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Selbsttäuschung

CloudDiver

New Member
Registriert
9. August 2006
Beiträge
174
Hallo ihr Denker!

In letzter Zeit habe ich öfters mal mit einigen Leuten über Selbsttäuschung geredet, also darüber, dass/wie Menschen sich selbst belügen.
Die Hauptfrage war: Geht das überhaupt so sehr, dass man es selbst tatsächlich gar nicht (mehr) merkt? Noch nicht einmal den Verdacht hat?
Ein weiterer Punkt war die Frage, ob das unbedingt schädlich ist, da es ja vermutlich auch eine Art Schutzfunktion ist, sich selbst zu belügen, sprich, somit auch irgendwie gesund wäre?
Daraus ergäbe sich auch die Frage, ob man jemanden auf so eine Selbstbelügung aufmerksam machen sollte, und ob das überhaupt möglich wäre, also ob die Person, je nachdem wie weit sie sich schon ihre eigene Welt "zurechtgesponnen" hat, dafür überhaupt zugänglich wäre.

Also, falls irgendwie jemand in dem Thema bewandert ist, oder auch einfach nur so eine eigene Meinung dazu hat ;-) antwortet doch einfach.

Danke, CloudDiver
 
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AW: Selbsttäuschung

Was verstehst Du unter "Selbsttäuschung"?
Wie und wo entscheidest Du als Außenstehender, ob oder daß ein Mensch "sich belügt"?

Ich denke, hier geht es erst einmal um Definitionen, ehe man Dir antworten kann.


(Konstruktivistisch betrachtet, täuscht sich der Mensch grundsätzlich: er "erfindet" eine Wirklichkeit, die es so nicht gibt. Siehe bei Paul Watzlawick.)
 
AW: Selbsttäuschung

Geht das überhaupt so sehr, dass man es selbst tatsächlich gar nicht (mehr) merkt? Noch nicht einmal den Verdacht hat?
Ich denke, ja.

Daraus ergäbe sich auch die Frage, ob man jemanden auf so eine Selbstbelügung aufmerksam machen sollte, und ob das überhaupt möglich wäre, also ob die Person, je nachdem wie weit sie sich schon ihre eigene Welt "zurechtgesponnen" hat, dafür überhaupt zugänglich wäre.
Das kann man, glaube ich, nicht pauschal beantworten. Es kommt auf den Einzelfall an.

Ich unterstütze Fidelitas Verweis auf P. Watzlawick. Seine Bücher werden euch sicherlich weiterhelfen.

fussel
 
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AW: Selbsttäuschung

Hallo !

Ich glaube, man muss unterscheiden, welche Folgen eine Selbsttäuschung haben kann. Wenn ich glaube, bzw. mir einrede, dass die halbe Welt mich liebt, wird das vorderhand nur die Folge haben, dass ich mich sehr wohl dabei fühle, und zwar ohne dass die halbe Welt darunter leidet. Wenn ich aber hunderttausende Liebesbeweise erwarte, werde ich wohl sehr enttäuscht werden.

Wenn sich zum Beispiel ein 20-jähriger 120 kg-Mensch selbst vormacht, er hätte binnen zwei Jahren eine Chance auf eine Olympia-Medaille im 100m-Lauf, wird alles, was er - auf diesen Irrtum bauend - an Zeit und Geld investiert, eine Vergeudung sein.

Wie fidelitas bin ich der Meinung, dass ein Außenstehender nicht erkennen kann, wenn sich wer selbst täuscht bzw. täuschen will. Das ist eine einsame Sache, die man nur selbst erkennt und das auch nur dann, wenn man es auch wirklich will.

Ideal bleibt meiner Meinung nach immer, auch zu seinen Fehlern, Mängeln und Unzulänglichkeiten zu stehen und diese so gut wie möglich auszumerzen versuchen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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