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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Ohne jeden Zweifel, aber philosophisch argumentiernd wird der philosophisch interessierte Mensch versucht sein, die eigene Meinung zu begründen und es dabei nicht belassen, sondern obendrein die Begründung ob der Schlüssigkeit prüfen. Wußten Sie das?

Ja, natürlich wusste ich das. Auch wenn Sie mir das vermutlich nicht abkaufen, ich bin durchaus mit dem Collegium Logicum vertraut. Und philosophische Gespräche/Diskussionen bestehen natürlich auch im Austausch von Argumenten. Wer Platons Dialoge liest und kennt (und auch die Schriften des Aristoteles schätzt) , weiß natürlich , dass das Begründen von Meinungen , kurz der argumentative Austausch zum philosophischen Tun dazugehört. Sonst hätte Platon nicht Argumente in seinen Dialogen entwickelt z.B. zur Unsterblichkeit der Seele im Phaidon. Da wird ja nicht einfach gesagt, dass die Seele unsterblich ist, sondern dies auch noch "begründet" (und die Schlüssigkeit dieser Argumente geprüft). Hätten Sie das (in bezug auf Platon) gedacht? All das gehört ja zum philosophisch-dialektischen Gespräch dazu. Man sieht da wunderbar wie Logik und Dialektik einhergeht.


Konnte er nicht klar und richtig denken oder weswegen wollen Sie das klären?

Nun Hegel wird ja vorgeworfen, an manche Stellen seines Werkes doch ziemlich "dunkel" zu sein...und hier da kann es sicherlich nicht schaden, bestimmte Aspekte/Begriffe seines Denkens zu erklären. Also nach dem Motto: welches Verständnis von Denken entwickelt Hegel? Welchen Begriff des Denkens hat er? Was ist Denken für Hegel? Da Hegel zu den "Denkern" gehört , hat er sich sicherlich auch übers Denken nachgedacht (so wie das andere Philosophen auch getan haben).


Und der Mensch ist nun mal ein Tier. Selbst Kohelet wußte das und da dürfen Sie davon ausgehen, daß es der Hegel auch wußte.

Heutzutage lässt sich das natürlich so sehen, und Nietzsche sieht es auch nicht anders. Hegel wie gesagt unterscheidet aber zwischen beiden wie man ja sehen kann im Zitat. Ob Hegel den Kohelet kannte, kann ich jetzt allerdings nicht sagen, obwohl Hegel als Theologe durchaus das gekannt haben könnte (also durch sein Theologie -Studium vielleicht).


In welcher Sekte glaubt man denn so?
Schalom!

Muss man denn einer Sekte angehören, um an sowas zu "glauben"?

Salve!
 
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Man sieht da wunderbar wie Logik und Dialektik einhergeht.

Ja beim Platon, aber bei Ihnen nicht.

Da Hegel zu den "Denkern" gehört , hat er sich sicherlich auch übers Denken nachgedacht (so wie das andere Philosophen auch getan haben).

Oder über die Verrichtung der menschlichen Notdurft.

Ob Hegel den Kohelet kannte, kann ich jetzt allerdings nicht sagen, obwohl Hegel als Theologe durchaus das gekannt haben könnte (also durch sein Theologie -Studium vielleicht).

Das ist wirklich schade, daß Sie dazu nichts sagen können. Jeder Student der Theologie kennt das Buch Kohelet.

Muss man denn einer Sekte angehören, um an sowas zu "glauben"?

Bevorzugen Sie den Namen 'Glaubensgemeinschaft'?

Schalom!
 
Ja beim Platon, aber bei Ihnen nicht.

Naja , wenn Sie das so sehen, kann man es vermutlich wohl nicht ändern.


Oder über die Verrichtung der menschlichen Notdurft.

Es gibt dazu eine interessante Stelle aus der Phänomenologie des Geistes (falls Sie das meinen; wenn nicht könnte ich diese noch nennen).


