Aw:
Hallo AndreasH.
Deine moderaten Töne gefallen mir schon wesentlich besser, auch wenn dabei noch ein paar Quitschtöne sind.
In einer solchen Hinsicht bleibt mir keine Wahl, so muss mich für solche
Leute schämen,auch wenn ich persönlich mich nicht betroffen fühle.
Damit wollte ich dich auch nicht persönlich treffen, ich versuchte nur einen Pro-italienischen-Gegenpol zu bilden, weil einseitige Darstellungen nicht so mein Ding sind und ich die Italiener in Südtirol, die ich kenne, sehr mag und weiss, dass es sich um tüchtige und anständige Menschen handelt, die vielleicht nicht die gleiche Mentalität wie ihr haben, dennoch es nicht verdienen,wie Menschen 2. Klasse behandelt zu werden. Wie ich schon gesagt habe, es leiden immer die Falschen.
Doch dieselben Provokationen treffen auch die andere Seite. (uns)
Doch wessen Seite übt diese Provokation intensiver aus?
Ich glaube du kennst meine Antwort.
(natürlich mit Respekt vor den anständigen Bewohnern)
Ich bezweifle nicht, dass die Südtiroler auch Provokationen ausgesetzt sind. Ob diese intensiver sind, kann ich nicht beurteilen, aber im täglichen Leben wird sich das vermutlich die Waage halten, denn niemand von euch ist bereit, auch ein Stückchen nachzugeben. Beide Seiten des "hard core" beharren auf ihrem Recht.
Auch wenn sie es so sehen, müssen sie die Anderssprachigen auch anerkennen. Wenn sie das tun ist es gut. Doch kann man sich niemals
darauf verlassen!
Andreas, du kannst dich nicht mal darauf verlassen, dass du morgen gesund wieder aufstehst. Massgebend ist der Status quo und nicht der Status quo ante! Ihr habt die Autonomie erlangt, die Dreisprachigkeit...und die ganze Welt weiss das. Italien wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie mehr erlauben können, es zu ändern.
Und diese sind auch aktuell. Ich gebe zu, dass ich sie auf einer zu
überheblichen Art ausgesprochen habe.
Ja, von Besetzern...zu schreiben, war in der Tat nicht sehr geschickt.
Du attestierst den Nordtirolern z.B. "nicht den besten Ruf".QUOTE]
Das ist nich eine von mir erstellte Beurteilung.
Ich habe erwähnt, dass ich über die Umfragen in Nordtirol wenig mitbekommen
habe und mit den Nordtirolern wenig und nichts zu tun habe.
Diese Behauptung, sie hätten einen schlechten Ruf, habe ich nur zu
Kenntnis genommen, weil ich sie schon öfter zu hören bekommen habe.
Wenn ich mich richtig erinnere, sagtest du, du weisst
nichts davon. Aber Schwamm darüber. Den Tirolern (notabene in einem österreichischen Forum), wenn auch nur vom Hörensagen, einen schlechten Ruf zu attestieren, war ebenfalls ungeschickt.
Ich weiß nicht wer genau aus Wien kommt.
Ich auch nicht alle, auf Anhieb fallen mir nur Marianne, Suche und Zeilinger ein, aber was spielt das für eine Rolle?
Jedenfalls kann ich mir denken, wer hier aus Wien ist, und ich habe
bestimmt kein Interesse daran, mich mit so einer Person zu versöhnen.
Du weißt, wen ich meine.
Du meinst Neugier? Ich weiss beim besten Willen nicht, woher Neugierchen kommt, aber was sie schreibt,hat
immer Hand und Fuss! Man muss es nur verstehen, verstehen wollen.
Abgesehen davon, war das nicht als Provokation gesehen. Wenn man
sich ein Telefonbuch in Wien anschaut, sieht man wenige deutsche Namen.
Es sind dort hohe einflüsse von außen. Und ich glaube nicht, dass sich Leute, die dort zugewandert sind sofort zu den Österreichern zählen würden.
Hast du nicht die Monarchie vergessen? Leute, die heute nach Wien kommen, fühlen sich bestimmt nicht sofort als Oesterreicher, aber die, dir zu wenig Deutsch klingenden Namen gehören wohl zum grössten Teil Oesterreichern, die sich auch so fühlen... behaupte ich jetzt mal.
Gerade das kann ich nicht verstehen.
jede Nation will groß sein. Da müsste Österreich schon in erster Linie
daran interessiert sein, ein Land zu annektieren, das noch relativ reich ist...
Bist du dir wirklich dessen bewusst, was du hier sagst? Weisst du überhaupt, was "annektieren" im Wortlaut bedeutet? An dieser Stelle bin ich echt sprachlos!
Warum nicht? Er war ein Rebell. Revolten entstehen nur
dann, wenn keine Hilfe kommt.
Was soll das, bitte schön, heissen? Etwa: Wenn Oesterreich dem Südtirol nicht zur Hilfe kommt... Ich hoffe sehr, ich missverstehe dich.
Ja das stimmt. Doch hatte er einen guten Willen, der seinen Schwächen weitaus überlegen war. Der Anlass der Rebellion waren nicht religiöse
Gründe, sondern die Zwangsrekrutierung von jungen 15-Jährigen Tirolern,
die noch viel zu jung zum sterben waren und keinerlei Interesse zeigten,
für ein anderes Land in den Krieg zu ziehen.
Trotzdem bin ich grundsätzlich völlig unreligiös.
Der patriotische Kampf Hofers beeindruckt mich trotzdem. Er war der
Freiheit und den jungen Rekruten gewidmet, nicht der Religion.
