Die Metaphysik gliedert sich also in die spekulative Theologie, die spekulative Kosmologie, die spekulative Psychologie, die spekulative Philosophie, die ich noch hinzufügen möchte, und die wissenschaftliche Ontologie... Der Metapyhsik ist nur immer vorgeworfen worden, nicht wissenschaftliche zu sein... Das gilt aber nur für die ersten vier Bereiche der Metaphysik, und man könnte hier tatsächlich von spekulativer Metapyhsik sprechen... Nicht gilt dies hingegen für die Ontologie, die durchaus als transzendentale Wissenschaft möglich ist... Und sie ist deshalb möglich, weil "Sein" eine Kategorie des Verstandes ist, wie ich nachgewiesen habe:
http://joachimstiller.de/download/philosophie_sein.pdf
http://joachimstiller.de/download/philosophie_kategorien_und_urteile.pdf
Metaphysik ist also durchaus als strenge Wissenschaft möglich, und zwar in Form der aristotelischen Metapyhsik bzw. Ontologie... Ich persönlich betrachte die Anfeindungen der Metapyhsik durch die Heute herrschende Philosophopie und auch generell der Philosophie des 20. Jahrhunderts nicht nur für intolerant, sondern sogar für eine schlichte Zumutung... Wer von mir Totleranz gegenüber den ständigen Anfeindungen der Metaphysik durch den herrschenden Gehirnwäscheakademismus fordert, geht da einfach zu weit...
Nun es gibt natürlich das aristotelische Verständnis von Metaphysik , wobei er den Begriff "Metaphysik" noch nicht kannte, er spricht von der "ersten Philosophie" . Der Sache kann man natürlich sagen, dass klassische (griechische) Metaphysik mit Platon und Aristoteles entsteht (zum griechischen Begriff von Metaphysik vgl. > τὰ μετὰ τὰ φυσικά,
tà metà tà physiká ‚das nach/neben der Physik> was aus dem aristotelischen Kontext eben stammt)‘. Und man kann an diesen griechischen Denkern gut sehen, was "Meta-Physik" vor allem ausmacht.
Gegen Metaphysik hat sich dann der Positivismus eines Auguste Comte aufgelehnt, der Metaphysik als spekulativ und eben nicht wissenschaftlich empfand.
Es gibt aber natürlich mehrere Sorten "Metaphysik" und strenggenommen nicht nur die "eine" (abendländische). Also vor allem "politische Metaphysik", "religiöse Metaphysik" oder auch "ästhetische Metaphysik". Metaphysik ist also in verschiedenen kulturellen Bereichen zu finden (also Religion, Politik, Ästhetik). Es gibt keinen Bereich der nicht frei wäre von Metaphysik.
Insofern lässt sich vermutlich ohne Metaphysik auch schwerlich philosophieren. Anders gesagt: wenn man philosophiert, betreibt man meist auch Metaphysik. Kann man wunderbar bei Hegel oder Schopenhauer oder Platon sehen.
Es gibt so gesehen auch verschiedene Verständnisse des Begriffes Metaphysik und eine klare Definition nicht so einfach auszumachen. Dem Begriff nach geht das alles aus dem aristotelischen Kontext hervor (also philosophiegeschichtlich gesehen).
Ich danke für die Links und werde mir das mal anschauen.
Es gibt aber durchaus zeitgenössische Denker die Metaphysik wieder positiv bejahen (als Beispiel wäre der französische Philosoph Alain Badiou zu nennen) sozusagen.
Heidegger setzt folgendes gleich Metaphysik=Philosophie= Ontologie
Gegen diese Gleichsetzung kann man natürlich philosophisch protestieren, wenn man damit nicht einverstanden. Die Frage ist natürlich ob der Begriff Sein für Heidegger ein metaphysischer Begriff darstellt bzw. ob er diesen zur metaphysischen Tradition zählt usw.
Jedenfalls scheint mein Metaphysik-Verständnis etwas anders zu sein, als das von dir hier vorgestellte. Diesen Eindruck habe ich eben.
Darüber kann man allerdings recht lange philosophische Debatten führen, was den Status der Metaphysik im Allgemeinen anbetrifft und es gibt diesbezüglich eben unterschiedliche philosophische Auffassungen.