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sind die Österreicher Deutsche?

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AW: sind die Österreicher Deutsche?

Weil nur wer weiß, wo er her kommt weiß, wo er hingeht.
Jeder Mensch hat eine Herkunft, jeder Mensch hat eine Geschichte. Und das Zurückverfolgen dieser Geschichte endet nicht bei der Geburt, denn die Eltern haben auch eine Geschichte, die sich auf unser Leben auswirkt usw. usw.


Und du darfst eines nicht vergessen:
Hier in Österreich/ Deutschland ist es vielleicht nicht so wichtig. Aber es gibt Länder, in denen spielt Herkunft eine wichtige Rolle. Zum Beispiel, wir haben es in einem anderen Thema diskutiert, Südtirol. Nicht wenigen Südtirolern ist ihre nationale Identität wichtig. Das heißt nicht, dass sie alle von Italien wegwollen, aber sie wollen ihre Traditionen ausleben dürfen, in ihrer Sprache sprechen.
Oder das Kosovo. Das Baskenland. Nordirland. Palästina. etc. etc.
Warum glaubst du, wollen sie alle einen eigenen Staat? Weil sie alle weltfremde Nationalisten sind?
Nein, weil die Menschen in ihrer Nation aufgehen.
Österreich ist ein Staat. Deutschland ist ein Staat. Südtirol ist eine autonome Provinz eines Staates.

Ob Österreicher und Deutsche einer Nation angehören: Ich weiß es nicht, es ist eine Frage für Ethnologen. Aber es ist eine Frage, die sich ganz einfach nach wissenschaftlichen Kriterien beantworten lassen würde.

Da muss niemand eine Meinungserhebung machen.

Endlich spricht es mal jemand mit den richtigen Worten aus!!

Gruss
Andreas
 
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AW: sind die Österreicher Deutsche?

Hallo!

Ich definiere mich lieber aus dem Jetzt als aus Adam und Eva.
Grüße Raphael

Was hat ein mittelalterliches Märchen mit Geschichte zu tun??
Allein dieser Vergleich zeugt ja schon von Unkenntnis und von der Abneigung, der Wahrheit ins Auge zu blicken.

Gruß Andreas
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Hallo!

Der Wahrheit, die du gepachtet hast, entziehe ich mich gerne.

Grüße Raphael
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Die Bewohner des Alsace sind Franzosen, ihre Sprache ist Französisch.

Das Elsass war jahrhundertelang deutschsprachig, auch wenn es zu Frankreich gehörte. Erst nach der französischen Revolution versuchte der französische Staat im Elsass und Lothringen französisch als Sprache durchzusetzen, damit sich die Einwohner dort intensiver mit dem französischen Staat identifizierten.
Das gelang allerdings nur äußerst unzureichend, Elsass-Lothringen konnte seine Eigenheiten großteils bewahren.

Im deutschen Kaiserreich ab 1871 ging es Elsass-Lothringen auch nicht gerade besser, sie bekamen wenig Autonomie und auf ihre Bedürfnisse wurde auch nicht groß geachtet. Tatsächlich wollten viele zu Frankreich zurück.

Ab 1919 machte sich Frankreich daran, den Elsässern und Lothringern die deutsche Kultur und Sprache nachhaltig auszutreiben.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese Versuche intensiviert und schließlich, wie man sieht, mit "großem" Erfolg gekrönt.
Wie du selbst schreibst, fühlen sich heute die meisten Elsässer als Franzosen und die jüngeren Generationen sprechen auch privat fast nur mehr französisch und lernen deutsch als Fremdsprache (bzw. die deutschen Dialekte).

Das dies allerdings Ergebnis einer mehr oder weniger brutalen und hinterhältigen (den Bewohnern wurde eingeredet "Il es chic de parler francais" und die deutschen Dialekte dort wurden als bäuerlich und hinterwäldlerisch abgetan) Umerziehungskampagne des französischen Staates war, erwähnst du natürlich nicht.

