einen Aufwand betreibe, ist sie aber vorhanden, dann verwendet sie auch jeder.
 
Intervallfasten hatte ich vor einige Jahren ebenfalls am Radar, weil es in Therme, die ich hin und wieder besuche, angeboten wurde. Letztlich bin ich es anders angegangen, weil mich die 16 Stunden abgeschreckt haben. Mindestens acht Stunden kommen mir aber ebenfalls viel vor. Wie hast Du das in den Griff bekommen?
Mit Disziplin, ballaststoffreicher Vollwertkost und viel Wasser trinken...
 
Mit Disziplin, ballaststoffreicher Vollwertkost und viel Wasser trinken...

Von Intervallfasten halte ich gar nichts. Das ist, wieder einmal mehr, so eine Art "Zeitschriften-Diät", eine vermeintliche Wunderkur, deren Aussagen sich mit den Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft kaum in Einklang bringen lassen.
Es mag Menschen geben, die mit dieser Diät dennoch Erfolge erzielen.
Das ist aber m.E. eher darauf zurück zu führen, dass die Leute erstmalig reflektieren, planen und begrenzen was sie essen, und hat nichts mit solchen Hauruck-Methoden zu tun.

Eine ballaststoffreiche Ernährung verträgt auch nicht jeder. Nicht wenige Menschen bekommen Bauchschmerzen, wenn sie zuviele Ballaststoffe essen. Gerade auch Kinder, was einen der Gründe darstellt, warum sie nicht gern bestimmte Gemüse essen. Intuitiv wissen sie, das bekommt mir nicht gut, also machen sie um diese ein Gezicke.

Nach der Meinung des medizinischen Leiters einer rennomierten großen Fachklinik für Ernährungskrankheiten besteht eine der größten Gruppen von Patienten der Klinik aus Menschen, die mehr Ballaststoffe essen, als sie vertragen. Sie sagen: "Herr Doktor, ich esse soviel Gemüse, und dennoch habe ich dauernd Bauchschmerzen." Sie vertragen schlicht solche Mengen von Ballaststoffen nicht, und daher das Bauchweh.

Persönlich beschäftige ich mich seit über 30 Jahren mit der Ernährungswissenschaft, dem Kochen in der Praxis, aber auch den gesellschaftlichen Strömungen um diese Fragen.
Auffällig ist, das bestimmte gesellschaftliche Prozesse rund um das Essen nach immer denselben Schemen ablaufen. Diverse Medien entdecken ein "Wunderlebensmittel" oder heuzutage "Superfood", es wird eine neue "Hollywood-Diät" propagiert - und viele laufen dem allem wie ein Komparse hinterher. Die Propagandisten solcher Lebensmittel und Methoden kommen i.d.R. nicht vom Fach. Weder sind sie Ernährungswissenschaftler, noch Köche oder Diätassistenten. Stattdessen sind sie Schauspieler und heutzutage Influencer, die mit einem Falsch- oder Halbwissen als Selbstdarsteller auftreten.

Den Ernährungstipps der Hochglanzmagazine steht allerdings eine Literatur der Ernährungswissenschaft gegenüber, die ganze Regalwände der Bibliotheken füllt und die auf eine Geschichte von rund 250 Jahren zurückblicken kann. Das hat dann von diesen ganzen, selbst erklärten "Experten" aber keiner gelesen, nicht einmal ein einziges, populärwissenschaftliches Buch.
Und diejenigen, die tatsächlich vom Fach sind: Die sollen am Besten die Klappe halten. Entweder, weil sie graue Akademiker (Ernährungswissenschaftler) oder debile Trottel (Köche) sind. Über Essen und Ernährung - da hat ein jeder etwas zu sagen, ob er nun Sachkenntnisse hat oder nicht. Es ist wie mit dem Fußball, da ist auch ein jeder der Bundestrainer.

Ein anderer Aspekt ist das Bestreben, sein Essen und Ernährung unter ethische, moralische, religiöse, ja ideologische Vorbehalte zu stellen.
Ungelöste gesellschaftliche Konflikte werden über das Essen instrumentalisiert, wobei sich die Argumente ändern, die ablaufenden Prozesse aber dieselben bleiben. Früher handelte es sich um religiös-moralisch motivierte Vorgaben, später um gesellschaftspolitische, heutzutage soll es um tierethische Bedenken gehen.
Die zugrundeliegenden Prozesse sind aber immer dieselben: Eine vergleichsweise kleine, in ihren Augen aber moralisch überlegene Minderheit will der Mehrheit diktieren, was wir denn alle zu essen hätten. Den Aktivisten und Fanatikern unter ihnen reicht es irgendwann nicht mehr, dass sie das bekommen, was sie wollen, sie können auch die Gesellschaft der anderen nicht mehr ertragen. Man spaltet sich ab und wird zum Sektierer, weil die Forderungen, die man an andere stellt nicht erfüllt werden können oder wollen. Selbst sind sie dann schreckliche Erbsenzähler, die in den einschlägigen Foren schließlich darüber disktutieren, ob eine Antibabypille Milchzucker enthält (Veganer) oder Weißweinessig Alkohol (Muslime).

