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Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Und, hast du schon mal so jemanden getroffen?!

Isoliertheit und Objektivität haben wohl nicht so viel miteinander zu tun wie es den Eindruck haben kann für jemanden, der Objektivität als kopfig-pure Rationalität auffasst. Da sich Objektivität insbesondere auf das Selbst und die Umgebung bezieht, da dies vorrangige sinnliche Erlebnis-Bereiche sind, sind gerade für den objektiven Menschen Menschen wesentlich.

Ich etwa nenne mich objektiv (wennauch natürlich nicht und niemals total) und lege höchsten Wert auf Zwischenmenschliches. Es ist wohl so, dass Objektivität als Reduzierung auf Logik verschrieen ist. Doch das ist vollkommen ungerechtfertigt.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
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AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Ich denke das Wort Objektivität ist wohl Interpretationssache wie jedes andere Wort auch ,z.B wenn ich Sand sage denkt der eine an eine Wüste der andere ans Meer ;-) . Für mich ist Objektivität so ziemlich dasselbe wie Rationalität und meine Einstellung zur Objektivität hab ich ja schon oben genannt ;-) .
Für mich ist eben vollkommene Objektivität , von der bin ich auch ausgegangen , dass was etwas macht was keine Emotionen kennt .
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Hey,

nun, da will ich mal abgrenzen:

1) Was Objektivität für Dich und für Dich alleine bedeutet ist auch alleine Deine Sache solange Du nicht andere damit konfrontierst und es etwa als Philosophie auszugeben versuchst.
(Doch schon nach der Choas-Theorie wird es dir unmöglich sein mit deiner Weltsicht nicht Andere zu beinflussen.)

2) Begriffe der gemeinsamen Sprachen wie Deutsch haben jeweils eine Bedeutung zugeordnet auf die man sich im gesamten Sprachkreis zu einigen sucht. Objektivität bedeutet nicht Semmel, das wirst wohl auch Du anerkennen. Dass es aber nicht Rationalität bedeuted ist mir nebenso klar wie den Altvorderen die unsere Begriffswelt geprägt haben - vor Allem in Respekt vor der Bedeutungswelt.

(Wäre Objektivität Rationalität so gäbe es wohl nicht beide Worte.)

Dass jedoch eine verwechslungsleichte Ähnlichkeit besteht geb ich zu und würde das auch gerne mit dir diskutieren wenn ich bei dir von produktiver Sachlichkeit ausgehen dürfte, also?!

3) Die Assoziation von Sand mit Meer und/oder mit Wüste verweist auf das Verhältniss zwischen Begriff, Bedeutung und Erinnerung. Die Erinnerung ist aber beim aktuellen Thema über Objektivität irrelevant. Bitte fang jetzt nicht an zu erzählen woran es dich so erinnert. Und ja, zugegeben, mich erinnerts an etwas ganz anderes.

(Falls dich die Assoziations-Divergenzen von philosophischen Analysen behindern solltest du deine subjektiven Einschränkungen vielleicht überdenken.)

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Die Erinnerung ist aber beim aktuellen Thema über Objektivität irrelevant ?

Also da bin ich aber komplett anderer Meinung ;-)

Ist es nicht die Errinerung , die ein Menschen das objektive Denken erschwert ?
Was prägt ein Menschen mehr als seine Erfahrungen , denn der Ottonormalverbraucher handelt nach dem Prinzip seiner Erlebnisse und wendet die dann in bestimmten Situationen an , also würde ich sagen , das Errinerungen sehr viel mit Objektivität zu tun haben .Das Zuordnen verschiedener Begriffe zu einem Wort hat ebenfalls etwas mit Objektivität zu tun , da man eben aus seinen Erfahrungen verschiedene Bedeutungen für ein Wort entwickelt und das ist eben einer der Gründe warum es Menschen , wie du und ich , schwer fällt immer objektiv zu bleiben .
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Hey,

Unser Geist wächst durch Vielerlei. Das Denken ist nicht bloß von Erinnerung beeinflusst sondern vor allem auch von Begriffenem. Wenn man etwas versteht, dann ist es was anderes als wenn man sich an etwas erinnert. Typisches Beispiel ist die mathematische Formel: Wer sie auswendig-gelernt hat, erninnert sich. Wer sie verstanden hat, hat sie begriffen, hat sie erfasst.

Ausweniglernen ist im Sinne der Lerntheorie gar kein Lernen, nur allerprimitivstes Kopieren. Erinnerung alleine ist wie ein Bild das man nicht verstanden hat.

Erst durch das Verstehen schöpfen wir unsere geistigen Fähigkeiten zur Welt-Reflexion aus. Und darum gehts hier:

Um möglichst korrekte und vollständige Weltreflexion: angenäherte Objektivität!

