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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

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O.k. Aber Heidegger nennt Nietzsche trotz seiner Metapyhsikkritik einen Metaphysiker... Ich hingegen nenne dann Heidegger trotz seiner latenten Metapyhsikkritik, die allerdings nur aus falschem historischem Verständnis resultiert, einen Metaphysiker... Und Kant war trotz "seiner" Metapyhsikkritik natürlich auch Metaphysiker... Ja, er wollte die Metaphysik doch gerade als reine Wissenschaft begründen. Und das ist ihm in der KdrV ja auch gelungen... Speziell die Ontologie, die praktisch der aristotelischen Metaphysik entspriecht, wäre im Sinne Kants durchaus als reine, d.h. tranzendentale Wissenschaft möglich, denn "Sein" ist eine Kategorie des Verstandes, wie ich nachgewiesen habe... Ich sagte es bereits a.a.O...


Ja , das stimmt. Für Heidegger ist Nietzsche ein metaphysischer Denker/Metaphysiker und ein "zügelloser Platoniker". Man kann natürlich Heidegger wiederum selbst zum Metaphysiker machen , obwohl er aus seiner philosophischen Perspektive die Metaphysik wegen der "Seinsvergessenheit" kritisiert. Kant , war natürlich auch trotz seiner "Metaphysikkritik " Metaphysiker , was vor allem deutlich auch wird , wenn er von seiner "Metaphysik der Sitten" spricht. Kants Philosophie enthält dann eine Metaphysik bzw. könnte man dann von der kantischen Metaphysik sprechen , die zu einer Verabsolutierung der "Vernunft" auch führt. Während die hegelsche Metaphysik /die Metaphysik in der Absolutsetzung des "Geistes" zeigt. Man spricht dann von der Geist-Metaphysik bei Hegel, während man bei Kant dann von einer Vernunft/Verstandes-Metaphysik sprechen kann. Und sowie man von einer "kantschen Ontologie" sprechen kann, lässt sich auch von einer Ontologie bei Hegel sprechen usw.. Es gibt allerdings auch Stimmen, die in Hegel keinen Metaphysiker sehen, soweit ich das gesehen habe...

Auch Hegel spricht vom "Sein" in der "Wissenschaft der Logik"...aber das ist vielleicht nochmal ein Thema für sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist es möglich die Metaphysik zu überwinden,

Nein, solange nicht gewußt, was man denn genau überwinden will. Mit 'Ah, ich hab da was von Hegel, Kant oder irgend einem anderen sophistischen Oberschwätzer gelesen' ist da leider nichts zu machen. Wer die Metraphysik überwinden will, muß zunächst sich Klarheit darüber verschaffen, was genau mit 'Metaphysik' gemeint und aus welchen guten Gründen die eben so gemeinte Metaphysik zu überwinden wäre.

Das sollte nunmehr nach 218 Seiten klar geworden sein.

Gott zum Gruße!
 
Nein, solange nicht gewußt, was man denn genau überwinden will. Mit 'Ah, ich hab da was von Hegel, Kant oder irgend einem anderen sophistischen Oberschwätzer gelesen' ist da leider nichts zu machen. Wer die Metraphysik überwinden will, muß zunächst sich Klarheit darüber verschaffen, was genau mit 'Metaphysik' gemeint und aus welchen guten Gründen die eben so gemeinte Metaphysik zu überwinden wäre.

Das sollte nunmehr nach 218 Seiten klar geworden sein.

Gott zum Gruße!

Nun es ist ja schon mittlerweile diskutiert worden, was man alles unter "Metaphysik" verstehen kann oder möchte. Und vermutlich gibt es da unterschiedliche Verständnisse auch von dem was "Meta-Physik" oder "Hyperphysik" oder "Transphysik" usw. der Sache nach ausmacht. Philosophie als Metaphysik bzw. "metaphysische Philosophie" ist Philosophie "traditionellen Stils", die in (metaphsischen) Gegensätzen beispielsweise denkt, welche aber aus heutiger Perspektive nicht mehr so betrachtet. Der "Grundglaube " der Metaphysiker/von Metaphysik ist die Postulierung von Gegensätzen wie gut/böse, Natur/Kultur, Mann/Frau, Mensch /Tier usw. Metaphysisches Denken denkt in Gegensätzen. Wenn man Aristoteles und seinen Kontext denkt, ist natürlich Metaphysik eine Grunddisziplin der Philosophie, "erste Wissenschaft" bzw. "erste Philosophie"..Allerdings spricht man halt auch von platonischer oder hegelscher oder kantscher Metaphysik. Metaphysik zu definieren (in einem Satz) ist natürlich so einfach, dafür findet man in entsprechenden Lexika eher längere Artikel dazu. Gegen entsprechendes Lesen solcher Lexikon-Artikel oder der entsprechenden Philosophen spricht ja nichts, wenn man sein Wissen /seine "Bildung" in der Hinsicht erweitern möchte. Diese entsprechenden Philosophen a la Hegel oder Kant oder Heidegger usw. sollte man dann aber nicht gleich als "sophistische Oberschwätzer" unbedingt gleich brandmarken, wie ich nicht müde werde zu betonen.

