Was treibt denkende Menschen dazu, offenkundige Dinge unnötig zu verkomplizieren?
Es ist wohl die Lust am Formulieren und
'selbstsamerweise' fühle ich mich dabei angesprochen.
Wenn ein Sprichwort sagt: "
Der dümmste Bauer bekommt die größten Kartoffel " und man dies verkompliziert, zum Beispiel durch die (altbekannte) Umschreibung: "
Gewisse Produkte subterraler Vegetation stehen in reziproker Relation zum Intellekt ihres Produzenten", dann trägt diese Formulierung schon etwas ehrwürdig Erhabenes an besonders ausdruckstarker Sachlichkeit in sich.
Sein ist Wahrgenommenwerden, was sonst?
Zustimm im Widerspruch: ' Sein ist...' ? Entschuldigung! - Sein kann '
im Sein' (also in sich selbst) selbstverständlich nicht unmittelbar, sondern immer nur mittelbar 'Sein sein' und müsste dazu erst '
wahr genommen' werden.
Der Mensch ist Mittel.
Das Mittel heiligt den Zweck harmonisch
allein der Zweck heiligt die Mittel komisch!
Leider neigt der Mensch vielfach dazu die Mittel in Wirklichkeit zu 'bekämpfen' und den Zweck als 'unheilig' zu diffamieren. Das Ganze nennt man wohl dann Politik.
Wichtig im positiven Sinne scheint mir, dem '
Sein' keine einseitig passive Prozessfolge im irdischen Wahrgenommenwerden zuzuweisen und
im 'Warten auf Godot' das Wesentliche nicht misszuverstehen.
Eine zur These: "
Sein ist Wahrgenommenwerden" komplementär widerspruchsfrei, aber leicht provozierende Antithese könnte herausfordernd lauten: "
Sein ist richtungslos, was sonst"?
Also lasse ich den lieben Gott einen guten Mann sein und harre der Dinge, die in '
seinem' Wahrgenommenwerden '
meinem' Denken zukommen werden?
Ganz im Ernst: Muss man denn, um wahrgenommen zu werden, nicht extra aktiv auf sich aufmerksam machen können und würde das unbedingte '
Wahrgenommenwerdenwollen' in der Natur nicht dazu verführen, eine Art
Quatschlogik zur Gewinnung von Aufmerksamkeit (
=Hallo da bin ich!) als das Maß aller
(werdenden) Dinge (
miss-)verstehen zu sollen?
Bernies Sage