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Selbstauflösung der Demokratie

AW: Selbstauflösung der Demokratie

ja? Also irre ich, wenn ich durch jahrzehntelanges Beobachten zu der Erkenntnis komme, dass sie


- ihre Gesetzeswerke trickreich anpassen, damit per "Nebeneffekt" Hintertüren für ihre Klientel offen bleiben?

- alles so geregelt haben, dass sich Geschäfte nur noch im ganz großen Maßstab rechnen?

- massiv Meinungsmache betreiben, ja das Volk zu manipulieren versuchen?

- sich bewusst über den Willen des Volkes hinwegstzen, weil sie es "besser wissen" ?

- Konkurrenz innerhalb der Parteienlandschaft erbittert bekämpfen?

- die Gewaltenteilung per parteilichem Kurzschluss ausgehebelt haben?

- dem Lobby-Unwesen nichts entgegen setzen?

- dem Gängelband "Weltwirtschaft" mehr Tribut zollen, als der eigenen Bevölkerung?


also die im GG verankerten Direktiven fast vollständig ausgehöhlt, bzw. missachtet haben? Für mich ist die immer wieder erhobene Forderung nach politischer Betätigung eindeutig unsinnig, denn das System ist faul. Es ändert sich also nichts zum Besseren, wenn die Anzahl der Mitglieder steigt. Hinzu kommt, dass mich der Ekel schüttelt, wenn ich nur daran denke. Und so ergeht es inzwischen vielen Millionen.

Auch wenn deine Aussagen (wohl bewusst) übertrieben und polemisch formuliert sind, im Prinzip kann ich dir hier zustimmen.
Ich sehe aber im 'System' nicht die Ursache der Auswüchse, sondern in der menschlichen Natur. Das System ist lediglich eine der möglichen Folgen der menschlichen Natur - ist also vielmehr ein Symptom als eine Ursache. Das erklärt auch, warum mein angedachtes Experiment wohl so ausgehen würde, ich ich es beschrieben hatte. Die menschliche Natur kann man bemängeln, verdammen oder sonstwas, verändern wird man sie durch Wunschdenken, durch Formulieren von Idealen oder durch simpole Forderungen nicht.

Es gibt zu viele Ebenen oberhalb der Kommune. Stadt - Kreis - Bezirk - Land - Bund - Kontinent. Das kann nicht gehen, weil der Durchgriff fehlt, aber innerhalb der ganzen Hierarchie alles in einer Hand liegt, nämlich der der etablierten Parteien. Das nenne ich den vertikalen Kurzschluss. Während von der Basis oben fast nichts mehr ankommt, regieren die von ganz oben immer mehr bis unten durch. Das Volk wird oben nicht wahrgenommen, bekommt aber quasi vom Mond immer neue Vorschriften. An der Spitze ist das Volk nicht präsent, dafür wimmelt es von Lobbyisten. Dann wird über den kurzen Weg versucht unten Stimmung für das Verfügte zu machen. Und die Wissenschaft macht auch mit.

In der Tat ein Problem. Die Ursache dessen sehe ich in der steigenden Vernetzung. Waren früher die Entscheidungen eines Dorfes selbst für unmittelbare Nachbardörfer so gut wie ohne Auswirkungen, ist das heute nicht mehr so. Die Komplexität der sozialen Systeme nimmt zu und damit unweigerlich auch die Verwaltungsarbeit. Dieses Problem hat schon zu der von dir angesprochenen Vereinfachung, nämlich dem vertikalen Kurzschluss geführt. Welcher Bürger kenn schon seine EU-Abgeordneten - Sprich die Vertreter, die er durch das Kreuzerl am Stimmzettel beauftragt hat ? Falls er überhaupt zur Wahl ging - das Interesse bzw die Wahlbeteiligung bei EU-Wahlen ist ja ziemlich gering.