Außerdem landen sie, wie alle Menschheitsverbesserer, schließlich bei der Pädagogik. Aus der intuitiven oder auch intellektuell geführten Erkenntnis, dass man den Erwachsenen nicht mehr oder nicht in dem gewünschten Maße verändern kann, kommt man zur Pädagogik.
Man versucht, den "neuen Menschen" zu erschaffen, der mit diesen ganzen "schändlichen Konditionierungen" gar nicht erst aufwächst. Mit dem erhofften Ziel, das jener dann als "moralisch und psychologisch reiner" Erwachsener über diesen "lästerlichen und historisch überholten" Dingen steht. Und klar, an den eigenen Kindern natürlich, Mangelernährung inklusive.
 
Hab mir am Freitag noch die Vitamin-D Tropfen geholt...
Einfach probieren denke ich...

Vier Tropfen davon morgens und es schmeckt erstmal nach Nüsse.
Gefühlt weniger Rückenschmerzen... sagen wir 1 Punkt auf der Skala nach unten.

Ich sag mir aber es wird schon nichts mit Vitamin-D zu tun haben, weil kann nicht so schnell wirken.
Bin aber auch sehr pingelig und halte nichts von Homöopathie.

Wir werden sehen und ich danke dir nochmal @Giacomo_S :)
Hat mich sehr gefreut.
 
@Giacomo_S:
"Blut- und Leberwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut". Typischerweise
ein Winteressen,
so deckt es fast die gesamte Bandbreite der notwendigen Nährstoffe ab."
Nennst Du uns -bitte- Deinen
Ernährungswissenschaftler
welcher diese Ernährung empfiehlt?

schreckliche Erbsenzähler, die in den einschlägigen Foren
Wer seine wertvolle Zeit -freiwillig!- in Foren verbringt! noch
dazu bei Gruppen, die er ablehnt, ist wohl selber schuld, oder?
-!

heutzutage soll es um tierethische Bedenken gehen
*Menschen*
welchen Tier-L e i d sosehr nahe geht, besaßen und besitzen ein
großes - ein gesundes Maß an? An *Mitgefühl*
-!
 
Von Intervallfasten halte ich gar nichts. Das ist, wieder einmal mehr, so eine Art "Zeitschriften-Diät", eine vermeintliche Wunderkur, deren Aussagen sich mit den Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft kaum in Einklang bringen lassen.
Du hältst generell von nichts was, das nicht Deiner Meinung entspricht. Deinen Erkenntnisse vielleicht, viele Ernährungswissenschaftler haben andere.
Macht aber nix...
 
@kunststudent: Vielen Dank für die weiteren Erklärungen! Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich überhaupt nicht in der PTBS / Trauma Materie drinnen bin. Außerdem wusste ich zugegebenermaßen nicht, dass es bei eineiigen Zwillingen zu diesen Problemen kommen kann. Natürlich bist Du direkt davon betroffen und das tut mir leid, aber Du hast mir das sehr gut und verständlich erklärt.

@Giacomo_S: Dir ebenfalls vielen Dank für die weiterführenden Erklärungen! Ich bin in der Küche nicht wirklich geschickt und talentiert, aber ich werde versuchen, dass ich eine Gemüsebrühe auf dieser Art und Weise zubereite und dass ich zumindest halbwegs so zusammenbringe wie Du. Allerdings wollte ich auch auf etwas anderes hinaus… Kannst Du die Gemüsebrühe auch im Lokal, in dem Du derzeit arbeitest, auf die verschiedenen Gerichte anwenden oder gibt es andere Vorschriften?

@Eule58: Ich trinke bereits viel Wasser und gehe es so oft wie möglich mit einer Vollwertkost an, aber ich befürchte, dass meine Disziplin dafür nicht ganz ausreicht. Was hältst Du vom Gruppenfasten?
 
