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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Dies war alles auf Heidegger gemünzt und nicht Figal, denn diesen habe ich noch nicht gelesen. Außerdem plappere ich nicht nach, sondern stellte bei Heidegger eine 'nachgeäffte' Affinität fest.



Und was sagst du über Wilhelm Weischedel der Heidegger kritisierte?


Nun ich würde auch nicht sagen, dass Heidegger Nietzsche nachgeplappert hat, denn er hat ja auch zu ihm ein kritisches Verhältnis . Heidegger war ja kein Nietzscheaner, sondern hat sich aus seiner Position kritisch mit Nietzsche beschäftigt und von einer gewissen philosophischen Distanz aus. Als "Nachäffung" von Nietzsche sehe ich das bei Heidegger nicht. Ja es gibt eine Affinität bei beiden Denkern , aber Heidegger äfft nicht Nietzsche nach, dazu hat er zu sehr eine eigene philosophische Position zu Nietzsche.

Ich hatte nur Figal zitiert aus seiner Einführung zu Heidegger, da er aufzeigt, wie man mit Heidegger umgehen soll, ohne gleich "Heidegerrianer" zu werden. Ich habe das Nachplappern nicht auf dich bezogen, sondern eher allgemein angemerkt.

Wilhelm Weischedel kenne ich nur bedingt. Und zwar sein Buch "Die philosophische Hintertreppe", wo er eine Einführung in die Philosophiegeschichte gibt. Nur durch den wikipedia Artikel ist mir bewusst geworden, dass es da auch eine (kritische) Beziehung zu Heidegger gab.

Könntest du vielleicht die Stelle nennen, wo er Heidegger kritisiert (also in welchem Buch er das macht?)? Ich muss ja die Kritik nachlesen können von Weischedel, sonst kann ich sie ja nicht beurteilen.
 
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Berufskrankheit von Philosophen !

Philosophisticus schrieb:
[...]
Man findet bei Husserl keine Beschäftigung mit Nietzsche.

Allerdings gibt es eben auch problematische Seiten
an Heideggers Nietzsche Interpretation,
gerade in dem Hinblick auf die Frage,
ob nun Nietzsche Metaphysiker war oder nicht.
[...]
Freund der Sophisterei,
das ist eines jener Beispiele,
wo ich deine Ereiferung nicht verstehe.

Warum, zum Kuckuck, sollten intelligente Menschen
ihre Zeit mit der Frage verschwenden,
ob Nietzsche ein Metaphysiker war?

Inwiefern würde eine Antwort auf diese Frage
zum besseren Verständnis beitragen
"was die Welt im Innersten zusammenhält"?

Ist das denn nicht schnurzegal?
Noch dazu, wo doch nichteinmal klar ist,
was mit "Metaphysik" gemeint wird?

Wenn Philosophen so viel Zeit mit der Frage vergeuden,
in welche Schubladen andere Philosophen einzuordnen sind,
dann verwundert es nicht, dass ihnen zu wenig Zeit verbleibt,
um sich mit den komplexen realen Zusammenhängen ausreichend
intensiv zu beschäftigen.

Kein Wunder also, dass nur so wenige Philosophen
zur Lösung der realen Probleme dieser Welt
etwas beizutragen haben.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Nun ich würde auch nicht sagen, dass Heidegger Nietzsche nachgeplappert hat, denn er hat ja auch zu ihm ein kritisches Verhältnis . Heidegger war ja kein Nietzscheaner, sondern hat sich aus seiner Position kritisch mit Nietzsche beschäftigt und von einer gewissen philosophischen Distanz aus. Als "Nachäffung" von Nietzsche sehe ich das bei Heidegger nicht. Ja es gibt eine Affinität bei beiden Denkern , aber Heidegger äfft nicht Nietzsche nach, dazu hat er zu sehr eine eigene philosophische Position zu Nietzsche.

Ich hatte nur Figal zitiert aus seiner Einführung zu Heidegger, da er aufzeigt, wie man mit Heidegger umgehen soll, ohne gleich "Heidegerrianer" zu werden. Ich habe das Nachplappern nicht auf dich bezogen, sondern eher allgemein angemerkt.

Wilhelm Weischedel kenne ich nur bedingt. Und zwar sein Buch "Die philosophische Hintertreppe", wo er eine Einführung in die Philosophiegeschichte gibt. Nur durch den wikipedia Artikel ist mir bewusst geworden, dass es da auch eine (kritische) Beziehung zu Heidegger gab.

