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sind die Österreicher Deutsche?

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AW: sind die Österreicher Deutsche?

Animus und mich interessiert halt, warum frankie hinter dem Ansatz, die Österreicher als Deutsche zu siehen, einen faschistischen Ansatz vermutet, ohne sich gleichzeitig daran zu stoßen, dass die Konstruktoren der österreichischen Nation auch Faschisten waren (Dollfuß & Co.).

Der Ansatz, die Österreicher im Jahr 2008 als Deutsche zu sehen, ist braun.

Aber dieses Jahr sagt dir ja nichts. Darf ich vorstellen? 2008. Die Gegenwart.

lg Frankie
 
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AW: sind die Österreicher Deutsche?

Animus und mich interessiert halt, warum frankie hinter dem Ansatz, die Österreicher als Deutsche zu siehen, einen faschistischen Ansatz vermutet, ohne sich gleichzeitig daran zu stoßen, dass die Konstruktoren der österreichischen Nation auch Faschisten waren (Dollfuß & Co.).

Entschuldige, aber ich glaube, hier hast du mich falsch verstanden: Ich habe Dollfuß "& Co." nicht als Faschisten bezeichnet, sondern nur bemerkt, dass der Ständestaat oft als Austro-Faschismus bezeichnet wird. Ich selbst halte nicht viel von dieser Bezeichnung.

lg, Animus
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Animus und mich interessiert halt, warum frankie hinter dem Ansatz, die Österreicher als Deutsche zu siehen, einen faschistischen Ansatz vermutet, ohne sich gleichzeitig daran zu stoßen, dass die Konstruktoren der österreichischen Nation auch Faschisten waren (Dollfuß & Co.).

Dieses Versteckspiel mit Vermutungen wäre doch bei lebenden Personen nicht nötig, denn ihr könnt klar und deutlich sagen, was ihr eigentlich wollt. Oder könnt ihr nicht?

Was Dollfuß war und getan hat ist Geschichte. Wer das heute zum Anlass nimmt, um seine eigene Gesinnung zu rechtfertigen, der hat ein bräunliches Problem.
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Der Ansatz, die Österreicher im Jahr 2008 als Deutsche zu sehen, ist braun.

Aber dieses Jahr sagt dir ja nichts. Darf ich vorstellen? 2008. Die Gegenwart.

lg Frankie

Ich würde sagen, die braune Partei als solche gibt es im Jahr 2008 auch nicht mehr, höchstens noch ein paar Anhänger, die sich aber selbst nicht als braun bezeichnen. Daher ist es auch nicht richtig im Jahr 2008 von "Braunen" zu sprechen.
Im Übrigen waren es nach dem ersten Weltkrieg die Sozialisten, die den Anschluss an Deutschland verlangt haben. Ja ich weiß, wir leben im Jahr 2008 und da ist alles ganz anders. Aber ganz nüchtern betrachtet: Warum sollte man sich wegen eines Wahnsinnigen, der vor 70 Jahren an der Macht war und es jetzt glücklicherweise nicht mehr ist, vor einer bestimmten Ansicht scheuen? Vor Hitlers Zeiten gab es, wie gesagt, in allen politischen Richtungen (außer Dollfuß & Co.) Ambitionen für einen Anschluss an Deutschland, der nur deshalb nicht durchgeführt wurde, weil die Siegermächte es verboten. Man sah sich als deutsches Volk. Und nur weil Hitler das auch gesagt hat, ist es plötzlich ein Kapitalverbrechen? Dürfen wir uns der deutschen Sprache nicht mehr bedienen, weil Hitler sich ihrer bedient hat? Ist Darwins Theorie nationalsozialistisch, nur weil sie die Grundlage (sehr absurd ausgelegt aber doch) des Nationalsozialismus war?

In gewisser Weise sind Österreicher sicher Deutsche, nämlich haben wir die Sprache gemeinsam, wir sind Nachbarn (Ok, schlechtes Argument), wir stammen im Großen und Ganzen von den gleichen Volksstämmen ab. Vorarlberg bildet hier eine Ausnahme, die sind mit den Schweizern näher verwandt. Aber auch diese Gruppe ist nicht weit entfernt.
Und doch: Im Allgemeinen bin ich Österreicher, kein Deutscher. Denn die Österreicher haben in der relativ kurzen Zeit, in der es sie als "eigene Nation" bisher gegeben hat eine solche Fülle an eigenständiger Kultur abseits der "deutschen Deutschen" entwickelt, dass man sie getrost als eigenes Volk sehen kann. Danke, Dollfuß.

lg, Animus
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Der Ansatz, die Österreicher im Jahr 2008 als Deutsche zu sehen, ist braun.