Das ist wirklich schade, daß Sie dazu nichts sagen können. Jeder Student der Theologie kennt das Buch Kohelet.

Ich kenne es leider (noch) nicht. Was aber noch nicht, kann ja noch werden.


Bevorzugen Sie den Namen 'Glaubensgemeinschaft'?

Schalom!

Ich "glaube" nicht unbedingt.

Salve!
 
Es gibt dazu eine interessante Stelle

Dem Philosoph ist eben nichts zu doof und die Metaphysik nach Hegel zweifelsfrei eine Fundstätte für Denkmüll, denn die Wahrheit des Seins ist das Wesen, eigentlich selbstverständlich und natürlich, wenn man die Wahrheit als höchstes lebendes Wesen demütig betrachtet. In der Vorrede zur ersten Ausgabe der Logik beklagt der große Meister den Verlust der Metaphysik mit folgenden Worten:

"Untersuchungen, zum Beispiel über die Immaterialität derSeele, über die mechanischen und die Endursachen, wo sollten sie noch ein Interesse finden? Auch die sonstigen Beweise vom Dasein Gottes werden nur historisch oder zum Behufe der Erbauung und Gemütserhebung angeführt. [...] So merkwürdig es ist, wenn einem Volk z.B. die Wissenschaft seines Staatsrechts, wenn ihm seine Gesinnung, seine sittlichen Gewohnheiten und Tugenden unbrauchbar geworden sind, so merkwürdig ist es wenigstens, wenn ein Volk seine Metaphysik verliert, wenn der mit seinem reinen Wesen sich beschäftigende Geist kein wirkliches Dasein mehr in demselben hat."

Es stellt sich sodann die Frage, wie es denn möglich wurde, daß die Metaphysik dennoch wieder Einzug in die Philosophie hielt und aus welchen Gründen man es nicht vermochte, diese zu überwinden. Ist das ein eklatantes Versagen bürgerlichen Denkens?

Gott zum Gruße!
 
.......... Ist das ein eklatantes Versagen bürgerlichen Denkens?
Folgende Antwort - man verzeihe mir meinen spontanen Denkeingriff hierzu - betrachte ich sogar als ein eklatantes Versagen im Versuch hier nicht nur die Metaphysik, sondern zugleich das Ansehen aller (jedenfalls mir bekannten) Richtungen der Philosophie zu überwinden versuchen wollen:
Ich "glaube" nicht unbedingt.
Entschuldigung, dass ich mich hier bei dieser für mich ganz besonders schmerzlichen Antwort spontan ungefragt einmische, aber ein "bedingter Glaube" fällt bei mir ganz klar unter die Rubrik "Klauben"........

Denken Sie mal darüber nach, warum es zum Beispiel gar nicht (denktechnisch) zulässig ist, das Wesen des Glaubens mit einer Wahrscheinlichkeit oder einer Bedingung als Qualitätsmerkmal zu verknüpfen, aber vielleicht finden Sie bei einem Andersdenkenden eben doch noch jenen Trost, den ich Ihnen mit Ihrem Satz > Ich "glaube" nicht unbedingt< jedenfalls nicht zu bescheinigen vermag! ;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Entschuldigung, dass ich mich hier bei dieser für mich ganz besonders schmerzlichen Antwort spontan ungefragt einmische, aber ein "bedingter Glaube" fällt bei mir ganz klar unter die Rubrik "Klauben"........

