Das töten anderer Menschen hat die Evolution nicht als normal Handlung hervorgebracht, das essen von Fleisch schon.
Da muss ich vehement widersprechen. Der Mensch ist seinem Körper nach überhaupt kein Fleischesser, angefangen von seinen Händen (keine Krallen) bis hin zu seinem gesamten Verdauungstrakt. Man vergleiche nur das menschliche Gebiss mit dem von Fleischessern in der Natur. Der Mensch verträgt rohes Fleisch nicht einmal richtig, er muss es vorher erst erhitzen, um alle natürlich darin enthalten Lebewesen (wie Bakterien) abzutöten. Welcher Fleischesser in der Natur muss seine Nahrung vorher kochen? Keiner!
Pflanzliche Nahrung wie Obst, Salat, Nüsse vertragen wir jedoch bestens, und entsprechen sowohl unseren Händen als auch unserem Gebiss.
Das diese Aussage polemisch ist, ist dir sicher selbst bewusst. Wenn du dich etwas in der Verhaltensbiologie/Humanethnologie einlesen würdest, könntest du erkennen dass das Faustrecht oder das töten von Menschen nicht die vorherrschende Lebensweise war oder ist.
Nein, es war nicht polemisch gemeint. Dann nehmen wir nicht das Faustrecht, sondern die Todesstrafe. Alle mir bekannten Völker der vergangenen Menschheitsgeschichte hatten in ihrem Rechtssystem so etwas wie die Todesstrafe, man könnte daher genauso gut argumentieren, dass es zur Natur des Menschen gehört seinesgleichen zu töten, immerhin geschah es in allen Gesellschaftsformen und das völlig legal in Übereinkunft der gesamten Gesellschaft über Jahrtausende hinweg.
Heute ist es aber bei uns nicht mehr normal. Im Gegenteil, die Tötung eines Menschen wird als unmenschlich angesehen. Und der Grund ist der, da wir uns geistig weiterentwickelt haben, unsere Fähigkeit zum Mitgefühl und der damit verbundenen Wertschätzung des Lebens hat zugenommen. Und sie tut es (glücklicherweise) weiter, was dazu führen wird, dass der Mensch immer mehr von der Ausbeutung und systematischen Ermordung von Tieren Abstand nehmen wird, weil seine Fähigkeit mitzufühlen zunimmt. Jeder, der mehr mit Tieren zu tun hat, weiß, welch reiche Gefühlswelt Tiere haben, und dass sie nicht nur Schmerz und Angst wie wir fühlen können, sondern sich ihrem nahenden Tode oftmals sehr gut bewusst sind.
Gerade die geistige Entwicklung ist dem Menschen eigen. Und der Weg zu einer immer mehr mitfühlenden Gesellschaft ist für das Zusammenleben auf unserem Planeten nicht nur förderlich, es ist in meinen Augen auch notwendig, insbesondere in Hinblick auf die weiter zunehmenden technischen Möglichkeiten uns zu schaden.