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Sollte die Metaphysik überwunden werden oder ist das gar nicht möglich?

auch an early-byrd gerichtet (hinsichtlich der Frage, warum man die Metaphysik überwinden woll): Nun die Begründung für die Überwindung der Metaphysik gibt Heidegger ja selbst in dem er sagt, dass die Metaphysik als die bisherige Philosophie nicht das Sein adäquat denkt. Daher braucht es ein nicht -metaphysisches Denken um das Sein besser zu denken. Es geht alles bei Heidegger um das Sein.

Und er wirft der Metaphysik "Seinsvergessenheit" vor.

Finde ich blödsinnig, sorry.
 
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Nun ich bin der Meinungen, dass Philosophen durchaus schöpferisch neue philosophische Terminologien schaffen. So im Falle Nietzsches oder Heideggers. Das ist ein schöpferischer Akt für mich. Und diese philosophische Terminologien finde ich auch fruchtbar für das Denken.

Wieso setzt du Nietzsche mit Heidegger gleich oder Kant mit Heidegger? Heidegger verstand beide nicht! "Beobachtung des Unsichtbaren" ist das Problem und nicht das Sein, denke ich.
Selbst ich war erstaunt, als ich erst jetzt über Kant in Wiki las, dass sein unvollendetes "Hauptwerk" System der Transzendalphilosophie heißen sollte. Finde ich interessant. ;)
(Heidegger las ich intensiv 'SuZ' mit laufender Diskussion im Internet. Ich lehne jetzt Heidegger total ab, denn ich erkenne bei ihm nur Einfältigkeit.)

Für mich von hoher Bedeutung (Tiefe) Kant contra Nietzsche :fechten:

Ich denke dies käme beiden Denker näher. ;) (oder mich weiter...?)
 
auch an early-byrd gerichtet (hinsichtlich der Frage, warum man die Metaphysik überwinden woll): Nun die Begründung für die Überwindung der Metaphysik gibt Heidegger ja selbst in dem er sagt, dass die Metaphysik als die bisherige Philosophie nicht das Sein adäquat denkt. Daher braucht es ein nicht -metaphysisches Denken um das Sein besser zu denken. Es geht alles bei Heidegger um das Sein.

Und er wirft der Metaphysik "Seinsvergessenheit" vor.


Sehr sonderbar - er hat wohl nicht hingesehen.
 
Finde ich blödsinnig, sorry.

Nun zunächst habe ich halt nur hier Heideggers Sichtweise auf die Philosophiegeschichte skizziert. Er ist eben der Meinung, dass sich in der Philosophie eine "Seinsvergessenheit" breit gemacht hat. Und dieser "Seinsvergessenheit" versucht er philosophisch durch sein Werk zu entkommen, wo es darum das Sein zu denken. Wie weit das überzeugend ist, ist dann eben die Frage.

Man kann dann natürlich fragen, ob man Heideggers These von einer "Seinsvergessenheit" der Philosophie teilt...aber Heideggers Denken haben schon für mich philosophische Substanz, um es so zu sagen.

Aus der Einführung von Günter Figal (S.164):

"Heideggers Texte brauchen wache, kritische und selbstständige Leser, keine Heideggerianer".

Das würde ich unterschreiben.
 
Wieso setzt du Nietzsche mit Heidegger gleich oder Kant mit Heidegger? Heidegger verstand beide nicht! "Beobachtung des Unsichtbaren" ist das Problem und nicht das Sein, denke ich.
Selbst ich war erstaunt, als ich erst jetzt über Kant in Wiki las, dass sein unvollendetes "Hauptwerk" System der Transzendalphilosophie heißen sollte. Finde ich interessant. ;)
(Heidegger las ich intensiv 'SuZ' mit laufender Diskussion im Internet. Ich lehne jetzt Heidegger total ab, denn ich erkenne bei ihm nur Einfältigkeit.)

Für mich von hoher Bedeutung (Tiefe) Kant contra Nietzsche :fechten:

Ich denke dies käme beiden Denker näher. ;) (oder mich weiter...?)

Nun aus meiner Sicht her gesehen, haben Heidegger und Nietzsche ähnliche kühne neue philosophische Terminologien geschaffen. Ich schätze die Begrifflichkeit Nietzsches (also z.B. der Übermensch, der Wille zur Macht, die Genealogie der Moral , Jenseits von Gut und Böse, usw) und Heideggers (der Begriff des Daseins, des In-der-Welt-sein, sein Begriff von Sprache). Ich würde mal sagen , dass Heidegger Nietzsche zum Teil richtig verstand, dennoch reiben ich mich an einigen Punkten seiner Nietzsche-Interpretation. Ich würde Nietzsche nicht unbedingt als "zügellosen Platoniker" ansehen oder "Metaphysiker" so einfach wie das Heidegger tun. Heidegger selbst hat mehrere Vorlesungen zu Nietzsche gehalten und ich behaupte, dass seine Lektüre Nietzsches anregend ist, aber eben nicht in allen Punkten richtig ist. Ich bin da also recht differenziert. Was Heideggers Kant. -Lektüre anbetrifft, finde ich auch die zum Teil geistig anregend, aber die habe ich momentan weniger intensiv rezipiert als seine Nietzsche -Interpretation. Ich bin der Meinung , dass Heidegger Nietzsche und Kant zum Teil richtig verstand, auch Hegel hat er ja gelesen. Selbst Nietzsche hat Kant zum Teil gelesen und auch kritisiert, wenn er von den "dialektischen Schleichwegen beim alten Kant" spricht ;)

Naja ich finde man sollte Heidegger nicht zu schnell aburteilen, sondern ihn geduldig und gründlich lesen, oder so formuliert: "mit ihm gegen ihn denken", denn Heidegger wollte ja Heideggerianer haben.

Nietzsche hat übrigens Kant in der Hinsicht kritisiert, dass Kant nur ein großer "Kritiker" gewesen ist, aber man muss Nietzsches Sichtweise auf Kant natürlich nicht teilen.
 
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Ja ohne Zweifel, aber ich finde deren Gebräu doch recht fad.

Beispiel:

"Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?" (Heidegger)

Weil Sein nichts anderes bedeutet, als Wahrgenommenwerden. Das Seiende ist, weil es wahrgenommen wird.

Es wird vermutlich immer Kritiker von Heideggers recht eigenwilliger Sprache /Terminologie. Man braucht natürlich auch Zeit um die zu verstehen. Heidegger hat eben seinen eigenen Seinsbegriff , das Heideggersche "Sein" ist halt nicht immer sofort verständlich. Aber er hat ja noch die Begriffe "Dasein", "In- der-Welt-Sein", "Mit-Sein" , diese Begriffe sind für meinen philosophischen Geschmack nicht so fade.

Ein Beispiel für die produktive Rezeption von Heidegger sind für mich eben die französischen Philosophen des 20.Jahrhundert, da kann man sehen, wie sich dieses Denken produktiv weiterdenken lässt und wie man auch mit dessen Terminologie positiv umgehen kann. Dieser Denker waren aber eben keine Heidegerrinaer, sondern haben eben auch eine kritische Lektüre von Heidegger vorgenommen (siehe Badiou, Derrida , Cassin u.a.).

Es kommt natürlich nicht darauf an von welcher philosophischen Richtung man Heidegger aus angeht. Sein Seinsbegriff ist natürlich soweit ich sehe etwas anders als der von Ockham.

Die zitierte Frage Heideggers finde ich persönlich gedanlick nachvollziehbar.
 
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