Könntest du vielleicht die Stelle nennen, wo er Heidegger kritisiert (also in welchem Buch er das macht?)? Ich muss ja die Kritik nachlesen können von Weischedel, sonst kann ich sie ja nicht beurteilen.

Von Wilhelm Weischedel lese ich in Kürze: Aufsätze und Vorträge (späer mehr dazu)

Heidegger benutzte also nicht Nietzsches Begriff Übermensch? Sah er sich nicht als elitären Führer (geistig-spirituellen Berater)?
 
Berufskrankheit von Philosophen !


Freund der Sophisterei,
das ist eines jener Beispiele,
wo ich deine Ereiferung nicht verstehe.

Warum, zum Kuckuck, sollten intelligente Menschen
ihre Zeit mit der Frage verschwenden,
ob Nietzsche ein Metaphysiker war?

Inwiefern würde eine Antwort auf diese Frage
zum besseren Verständnis beitragen
"was die Welt im Innersten zusammenhält"?

Ist das denn nicht schnurzegal?
Noch dazu, wo doch nichteinmal klar ist,
was mit "Metaphysik" gemeint wird?

Wenn Philosophen so viel Zeit mit der Frage vergeuden,
in welche Schubladen andere Philosophen einzuordnen sind,
dann verwundert es nicht, dass ihnen zu wenig Zeit verbleibt,
um sich mit den komplexen realen Zusammenhängen ausreichend
intensiv zu beschäftigen.

Kein Wunder also, dass nur so wenige Philosophen
zur Lösung der realen Probleme dieser Welt
etwas beizutragen haben.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Nun die Frage ist schon wichtig zu klären , ob Nietzsches Denken als "Metaphysik" eingeordnet werden kann oder nicht. Es geht hier ja um die Beurteilung von Nietzsches Philosophie. Und mir scheint ja , dass Nietzsches antimetaphysischer Gestus (wie er am Beispiele von Platon deutlich wird) eher dafür zu sprechen, dass er gerade nicht in die Schublade der "Metaphysik" so einfach gepackt werden kann. Es geht um das Verständnis von Nietzsches Denken/Philosophie und ob Heidegger dies richtig als Metaphysik interpretiert oder nicht. Das ist kurz gesagt nicht "schnurzegal", sondern es geht um die angemessene Beurteilung eines Philosophen. Also um die Frage , ob der Philosoph A den Philosoph B richtig verstanden hat oder nicht (also mit ihm philosophisch angemessen umgeht oder nicht). Zudem würde ich nicht sagen , dass ich mich "ereifere", sondern mir geht es eher um eine sachlich angemessene philosophische Diskussion , die am besten ohne Polemik auskommen sollte- nicht mehr und nicht weniger. Und ja natürlich hängt diese ganze Debatte auch daran, was unter "Metaphysik" verstanden werden soll und was nicht. In der Hinsicht habe ich ja darauf hingewiesen, dass durch die Lektüre von Nietzsche oder Heidegger allmählich klar wird, was diese unter Metaphysik verstehen.... Diese Fragen sind beileibe keine Zeitverschwendung, es geht vielmehr um die Frage, wie man Nietzsche oder Heidegger oder Hegel usw. verstehen soll, und ob der eine Philosoph den anderen richtig interpretiert hat. Es geht hier um die Beziehung der Philosophen untereinander und das ist auch eben ein wichtiger philosophischer Punkt.

Ich finde die Kritik , die du als letztes nanntest und was vermutlich auf Marx Diktum anspielt nicht ganz gerecht (Marx sagte ja: es kommt darauf an die Welt zu verändern). . Denn Philosophen machen sich ja auch Gedanken über reale Probleme dieser Welt, aber eben nicht nur (sie reflektieren verschiedene Bereiche). Die Frage was Gerechtigkeit ist und das Problem derselben in der realen Welt wird ja auch von Philosophen behandelt. Gleichzeitig setzten setzen sich aber auch Philosophen mit den Interpretationen von anderen Philosophen bezüglich Nietzsche oder Hegel oder Platon usw. aus. Das gehört auch zu ihrem "Geschäft" (Kant) , wenn man so will und ihren Blick auf die Philosophiegeschichte,

Was die "Welt im Innersten zusammenhält" als Frage kommt nicht zu kurz bei den Philosophen. Es ist aber nicht ihr einziges Themenfeld.