Nietzsche und Heidegger hatten beispielsweise jeweils gute philosophische Gründe Metaphysik zu kritisieren bzw. "überwinden" zu wollen. Bei Nietzsche "stört" die (philosophische) Metaphysik aufgrund ihres Denkens in Gegensätzen, wo keine sind, bei Heidegger , weil sie das Sein nicht angemessen denkt usw. Die beiden genannten Philosophen hatten also ihre "guten Gründe" Metaphysik eben kritisch anzugehen und sie hatten natürlich auch ein Verständnis von dem was "Metaphysik" ist bzw. ausmacht.

Über das , was "Metaphysik" ausmacht, ist ja hier schon mittlerweile diskutiert worden (nach 218 Seiten) und gewisse Charakteristika von Metaphysik aufgezeigt worden. Man kann das ja alles hier im Verlauf dieses Threads nachlesen.

Salve!
 
Na, bei Nietzsche könnte man ja sagen dass er irrte, weil die Welt eben eine Dualität ist und aus Gegensätzen besteht, was er nur nicht wahrhaben wollte... Und bei Heidegger könnte man sagen, dass er doch eigentlich die Metapyhsik nicht ablehnt, sondern ihr im Gegenteil "gerade" zum Sieg verhelfen will... Denn es geht Heidegger doch "gerade" um das Sein, das er aber selbst nicht gefunden hat... Und er hat es deshalb nicht gefunden, weil der konsequent die Augen davor verschlossen hat... Tatsächlich ist "Sein" nämlich eine Kategorie des Verstandes, was Heidegger aber genau so ablehnt, wie schon Aristoteles und Kant, für die Sein nur eine Kopula ist: Der Ball "ist" Rund...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kopula

Und in diesem rein grammatischen Sinn ist Sein natrülcih "keine" Kategorie, sondern nur ein aktives Verb, wie jedes andere aktive Werb auch... Nur dann dringt man natürlich nicht zur Existenz, dem eigentlichenSein oder Dasein durch... Wenn Heidegger nur minimal kritisch gewesen wäre, er hätte die Lösung für all seine Probleme gefunden... Aber er war nicht in der Lage, seine akademsichen Scheuklappen abzulegen... Und daran ist er letztendlich gescheitert... Man muss das so deutlich sagen... An dem Punkt scheitern allerdings Kant und Aristoteles auch... Sie sind alle über die gleiche Schlinge gestolpert...Noch einmal: Sein ist eine Kategorie des Verstandes... Das ist die ganze Lösung des Problems...

http://joachimstiller.de/download/philosophie_sein.pdf
 
Na, bei Nietzsche könnte man ja sagen dass er irrte, weil die Welt eben eine Dualität ist und aus Gegensätzen besteht, was er nur nicht wahrhaben wollte... Und bei Heidegger könnte man sagen, dass er doch eigentlich die Metapyhsik nicht ablehnt, sondern ihr im Gegenteil "gerade" zum Sieg verhelfen will... Denn es geht Heidegger doch "gerade" um das Sein, das er aber selbst nicht gefunden hat... Und er hat es deshalb nicht gefunden, weil der konsequent die Augen davor verschlossen hat... Tatsächlich ist "Sein" nämlich eine Kategorie des Verstandes, was Heidegger aber genau so ablehnt, wie schon Aristoteles und Kant, für die Sein nur eine Kopula ist: Der Ball "ist" Rund...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kopula

Und in diesem rein grammatischen Sinn ist Sein natrülcih "keine" Kategorie, sondern nur ein aktives Verb, wie jedes andere aktive Werb auch... Nur dann dringt man natürlich nicht zur Existenz, dem eigentlichenSein oder Dasein durch... Wenn Heidegger nur minimal kritisch gewesen wäre, er hätte die Lösung für all seine Probleme gefunden... Aber er war nicht in der Lage, seine akademsichen Scheuklappen abzulegen... Und daran ist er letztendlich gescheitert... Man muss das so deutlich sagen... An dem Punkt scheitern allerdings Kant und Aristoteles auch... Sie sind alle über die gleiche Schlinge gestolpert...Noch einmal: Sein ist eine Kategorie des Verstandes... Das ist die ganze Lösung des Problems...

http://joachimstiller.de/download/philosophie_sein.pdf


Nun kann man denn so einfach sagen, dass die Welt eben eine "Dualität" sei? Man könnte hier ja Pro und Contra diesbezüglich argumentieren. Nietzsche ist natürlich wie jeder andere Philosoph nicht "unfehlbar". Die Frage ist nur, ob man so einfach sagen kann, dass er "irrte" hier...Ich würde da vermutlich nicht soweit gehen bzw. hätte da Bedenken..dies bezüglich des Denkers von "Jenseit von Gut und Böse" anzunehmen...