Parteiprogramme! Siehst du darin mehr, als PR-Arbeit? Werden sie nicht primär unter dem Aspekt des Wählerfangs verfasst und anschließend archiviert? Es ist doch gerade das Übel, dass uns, seitdem ich das Politikschauspiel beobachte, nur Sand in die Augen gestreut wird. Jeder wache Interessierte kommt irgendwann zu der Erkenntnis, dass letztlich eine Riesenshow veranstaltet wird. Es wird Realpolitik gemacht, meist gegen die Interessen der Normalos, und versucht, etwas anderes zu vermitteln. Diese Schizophrenie steht doch so manchem Berufspolitiker ins Gesicht geschrieben. Es sind alles krumme Hunde, unglaubwürdig, auch, wenn so mancher es sehr glaubhaft kaschieren kann. Und ein ordentlicher Teil davon glaubt die eigenen Märchen tatsächlich, was ihn besser schlafen lässt.

Ja, schon etwas mehr als PR-Arbeit. Wobei ich hier gar nicht so sehr unterscheiden möchte. Ich betrachte das gerne aus der Sicht des Politikers, der etwas 'verbessern' will. Hat er seine Ideen und Träume und will diese umsetzen, muss er die Wähler dafür begeistern. Ansonsten können seine Ideen noch so gut sein, er wird sie aufgrund des fehlendem Votums nicht umsetzen können. Also muss er seine Ideen auch danach ausrichten, was der Wähler voraussichtlich guttieren wird oder aber eine Art Mogelpackung machen und den Wähler zu seinem (des Wählers) Wohl zu täuschen. Es liegt dann letztendlich am Wähler, was er für gut und richtig befindet.
Soll man dem Politiker zum Vorwurf machen, dass er innerhalb des Gesetzes alles tut, um Stimmen zu bekommen ? Das System hat ja sowieso seine eigenen Sicherheitsgrenzen. Wer es zu toll treibt, wird nicht wiedergewählt. Wer wiedergewählt wird, hat es (sic!) eben nicht zu toll getrieben. Der Erfolg gibt ihm dann Recht.
Realpolitik bzw Sachpolitik wäre irgendwie zu wünschen. Aber welcher Politiker ist noch an Sachpolitik interessiert, wenn der populistische Schreihals daneben bei der nächsten Wahl die Stimmen kassiert ? Schlud gebe ich hier wiederum dem Wähler. Er bestimmt letzten Endes, welcher von den Kandidaten gewinnt bzw welche Taten letztendlich 'belohnt' werden.

Auch im politischen Bereich wird mit raffinierten Marketingstrategien gearbeitet. Ist es verwunderlich, dass sehr viele Leute es nicht durchschauen? Oder immer wieder das vermeintlich kleinere Übel wählen? Was soll ich denn wählen, wenn mich das ganze System ankotzt? Na ja, die Grünen vielleicht noch, was ich auch schon getan habe. Allerdings kann ich sie auch nicht wirklich ernst nehmen, wenn ich den Özdemir und die Roth sehe, die andauernd bei RTL-Unterhaltungssendungen für ihre Popularität nutzt. Innerhalb eines Müll-Systems halten sich nur Müllparteien. Das ist leider so. Sie werden, haben sie sich gegen alle Widerstände dort einmal etabliert, fast zwangsläufig auch dazu.

Vielleicht sind einfach die Anforderungen zu hoch oder gar unverschämt. Wenn man die Realität ausschließlich mit den Idealen vergleicht, hat die Realität natürlich keine andere Möglichkeit als abzustinken. Auf der Erde gibt es etwa 200 Staaten - also ein breites Spektrum, welches viele realisierbare Möglichkeiten zeigt. Von Anarchie über Monarchien, Diktaturen, Oligarchien, Demokratien etc... . Vielleicht sollte man den realistischen Maßstab anlegen und die aktuelle Situation erneut bewerten. Natürlich kann man von Idealen träumen, aber wenn man auf Grund mangelnder Umsetzung verzweifelt, tut man gut daran, seine Forderungen zu überdenken. Ähnlich wie bei manden - er verlangt, dass sich die Welt nach seinen Wünschen ändert. Spielen wird es das jedoch nicht.

