Jaja, aber was das nun ist, das wissens nicht, aber sicher werden Sie dagegen einzuwenden haben, dies bereits erwähnt zu haben und bekannte Namen anführen, mit denen der Name 'Metaphysik' in Verbindung gebracht werden kann.
Nun die sog. abendländische Metaphysik ist nicht anderes als die bisherige europäische Philosophie (bis ins 20./21 Jahrhundert). Denn man kann Metaphysik und Philosophie gleichsetzen bzw. eben von der metaphysischen Philosophie des Abendlandes sprechen. Man findet diesen Punkt im Grunde in jeder Philosophiegeschichte dargestellt, auch ausgehend dabei von Nietzsche oder Heidegger oder anderen Denkern, die die bisherige metaphysische ausgehend von Platon eben kritisiert haben aus je ihrer philosophischen Perspektive. Also ich denke schon zu wissen, was Metaphysik ist bzw. was philosophische Metaphysik ausmacht. Es kann natürlich auch helfen , die Schriften der einzelnen Philosophen zu lesen (wie Kant, Hegel u.a.) um zu wissen was Metaphysik ist bzw. worin Metaphysikkritik besteht. Gern betone ich nochmal, dass Metaphysik nach dem wahren Wesen der Dinge fragt, also was "hinter der Welt der Erscheinungen" sich befindet. Metaphysik postuliert sozusagen ein wahres Sein der Dinge bzw. wahres Wesen der Welt. Das findet man beispielsweise gut in Platons Philosophie bzw. Platons Metaphysik wieder. Denn dieser griechische Denker unterscheidet zwischen der Ideenwelt als der wahren Welt, welche hinter der sinnlichen Welt sich befindet. Die sinnliche Welt bzw. die Welt der Erscheinungen ist nur ein "Abbild" der Ideenwelt. Diese Unterscheidung Platons zwischen diesen beiden Welten ist pure Metaphysik in dem Sinne, dass hinter der sinnlichen Erscheinungswelt eine wahre Welt angenommen wird, welche für Platon nur die Ideenwelt sein kann. Der metaphysische Gegensatz ist hier also der zwischen der sinnlichen Welt und der Ideenwelt (dem wahren Sein).
Zweifelsfrei und ich werde es Ihnen als ein besonderes Verdienst anrechnen, daß Sie es so hervorheben. Darauf muß man ja auch erst einmal kommen, aber wer so in philosophischer Literatur belesen ist wie Sie, dem steht es natürlich und selbstverständlich zu, diesbezüglich als autoritätserheischender Wegweiser zu fungieren und sich von jenen philosophischen Armleuchtern abzusetzen, die sich vergeblich mühen, Licht in diese Angelegenheiten zu bringen und stattdessen Nebelkerzen zünden. Das mußte ich einfach mal lobend erwähnen, damit man nicht denkt, ich würde Ihr profundes philosophisches Wissen nicht zu würdigen wissen.
Ja, ich danke Ihnen für den Hinweis.
Nun ist es halt so, wenn man sich mit "Philosophie" beschäftigt man ohnehin nicht vorbeikommt , was das Lesen von philosophischer Literatur anbetrifft, wenn man wirklich mitreden möchte in philosophischen Dingen (oder?). Eine gewisse "Belesenheit" in philosophicis ergibt sich dann eigentlich von selbst mehr oder weniger. Dabei geht es mir aber nicht darum hier sozusagen die "philosophische Autorität" zu spielen, was ich eh für dogmatisch halten würde, sondern ich habe halt nur meine philosophische Meinung , die aufgrund gewisser Kenntnisse in Philosophie gegeben ist. Aber vermutlich ist dieser Eindruck hier bedauerlicherweise entstanden (bei Ihnen). Ich danke Ihnen für dieses doppeldeutige Lob
, wobei ich mich nicht unbedingt als philosophischer "Schleiermacher" sehe.
Umso besser. Wie unterscheiden Sie »philosophische Metaphysik« und »Metaphysik in anderen Bereichen« und könnten Sie sich zu einer brauchbaren Erklärung überwinden?