Von einer "Berufskrankheit der Philosophen" zu sprechen, halte ich der Sache nicht für angemessen deshalb.

Mir ist übrigens um es nochmal zu betonen Sachlichkeit in philosophischen Debatten wichtiger , als Ereiferei...denn diese betrachte ich eher als dogmatisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn egoismus beinhaltet einen eigenen weltanschaulichen standpunkt zu vertreten bzw diesen widersprechende standpunkte zu kritisieren so nenne es egoismus - verallgemeinere aber bitte nicht das nich verstehen wollen seiner ansichten - ich wie mE viele andere auch meinen diese sehr gut zu verstehen.
das problem hier halte ich für die begrifflichkeit heideggers die viele einfach nicht verstehen wollen - ich meine jetzt ausdrücklich verstehen und nicht zwingend für sich zu übernehmen. das kernproblem in philosophischen diskussionen ist wohl in erster linie die allgemeine inakzeptanz alternative begrifflichkeiten nebeneinander stehen lassen zu können/wollen bzw sich in andere perspektiven versetzen zu können. und genau an dieser unfähigkeit der symbolischen begriffsorientierter sprachen mangelt ihr vermögen die wahrheit der welt in ihren vollen umfang abzubilden.

Über Ermangelungen (Unfähigkeit) kann man nur sorechen, wenn man keine Ideen gebiert.
 
Von Wilhelm Weischedel lese ich in Kürze: Aufsätze und Vorträge (späer mehr dazu)

Heidegger benutzte also nicht Nietzsches Begriff Übermensch? Sah er sich nicht als elitären Führer (geistig-spirituellen Berater)?

Ich habe nicht den Eindruck bei Heidegger, dass er sich als einen "Übermenschen" sah. Es stimmt aber , dass er sich mit Nietzsches Theorem vom Übermenschen philosophisch beschäftigte. Ob er politisch führen wollte oder das später als naiv ansah, ist nicht so einfach zu beurteilen wie ich finde.

Bezüglich des Restes (also Weischedel) bin ich natürlich gespannt,,,
 
Philosophisticus schrieb:
[...]
Es geht um das Verständnis von Nietzsches Denken/Philosophie
und ob Heidegger dies richtig als Metaphysik interpretiert
oder nicht.

Das ist kurz gesagt nicht "schnurzegal", sondern es geht
um die angemessene Beurteilung eines Philosophen.

Also um die Frage , ob der Philosoph A den Philosoph B
richtig verstanden hat.
[...]
Philosophisticus,
wofür soll das denn wichtig sein, ob der Philosoph A
den Philosoph B richtig verstanden hat?

Das ist doch reine Beschäftigungstherapie für Philosophen,
oder volkstümlich ausgedrückt, ausufernde Hirnwixerei!


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Philosophisticus,
wofür soll das denn wichtig sein, ob der Philosoph A
den Philosoph B richtig verstanden hat?

Das ist doch reine Beschäftigungstherapie für Philosophen,
oder volkstümlich ausgedrückt, ausufernde Hirnwixerei!


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

Naja das Ganze ist schon wichtig, wenn man ein wirkliches Verständnis der Philosophiegeschichte haben möchte. Denn man sollte ja eine fundierte philosophische Meinung zu den einzelnen Philosophen und deren Verhältnis zueinander haben. Also in dem Sinne: Ist Aristoteles mit Platon philosophisch fair umgegangen? Hat Schopenhauer Kant richtig gelesen? Und hatte Nietzsche ein richtiges Verständnis für Schopenhauer und ist seine Kritik an diesem berechtigt? Hat Heidegger Nietzsche richtig verstanden und trifft seine Kritik auf Nietzsche als Metaphysiker zu ? usw. Das sind alles Fragen , die wichtig sind , wenn man sich ein angemessenes Bild von der Philosophiegeschichte machen möchte und diese in ihrer Gänze gedanklich verstehen möchte. Wenn man sich nicht mit den philosophischen Vorgängern adäquat gedanklich beschäftigt, hat man kein wirkliches Verständnis der bisherigen Geschichte der Philosophie/des Denkens. Man kann dann beispielsweise nicht erklären , warum Nietzsche mit Schopenhauer kritisch umging und welche Bedeutung dies fürs Nietzsches eigene Philosophie hatte zum Beispiel,