Ich bin davon überzeugt, dass dieses System nicht zu retten ist, es muss untergehen, weil es nicht überlebensfähig ist.

Wenn das System dem Untergang geweiht ist, wird es früher oder später auch untergehen bzw es wird zu seiner Zeit untergehen. Oder besser, es wird sich vielmehr weiterentwickeln. Zum status quo war es ja auch eine lange Entwicklung und auch eventuelle Revolutionen waren nur Umsetzungen von Entwicklungen, die in den Jahrzehnte oder gar Jahrhunderten davor ihren Ausgang genommen haben.

Also bei allen Missständen: ich halte es für jammern auf hohem Niveau. Auch wenn 'es' natürlich 'noch besser' sein könnte, es könnte auch viel viel schlimmer sein. Da aber Dankbarkeit nicht modern ist, trifft man sie heutzutage leider nur selten an - außerdem ist Dankbarkeit eher leise, Kritik jedoch gerne laut.

lg,
Muzmuz
 
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AW: Selbstauflösung der Demokratie

Ich sehe aber im 'System' nicht die Ursache der Auswüchse, sondern in der menschlichen Natur. Das System ist lediglich eine der möglichen Folgen der menschlichen Natur - ist also vielmehr ein Symptom als eine Ursache. Das erklärt auch, warum mein angedachtes Experiment wohl so ausgehen würde, ich ich es beschrieben hatte. Die menschliche Natur kann man bemängeln, verdammen oder sonstwas, verändern wird man sie durch Wunschdenken, durch Formulieren von Idealen oder durch simpole Forderungen nicht.

Ich schon. In der letzten "Anstalt" des ZDF gab auch Rainald Grebe wieder einen zum Besten. Er beschrieb die Auswüchse unserer doch zugegeben oft merkwürdigen Kultur, am Piano sitzend, auf die ihm ureigene genial-verrückte Art und kam schließlich zum Resumee: "60 Jahre Frieden sind zuviel!" Eine sinnvoll gesteuerte Gesellschaft sieht anders aus, so finde ich jedenfalls. Oder ist die meine Idee, die Rahmenbedingungen mehr an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten, verkehrt? Leiden wir nicht unter den Auswüchsen einer Wirtschaftsordnung, die schwer verzerrt ist? Wäre es nicht machbar, die ja durchaus noch vorhandene Arbeit sinnvoller zu verteilen, anstatt immer neue Hungerleider aus dem Ausland anzulocken, die für weniger schuften?

Ist es nicht eigentlich die Aufgabe des Staates, dies zu bewerkstelligen, anstatt den Konzernen ihre Wünsche zu erfüllen? Natürlich würde das Experiment so ausgehen, wie du erwartest. Aber, müsste es das?

Wäre es nicht möglich, durch Änderungen des Gesetzeswerks die Weichen so zu stellen, dass es anders kommt? Ist es denn so schwer, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen?

Müsste man dies nicht einfach nur wollen?

Müsste man sich dazu nicht einfach nur an den Grundbedürfnissen der Menschen orientieren?

Und die Wirtschaft anders konfigurieren? Besonders die Kapitalindustrie?

Ginge das nicht auch auf europäischer Ebene?

Wäre es nicht gerade die Aufgabe des Staats, eben die von dir genannten, bekannten Neigungen der Menschen, und in besonderem Maße derer, die an den Schaltstellen sitzen, daraufhin zu kontrollieren?

Demokratie meint eben nicht die Herrschaft des Mittelmaßes!

Und ist nicht genau das Versagen unserer Staaten in diesem entscheidenden Punkt die Wurzel allen Übels? Eben weil es den Akteuren (Parteien) gelungen ist, die Kontrollmechanismen zu umgehen, die sich die Verfasser des GG ausgedacht haben?