Aber dieses Jahr sagt dir ja nichts. Darf ich vorstellen? 2008. Die Gegenwart.

lg Frankie


Die deutsche Nation (und Befürworter der Zugehörigkeit Österreichs zu dieser) gab es auch vor und nach den Nationalsozialisten.

Ich halt übrigens deine Gleichung "Deutsche Nation = braunes Gedankengut" wirklich für sehr daneben.

lg franzferdinand
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Ich würde sagen, die braune Partei als solche gibt es im Jahr 2008 auch nicht mehr, höchstens noch ein paar Anhänger, die sich aber selbst nicht als braun bezeichnen. Daher ist es auch nicht richtig im Jahr 2008 von "Braunen" zu sprechen.
Im Übrigen waren es nach dem ersten Weltkrieg die Sozialisten, die den Anschluss an Deutschland verlangt haben. Ja ich weiß, wir leben im Jahr 2008 und da ist alles ganz anders. Aber ganz nüchtern betrachtet: Warum sollte man sich wegen eines Wahnsinnigen, der vor 70 Jahren an der Macht war und es jetzt glücklicherweise nicht mehr ist, vor einer bestimmten Ansicht scheuen? Vor Hitlers Zeiten gab es, wie gesagt, in allen politischen Richtungen (außer Dollfuß & Co.) Ambitionen für einen Anschluss an Deutschland, der nur deshalb nicht durchgeführt wurde, weil die Siegermächte es verboten. Man sah sich als deutsches Volk. Und nur weil Hitler das auch gesagt hat, ist es plötzlich ein Kapitalverbrechen? Dürfen wir uns der deutschen Sprache nicht mehr bedienen, weil Hitler sich ihrer bedient hat? Ist Darwins Theorie nationalsozialistisch, nur weil sie die Grundlage (sehr absurd ausgelegt aber doch) des Nationalsozialismus war?

In gewisser Weise sind Österreicher sicher Deutsche, nämlich haben wir die Sprache gemeinsam, wir sind Nachbarn (Ok, schlechtes Argument), wir stammen im Großen und Ganzen von den gleichen Volksstämmen ab. Vorarlberg bildet hier eine Ausnahme, die sind mit den Schweizern näher verwandt. Aber auch diese Gruppe ist nicht weit entfernt.
Und doch: Im Allgemeinen bin ich Österreicher, kein Deutscher. Denn die Österreicher haben in der relativ kurzen Zeit, in der es sie als "eigene Nation" bisher gegeben hat eine solche Fülle an eigenständiger Kultur abseits der "deutschen Deutschen" entwickelt, dass man sie getrost als eigenes Volk sehen kann. Danke, Dollfuß.

lg, Animus

Guter Beitrag.

Das mit Dollfuß und der Begründung des österreichischen Nationgefühls stimmt allerdings nicht so richtig. Ursprünglich, nach dem 1. WK war auch Dollfuß lange Zeit ein starker Verfechter des Anschlusses an Deutschland.
Später versuchte er die Eigenständigkeit Österreichs zu betonen und zu erhalten, er betrachtete die Österreicher aber weiterhin als zur deutschen Nation zugehörig.
Seine Intention war es vielmehr, den österreichischen Ständestaat als das "bessere Deutschland" zu positionieren.

lg, franzferdinand
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Dieses Versteckspiel mit Vermutungen wäre doch bei lebenden Personen nicht nötig, denn ihr könnt klar und deutlich sagen, was ihr eigentlich wollt. Oder könnt ihr nicht?

Was Dollfuß war und getan hat ist Geschichte. Wer das heute zum Anlass nimmt, um seine eigene Gesinnung zu rechtfertigen, der hat ein bräunliches Problem.

Du trittst bereits nathlos in frankies Fußstapfen.
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Guter Beitrag.