Also kann das keine "reine Beschäftigungstherapie" oder "Hinrwixerei" sein. Ich bin da jedenfalls deutlich anderer Meinung und muss dir da in dem Punkt deutlich widersprechen. Es ist schon philosophisch wichtig zu sehen, ob der Philosoph A den Philosophen B anmessen verstanden und fair behandelt in der Philosophiegeschichte. Es geht eben um ein Gesamtverständnis der Philosophiegeschichte und der damit verbundenen Philosophien, was denke ich mal durchaus nachvollziehbar ist. Wenn man das nicht versteht, kann man kein angemessenes Verständnis der Geschichte der Philosophie entwickeln, sondern nur ein recht oberflächliches nach meiner Meinung. Das ist mein philosophischer Standpunkt dazu und musste hier "auch einmal in aller Klarheit gesagt werden".

Anmerkung: Das Ganze ist nicht polemisch gemeint (auch nicht das letztere).
 
Zuletzt bearbeitet:
Berufskrankheit von Philosophen !


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Warum, zum Kuckuck, sollten intelligente Menschen
ihre Zeit mit der Frage verschwenden,
ob Nietzsche ein Metaphysiker war?

Inwiefern würde eine Antwort auf diese Frage
zum besseren Verständnis beitragen
"was die Welt im Innersten zusammenhält"?

Ist das denn nicht schnurzegal?
Noch dazu, wo doch nichteinmal klar ist,
was mit "Metaphysik" gemeint wird?

Wenn Philosophen so viel Zeit mit der Frage vergeuden,
in welche Schubladen andere Philosophen einzuordnen sind,
dann verwundert es nicht, dass ihnen zu wenig Zeit verbleibt,
um sich mit den komplexen realen Zusammenhängen ausreichend
intensiv zu beschäftigen.

Kein Wunder also, dass nur so wenige Philosophen
zur Lösung der realen Probleme dieser Welt
etwas beizutragen haben.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <
wer die philosophie mit ihren begriffen in ihrer historie nicht versteht kann sie auch nicht in ihrer breite verstehen. die namen der einzelnen philosophen sind hier eigentlich eher sekundär - primär geht es um das wesen und der metamorphose der einzelnen begrifflichkeiten welche sich da als windende ströme durch raum und zeit paralell zur menscheit bewegen. in ihrer summe bilden sie das kollektive sein der menscheit - in engerer auswahl das individuelle sein des einzelnen menschen. wer meint sich hier noch mehr zu beschränken darf sich nicht wundern wenn er auch entsprechend beschränkt denkt und lebt. wer das für sich als ziel akzeptiert der soll es tun - aber kein wunder also, dass nur so wenig menschen zur lösung der realen probleme dieser welt etwas beizutragen haben. was soll es denn da realeres geben und was sollte dem menschen näher stehen als das eigene sein ?
 
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Ich habe nicht den Eindruck bei Heidegger, dass er sich als einen "Übermenschen" sah. Es stimmt aber , dass er sich mit Nietzsches Theorem vom Übermenschen philosophisch beschäftigte. ..,,

nun ja - an dieser stelle - metaphysik vs übermensch .....
was übermensch in diesem kontext nicht bedeutet : sich über andere menschen zu erheben um sie zu beherrschen!
was dies insbesondere nicht bedeutet: eine neue rasse zu erschaffen welche sich über andere rassen erhebt um sie zu beherrschen!

was es auch nicht bedeutet: sich über die eigene menschliche (biologische) natur und ihre empfindbarkeit(dionysisch) zu erheben um als reiner "vernunftsgeist"(apollinisch) diese zu beherrschen (schopenhauer resignierte an dieser stelle auf grund seiner pessimistischen sicht)

was es aber bedeutet: sich dem imperativ, welcher aus nietzscheanischen erleuchtung "die ewige wiederkehr des gleichen" reultiert und damit die eigene existenz zum masstab aller werte erhebt , bedingungslos zu unterwerfen :


existentielle Imperativ:
Lebe so, dass dir jeder Augenblick wiederkehren könnte. Erst dann lebst du

die eigene Existenz als vollendetes Kunstwerk in die Welt setzen um damit die Welt aktiv zum schönen zu gestalten..

ich bin ok - du bist ok - die welt so wie sie ist ist ok... lasst uns zusammen was schönes tun...

heidegger formulierte es weniger pathetisch indem er forderte das technik mehr durch kunst ersetzt werden sollte.


vgl hierzu interview safranski: http://www.welt.de/print-wams/artic...-wiederkehren-koennte-Erst-dann-lebst-du.html
 
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