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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

Ja das stimmt allerdings , was Ariadne anbetrifft. Man lese nur die Dionysios -Dythriamben, was Nietzsche auch als guten Dichter/Lyriker zeigt.

Und Nietzsche spielt ja auch in gewisser Weise mit seinen Lesern...man darf ihn daher nicht immer "buchstäblich" nehmen...


Er sagt ja auch: das eine bin ich, das andere meine Schriften...

Man beachte daher diese nicht unwichtige Differenz. :cool:

Es kommt darauf an Nietzsche "entsprechend richtig" zu lesen.... ;)

Ebenso wichtig ist halt auch die Metaphysik richtig zu verstehen und gerade die Dialektik. ;)

Was genau verstehst du unter Dialektik?
 
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Ebenso wichtig ist halt auch die Metaphysik richtig zu verstehen und gerade die Dialektik. ;)

Was genau verstehst du unter Dialektik?

Ja , das kann man natürlich so sehen. Allerdings gibt es halt nicht nur "die" (eine) Metaphysik, sondern im Grunde mehrere Metaphysiken (also den Plural beachten). Die Rede von der einen Metaphysik ist im Grunde eine Vereinfachung. Es gibt eine religiöse Metaphysik (Metaphysik im Bereich der Religion), eine politische Metaphysik , eine ästhetische Metaphysik (Metaphysik des Schönen)...es gibt keinen kulturellen Bereich der nicht frei von "Metaphysik" wäre...

Aber was Metaphysik genau ausmacht, darüber reflektiert ja Nietzsche auch in seinem philosophischen Werk (und kritisiert dabei auch soweit ich mich erinnere die Metaphysiker welche mit metaphysischen Gegensätzen eben arbeiten...also es gibt da bei Nietzsche zur Metaphysik einige interessante Überlegungen...und einie dieser Überlegung hatte ich ja aus der Fröhlichen Wissenschaft auch zitiert...


Nun "Dialektik" im platonisch-sokratischen Sinne ist ja die Kunst der Gesprächsführung mit den "Messerstichen des Syllogismus" (wie Nietzsche ja sagt in Bezug auf die platonisch-sokratische Dialektik).

Es gibt grob zwei übliche Verständnisse von Dialektik:

1.) eine philosophische Methode der Gesprächsführung , die auf Rede und Gegenrede im Grunde basiert (Nietzsche beschreibt diese Methode recht ausführlich in dem Text "Das Problem des Sokrates"> siehe Götzendämmerung...Dialektik gehört zur platonischen Philosophie/Metaphysik...

2.) Hegels Dialektik , welche eine Form der Gedankenführung eher ist (und keine Methode des Gesprächs wie bei Platon), die oft vereinfacht so dargestellt wird: These-Antithese = Synthese

Aber ich glaube ganz so einfach ist es nicht bei Hegel, was er unter Dialektik versteht > er hielt den Parmenides des Platon für ein großes Kunstwerk der "antiken Dialektik" (wie es in der Vorrede der Phänomenologie heißt). Man kann Hegels dialektische Methode auch in seiner Logik sehen.

Es gibt sowohl das hegelsche als auch das platonische Verständnis von Dialektik somit (aber ich glaube man denkt eher bei Dialektik an eine Gesprächsmethode...)

Kann man damit vielleicht behilflich sein? :cool:

Dialektik ist auf jedenfall eine traditionell philosophische Methode , die es in unterschiedlicher Ausprägung geben kann (siehe Hegel, siehe Platon). Und diese gehört natürlich auch zur Geschichte der Metaphysik/metaphysischen Philosophie. (Denn wenn Hegels und Platons Philosophie jeweils Metaphysik sind , dann gehört auch deren Methode zu ihrer Metaphysik).

PS: Aristoteles versteht unter "Dialektik" etwas anderes als Platon. Man lese nur seine "Topik" z.B. . Hier bei Aristoteles wird Dialektik glaube ich strenge Argumentationstechnik gesehen.
 
Ja , das kann man natürlich so sehen. Allerdings gibt es halt nicht nur "die" (eine) Metaphysik, sondern im Grunde mehrere Metaphysiken (also den Plural beachten).