Wäre es nicht sinnvoller, wenigstens zu versuchen, dass die elende Einflussnahme der Schmeißfliegenarmee beendet wird? Und dann nur noch Leute in alle wichtigen Gremien berufen werden dürfen, die frei sind von jedem Verdacht des Lobbyismus? Die Durchkommerzialisierung läuft auf vollen Touren weiter und die Ursachen unserer Dauermisere ist kein Thema.


In der Tat ein Problem. Die Ursache dessen sehe ich in der steigenden Vernetzung. Waren früher die Entscheidungen eines Dorfes selbst für unmittelbare Nachbardörfer so gut wie ohne Auswirkungen, ist das heute nicht mehr so. Die Komplexität der sozialen Systeme nimmt zu und damit unweigerlich auch die Verwaltungsarbeit. Dieses Problem hat schon zu der von dir angesprochenen Vereinfachung, nämlich dem vertikalen Kurzschluss geführt. Welcher Bürger kenn schon seine EU-Abgeordneten - Sprich die Vertreter, die er durch das Kreuzerl am Stimmzettel beauftragt hat ? Falls er überhaupt zur Wahl ging - das Interesse bzw die Wahlbeteiligung bei EU-Wahlen ist ja ziemlich gering.

Wer ist besser vernetzt? Die Drahtzieher oder das Volk? Es ist derzeit ein Topthema hinter den Kulissen, wie die Vernetzung der normalen Leute im Krisenfall unterbunden werden kann. Listen, wessen Telefone noch funktionieren, wenn die Netze für uns deaktiviert werden, sind ein alter Hut. Heute geht denen der A***** auf Grundeis beim Gedanken, wir könnten uns zusammenrotten, um gegen sie zu gehen. So sind sie, unsere "Demokraten". Auch an der Zensierung des www wird weltweit gearbeitet. Auf der einen Seite fördert das US State Department Projekte zur Umgehung von Zensur und Sperrung der Kommunikationskanäle in "undemokratischen Ländern" . Daheim arbeiten sie an einer immer effizienteren Überwachung jeder privaten Kommunikation. Warum sollte ich zur EU-Wahl gehen? Um mitbestimmen zu können, welche karrieregeile FDP-Tussi in Brüssel schlafen darf?

Ja, schon etwas mehr als PR-Arbeit. Wobei ich hier gar nicht so sehr unterscheiden möchte. Ich betrachte das gerne aus der Sicht des Politikers, der etwas 'verbessern' will. Hat er seine Ideen und Träume und will diese umsetzen, muss er die Wähler dafür begeistern. Ansonsten können seine Ideen noch so gut sein, er wird sie aufgrund des fehlendem Votums nicht umsetzen können. Also muss er seine Ideen auch danach ausrichten, was der Wähler voraussichtlich guttieren wird oder aber eine Art Mogelpackung machen und den Wähler zu seinem (des Wählers) Wohl zu täuschen. Es liegt dann letztendlich am Wähler, was er für gut und richtig befindet.
Soll man dem Politiker zum Vorwurf machen, dass er innerhalb des Gesetzes alles tut, um Stimmen zu bekommen ? Das System hat ja sowieso seine eigenen Sicherheitsgrenzen. Wer es zu toll treibt, wird nicht wiedergewählt. Wer wiedergewählt wird, hat es (sic!) eben nicht zu toll getrieben. Der Erfolg gibt ihm dann Recht.
Realpolitik bzw Sachpolitik wäre irgendwie zu wünschen. Aber welcher Politiker ist noch an Sachpolitik interessiert, wenn der populistische Schreihals daneben bei der nächsten Wahl die Stimmen kassiert ? Schlud gebe ich hier wiederum dem Wähler. Er bestimmt letzten Endes, welcher von den Kandidaten gewinnt bzw welche Taten letztendlich 'belohnt' werden.