Was Heidegger und seine Beziehung zur Metaphysik anbetrifft , bin ich da anderer Meinung. So heißt es beispielsweise in den Schwarzen Heften dazu:

"Zunächst hat die Metaphysik das Nächste alles Denkwürdigen, das Seyn in seinem Wesen übersprungen und überspringt es noch. Dieses Überspringen rückgängig machen - ist die Überwindung der Metaphysik."

GA Band 97, S.480

Warum sollte Heidegger der Metaphysik zum Sieg verhelfen wollen, wenn diese doch das "Seyn" in seinem "Wesen" überspringt? Eher das Gegenteil ist der Fall bei Heidegger. Denn dieser hat mehr Interesse an einer Überwindung von Metaphysik, damit das "Seyn" nicht mehr "übersprungen" wird. Und die "Seinsvergessenheit" bedingt durch die Metaphysik letzlich aufgehoben wird...

Heidegger analysiert im Übrigen die grammatische Bedeutung des Verb "Sein" in seiner "Einführung in die Metaphysik" (siehe dort die Analyse das Sein als Kopula), worauf ich aber hier jetzt in diesem Beitrag nur verweise am Rande.
Ob für Heidegger das Sein eine "Kategorie des Verstandes" wäre bzw. ob er diese Sichtweise akzeptiert hätte, kann ich jetzt nicht sagen. Ich würde eher vermuten, dass er diese Sichtweise philosophisch kritisieren würde bzw. für unangemessen hält. Natürlich muss man aber die philosophische Meinung von Heidegger, Aristoteles oder Kant nicht teilen und kann da anderer Meinung sein...Ich vermute also, dass er darin nicht die "Lösung des Problems" sehen würde...Bei sich selbst würde er dann aber wahrscheinlich nicht von "akademischen Scheuklappen" sprechen ..Wie gesagt, der Fall Heidegger ist eben nach wie vor komplex und derselben eben umstritten. Er bietet natürlich Kritikpotential..aber ob man da so einfach von "Scheitern" sprechen kann, bin ich jedenfalls nicht so sicher. Ich denke da diesbezüglich etwas anders...

Ich danke für die Links.
 
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Na, bei Nietzsche könnte man ja sagen dass er irrte, weil die Welt eben eine Dualität ist und aus Gegensätzen besteht, was er nur nicht wahrhaben wollte... Und bei Heidegger könnte man sagen, dass er doch eigentlich die Metapyhsik nicht ablehnt, sondern ihr im Gegenteil "gerade" zum Sieg verhelfen will... Denn es geht Heidegger doch "gerade" um das Sein, das er aber selbst nicht gefunden hat... Und er hat es deshalb nicht gefunden, weil der konsequent die Augen davor verschlossen hat... Tatsächlich ist "Sein" nämlich eine Kategorie des Verstandes, was Heidegger aber genau so ablehnt, wie schon Aristoteles und Kant, für die Sein nur eine Kopula ist: Der Ball "ist" Rund...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kopula

Und in diesem rein grammatischen Sinn ist Sein natrülcih "keine" Kategorie, sondern nur ein aktives Verb, wie jedes andere aktive Werb auch... Nur dann dringt man natürlich nicht zur Existenz, dem eigentlichenSein oder Dasein durch... Wenn Heidegger nur minimal kritisch gewesen wäre, er hätte die Lösung für all seine Probleme gefunden... Aber er war nicht in der Lage, seine akademsichen Scheuklappen abzulegen... Und daran ist er letztendlich gescheitert... Man muss das so deutlich sagen... An dem Punkt scheitern allerdings Kant und Aristoteles auch... Sie sind alle über die gleiche Schlinge gestolpert...Noch einmal: Sein ist eine Kategorie des Verstandes... Das ist die ganze Lösung des Problems...

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Melde ich dem schwarz weiß Denkern,aber wie wenn alles ein hintereinander wäre:dontknow:
Lassen wir den Blitz leuchten:clown2:
 
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