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Studien belegen: Vegan ist gesund.

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Eule und ihresgleichen haben aber bei diesem Thema wie bei allen anderen Themen auch die derzeitige objektive Moral auf ihrer Seite. Und das beendet die Debatte. Ich gönne es euch beiden aber, dass ihr auch mal in die Ketzerrolle gedrängt werdet, denn das macht ihr ja bei anderen Themen mit anderen Leuten auch.

Ehrlich gesagt ist mir die Moral - wenn sie dann vor allem noch über das Essen ausgetragen wird - ziemlich wumpe. Mir gefällt lediglich dieser Dogmatismus, ja die Erbsenzählerei daran nicht. Vertrete ich ja auch nicht, weder für andere, noch für mich selbst. Weder muss für meine Gäste, für die ich als Koch arbeite, Fleisch auf dem Teller liegen, noch immerzu für mich.
Und würde ich als Koch, als "Aasesser" mein vorgebliche Programm so dogmatisch ernst nehmen, dann könnte ich nur noch im Steakhaus arbeiten.

Dieser Dogmatismus betrifft übrigens nicht nur die vegetarische oder vegane Ecke, sondern auch alle möglichen anderen echten, in den allermeisten Fällen aber eingebildeten Befindlichkeiten, was das Essen oder die Ernährung betrifft. An mich werden in meinem beruflichen Alltag Allüren herangetragen, die in ihrer Kombination (bei Gruppen) zur Sisyphusarbeit werden.

Ein Restaurant oder eine Veranstaltung ist keine Diätklinik und auch kein Nervensanatorium (und wenn es so weiter geht, dann bin ich bald in Letzterem). Meine Gäste heissen auch nicht "Graf von St. Germain", dessen unsterbliches Leben bekanntlich von einer speziellen Diät abhängig ist.
Ein gastronomisches Angebot muss sich in eine begrenzte Anzahl von Kategorien aufteilen lassen, schon allein aus betriebswirtschaftlichen Gründen, aber auch der gewünschten Frische und Regionalität des Angebots und vor allem dem Aufwand geschuldet.

Eine Gastronomie, in der für einen jeden "eine Extrawurst gekocht wird" - und dies ist zunehmend der Fall - ist mit den uns zur Verfügung stehenden Mitarbeitern, sei es deren Anzahl oder deren (de facto) Qualifikation, nicht mehr zu stemmen. Zumal ohnehin alle der Ansicht zu sein scheinen, wir würden nur noch auf Knöpfchen drücken, und alles sei dann fertig. Wir können nicht für jeden Gast jedes Essen individuell zusammenstellen, nur weil der eine das nicht frisst oder andere jenes nicht ... und Dieter mag keinen Rosenkohl.

Wir erleben einfach immer wieder, dass Gäste Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien vorspielen, die nach dem ernährungswissenschaftlichen Kenntnisstand entweder ziemlich unwahrscheinlich sind, meistens aber schlicht nicht existieren. Oder die in dem konkreten Produkt völlig bedeutungslos sind. Die vor allem aber in diesem Ausmaß überhaupt nicht existieren.

Es wird ein Eiertanz ums Gluten gemacht, dabei kommt die Glutenunverträglichkeit überhaupt nur bei 0.5-1% aller Menschen vor. Daher darf ich dann Saucen nicht mehr mit Mehl binden. Ich habe kürzlich einmal ausgerechnet, wie hoch der Anteil an Gluten bei so einer Sauce überhaupt ist?
Ein Liter Sauce wird mit 50g Mehl gebunden, das wäre ein Anteil von Mehl von 5% (50/1000). Das Mehl enthält etwa 10% Gluten, also landen wir bei einem Anteil von Gluten von ... 0,5%.
Also: Ich habe diese langweilige Maisstärke zu verwenden, um <1% meiner Gäste zu berücksichtigen, die sich durch 0,5% Gluten (Sauce, Portion: 0,5g) beeinträchtigt fühlen?
Über was reden wir da eigentlich, wie albern ist das denn?
 
Eine Gastronomie, in der für einen jeden "eine Extrawurst gekocht wird" - und dies ist zunehmend der Fall - ist mit den uns zur Verfügung stehenden Mitarbeitern, sei es deren Anzahl oder deren (de facto) Qualifikation, nicht mehr zu stemmen. Zumal ohnehin alle der Ansicht zu sein scheinen, wir würden nur noch auf Knöpfchen drücken, und alles sei dann fertig. Wir können nicht für jeden Gast jedes Essen individuell zusammenstellen, nur weil der eine das nicht frisst oder andere jenes nicht ... und Dieter mag keinen Rosenkohl.

