Normalerweise halte ich nicht viel von solcherart plakativen Filmen, aber dennoch:
Vegans, before and after.
Der Clip zeigt, wie vegane Aktivisten aussahen, als sie mit ihrer veganen Diät anfingen - und wie nur wenige Jahre später: Abgemagert, Haut- und Haarprobleme, vorschnell gealtert ... und mit psychischen Problemen, Depression o.ä.
Und kürzlich hat sich eine vegane (Extrem-)Influencerin
zu Tode gehungert, jedenfalls starb sie an Unterernährung, im Alter von 39 Jahren.
Unterwirft sich jemand einer veganen Diät - insbesondere dann, wenn er/sie ohnehin Ernährungsprobleme wie Übergewicht, Cholesterin o.ä. hat - dann zweifle ich nicht daran, dass sich manche Gesundheitsprobleme zunächst bessern. Natürlich wird sich jemand, der sich vorher zuviel, zu Fett und zu kohlehydratreich ernährt hat, durch eine vegane Mangel-Diät zunächst erholen.
Der Körper baut die überbordenden Reserven ab und regeneriert sich.
Ein echtes Gleichgewicht stellt sich aber auch nicht ein, und deshalb muss man diesen Pfad einer Mangelernährung auch irgendwann wieder verlassen, denn genau darum handelt es sich. Bestimmte, essenzielle Nährstoffe sind mit einer veganen Diät eindeutig besser - andere aber auch eindeutig schlechter.
Das Problem liegt gar nicht einmal in der veganen Diät als solcher, sondern vielmehr in der Komplexität, die eine solcherart Ernährung voraussetzt. "Ich bin dann mal Veganer", das kann eine gewisse Zeit funktionieren, möglicherweise sogar Jahre, aber irgendwann ist damit Schluss: Dann nämlich, wenn alle körpereigenen Langzeitspeicher geleert sind, die man mit einer veganen Diät nur unvollkommen auffüllen kann, selbst dann nicht, wenn man mittlerweile bei einem guten Dutzend von Supplementen gelandet ist.
Mir liegt ein ernährungswissenschaftliches Werk vor, Standardwerk,
Leitzmann/Keller, Vegetarische und vegane Ernährung (2020), 4. Auflage.
Der Grundton ist sogar pro-vegetarisch, in weiten Teilen muss dies einem distanzierten Leser aber mehr wie eine Art Rechtfertigungsliteratur vorkommen. Denn bei den wesentlichen Knackpunkten einer veganen oder vegetarischen Ernährung liest man dann immer, dass
auch bei Omnivoren hier tendenziell eine Unterversorgung vorliegt. Nur: Das
Ausmaß dieser Unterversorgung spielt sich dann stets in der Reihenfolge Omnivore - Vegetarier - Veganer ab.
Die bekannten Schwachstellen einer veganen Diät, mit den Proteinen als der gravierendsten, lassen sich - auf Dauer - nicht befriedigend lösen.
Die notwendige Zusammensetzung der essenziellen Aminosäuren ist schlicht nicht gegeben, und daran ändern auch alle Mischungen pflanzlicher Proteine nichts. Das funktioniert eine Zeitlang, was sich, je nach Anfangszustand, auch in Jahren bemessen kann ... aber nicht ewig.
Möglicherweise kann es ausreichen, auch nur sehr gelegentlich tierische Proteine aufzunehmen, der völlige Verzicht, zumal über lange Zeit, funktioniert m.E. aber nicht.
Als Erstes bekommen die Menschen schließlich Haut- oder Haarprobleme, und das ist auch einer der Gründe, warum alle veganen Influencer*innen immerzu mit irgendwelchen Kosmetikartikeln herummachen. Andere berichten sogar über krasse Probleme mit Akne o.ä. ... aber warum nur? Früher machte man vor allem eine zu fettreiche Ernährung für Akne verantwortlich ... aber das kann es ja wohl nicht sein, oder?
Meine Mutter, frühe Nachkriegsgeneration, berichtete mir von Hautproblemen von Menschen ihrer Jugend: Mangelernährung in den Nachkriegsjahren, ganz einfach.
Oder Depressionen, denn dies berichten alle Ex-Veganer. Die vegane Diät schlägt, auf Dauer, auf die Psyche ... und vielleicht sind auch deshalb alle veganen Aktivisten im Netz entweder aggressiv oder Jammerlappen.
Bestimmte Baustellen der veganen Ernährung sind nach wie vor ungelöst, vor allem die Proteine, Eisen, die Vitamine A, D und B12. Manches davon kann man supplementieren, anderes nicht wirklich.
In der Ernährungswissenschaft ist so Manches, wie in jeder Wissenschaft, reine Theorie und Modell. Der Bedarf an den 8 essentiellen Aminosäuren ist bekannt und die Zusammensetzung proteinhaltiger Nahrungsmittel auch. Dennoch muss man sich fragen, ob da nicht so Einiges auch nurmehr Rechenspiele sind, denn über die biologische Verfügbarkeit und Aufnahme dieser Proteine sagen die Analysen allein nichts aus.
Wie es (für mich) aussieht, mögen proteinreiche Nahrungsmittel wie etwa Soja eine vollwertige Proteinzusammensetzung aufweisen, der Körper nimmt sie aber nicht in der gewünschten Weise auf. Irgendwelche Proteinzusammensetzungen, zumal dann, wenn man verschiedene Nahrungsmittel kombiniert, erweisen sich dann mehr als theoretische Zahlenspiele, die nichts darüber aussagen, ob der Körper das Alles auch in der gewünschten Form aufnimmt. Zumal sich jenseits aller grundsätzlichen Aspekte auch noch die Frage stellt, wer eigentlich in einem Alltag, in dem wir uns alle befinden, ein solch anspruchsvolles Diätprogramm noch realisieren kann und soll.