Interessanter Gesichtspunkt...;)

“philosophisticus“ schrieb:
Nun "Dialektik" im platonisch-sokratischen Sinne ist ja die Kunst der Gesprächsführung mit den "Messerstichen des Syllogismus" (wie Nietzsche ja sagt in Bezug auf die platonisch-sokratische Dialektik).

Es gibt grob zwei übliche Verständnisse von Dialektik:

1.) eine philosophische Methode der Gesprächsführung , die auf Rede und Gegenrede im Grunde basiert (Nietzsche beschreibt diese Methode recht ausführlich in dem Text "Das Problem des Sokrates"> siehe Götzendämmerung...Dialektik gehört zur platonischen Philosophie/Metaphysik...

2.) Hegels Dialektik , welche eine Form der Gedankenführung eher ist (und keine Methode des Gesprächs wie bei Platon), die oft vereinfacht so dargestellt wird: These-Antithese = Synthese

Aber ich glaube ganz so einfach ist es nicht bei Hegel, was er unter Dialektik versteht > er hielt den Parmenides des Platon für ein großes Kunstwerk der "antiken Dialektik" (wie es in der Vorrede der Phänomenologie heißt). Man kann Hegels dialektische Methode auch in seiner Logik sehen.

Es gibt sowohl das hegelsche als auch das platonische Verständnis von Dialektik somit (aber ich glaube man denkt eher bei Dialektik an eine Gesprächsmethode...)

Kann man damit vielleicht behilflich sein? :cool:

Dialektik ist auf jedenfall eine traditionell philosophische Methode , die es in unterschiedlicher Ausprägung geben kann (siehe Hegel, siehe Platon). Und diese gehört natürlich auch zur Geschichte der Metaphysik/metaphysischen Philosophie. (Denn wenn Hegels und Platons Philosophie jeweils Metaphysik sind , dann gehört auch deren Methode zu ihrer Metaphysik).

PS: Aristoteles versteht unter "Dialektik" etwas anderes als Platon. Man lese nur seine "Topik" z.B. . Hier bei Aristoteles wird Dialektik glaube ich strenge Argumentationstechnik gesehen.

Schwieriges und komplexes Thema, aber Danke erst einmal dafür.

Metaphysik und Dialektik ist kein leichtes Themengebiet.

Ich versuche für mich erst einmal Hegel zu verstehen, danach Heidegger und danach Kant/ Nietzsche.
Nach meiner eigenen Methode, denn ich kann keine Rücksicht auf Lehrmeinungen nehmen.
(Später mehr dazu.)
 
Interessanter Gesichtspunkt...;)

Ja ich wollte es eben mal erwähnt haben. Denn sonst ist ja meist die Rede von "der " Metaphysik, welche im Grunde aber sich so nicht halten lässt. Denn es gibt nicht nur eine und ich glaube Nietzsche spricht z.b. auch von einer politischen oder religiösen Metaphysik...


Schwieriges und komplexes Thema, aber Danke erst einmal dafür.

Metaphysik und Dialektik ist kein leichtes Themengebiet.

Ich versuche für mich erst einmal Hegel zu verstehen, danach Heidegger und danach Kant/ Nietzsche.
Nach meiner eigenen Methode, denn ich kann keine Rücksicht auf Lehrmeinungen nehmen.
(Später mehr dazu.)

Kein Problem :cool:

Das ist in der Tat auch kein einfaches Thema. Aber im Bereich der Philosophie gibt es eigentlich so gesehen kaum "einfache " Themen.

Für mich war Hegel "schwieriger" als Nietzsche und bin über Nietzsche (und dessen Kritik) zu Hegel gekommen...und später auch zu Kant und Heidegger...

Ich bin gespannt..
 
Ja ich wollte es eben mal erwähnt haben. Denn sonst ist ja meist die Rede von "der " Metaphysik, welche im Grunde aber sich so nicht halten lässt. Denn es gibt nicht nur eine und ich glaube Nietzsche spricht z.b. auch von einer politischen oder religiösen Metaphysik...