Komisch. Gerade hast du mir zugestimmt, dass außer dem Kanzler (per Votum für seine Partei) und per Direktmandat niemand direkt gewählt wird. Alle höheren Posten unterliegen dem Parteienschacher. Belohnt wird man dort für Kadavergehorsam und Linientreue. Also können wir bei Bundestagswahlen indirekt den Kanzler wählen, kaufen damit aber ansonsten die Katze im Sack. Da sich aber längst gezeigt hat, dass es kaum einen Unterschied macht, wer regiert, weil sie alle nur weiterwursteln wie bisher, ist es ohnehin egal. Ob Kohl, Schröder, Merkel? Hat einer davon wirklich etwas verbesswert? Nöö. Es geht weiter bergab, allen statistischen Tricks zum Trotz.

Wenn das System dem Untergang geweiht ist, wird es früher oder später auch untergehen bzw es wird zu seiner Zeit untergehen. Oder besser, es wird sich vielmehr weiterentwickeln. Zum status quo war es ja auch eine lange Entwicklung und auch eventuelle Revolutionen waren nur Umsetzungen von Entwicklungen, die in den Jahrzehnte oder gar Jahrhunderten davor ihren Ausgang genommen haben.

Also bei allen Missständen: ich halte es für jammern auf hohem Niveau. Auch wenn 'es' natürlich 'noch besser' sein könnte, es könnte auch viel viel schlimmer sein. Da aber Dankbarkeit nicht modern ist, trifft man sie heutzutage leider nur selten an - außerdem ist Dankbarkeit eher leise, Kritik jedoch gerne laut.