Mir fällt es apropos gar nichts schwer objektiv zu bleiben wie du von dir und mir behauptetest. Ganz im Gegenteil: Je objektiver ich bin umso fähiger bin ich zur Objektivität.

Oder anders gesagt: Je mehr ich von der Welt reflektiere umso größer, weiter, tiefer und stärker ist mein innerer Weltraum.

Oder nochmal anders: Je mehr Antworten ich kenne, umso bessere Fragen fallen mir ein.

usw.

Verstehe!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Das "Begriffene", die "Weltreflexion":

Lieber Ernesto: ich wäre halt sooo gern einmal etwas gefolgt, was du begriffen und reflektiert hast, anstatt es nur zu behaupten.

Wird wohl nix... :)

lg Frankie
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Typisches Beispiel ist die mathematische Formel: Wer sie auswendig-gelernt hat, erninnert sich. Wer sie verstanden hat, hat sie begriffen, hat sie erfasst.

Nun gut an eine mathematische Aufgabe sollte man wohl nicht mit Errinerungen herangehen , da ist das logische Entscheidungssystem wohl besser ;-)
Das ist aber ist eigtl eher die Ausnahme .
Denn im Umgang mit anderen Menschen , sollte man lieber das 2. Entscheidungssystem anwenden , eben das mit Errinerungen , nicht das logische und ich spreche aus Erfahrung ;-)
Aber bei der Frage , ob der Mensch objektiv sein soll , da stell ich mir unter Mensch etwas vor , was mit anderen Lebewesen seiner Art kommuniziert usw .
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Also wennn ich diese Welt immer objektiv betrachten würde , dann würde ich verzweifeln , da die Menschheit nurnoch in einer arbeiten-um-zu-sterben-Gesellschaft lebt , die als einzige "Mittagspause" die Rente hat , wobei auch diese gekürzt und immer ungemütlicher wird .
Hinzu kommen dann noch die ganzen globalen Krisen , wie Klimaerwärmung , Ressourcenknappheit ... .
Jetzt drängt sich mir die Frage auf , wie du denn die Welt durch deine annähernd objektiv sehenden Augen siehst .
 
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AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Mag sein, Zausel, dass du im letzten Beitrag einen Geschmack dessen gegeben hast was die Objektivität und die Annahme der absoluten Wahrheit heute so unattraktiv macht.

Gefüttert mit Informationen über Katastrophen, Weltuntergang, unmöglicher Zukunft, falscher Lebensstil, ... Überzeugt dass es einerseits unabänderlich und zu spät ist und andererseits das jeder einzelne von uns selbst Schuld trägt, ob mit Fischstäbchen oder mit Autofahren - wir sind verdammt die Welt zu vernichten - wir wissen es nur zu gut.

Kurz gesagt: Angst! Sie ist unter uns. Man nehme nur diese Aussage:

"Ja, wir könnten die Energieversorgung innerhalb von Jahren umstellen sodaß der CO2-Ausstoß minimiert wird. Doch das wäre ja eine Katastrophe für die Wirtschaft. Was passiert dann mit den tausenden Arbeitern und Angestellten alleine der Ölindustrie - von abhängigen Branchen ganz zu schweigen?!"

Es wird nicht weniger gesagt als: Wir können uns eine Umkehr von der Planeten-Vernichtung gar nicht mehr leisten!"

Und da befinden wir uns jetzt, und wir haben Angst, und wir wollen dem ganzen Ausmaß der Tragödie die wir spüren, nicht ins Auge schauen. Daher kommen dieserart Aussagen:

Also wennn ich diese Welt immer objektiv betrachten würde , dann würde ich verzweifeln , da die Menschheit nurnoch in einer arbeiten-um-zu-sterben-Gesellschaft lebt , die als einzige "Mittagspause" die Rente hat , wobei auch diese gekürzt und immer ungemütlicher wird .
Hinzu kommen dann noch die ganzen globalen Krisen , wie Klimaerwärmung , Ressourcenknappheit ...

Nun, ich verzweifle nicht und halte die Augen weit geöffnet. Die Verzweiflung hat Strategie, System, und diesem dienen wir als verwöhnte Sklaven.

"Dir gehts ja eh viel zu gut, wage dich nicht zu beklagen!"

Diese Methode der Unter-Drückung des Freigeistes ist mittel-europäisch. Uns geht es ja eh so gut. Und deshalb will hier keiner die Wahrheit, die ungeschminkte, die einfache und klare, die absolute Wahrheit. Aus Angst! Aus bloßer egoistischer Angst des Beschränkten etwa an Privilegien einzubüßen wenn er anerkennt das er mächtig ist über den Tellerrand zu schauen.

Und genau deshalb auch das ganze Dilemma, es ist ein Teufleskreis.

Die Lösung: Versteht!! Die absolute Wahrheit garantiert das Glück!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
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