Denken Sie mal darüber nach, warum es zum Beispiel gar nicht (denktechnisch) zulässig ist, das Wesen des Glaubens mit einer Wahrscheinlichkeit oder einer Bedingung als Qualitätsmerkmal zu verknüpfen, aber vielleicht finden Sie bei einem Andersdenkenden eben doch noch jenen Trost, den ich Ihnen mit Ihrem Satz > Ich "glaube" nicht unbedingt< jedenfalls nicht zu bescheinigen vermag! ;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)

Es Ihnen natürlich "gestattet" sich "einzumischen" und diesen "Ratschlag" nehme ich auch gern zur Kenntnis ;-). Der "Trost", der für mich allerdings interessanter , wäre der der Philosophie. Und ein gewisser Boethius aus der Spätantike hat ja dazu das passende Buch "Trost der Philosophie" dazu geschrieben, dessen Lektüre ich nur wärmstens hier empfehlen kann (auch im Sinne einer "Erbauungsliteratur"). Das zum "Glauben" und zum "Trost". Boethius selbst war ein "christlicher Philosoph" bzw. selbst zu den "gläubigen" Philosophen und hat sicherlich auch über das Wesen des ("christlichen") Glaubens nachgedacht. Vielleicht ist Ihnen aber bereits dieser Denker nicht ganz unbekannt.

Es grüßt Philosophistiucs
 
Dem Philosoph ist eben nichts zu doof und die Metaphysik nach Hegel zweifelsfrei eine Fundstätte für Denkmüll, denn die Wahrheit des Seins ist das Wesen, eigentlich selbstverständlich und natürlich, wenn man die Wahrheit als höchstes lebendes Wesen demütig betrachtet. In der Vorrede zur ersten Ausgabe der Logik beklagt der große Meister den Verlust der Metaphysik mit folgenden Worten:

"Untersuchungen, zum Beispiel über die Immaterialität derSeele, über die mechanischen und die Endursachen, wo sollten sie noch ein Interesse finden? Auch die sonstigen Beweise vom Dasein Gottes werden nur historisch oder zum Behufe der Erbauung und Gemütserhebung angeführt. [...] So merkwürdig es ist, wenn einem Volk z.B. die Wissenschaft seines Staatsrechts, wenn ihm seine Gesinnung, seine sittlichen Gewohnheiten und Tugenden unbrauchbar geworden sind, so merkwürdig ist es wenigstens, wenn ein Volk seine Metaphysik verliert, wenn der mit seinem reinen Wesen sich beschäftigende Geist kein wirkliches Dasein mehr in demselben hat."

Es stellt sich sodann die Frage, wie es denn möglich wurde, daß die Metaphysik dennoch wieder Einzug in die Philosophie hielt und aus welchen Gründen man es nicht vermochte, diese zu überwinden. Ist das ein eklatantes Versagen bürgerlichen Denkens?

Gott zum Gruße!


Ob dies ein "eklatantes Versagen bürgerlichen Denkens" ist , lässt sich natürlich nicht so einfachen beantworten. Hegel selbst scheint mir jedenfalls Metaphysik zu schätzen, da sie zum denkenden Wesen namens Mensch dazugehört (so äußert er sich ja in dem genannten Zitat>welches im Übrigen auch aus der Wissenschaft der Logik stammt, bzw. aus den Vorlesungen über dieselbe). Die Frage wäre nur , ob Hegel grundsätzlich die Metaphysik nur bejaht oder ob er eventuell sich auch kritisch zu ihr äußert. "Denkmüll" ist sie für ihn jedenfalls anscheinend nicht. Denn der "Geist" braucht ja anscheinend die "Metaphysik". Und was wäre ein "Volk" ohne seine Metaphysik? Und wäre es in Hegels Interesse gewesen , die Metaphysik "überwinden" zu wollen?

Oder ist das vermutlich eher etwas , was man mit Heidegger ("Wahrheit des Seins") nur verbinden kann, der Hegel in Sein und Zeit erwähnt:

"Und wenn schließlich Hegel das <Sein> bestimmt als das <unbestimmte Unmittelbare> und diese Bestimmung allen weiteren kategorialen Explikationen seiner <Logik> zugrunde legt, so hält er sich in derselben Blickrichtung wie die antike Ontologie nur daß er das von Aristoteles schon gestellte Problem der Einheit des Seins gegenüber der Mannigfaltigkeit der sachhaltigen <Kategorien> aus der Hand gibt."

und zur Metaphysik heißt es ganz an Anfang:

"Die genannte Frage ist heute in Vergessenheit gekommen, obzwar unsere Zeit sich als Fortschritt anrechnet, die <Metaphysik> wieder zu bejahen". (Sein und Zeit, S.2 bis 3).