Uiuiui. Alles, was uns lieb und teuer ist, was mit viel Mühe und Blut erstritten wurde, wird zerschlagen. Wir stehen unmittelbar vor dem Zusammenbruch unserer bisherigen Welt. Sie wird gerade ausverkauft an Haie. Und du bewertest das noch so, wie du es eben beschrieben hast. "Jammern auf hohem Niveau" empfinde ich als Zynismus, denn es verkennt die Lebenssituation von Millionen von Mitbürgern, die schon heute in den Trümmern ihrer Lebensplanung sitzen oder erst gar keine Chance mehr sehen auf eine halbwegs sichere Zukunft. Ja, ich weiß: Sicherheit gibt es nicht. Der Mensch aber, braucht sie, jedenfalls in einem gewissen Maß. Wenn nichts mehr da ist, dann kann man auch nichts machen. Haben sich wenige Verbrecher aber durch Kaperung des Staats alles gesichert, einschließlich der kommenden Generationen, dann kann es eigentlich nur heißen: "Steht auf und reißt sie in Stücke", "tötet sie, sie sind euere Feinde". Das wäre normal und logisch. Ich schätze mal, du hast keine Ahnung, wie viele Leute so denken. Und die Gegenseite rüstet technisch und organisatorisch auf, um jeden aufkeimenden Widerstand sofort erkennen und im Keim ersticken zu können. Im Namen des Volkes natürlich, klar. Ich kann dir nur empfehlen, aufzuwachen, denn du wirst auch nicht verschont bleiben vom bevorstehenden Chaos. Es wäre schön, es wäre alles nur halb so schlimm, so, wie du es siehst. Aber ich bin mir sicher, du siehst es zu rosig. Wenn da jetzt ein neuer "Führer" auftaucht, oh jeh. Die Zeit ist reif dafür. Viel länger lassen sich die Massen nicht mehr so verarschen, wie bisher.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Wenn die Demokratie, wie sie heute bei uns praktiziert wird, das Beste sein soll, was machbar ist, dann brauchen wir sie nicht, dann sollten wir uns etwas anderes einfallen lassen. Aber langsam: Was wäre zu verbessern? Nun, es geht primär darum, die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu optimieren. Immer wieder stoße ich (auch hier) auf die Aussage, uns ginge es doch so gut. Dass ich da anderer Meinung bin, wisst ihr. Warum? Weil diese Aussage immer primär mit Blick auf das Prokopfeinkommen gemacht wird. Und natürlich unter Hinweis auf die hier vorhandene Freiheit. Was nutzt es mir denn, wenn ich zwar mit einem Jahreseinkommen von, sagen wir einmal 30 000€ zwar zu den Spitzenverdienern der Welt gehöre, aber damit nur gerade so über die Runden komme, weil das ganze Geld für Miete, Nebenkosten, Energie und Lebensmittel draufgeht, während ich unter permananter Dauerüberlastung und gleichzeitiger, begründeter Angst davor, dass es noch viel schlechter werden wird, durch die Welt rase? Nichts. In einem Dreckloch von Betrieb, von Arschlöchern geführt, die sich für Beglücker der Menschheit halten, und immer nach mehr gieren: nach mehr Umsatz und geringeren Kosten zur Maximierung ihres Profits. Und genau so sieht der Standardfall heute aus. Aufwachen, ihr Träumer! Die Welt, die ihr euch vorstellt, gibt es kaum noch! Wenn du jetzt entrüstest bist, sage ich dir: du bist entweder blind oder Teil des Problems. Wie verlogen ist das Argument, wir hätten hier ein großes Maß an Freiheit? Richtig ist, es steht uns fast alles frei, womit Unternehmen Umsatz machen wollen. Die Palette der Angebote ist irrsinnig. Die Möglichkeiten zum Geld verdienen werden aber immer weniger, jedenfalls, wenn wir noch gewisse Werte pflegen wollen, z.B. den, Andere nicht übers Ohr hauen zu wollen. Wer alle Skrupel fallen lässt, der kann gut verdienen, als Personalschinder in fast allen Branchen, durch Absolvieren der Drecksarbeit, wie das Einschüchtern des Personals oder das Mobben von Betriebsräten. Wer dazu nicht fähig und bereit ist, der muss das Scheißspiel mitmachen und sich bei irgend einem Zuhälter, der den Auftraggeber von der lästigen Pflicht befreit, eigenes Personal einzustellen, entlastet, zu verdingen. Der sog. "Erste Arbeitsmarkt" ist praktisch tot. Die "Agentur für Arbeit" ist hauptsächlich damit beschäftiget, die Arbeitsuchenden in die Fänge der Personalbranche zu treiben, also in prekäre Beschäftigung. Gerade eben gab es einen Bericht über unsere liebe Deutsche Post DHL. Auch sie fällt weltweit auf durch Mobbing von Mitarbeitern, die es wagen, sich einer Gewerkschaft anzuschließen. Es sind keine Einzelfälle mehr, es hat System. Freiheit kann erst dort beginnen, wo auch das seelische Überleben gesichert ist, jedenfalls im Normalfall. Dem ist inzwischen nicht mehr so! Die Neoliberalisten haben ganze Arbeit geleistet. Selbst der Staat ist als Arbeitgeber zur Sau geworden! Ebenso die Kirchen, die Gewerkschaften und z.B. auch der ADAC, der angebliche Leuchtturm des entgegengebrachten Vertrauens. Aufwachen! Das Standardmodell sieht heute vor, dass du deine leistungsfähigsten Jahre gerade so über die Runden kommen kannst, so du leistungsfähig und willig bist. Danach, so mit ca. 40 Jahren, will dich niemand mehr haben, auch der Staat nicht. Er schraubt das Rentenalter immer weiter in die Höhe, kürzt das Niveau und verlangt von dir, dass du zusätzlich privat vorsorgst. Wovon?

