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Sinnvorstellungen

AW: Sinnvorstellungen

Von den vielen Faktoren, die möglicherweise zur Bildung einer Sinn-Sehnsucht beitragen,
ragen zwei ganz deutlich heraus:
- das allgegenwärtige Bewerten von gut und schlecht, und
- die allgegenwärtige Erfahrung von Kausalität.
...
Diese allgegenwärtige Erfahrung von Kausalität geht uns allmählich dermaßen stark "in Fleisch und Blut" über,
dass wir als Erwachsene nicht mehr anders können, als in Kausalbeziehungen zu denken.
Die Kausalität wie auch der moralische Faktor wurden v.a. von den großen Philosophen so begründet und ist ob ihrer Richtigkeit schwer anzuzweifeln.
Der psychologische Faktor aber beleuchtet eher den gewöhnlichen Alltag und ich beobachte den sehr häufig, wahrscheinlich auch zunehmend mit dem Alter: In der Verzweiflung, ob im Beruf, in der Familie oder am stärksten vielleicht bei Krankheiten fragt man sich schlicht: Warum und wozu das alles?
 
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AW: Sinnvorstellungen

... ich wüsste nicht, wo ich die Gebote der Höflichkeit übertreten hätte...
... aber auf diesem Niveau hab ich eh keine Lust, weiter zu diskutieren...

Hallo oktoberwind,

das akzeptiere ich natürlich. Nur soviel noch: wenn Du Dich mit pauschal gehaltenen Anmerkungen, die Du - nachdem sie sich als ungenügend/unbegründet erwiesen haben - nicht zu reflektieren bereit bist, zurück hälst, dann lässt sich dieses "Niveau" sicherlich künftig vermeiden.

Herzliche Grüße,

Philipp
 
AW: Sinnvorstellungen

Hallo Philipp

Dann mische ich mich als anderer Gesprächspartner dazu. In meinem vorigen Beitrag bin ich nun vorerst einmal mit Absicht auf einen Unsinn losgezogen, indem ich feststellte, dass eine Vorstellung, dass ein schnelles Sterben einen Sinn hätte, eben keinen "guten" Sinn ergibt. Das heißt, es ist besser, einen positiven Sinn zu erarbeiten, der zunächst einmal mich selber zufrieden stellt.

So einen persönlich gefundenen Sinn dann als eine allgemeine und verbindliche Wahrheit darzustellen, das ist natürlich mit Vorsicht zu genießen. So gesehen ist es wirklich nicht der Fall, dass es allgemeine Wahrheiten gibt. Allgemeine Wahrheiten müssen allgemein geläufig und bekannt sein, wie der Satz: Wir wissen und es ist wahr, dass wir alle einmal sterben müssen. Ebenso ist allgemein wahr, dass wir essen und trinken müssen, damit wir leben.

Dem Essen und Trinken dann noch einen anderen Sinn zu geben als den, nur das irdische Leben zu ermöglichen, das ist dann ein besonderes Gedankengut. Es hat für mich einen Sinn verbunden mit einer Wahrheit, aber das ist nicht etwas, was etwas Verbindliches wäre.

Ich kann das nicht einmal für mich selbst als bindend erkären, weil ich mich irren kann, weil meine Ansätze eventuell falsch sind, weil ich zu viel Phantasie entwickle oder weil die mir verborgenen Realitäten doch anders sind. Was ich aber feststellen kann ist das: Durch meine Einsichten lebe ich in einer inneren Harmonie und beides würde ich gerne mit anderen Menschen teilen, also die Einsichten und die innere Harmonie.

Und das wiederum ist meine erste Vorstellung vom Sinn des Lebens, nämlich Einsichten gewinnen und Frieden leben. Könnte man das als eine Wahrheit bezeichnen, die nicht schlecht ist?
LG - reinwiel

Hallo reinwiel,

da bin ich ganz Deiner Meinung, "allgemeine Wahrheiten" haben im Bereich der eigensten Weltvorstellung nicht notwendig etwas zu suchen. Das hängt zwar wohl auch von den Ansprüchen ab, die man den eigenen Sinnvorstellungen gegenüber hegt, aber allein deshalb, weil etwas für einen persönlich Sinn ergibt, muss die damit zusammenhängende Vorstellung nicht mehr sein als bspw. eine persönliche Phantasie.