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Du hältst generell von nichts was, das nicht Deiner Meinung entspricht. Deinen Erkenntnisse vielleicht, viele Ernährungswissenschaftler haben andere.
Macht aber nix...

In meinen Quellen, immerhin die Standardwerke zur Ernährungswissenschaft in Deutschland schlechthin, 6. Ausgabe 2019, existiert der Begriff "Intervallfasten" nicht einmal als Stichwort. Aus (meiner) ernährungswissenschaftlicher Sicht erschliesst sich mir die Logik der Funktionsweise des Intervallfastens nicht. Zumal ich auch annehme, dass es genügend Zeitgenossen geben dürfte, die das Intervallfasten zum Freibrief nehmen, sich kurzfristig vollzustopfen um anschließend zu "hungern".

@Giacomo_S: Dir ebenfalls vielen Dank für die weiterführenden Erklärungen! Ich bin in der Küche nicht wirklich geschickt und talentiert, aber ich werde versuchen, dass ich eine Gemüsebrühe auf dieser Art und Weise zubereite und dass ich zumindest halbwegs so zusammenbringe wie Du. Allerdings wollte ich auch auf etwas anderes hinaus… Kannst Du die Gemüsebrühe auch im Lokal, in dem Du derzeit arbeitest, auf die verschiedenen Gerichte anwenden oder gibt es andere Vorschriften?

Es hängt natürlich von der Zubereitung ab, aber im Grunde lässt man mir sowieso ziemliche Freiheiten (weil man weiss, dass ich es kann). Gemüsebrühe darf ich nicht nur für verschiedene Zubereitungen verwenden, letztlich muss ich sie für verschiedene Zubereitungen verwenden: Ganz einfach deshalb, weil ich (heutzutage) schlicht keine andere Wahl mehr habe.

Es gibt Zubereitungen, Crèmesuppen etwa, für die würde ich anstatt Gemüsebrühe lieber Knochenbrühe verwenden oder auch Hühnerbrühe.
Als ich vor rund 35 Jahren mit dem professionellen Kochen anfing, konnte man dies auch noch so machen. Auch damals hatte ich bereits mit einem gewissen Anteil an Vegetariern zu tun, aber sie waren nicht so dogmatisch, vor allem nicht so fanatische Erbsenzähler wie heute.
Veganer kannte ich nur aus der Theorie, in der Praxis gab es sie nicht und gesellschaftlich war das auch noch kein Thema.
Für die Vegetarier damals war es kein Problem, mal etwas Knochenbrühe zu verwenden: Sie wollten kein Fleisch essen, aber etwas Brühe: Das war für sie kein Problem. (1)

Das küchentechnische, generelle Manko von Gemüsebrühen ist: Sie schmecken flach, ja wässrig, selbst bei vergleichsweise hohem Materialeinsatz. (2) Wir verwenden sie im Grunde nur deshalb, weil die Vegetarier heutzutage solche Erbsenzähler sind, und die in manchen Fällen einzig andere Alternative - Wasser - zu noch bescheideneren Ergebnissen führt.
Verwendet man hingegen Knochenbrühen, dann ist z.B. eine Crèmesuppe gleich etwas ganz anderes: Voller, runder, ja: Ein Wohlgefühl geradezu.

Die Gründe, warum eine Gemüsebrühe zu ihrem Pendant Knochenbrühe so ein flache kleine Schwester ist: Es fehlen ihr vor allem zwei Bestandteile: Fett und Protein.
Das Fett kann man durch vegetarische Fette ergänzen, was durch Zugabe von Sahne (Crèmesuppen) schließlich auch passiert.
Aber das Fett allein ist es nicht.
Die Proteine kann man rein vegetarischen Suppen aber nicht zuführen, jedenfalls nicht so ohne weiteres, und nicht ohne hochprozessierte Tricks der Lebensmittellindustrie. (3)

Knochen- und Fleischbrühen enthalten sog. kollagene Eiweiße. Sie sind wasserlöslich und kochstabil - und zwar praktisch beliebig oft. Ist der Gehalt an kollagenen Eiweißen einer Brühe hoch genug und kühlt man sie herunter, dann wird sie sogar schnittfest: Eine Sülze ist nichts anderes.
Kollagene Eiweiße kommen jedoch in der Natur ausschließlich in mehrzelligen Tieren vor. Es gibt pflanzliche Proteine, aber keine pflanzlichen kollagenen Proteine.