Wir erleben einfach immer wieder, dass Gäste Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien vorspielen, die nach dem ernährungswissenschaftlichen Kenntnisstand entweder ziemlich unwahrscheinlich sind, meistens aber schlicht nicht existieren. Oder die in dem konkreten Produkt völlig bedeutungslos sind. Die vor allem aber in diesem Ausmaß überhaupt nicht existieren.

Damit sprichst du mir aus der Seele. Ich arbeite ja auch in der Gastronomie und die Sonderwünsche und angeblichen Allergien arten immer mehr aus. Bei gleichbleibendem Personal kommt so immer mehr Arbeitsaufwand zusammen, bei uns müssen zwei Leute - und manchmal auch nur einer - 20 bis 40 Gäste bewirten (zwar nicht a la carte aber eben doch mit einer gewissen Auswahl). Wenn da jeder vierte oder fünfte noch eine meistens eingebildete Allergie oder sonstige Sonderwünsche hat, dann ist Schicht im Schacht. Zudem ist die Küche auch eigentlich zu klein, um überhaupt strikt getrennte Bereiche zu haben, in denen zum Beispiel nichts mit Gluten stattfindet. Die Leute machen sich kein Bild davon, wie stressig und auch körperlich anstrengend professionelle Küchenarbeit ist. Ich wache bereits jetzt, und bis zur Rente ist es noch ein langer, langer Weg, jeden Tag mit Rückenschmerzen auf und mental bin ich eh längst erledigt.

Ein Restaurant oder eine Veranstaltung ist keine Diätklinik und auch kein Nervensanatorium (und wenn es so weiter geht, dann bin ich bald in Letzterem).

Wieso gibt es eigentlich in der Gastronomie keine kollektiven Streiks wie etwa bei der Bahn? Ich stelle mir gerade eine Demo vor, auf der wir mit Schildern rumlaufen wie: WER EINGEBILDETE ALLERGIEN HAT, MUSS ZU HAUSE ESSEN. :megaphon: ;)
 
Ehrlich gesagt ist mir die Moral - wenn sie dann vor allem noch über das Essen ausgetragen wird - ziemlich wumpe.

Also, ich sehe es so: Tierleiden ist nicht weniger schlimm als Menschenleiden. Die Massentierhaltung ist wirklich eine Zumutung für die Tiere und ich kann es für mich selber moralisch nicht vertreten, solche Zustände zu unterstützen, weshalb ich fast kein Fleisch esse. Würde jeder so wenig Fleisch essen wie ich, gäbe es keine Massentierhaltung mehr. Es gibt natürlich jene, die sagen, dass damit das Problem nicht gelöst ist, denn nicht nur die Massentierhaltung ist das Problem, sondern das Töten von Tieren an sich. Und da muss ich dann eben sagen: Die Natur selbst ist grausam. Wenn Menschen Tiere für Nahrungszwecke töten, so tun sie dies in der Regel wenigstens kurz und schmerzlos. In der Natur hingegen fressen sich die Tiere gegenseitig bei lebendigem Leib auf. Das ist wesentlich grausamer. Für mich ist es nur der Aspekt der Massentierhaltung, der wirklich moralisch nicht vertretbar ist, denn dies stellt eine extreme Entwürdigung von empfindungsfähigen Lebewesen dar. Ich halte es daher so, dass ich den Leuten nahelege, sich Videos anzuschauen, die in Betrieben der Massentierhaltung gemacht wurden, und dann selber zu beurteilen, ob sie es moralisch (und auch in Bezug auf ihr Karma, sollten sie denn daran glauben) verantworten können, das zu unterstützen, indem sie entsprechende Fleischmengen konsumieren, die Massentierhaltung nötig machen. Was ich hingegen rigoros ablehne ist die zeitgeistgemäße Infantilisierung und Zeigefingermentalität im Stile von "Ihr verachtenswerten Fleischfresser habt keinerlei Mitleid". Dieses Erziehungsdenken in Bezug auf erwachsene Menschen muss aufhören und einer bewussten Eigenverantwortlichkeit Platz machen.
 