Nun , das ist eigentlich gar nicht so schwer. Die Metaphysik im philosophischen Bereich betrifft ja das , was Philosophen gesagt haben bzw. das die Konzeption von deren Philosophien. Platon hat eine eigene Metaphysik, Aristoteles hat seine, Hegel hat eine Geistmetaphysik, Schopenhauer eine Willensmetaphysik und Nietzsche spricht von einer "Artistenmetaphysik". Bei Hegel und Schopenhauer ist der Geist und der Wille das absolut metaphysische Prinzip im Sinne eines obersten Prinzips des Schaffens. Die religiöse Metaphysik wie man sie in den einzelnen Religionen geht hingegen von einem obersten transzendentalen Wesen -genannt "Gott" im Christentum- , welches quasi das oberste Prinzip darstellt, aber eben im Bereich der sinnlichen Welt nicht vorzufinden ist. Daher Meta-Physik, d.h. dieses Wesen wird "hinter der Erscheinungswelt" angenommen von den Gläubigen der jeweiligen Religion (deren Gebete dann in Richtung Himmel gehen). Bei Philosophen gibt es dagegen so eine Art von religiöse Metaphysik eben nicht, welche auf ein oberstes transzendentales Wesen ausgerichtet. Platon und Aristoteles kannten eben den christlichen Gott nicht. Platons Metaphysik kreist ja um den "Ideenhimmel". Erstaunlicherweise wird aber Platon und Philosophie oft mit dem Christentum in Verbindung gebracht aufgrund gewisser Ähnlichkeiten, welche ich hier nicht weiter darstelle.
Wie zum Beispiel die grundlegenden Prinzipien einer Gottesmechanik oder der Wiedergeburt?
Was religiöse Metaphysik ausmacht, habe ich oben skizziert (siehe oben).
Wie zum Beispiel die Evolutionstheorie?
Ja man spricht ja auch von einer Metaphysik Darwins, siehe den Link dazu, welchen ich angegeben habe. Die Evolutionstheorie ist nicht frei von Metaphysik. Worin diese bei Darwin konkret besteht, zeigt der Link ganz gut, welchen ich zur Lektüre hier nur empfehlen kann.
Das ist in der Tat ein bemerkenswertes Zeugnis der Unwissenheit und wie ja schon der Buddha S.G. einst lehrte, Unwissenheit, Unwissenheit von der Leidensentstehung, Haß und Gier bedingen Leiden und wie wir wissen, war auch F.N. davon betroffen.
Nun man kann natürlich die Meinung vertreten, dass Nietzsche hier Darwin und seine Evolutionstheorie missversteht vielleicht und diese daher auch fehlinterpretiert. Das kann durchaus der Fall sein. Aber offen gesagt ich habe mich damit noch nicht so sehr befasst. Und ja natürlich können auch Philosophen (mal) irren, sowie Naturwissenschaftler usw. Auch ein Philosoph kann natürlich in gewissen Dingen "unwissend" sein . Nietzsche hatte vielleicht wo anders seine philosophischen Stärken , wenn man so will. Und Leiderfahrung hat dieser Philosoph sicherlich auch gehabt. Aber das ist kein Einwand gegen das Leben, wie Nietzsche sagt, sondern gehört aus dessen Perspektive dazu. So heißt es bei ihm:
Mut zum Leiden. – So wie wir jetzt sind, können wir eine ziemliche Menge von Unlust ertragen, und unser Magen ist auf diese schwere Kost eingerichtet. Vielleicht fänden wir ohne sie die Mahlzeit des Lebens fade: und ohne den guten Willen zum Schmerze würden wir allzu viele Freuden fahren lassen müssen!
Nun auf die anderen Bereich der Metaphysik, wie schon gesagt.
Leider vergaßen Sie, genau dafür zu argumentieren.
Naja, das würde ich nicht so sehen. In meinen Beiträgen sind dafür Argumente/Argumentationen durchaus schon skizziert worden, die Sie vermutlich nicht wirklich wahrgenommen haben. In meinem Beitrag davor , hatte ich ja erwähnt, dass Nietzsche den metaphysischen Gegensatz zwischen Mensch und Tier deshalb für obsolet erklärt, da auch der Mensch für ihn eine Art Tier darstellt, welches allerdings noch nicht "festgestellt" worden ist . Was den Menschen mit den Tieren verbindet bzw. ihn auch zu einem "Tier" macht sind beispielsweise seine Instinkte und Triebe, die dem des Tiers ähnlich sind.