@ Plotin,
ich beziehe mich garnicht nur auf die Sprache. Die Sprache ist Denken, du denkst in Sprache. Du träumst sogar in Sprache. Wenn du das Handwerkszeug des Denkens verdrehst, Bedeutungen vertauschst, die Vielfalt der Sprache vereinheitlichst, Minenfelder errichtest, die Sprache militarisierst und dabei die Aufmerksamkeit von der Seite der Köche auf die Seite der Speisenkritiker verlegst...erhältst du am Ende Kinder, die ihr Leben als Film verstehen, den es nurnoch zu bewerten gilt. Daumen hoch und Daumen runter...das ist die Endkommunikation.
Die jungen Leute können bereits heute nicht mehr richtig verarbeiten, was sie hören oder lesen. Sie werden zu Passagieren, statt zu Lokführern. Sie finden alles "unglaublich langweilig und trivial"...empfinden es aber ebenso unglaublich wichtig, ihren einhändig im Wartezimmer des Logopäden unter eine Facebookseite gerotzten Mist abzuladen. (Siehe NC.) Wenn man auf die Sprache, die Augen, die Gesichtszüge achtet, merkt man, wie wenig Kontakt sie noch mit dem gegenüber haben, die Aufmerksamkeit springt. Wenn man ihnen zuhört, merkt man, wie kurz sie sich nurnoch auf ein Thema konzentrieren können. Sie haben in ihrer identitäslosen Welt, in der alles beliebig und gleich wertlos ist, stets das Bedürfnis sich bemerkbar zu machen...aber irgendwie sind sie nicht da. Es gibt sie nicht, wenn sie nicht wenigstens irgendwas von sich...und sei es ein kleines Bild als whatsapp da lassen. Aber selbst das wird nur aus einem Regal vorgegebener Emotionssmileys ausgewählt. Irgendwann schicken sie sich nurnoch Smileys. Säge, Katze, Hahaha.
Ich weiß nicht , ob euch das bekannt ist, die Abiturienten, sitzen heute zu einem erheblichen Teil beim Studienberater nicht etwa mit Lederjacke und Rastafrisur, sondern mit Elter 1 oder Elter 2. Ihr solltet mal hören, was die für Vorstellungen von Berufen haben und wie sie ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen beschreiben. Dafür is Muddi mit.