Frankreich hatte schon immer das Ziel, deutsche Länder und Gebiete gegeneinander auszuspielen und klein zu halten. Deine Beiträge scheinen mir recht zu geben. Denn ich wüsste wirklich nicht, was dir als Franzose das Recht gibt, den Österreichern die Zugehörigkeit zur deutschen Nation (in welchem Sinn auch immer) abzusprechen.
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Die Mehrheit der Österreicher spricht österreichisch. Der Tonfall und der Akzent unserer gesprochenen Sprache sind höchstens mit denen der Bayern und Schwaben verwandt; außerdem gibt es auch in unserem schriftlichen Sprachgebrauch Wörter, mit denen viele von Euch Deutschen nichts anfangen können - von den gesprochenen Dialekten ganz zu schweigen.

Tut mir leid, aber das ist einfach Unsinn.

Nur weil in 2 von 1000 Fällen das deutsch-österreichische Wörterbuch vom bundesdeutschen Wörterbuch abweicht, kann man noch lange nicht von einer eigenen Sprache sprechen. Im übrigen verwenden auch zB Westösterreicher oft andere Ausdrücke als Ostösterreicher. Also auch das in Österreich gesprochene deutsch ist nicht homogen.

Die Dialekte in Österreich werden übrigens als bairisch klassifiziert (Ausnahme Vorarlberg: allemanisch). Beide gehören allerdings zur oberdeutschen Sprachfamilie. Da im ganzen süddeutschen Sprachraum oberdeutsche Dialekte gesprochen werden, ist eine mit den österreichischen Staatsgrenzen definierte Sprache vollkommener Blödsinn.
 
franzferdinand schrieb:
Frankreich hatte schon immer das Ziel, deutsche Länder und Gebiete gegeneinander auszuspielen und klein zu halten. Deine Beiträge scheinen mir recht zu geben. Denn ich wüsste wirklich nicht, was dir als Franzose das Recht gibt, den Österreichern die Zugehörigkeit zur deutschen Nation (in welchem Sinn auch immer) abzusprechen.

Wie Recht Du doch hast -grins. Nur, welche deutsche Länder und Gebiete meinst Du genau? Die romanisierten keltischen Siedlungen unter römischer Herrschaft vor Christi, die immer wieder von Teutonen & Co. heimgesucht wurden oder erst das Ende des Friedens der Gallier im Römischen Reich nach Christi (bitte nicht mit dem Alten Reich verwechseln), das sich den brutalen, alles verwüstenden, wilden germanischen Stämmen nicht immer zu erwehren wusste?
Oder setzt Deine Zeitrechnung erst in/nach den beiden Weltkriegen ein?
Es ist den Franzosen in der Tat vortrefflich gelungen, die Deutschen klein zu halten -grins.

Ich bin selbstverständlich gerne bereit, mich bei jedem einzelnen Österreicher, dem ich die Zugehörigkeit zur deutschen Nation (in welchem Sinne auch immer) abgesprochen habe, schriftlich zu entschuldigen. In der Reihenfolge der eingegangenen Klagen; die Herren werden gebeten, den Damen den Vortritt zu lassen. Bitte um Verständnis, dass ich es beim grossen Andrang in dieser verkürzten Woche nicht mehr schaffen werde. Vielen Dank.


Das Elsass war jahrhundertelang deutschsprachig, auch wenn es zu Frankreich gehörte. Erst nach der französischen Revolution versuchte der französische Staat im Elsass und Lothringen französisch als Sprache durchzusetzen, damit sich die Einwohner dort intensiver mit dem französischen Staat identifizierten.
Das gelang allerdings nur äußerst unzureichend, Elsass-Lothringen konnte seine Eigenheiten großteils bewahren.