Ja, ja, ich weiss, er ist der Held in Südtirol, aber die Bayern und die Franzosen sehen es wieder anders. Da es nicht auch um religiöse Gründe gehandelt haben soll, überrascht mich etwas. Da unterschlägst du mindestens einen Teil "meiner" *lool* Geschichte bzw. Geschichtsbücher.
Hmmmm, also ist auch dein "Kampf" der Freiheit gewidmet? Ist das nicht etwas übertrieben?
Tschuldigung, habe ich vergessen. Jetzt bin ich darauf eingegangen.
*looool* Das machst du dir aber einfach, Andreas. Nicht ich habe hier gross die Feuernacht angesprochen... Aber lassen wir sie ruhen, sie liegt ja auch schon ein paar Jährchen zurück, möglicherweise hast du sie erlebt, ich war jedenfalls noch lange nicht mal in Planung.
Nein es ist ein Werk des Faschismus.
Eigentlich hatte man an enen Friedensplatz gedacht.
Das konnte die überwiegend italienische Bevölkerung der Stadt Bozen nicht ertragen.
Daher ist ein Siegesplatz errichtet worden, der den "glorreichen Sieg" Mussolinis würdigen soll.
Richtig, ich habe mich informiert, die Bevölkerung der Stadt Bozen hat die Umbennenung des Platzes abgelehnt. Das ist zu akzeptieren.
Und trotzdem muss man das Denkmal im Zusammenhang mit der Geschichte sehen. Mussolini ist untrennbar ein Teil der italienischen Geschichte, daran kommt niemand vorbei. Seine Diktatur dauerte ja auch (korrigiere mich) etwa 20 Jahre lang und das Denkmal wurde in dieser Zeit errichtet, so viel ich weiss,war er sogar der Initiator. Und trotzdem gedenkt man damit der Opfer des I.WK! Und gleichzeitig neuerdings auch des Unrechts, das der Bevölkerung des Südtirols während seiner Diktatur geschah.
Wenn Hooligans sich verprügeln, oder Randalierer im Krankenhaus landen wollen und eine Freude daran haben Sachen zu zerstören, dann ist es auch
schon hirnrissig genug.
Aber wenn solche Taten mit parteiischer Politik verbundne werden,
dann hört der Spaß auf und die Empörung wächst.
Schon gar, wenn tatlos zugesehen wird.
Andreas, es sind nicht nur Randalierer, die an solchen Anlässen zu finden sind. In Deutschland usw. sind es die Neo-Nazis, in Südtirol die Faschos, wie ihr sie nennt. Diese reisen sogar den Anlässen nach. Denkst du etwa, all die Autos, die in Strasbourg am 1. Mai in Flammen aufgehen, werden immer nur von den Ausland-Franzosen angezündet? Oder die Krawale nach friedlichen Demos bei unserem Kraftwerk nur von Franzosen angezettelt, oder die jüdischen Friedhöfe von französischen Christen verwüstet?
Bei Grossanlässen werden sogar Polizisten der Nachbarsländer aufgeboten, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Gerade hat Frankreich der Schweiz Hilfe angeboten, um an die EM 2008 (CH/A) Polizisten bei Gebrauch zu schicken.
In Deutschland waren es die Engländer, die die eigenen Leute im Zaun halten halfen (waffenlos!).
Ausreden wofür??
(lies was 2 Absätze weiter oben steht)
OK, "Ausreden" war wahrscheinlich das falsche Wort. Es sind Gründe, die eine separatistische Bewegung nicht rechtfertigen, weil sie überall vorkommen, und nicht eine Benachteiligung nur eines gewissen Teils der Bevölkerung darstellen,viel mehr gesamteuropäisch zu finden sind.
Andreas, du hast irgendwo über Gemeinsamkeiten gesprochen und damit die Südtiroler und die Oesterreicher gemeint. Aber alle Kontrahenten haben immer mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Lilith (so glaube ich wenigstens) hat es schon angsprochen. Auch die Kontrahenten der islamischen und der westlichen Welt, die Palästinenser und die Israelis, die Christen und die Atheisten, die Sieger und die Besiegten... die Erde ist rund und nicht irgendwo geteilt! Und im Fall des Südtirols spielt sich der Konflikt nicht zwischen den Besetzern und den Besetzten ab, sondern viel mehr (wie überall!) zwischen fanatischen und normalen Menschen.
Alle haben im Prinzip auch irgendwie dasselbe Vokabular, immer finden beide Seiten für sich die heute schon plattzitierte "Achse des Bösen". Vielleicht sollte man sich besser wieder auf die Ideale des Humanisten der ganz frühen Neuzeit besinnen.
*loool* Ich wollte keine Predigt zum Sonntag schreiben, es ist ja auch erst Dienstag... tja, jetzt ist es mir irgendwie doch gelungen *loool* Tschuldigung, soll nicht wieder vorkommen.
(Eins möchte ich aber noch sagen, nicht dass du meinst, Andreas, es sei mir entgangen. Ich bin etwas "enttäuscht"(obwohl ich mit Freude deine moderaten Töne lobte), wie du als Verehrer des Andreas Hofer jetzt "unheldenhaft" die Seite fast wechselst. Bis gestern waren es noch "wir" und "unsere Ziele, die wir erreichen werden" usw.usf., jetzt sind es "sie" und die Partei und die Politiker (der UfS), die du sogar etwas kritischer betrachten willst. Da ist ja auch OK, aber warum nicht gleich so? Wir hätten uns Vieles erspart.)
C.