Die Aufgabenstellung einer rein vegetarischen Brühe mit in dieser gelösten Proteinen ist bis heute ungelöst - für mich wenigstens. (4)
Hin- und wieder experimentierte ich mit Hülsenfrüchten herum, aber es kam nichts dabei heraus. (5)
Es gelang mir nicht, die pflanzlichen Proteine in eine wasserlösliche Form zu bringen, stattdessen schmeckten die Brühen nunmehr nach Hülsenfrüchten und Bohnen. Möglicherweise mag es Methoden geben, wie einem das gelingen kann - aber erstens bin ich kein Lebensmittelchemiker, zweitens ist das alles für uns wertlos, sollten wir Zusatzstoffe deklarieren müssen und drittens möchte ich überhaupt nicht mit solchen Methoden arbeiten (müssen).

Bestimmte Aufgabenstellungen und Produktformen - die zugegebenermaßen aus der klassischen Küche stammen - sind im vegetarischen Bereich nach wie vor ungelöst.
Als Köche stehen wir heutzutage oft vor dem Dilemma, dass sich manche Angebote (Stichwort: Crèmesuppen, aber auch manches andere) auch für Vegetarier, ja Veganer eigenen sollen (6), andererseits man aber auch nicht in der Lage ist, "für jeden seine Extrawurst zu kochen". (7)
Es wird dann oft der Weg des kleinsten Widerstandes gegangen, mit dem Ergebnis, dass (kleine) Minderheiten im Grunde vorgeben, was alle anderen denn zu essen hätten. Und damit bin ich letztlich nicht einverstanden. (8)

Was die Praxis betrifft, so muss man es auch einmal so sehen:
1. Ein Restaurant ist, auch im à la carte, letztlich immer eine Art Konsens. Es ist weder möglich noch bezahlbar, für jede Befindlichkeiten eines Gastes ein Essen zu kochen. Wer dies nicht essen kann und jenes nicht, aus welchen Gründen auch immer, der kann eben nicht in ein Restaurant gehen, sondern muss zu Hause selbst kochen. (9)
2. Ich selbst bin ein vergleichsweise intellektueller und gebildeter Koch und damit, insbesondere heutzutage, die eher große Ausnahme. Der Nachwuchs - jedenfalls der unsere - ist da mehr einfach gestrickt. Sicher haben sie das alles auch einmal lernen müssen, aber auch längst wieder vergessen. Man winkt sie heutzutage durch die Prüfungen durch, weil es sonst keine Köche mehr geben würde. Die ernährungsspezifischen Anforderungen (und nicht nur diese) der Gäste würden den Nachwuchs definitiv überfordern. (10)
3. C'mon: Du bist in einem Restaurant, und nicht in einer Diätklinik und auch nicht im Nervensanatorium. (11)

Anmerkungen:

(1) Betrachtet man es aus eine gewissen Sicht heraus, dann sollte es auch heute kein Problem sein, eine Knochenbrühe auch dem (aus Tier...gründen bewegten) Vegetarier etwas Knochenbrühe zumuten zu können. Denn niemand hält und schlachtet ein Tier nur für die Knochen.
Die Knochen sind ein Abfallprodukt der Fleischproduktion (wie Leder im Grunde auch), und wer die Knochenbrühe ablehnt, der armen Tiere wegen, der tut dies im Grunde, weil andere Fleisch essen.

(2) Möglicherweise könnte man sie durch Reduzieren noch weiter verbessern; da ich aber über keine Vakuumkammer verfüge, würde das bedeuten, sie lange brodelnd zu kochen - wobei man dabei allerdings eine Reihe von nützlichen Inhaltsstoffen auch wieder zerstören würde.

(3) Vielleicht auch gar nicht. Da bin ich im Grunde überfragt, denn ein Molekularkoch bin ich nicht und möchte es auch nicht werden.

(4) Erst Recht dann, wenn es sich um eine klare Brühe handeln soll.

(5) Und ihr könnt mir glauben: Als produktiver Koch kann ich es mir nicht oft erlauben, dererlei Experimente durchzuführen.

(6) Die, allen Bewegungen und medialer Lautstärke zum Trotz, aber noch immer eine Minderheit darstellen.

(7) Insbesondere dann nicht, wenn noch andere Befindlichkeiten ausgetragen werden: Allergene, Laktose, Gluten.

(8) Und als Koch auch zu alt und zu erfahren, es jedem Suppenkaspar Recht machen zu wollen.

(9) Und Dieter mag keinen Rosenkohl.

(10) Und das ist auch einer der Gründe, warum ich vor dem Gast stehe, und nicht der Nachwuchs.

(11) Und ich möchte nicht in letzterem landen.
 
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