Würdest Du etwas von der Geschichte verstehen, wüsstest Du, dass sich gerade die Bevölkerung des Alsace sehr stark mit der Französischen Revolution identifizierte, weil sie unter der feudalen Herrschaft besonders zu leiden hatte. Die Eigenheiten, die sich Alsace bewahrte, waren die Dialekte und das Brauchtum, was ja für ländliche Gegenden und für die meist nur wenig gebildeten Bauern, die den Grossteil der Bevölkerung bildeteten, eher typisch als aussergewöhnlich ist.
Dazu müsstest Du natürlich auch über den 'Bundschuh', die Bauernaufstände der Elsässer als Vorläufer des grossen Deutschen Bauernkriegs etwas wissen, was sicher des Guten zu viel wäre.

Im deutschen Kaiserreich ab 1871 ging es Elsass-Lothringen auch nicht gerade besser, sie bekamen wenig Autonomie und auf ihre Bedürfnisse wurde auch nicht groß geachtet. Tatsächlich wollten viele zu Frankreich zurück.

Nicht nur wollten die Franzosen, sie gingen auch, franzferdinand. Sie flüchteten nach dem Frieden von Frankfurt, so wie meine zweisprachigen Urgrosseltern.

Ab 1919 machte sich Frankreich daran, den Elsässern und Lothringern die deutsche Kultur und Sprache nachhaltig auszutreiben.

Eigenartig, dass die Rückkehr der Franzosen und ihrer Sprache nach Hause von Dir so wahrgenommen wird. Ich sehe es etwas differenzierter.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese Versuche intensiviert und schließlich, wie man sieht, mit "großem" Erfolg gekrönt.
Wie du selbst schreibst, fühlen sich heute die meisten Elsässer als Franzosen und die jüngeren Generationen sprechen auch privat fast nur mehr französisch und lernen deutsch als Fremdsprache (bzw. die deutschen Dialekte).

Wichtig wäre an dieser Stelle zu vermerken, dass die Rückkehrer und ihre Söhne -z.T. in der 'Fremde' geboren, die noch nicht als Franzosen für den 2. WK eingezogen waren, von den Deutschen eingezogen wurden, womit sie automatisch zu Volksdeutschen 'mutierten', ob sie es waren oder nicht, so sie sich nicht vorher der Résistance angeschlossen haben.
Dass Kriege pervers sind, wissen fast alle, dass aber in Alsace sich evtl. Nachbarn auf dem Schlachtfeld als Gegner gegenüber standen, gilt als eine Besonderheit der Perversität.
In den Familien, die in ihrer Geschichte mehrfach von den Deutschen beglückt wurden, galt nach dem Krieg Deutsch als Tabu und so war es für den Zentralismus Frankreichs nicht mal besonders schwierig, franzferdinand.

Aber bereits viele meiner Generation waren bereit, Deutsch zu erlernen und die Deutschen als Freunde zu sehen, unsere Kinder mehrsprachig aufwachsen und unterrichten zu lassen, auch, wenn es z.B. mir gerade am heutigen Tag an Motivation dafür fehlt.

Das dies allerdings Ergebnis einer mehr oder weniger brutalen und hinterhältigen (den Bewohnern wurde eingeredet "Il es chic de parler francais" und die deutschen Dialekte dort wurden als bäuerlich und hinterwäldlerisch abgetan) Umerziehungskampagne des französischen Staates war, erwähnst du natürlich nicht.

Was genau verstehst Du unter 'brutal und hinterhältig'? Der Schulbesuch kann sicher manchmal als 'brutal' empfunden werden, aber als 'hinterhältig'?
Dass es die Sprachminderheiten in Frankreich nicht leicht haben, schrieb ich in diesem Forum mehrmals, nie war ich stolz darauf; dass viele Anstrengungen nötig sind, um die Dialekte zu erhalten (nicht nur die alemannischen!), schrieb ich ebenfalls. Die Dialekte bedeuten Vielfalt und bereichern -wiederhole ich gerne.
Aber 'parler français' galt schon viel früher als nach dem 2. WK und hauptsächlich in Deutschland als besonders 'chic' und gebildet, für uns ist es eher normal französisch zu sprechen -grins.
Die Dialekte wurden nie als hinterwäldlerisch abgetan. Eher bäuerlich waren sie natürlich -vgl. Feudalherrschaft, was ist daran falsch? Verboten wurden sie im Sprachgebrauch nie, aber die Bundesrepublik Deutschland hat auch nur eine Amtssprache, nicht wahr?
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Franzferdinand - zu Deinem Beitrag Nr. 426:

Die nördlich von Augsburg lebenden Deutschen, besonders die Unternehmer und die Preußen mögen mir verzeihen:

Ich kann Euren Tonfall nicht länger als 5 Minuten hören - dann bekomme ich alle Zustände. Euer Geschriebenes liest sich m.E. oft recht angenehm.

Zeili
(Tonfall- und Akzent-Österreich-Gebundener)

PS.: über 400 Beiträge wegen eines solchen Schases - als ob es keine größeren Probleme gäbe. Ich werde mich jetzt endgültig aus diesem europafeindlichen thread ausklinken. Chronisch Kranke bitte direkt zum Arzt.
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Franzferdinand - zu Deinem Beitrag Nr. 426:

Die nördlich von Augsburg lebenden Deutschen, besonders die Unternehmer und die Preußen mögen mir verzeihen:

Ich kann Euren Tonfall nicht länger als 5 Minuten hören - dann bekomme ich alle Zustände. Euer Geschriebenes liest sich m.E. oft recht angenehm.

Siehst du nie (bundes)deutsches Fernsehen?
 
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AW: sind die Österreicher Deutsche?

Wie Recht Du doch hast -grins. Nur, welche deutsche Länder und Gebiete meinst Du genau? Die romanisierten keltischen Siedlungen unter römischer Herrschaft vor Christi, die immer wieder von Teutonen & Co. heimgesucht wurden oder erst das Ende des Friedens der Gallier im Römischen Reich nach Christi (bitte nicht mit dem Alten Reich verwechseln), das sich den brutalen, alles verwüstenden, wilden germanischen Stämmen nicht immer zu erwehren wusste?
Oder setzt Deine Zeitrechnung erst in/nach den beiden Weltkriegen ein?


Das erinnert an die Propaganda in diesen bescheuerten Römer-Filmen...
Die BÖÖSEN Germanen, die BRAAAVEN römischen Helden, unter denen die Gallier "geschützt" waren...

Du redest so, als hätten die Römer Frieden nach Gallien gebracht und mit jedem Atemzug versucht, die böööösen, wilden Germanen aufzuhalten...

Was haben denn die Römer nach Gallien gebracht??? Frieden??
Gsschichte war wohl nicht dein Fach, oder :D
Die Anzahl der gallischen Opfer, die durch die Eroberung der Römer erbracht wurde, ist im Verhältnis zur damaligen Bevölkerung Galliens HÖHER als die der deutschen Opfer in beiden Weltkriegen ZUSAMMEN.

Außerdem waren die Gründer Frankreichs zum Großteil Allemannen und Franken.
Selbst der Name Frankreich stammt von den germanischen Franken, die die verhassten Römer endlich aus Gallien verdrängten und FRIEDLICH zu den übrig gebliebenen Galliern treteten. Warum sprichst du dann von den BÖSEN Germanen? Das verstehe ich nicht.


Es ist den Franzosen in der Tat vortrefflich gelungen, die Deutschen klein zu halten -grins.
Es ist den Französischen Anführern im 20. Jahrhundert tatsächlich gelungen, auf unedelste Art Deutsche Gebiete zu annektieren.
Obwohl bereits Napoleon der 3., seine habgierigen Blicke über die deutsche Grenze sandte.
Erfreut dich das?


Den Patrioten wird oft vorgeworfen, andere Länder zu verachten.
In diesem Falle, betrifft es eindeutig jemand anderen.

Andreas
 
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