Kein Problem :cool:

Das ist in der Tat auch kein einfaches Thema. Aber im Bereich der Philosophie gibt es eigentlich so gesehen kaum "einfache " Themen.

Für mich war Hegel "schwieriger" als Nietzsche und bin über Nietzsche (und dessen Kritik) zu Hegel gekommen...und später auch zu Kant und Heidegger...

Ich bin gespannt..

Dieses 'schwieriger' verstehe ich nicht richtig.
Man sollte nur verstehen lernen ihre Gedanken mit deinen eigenen zu vergleichen.
Um dies auch richtig machen zu können, braucht man eigene Erfahrungen.
Ohne eigene Erfahrungen plappert man nur nach.
 
Dieses 'schwieriger' verstehe ich nicht richtig.
Man sollte nur verstehen lernen ihre Gedanken mit deinen eigenen zu vergleichen.
Um dies auch richtig machen zu können, braucht man eigene Erfahrungen.
Ohne eigene Erfahrungen plappert man nur nach.

Die Schwierigkeit liegt doch in den Möglichkeiten der Spielräume.
Also welche Denkart ist richtig und somit auch positiv für weitere Dinge in der Zukunft und welche Denkart falsch obwohl uralt.
 
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Dieses 'schwieriger' verstehe ich nicht richtig.
Man sollte nur verstehen lernen ihre Gedanken mit deinen eigenen zu vergleichen.
Um dies auch richtig machen zu können, braucht man eigene Erfahrungen.
Ohne eigene Erfahrungen plappert man nur nach.


Naja Hegel ist aufgrund seiner Sprache, also sowie er das Deutsche handhabt, in dem Sinne "schwieriger" zu verstehen. Man vergleiche nur die Sprache der "Phänomenologie des Geistes" mit der Sprache der "Geburt der Tragödie" und frage sich welches dieser beiden genannten philosophischen Werke "einfacher" vom Sinn her zu verstehen ist. Ich würde eher darauf tippen, dass Nietzsches Buch sich leichter lesen und vom Sinn her erschließen lässt , als Hegels. Denn beide gehen doch recht unterschiedlich mit der deutschen Sprache um. Meine (subjektive) Erfahrung ist die: das Lesen der "Geburt der Tragödie" ist einfacher und geht schneller als das Lesen und Verstehen der "Phänomenologie des Geistes", welches sich nicht so flüssig lesen lässt. Schopenhauer kann man auch noch einigermaßen "leicht lesen" (und flüssig). Aber bei Hegel und Heidegger (sowie Kant) fällt das Lesen und Verstehen glaube ich doch schon schwieriger aus. Hegels Phänomenologie und Heideggers Sein und Zeit gehören zu den meiner Meinung am schwierigsten zu lesenden philosophischen Werke , die auf Deutsch verfasst worden sind...

Ich glaube, dass dies eben meine persönliche Erfahrung beim Lesen dieser Werke gewesen ist. Aber ich vermute, dass ich nicht der einzige bin der diese Art der Lese-Erfahrung gemacht hat (wobei es Gott sei Dank mittlerweile besser geht , was das Lesen und Verstehen der genannten Philosophen anbetrifft). Also ich vermute, dass dies nicht nur eine subjektive Erfahrung ist, sondern dass nicht wenige eine ähnliche Erfahrung gemacht haben (wobei manche eben auch sagen, dass selbst Nietzsche oder Schopenhauer nicht leicht zu lesen sind....).

Das Nachvollziehen der philosophischen Gedanken bei Hegel und Kant fällt aufgrund deren Sprache/Terminologie nicht einfach aus und braucht Zeit...

Und ja , es geht nicht darum "nachzuplappern", sondern das Gelesene angemessen zu verstehen und möglichst auch in eigener Sprache erklären zu können...z.B. was meint Hegel, wenn er von "Geist" und "Sittlichkeit" spricht? Dies zu erklären , ohne gleich zu "hegeln" , ist natürlich schon etwas anspruchsvoll...

Kann man das Gesagte vielleicht nun etwas besser nachvollziehen?
 
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