Das mit Dollfuß und der Begründung des österreichischen Nationgefühls stimmt allerdings nicht so richtig. Ursprünglich, nach dem 1. WK war auch Dollfuß lange Zeit ein starker Verfechter des Anschlusses an Deutschland.
Später versuchte er die Eigenständigkeit Österreichs zu betonen und zu erhalten, er betrachtete die Österreicher aber weiterhin als zur deutschen Nation zugehörig.
Seine Intention war es vielmehr, den österreichischen Ständestaat als das "bessere Deutschland" zu positionieren.

lg, franzferdinand

Was wirklich in Dollfuß' Kopf vorging, können wir heute (im vielgerühmten Jahr 2008) nicht mehr eroieren. Zumindest aber hat er die österreichische Nation propagiert.
Nach dem 1. WK waren praktisch alle Österreicher für einen Anschluss an Deutschland. Dass Dollfuß Anfangs dazugehörte, wusste ich nicht.
Ich halte viel von der Idee der österreichischen Nation, die es als in kultureller Hinsicht ja schon gibt. Dass wir uns genetisch praktisch nicht von den Deutschen unterscheiden kann ich nicht bestreiten. Sprachlich sehe ich da schon mehr Differenzen... :ironie:

lg, Animus
 
AW: sind die Österreicher Deutsche?

Du trittst bereits nathlos in frankies Fußstapfen.

Ich trete in niemandes Fußstapfen. Mich ödet es einfach an, dass in kürzeren oder längeren Abständen immer wieder jemand daherkommt, der lieber zurückschauen will statt vorwärts. Aber leider nicht auf das, was Entwicklung und Entfaltung zu mehr Gemeinsamkeit und Verbundenheit bringt, sondern auf damalige politische Entscheidungen, die IMMER im Nachhinein erst durchschaut werden.
Aber anstatt sich mit dem gleichen Interesse den Dingen, die heute geschehen, zuzuwenden, wird in der abgestandenen Suppe des Vergangenen gerührt. Daraus entstehen keine Lösungen für heute, und schon gar nicht für morgen.

Alles Gezerre an Ideologien, die vor hundert Jahren irgendjemanden zu irgendeiner Entscheidung gebracht haben, ist reine Energieverschwendung, ist nichts als Meinungsaustausch, auch Austausch von lauwarmer Luft genannt. Es hat keine Auswirkungen auf irgendwas, außer dass sie Menschen zu Gegnern macht. Und alles nur wegen ein paar Hirnübungen, die mit dem Leben, mit dem lebendigen, fröhlichen, saftigen, liebevollen Miteinander NICHTS zu tun haben.

Schaut euch um auf der Welt. Nützt die Gelegenheiten des Lebendigseins, anstatt euch durch verstaubte alte Gedanken frühzeitig zu alten verknöcherten Sturköpfen machen zu lassen, die im Geiste schon fast tot sind.


Franzferdinand, ich würd lieber einmal direkt mit dir reden, evtl. ein Bier trinken gehen, aber es sollte ein Gespräch sein, wo wir miteinander lachen könnten. Ich mag junge Menschen, auch die, die Gedanken in ihren Köpfen herumwälzen, die ich nicht nachvollziehen kann. Wenn ich nur Meinungen lesen kann, so wie hier im Forum, dann kann ich mir kein Gesamtbild machen.
Ich will dir nicht Unrecht tun, aber ich fühle mich sehr unbehaglich bei deiner Art von Diskussion.


Das musste jetzt auch einmal aus mir raus!
Ich bin nun mal ein emotionales Wesen.
:blume1:
 
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die angst vor den/dem "braunen" scheint ja wahrlich tief zu sitzen.
auch heute noch...im berühmten 2008-er-jahr?

und gleich wird froh und munter dem anderen "böses denken" unterstellt.
und zwar von den "aufgeschlossenen" und "toleranten". :haare:

von denen, die von sich behaupten, alles nur zu gerne zu hinterfragen...interessant.

aber der/die andere wird ganz schnell abgelehnt, wenn er/sie was sagt, was einem nicht passt.
ohne genau hinzuschauen und hinzuhören, was er/sie wirklich meint und worauf er/sie wirklich hinaus will.

mit dieser art von kommunikation wird´s halt nicht gut weitergehen - egal ob sie in deutsch oder in österreichisch oder in zulu geführt wird.

meint (wieder mal auf den boden der realität geholt)
kathi
 
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