Und dennoch möchte ich nicht deine Aussagen in meinen Mund gelegt bekommen.
nicht ich habe sie dir in den mund gelegt, sondern mein pc, warum und wie auch immer in den beitrag. da ich nicht weiß welchen fehler ich machte und ihn deshalb auch nicht korrigieren kann, werde ich ihn jetzt löschen.
 
nicht ich habe sie dir in den mund gelegt, sondern mein pc, warum und wie auch immer in den beitrag. da ich nicht weiß welchen fehler ich machte und ihn deshalb auch nicht korrigieren kann, werde ich ihn jetzt löschen.
Wie auch immer, es stand so da und (auch für dich) lesbar, also bist du verantwortlich dafür - auch wenn du es so nicht beabsichtigt hattest.
Ich an deiner Stelle hätte mich für den Lapsus zumindest entschuldigt.
 
Die Massentierhaltung ...

"Massentierhaltung" ... das ist auch so ein Kampfbegriff, den ein jeder zu akzeptieren scheint, aber der von niemandem auch nur hinterfragt wird.
Vor einiger Zeit sah ich eine Doku über den größten Rinderzuchtbetrieb Europas, er umfasst 2.000 Tiere. Aber er ist eben auch der größte, alle anderen Betriebe sind deutlich kleiner. Im Übrigen geht es den Tieren heutzutage deutlich besser, als das früher der Fall war. Denn damals hat man sich um das Wohl der Tiere erst Recht nichts geschissen.

Du redest von deinen Gästen ?

Der jeweilige Kunde hat in jeder Branche seine eigene, verallgemeinernde Eigenbezeichnung. Im Krankenhaus ist es "der Patient", im Sozialwesen "der Klient", im Handel "der Kunde" und im Gastgewerbe eben "der Gast".
Es ist typisch für Dich, Gerlind, Nebensächlichkeiten grundsätzlich in Frage stellen zu wollen. Ich find's überflüssig, Klugscheisserei.

Wenn da jeder vierte oder fünfte noch eine meistens eingebildete Allergie oder sonstige Sonderwünsche hat, dann ist Schicht im Schacht.

Das Verhalten und Denken der Menschen unserer Tage lässt sich in nur drei Worten zusammenfassen. Und die lauten: Ich, ich und ich.
Das ist das eigentliche Kernproblem.

Die Leute machen sich kein Bild davon, wie stressig und auch körperlich anstrengend professionelle Küchenarbeit ist. Ich wache bereits jetzt, und bis zur Rente ist es noch ein langer, langer Weg, jeden Tag mit Rückenschmerzen auf und mental bin ich eh längst erledigt.

Professionelle Küchenarbeit fordert jedem Arbeitnehmer in jeder Beziehung Höchstleistungen ab: Physisch, psychisch und auch mental. Mein WE findet seit Längerem eigentlich nicht wirklich statt. Am Samstag bin ich noch immer so erledigt, dass ich außer auf dem Bette liegen und ein wenig Einkaufen praktisch nichts machen kann. Am Sonntag mache ich Haushalt, der unter der Woche unmöglich zu schaffen ist, und zum Abend erreiche ich dann mal so eben die ersten Momente einer gewissen Entspanntheit.

Rückenschmerzen habe ich allerdings nicht (mehr), es scheint irgendwie eine Altersfrage zu sein. Als junger Mann hatte ich da mehr Probleme. Außerdem fühle ich mich fit und dynamisch, denn die Probleme der Büromenschen, die haben wir nicht: Wir bewegen uns viel, sitzen wenig und halten unsere Muskulatur ständig in Aktion.
Die Überflieger unter unseren Gästen, die sich für etwas Besseres halten und deshalb auf uns herab schauen ... werden schon bald eines Besseren belehrt werden. Denn ihre Jobs werden KIs machen, die die Knöpfchen drücken, aber Kochen ... das wird noch lange ein menschlicher Beruf bleiben.