Um Deine letzte Frage aufzugreifen: schlecht finde ich diese (Deine) "erste Vorstellung vom Sinn des Lebens" beileibe nicht, ich würde sie sogar selbst unterzeichnen. Etwas Wahres hat sie auch, jedenfalls ist es wohl wahr, dass der Mensch fortwährend gewisse Einsichten gewinnen muss, um überlebensfähig/konkurrenzfähig zu bleiben. Womöglich ist es aber noch wahrer festzustellen, dass solche Sinnvorstellungen das Resultat eines Denkprozesses darstellen und ihre jeweilige Berechtigung/Gültigkeit daher allein im Denk- und Welthorizont des Sinnsuchenden verortet ist, ohne dabei - wie schon gesagt - notwendig auf eine wahre Vorstellung von Welt zurückzugreifen.

Herzliche Grüße,

Philipp
 
AW: Sinnvorstellungen

@Philipp (eben oben):

"... jedenfalls ist es wohl wahr, dass der Mensch fortwährend gewisse Einsichten gewinnen muss,
um überlebensfähig/konkurrenzfähig zu bleiben.

Womöglich ist es aber noch wahrer festzustellen, dass solche Sinnvorstellungen das Resultat eines Denkprozesses darstellen und ihre jeweilige Berechtigung/Gültigkeit daher allein im Denk- und Welthorizont des Sinnsuchenden verortet ist, ohne dabei - wie schon gesagt - notwendig auf eine wahre Vorstellung von Welt zurückzugreifen."​

:blume1:

Reinhard70
 
AW: Sinnvorstellungen

Der psychologische Faktor aber beleuchtet eher den gewöhnlichen Alltag und ich beobachte den sehr häufig, wahrscheinlich auch zunehmend mit dem Alter: In der Verzweiflung, ob im Beruf, in der Familie oder am stärksten vielleicht bei Krankheiten fragt man sich schlicht: Warum und wozu das alles?

Im gewöhnlichen Alltag möchte man sicher meist nur die kleinen, unmittelbaren Dinge aus einem psychologischen Faktor erklärt wissen. Aber mit zunehmender Reife (Jugendliche sind oft sehr reif) sucht der Mensch immer mehr nach dem geheimnisvollen Grund warum und wozu alles passiert.

Da geht es nicht mehr so sehr um Psychologie, sondern um Erklärungen, die mittlere und ganz große Zusammenhänge erfassen wollen. Meistens sucht man diese Erklärungen philosophisch in einen vernünftigen Rahmen zu stellen, und wenn Religion nicht ausreicht, kann und "muss" man sich eigene Vorstellungen oder ein eigenes Weltbild aufbauen.

Da finden dann Gedanken rund um das Schicksal, die Vorsehung, die feste Bestimmung genau so ihren Platz wie die Vorstellung, dass trotz aller Prüfungen die Seele des Menschen eine Entwicklung durchmacht. Ein Leben lang. Und dies ist doch auch keine schlechte Vorstellung vom Sinn des Lebens, meint - reinwiel
 
AW: Sinnvorstellungen

... wenn Religion nicht ausreicht, kann und "muss" man sich eigene Vorstellungen oder ein eigenes Weltbild aufbauen.​

Da "muss" ich Dir zustimmen, Reinwiel!

Frau/mann muss nicht, aber wir versuchen es doch
immer wieder - wenn wir Zeit haben und wirklich
(von "Hause aus") interessiert sind.

Viele "Philosophen" sind allerdings (nur?) Mitläufer,
viele verzichten auf ein "eigenes Weltbild". Vielleicht
brauchen sie es nicht - und sind glücklich dabei. Ich
erinnere mich an entsprechende Äußerungen hier im
Denkforum.

Mittagsgruß
von
Reinhard70
 
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AW: Sinnvorstellungen

... wenn Religion nicht ausreicht, kann und "muss" man sich eigene Vorstellungen oder ein eigenes Weltbild aufbauen.​

Da "muss" ich Dir zustimmen, Reinwiel!
Das gilt generell; man übernimmt eine der zahlreichen Weltanschauungen und/oder Ideologien oder man baut sich selbst eine. Für den ersten Weg ist Gläubigkeit aber unabdingbar.

Liebe Grüße

Zeili
 
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