Ist das "Denken des Seins" (im Sinne Heidegger oder bei diesem) auch als "bürgerliches Denken" zu qualifizieren? Und was hätte Hegel wohl über Heidegger gedacht und dessen Ansichten zur "Metaphysik"?

Hegel scheint ja mehr als ein "Freund der Metaphysik" zu sein im Vergleich zu Heidegger. Das Verhältnis Heidegger-Hegel zählt eher zu den komplexeren....

Mir scheint, dass es in Hegel Sinne durchaus als positiv gesehen wird, wenn die Metaphysik (wieder) Einzug in die Philosophie hält...aber eventuell lassen sich ja vielleicht auch "kritische Stellen" zur Metaphysik in Hegels Werk finden (und nicht nur rein positiv affirmative wie die beiden Zitate)...Ich möchte es jedenfalls nicht ausschließen, dass es vielleicht auch das bei diesem Philosophen gibt.

Salve!
 
Dem Philosoph ist eben nichts zu doof und die Metaphysik nach Hegel zweifelsfrei eine Fundstätte für Denkmüll, denn die Wahrheit des Seins ist das Wesen, eigentlich selbstverständlich und natürlich, wenn man die Wahrheit als höchstes lebendes Wesen demütig betrachtet. In der Vorrede zur ersten Ausgabe der Logik beklagt der große Meister den Verlust der Metaphysik mit folgenden Worten:

"Untersuchungen, zum Beispiel über die Immaterialität derSeele, über die mechanischen und die Endursachen, wo sollten sie noch ein Interesse finden? Auch die sonstigen Beweise vom Dasein Gottes werden nur historisch oder zum Behufe der Erbauung und Gemütserhebung angeführt. [...] So merkwürdig es ist, wenn einem Volk z.B. die Wissenschaft seines Staatsrechts, wenn ihm seine Gesinnung, seine sittlichen Gewohnheiten und Tugenden unbrauchbar geworden sind, so merkwürdig ist es wenigstens, wenn ein Volk seine Metaphysik verliert, wenn der mit seinem reinen Wesen sich beschäftigende Geist kein wirkliches Dasein mehr in demselben hat."

Es stellt sich sodann die Frage, wie es denn möglich wurde, daß die Metaphysik dennoch wieder Einzug in die Philosophie hielt und aus welchen Gründen man es nicht vermochte, diese zu überwinden. Ist das ein eklatantes Versagen bürgerlichen Denkens?

Gott zum Gruße!
Die Metaphysik ist im grossen Maßstabe noch da,nicht dich zu beunruhigen will ich dir hier das sagen.
Wer es braucht:)
 
Denken Sie mal darüber nach, warum es zum Beispiel gar nicht (denktechnisch) zulässig ist, das Wesen des Glaubens mit einer Wahrscheinlichkeit oder einer Bedingung als Qualitätsmerkmal zu verknüpfen, aber vielleicht finden Sie bei einem Andersdenkenden eben doch noch jenen Trost, den ich Ihnen mit Ihrem Satz > Ich "glaube" nicht unbedingt< jedenfalls nicht zu bescheinigen vermag! ;)

Bernies Sage (Bernhard Layer)

Zu 3 : Natürlich ist es nicht möglich Glaubensansichten mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu bewerten, da sich das ganze Fundament des Glaubens nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden untersuchen lässt. Jedoch muss bei Glaubenssfragen auch immer die Vernunft eingeschaltet bleiben und offensichtlich absurdes kann verworfen werden. Ähnlich ist es auch bei anderen Fragestellungen, welche außerhalb unserer menschlichen Erkentnismöglichkeiten liegen.
 
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