Wieso gibt es eigentlich in der Gastronomie keine kollektiven Streiks wie etwa bei der Bahn? Ich stelle mir gerade eine Demo vor, auf der wir mit Schildern rumlaufen wie: WER EINGEBILDETE ALLERGIEN HAT, MUSS ZU HAUSE ESSEN. :megaphon: ;)

Der Organisationsgrad in der Gastro ist gering, weil es meist kleine Betriebe sind und weil da so viele Dünnbrettbohrer arbeiten. Unsere Gewerkschaft NGG hat ihre Schwerpunkte in der Tabak- und Lebensmittelindustrie.
Der deutsche Koch Vincent Klink hat vor wenigen Jahren mal ein Schild an sein Restaurant gehängt: Allergiker sind hier nicht willkommen.
Der hatte die Faxen dicke, und vielmehr wollte er einmal eine öffentliche Diskussion ums Thema erzeugen.

Lt. der ernährungswissenschaftlichen Literatur haben etwa 2% aller Erwachsenen eine Lebensmittelallergie. Sie lassen sich auch medizinisch beweisen, denn eine Allergie bewirkt eine Immunreaktion des Körpers, die sich medizinisch nachweisen lässt. Eine Allergie wird immer durch Eiweiße ausgelöst, die in den Nahrungsmitteln enthalten sind. Etwas anderes sind Pseudoallergien, die nach anderen Mechanismen ablaufen, aber ähnliche Prozesse hervorrufen.
Allergien auf Milchprotein kommt bei Erwachsenen so gut wie nicht vor. Es handelt sich um eine Störung bei Kleinkindern, die nach einem nachvollziehbaren, physioligischen Prozess schließlich endet. Wer etwas anderes als Erwachsener behauptet, der bildet sich etwas ein - oder hat andere physiologische Probleme, die er fehlinterpretiert - das hatte ich auch schon. Leider sind solche Menschen i.d.R. auch beratungsresistent.

Da Allergien über Proteine ablaufen, sind proteinreiche Lebensmittel dann auch diejenigen, die die meisten Allergien auslösen: Am Häufigsten Nüsse, Soja, Fisch, Schalen- und Krustentiere. Sellerie ist auch so ein Phänomen. Auf der anderen Seite ist bei Lebensmittelallergien ein allergischer Schock selten, es handelt sich nicht um einen lebensbedrohlichen Zustand.

Vor allem sollten die Menschen endlich einmal damit aufhören, die Ablehnung von Lebensmitteln, die sie nicht mögen, mit "Allergien" zu bergünden. Es gibt keine "Allergie auf Paprika". Da mag eben jemand keine Paprika, weil ihm ggf. das Aufstoßen nicht gefällt ... was ich legitim finde. Er muss sich aber auch nicht gleich nicht zum Allergiker hochstilisieren, nur weil er Paprika nicht mag.
Aus einem verkniffenen Arsch kann kein fröhlicher Furz kommen.
Ein Furz mag garstig stinken ... aber es ist eben auch nur ein Furz, und nicht gleich "Blähungen", "Darmwinde" und ähnlicher Unfug. Und unsere achso hochstehenden Bürodamen, die dürfen ja aberhaupt nicht mehr pupen, und wenn, dann darf es natürlich nur nach Rosen duften.
 
@Giacomo_S
Sie können noch so oft Ihren "wissenschaftlich fundierten" Beleg hier abladen:
Worum es Ihnen offensichtlich nur nach wie vor geht, ist Ihr einzig und alleiniger
Fleisch auf dem Teller
sowie Ihr:
Ich, ich und ich.
Das eigentliche Kernproblem
Auch bei Ihrer B12 "Erklärung" handelt es sich -wie bei Ihrer Eiweiß-Erklärung um
ein Ammen-Märchen! Denn j e d e r gesunde Darm verfügt über Bakterien, welche
dann das B12 aufbaut! und Sie werden kaum einen Mediziner finden, welcher, Ihnen
Fleisch-Konsum verschreibt, wenn Ihr Darm eben nicht mehr über diese wichtigen
Bakterien verfügt!

-und auffallend ist es, dass der User @Gerlind hier wiederholt mit seinen Einwenden
zu *Nachdenklichkeit* anregt!
 
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Wie auch immer, es stand so da und (auch für dich) lesbar, also bist du verantwortlich dafür - auch wenn du es so nicht beabsichtigt hattest.
Ich an deiner Stelle hätte mich für den Lapsus zumindest entschuldigt.
was ich hiemit mache. ich bitte höflichst für die nicht erfolgte entschuldigung für den lapsus, um entschuldigung.
ich hoffe, du kannst jetzt wieder ruhig schlafen...
 
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