Die realistische Aussicht, die unter dieser Prämisse bleibt, sieht folgendermaßen aus: Du jobbst, wenn du etws bekommen kannst, gehst dann zum Amt und bettelst um das, was dir offiziell zusteht. Ein Leben auf dem Arbeitsstrich. Wenn du zusammenbrichst, kriegst du, im Genegsatz zu mir, keine Erwerbsminderungsrente mehr, jedenfalls keine, die über dem Sozilahilfeniveau liegt. Dieses Leben haben die lieben Leutchen von der CDU, der SPD und der FDP für dich vorgesehen. Wenn es dir nicht passt, dann kannst du ja auswandern oder dich aufhängen. Wohl bemerkt: Die bedingungslose Sozialhilfe (ohne ständigen Kampf um jede Auszahlung) gibt es nicht mehr. Die AfA setzt ihr ganze Macht ein, um dich als billige Arbeitskraft zu motivieren. Gut, es bleibt auch noch die Möglichkeit, als Nichtsesshafter durch die Lande zu tingeln. Ich weiß, das wird mir jetzt als üble Polemik ausgelegt, aber genau so ist es. Um auf die Demokratie zurückzukommen: Wer will das so? Du? Ich? Nee. Das wollen nur diejenigen, die aufgrund dessen Milliarden scheffeln - und sie scheffeln, scham- und gnadenlos. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den Lebensbedingungen der Bevölkerung und der Profitabschöpfung der Großen, ohne jeden Zweifel. Kürzlich verlautete es aus München, Siemens werde sich von seiner Solarenergie-Tochter trennen. Der genannte Grund: Man könne den Aktionären nicht mehr 12% Rendite garantieren. Das ist üblich, aber total krank, nein, das ist pervers. In wenigen Jahren wird auch der Rest der Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verschwunden sein. Deutschland wird dann zum reinen Absatzmarkt für ausländische Produkte. Die Erosion des unternehmerischen Mittelstands läuft auch längst. Viele ehemalige Weltmarktführer sind bereits von amerikanischen Heuschrecken ausgeschlachtet, andere von den Chinesen übernommen worden. Immerhin: sie führen die Betriebe oft weiter. Dennoch "sourct" der Rest, der bisher überlebt hat, weiter kräftig "out". Es ist nicht gut bestellt um die Lokomotive Deutschland. Ihr Gestänge wird bald verschlissen sein - und kaum noch gewartet, bzw. repariert. Dann bleibt der ganze Trans-Europa-Express liegen, mit Totalschaden. Dann wird es spannend! Dann wird sich zeigen, was die Strippenzieher sich ausdenken, bzw. ausgedacht haben. Und es ist eine Chance da, die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Machbar ist es, wir müssen es nur wollen.

Demokratie, das bedeutet für mich schon auch "Herrschaft des Volkes", aber nicht in dem Sinne, dass bei jedem zu klärenden Punkt ermittelt werden sollte, was die Mehrheit dazu denkt. Das ist weder machbar, noch sinnvoll. Sinnvoll hingegen ist es, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass das Überleben mit einem akzeptablen Standard der Ernährung, der Wohnverhältnisse und die medizinische Versorgung für alle sicherstellt. Wer mehr will, der muss dafür arbeiten - und nur die wenigsten werden sich damit zufrieden geben. Dass dies nicht möglich wäre, ist ein Ammenmärchen, in die Welt gesetzt von genau denen, die abschöpfen wollen, was abzuschöpfen ist, den Profiteuren und Verursachern des Unsinns, der hier gerade stattfindet - und bereits fulminant gescheitert ist, auch wenn viele das nicht sehen wollen. Die Verscherbelung von Allgemeingütern an die, denen ohnehin schon fast alles gehört, ist das Dämlichste, was ein intelligenter Mensch fordern kann, etwa der Verkauf der Akropolis und Inseln an Investoren. Was läuft, ist ein unfassbares Kapitalverbrechen an der Menschheit. Die vorhandenen Ressourcen jedes Landes gehören primär der Bevölkerung. Dass es Gemeinschaften und Unternehmen geben muss, die größere Aufgaben stemmen, ist auch klar. Wer mehr leistet, soll auch dafür entlohnt werden. Die heutige Geldwichserei aber muss aufhören. Das Geld muss wieder zu dem degradiert werden, was es früher war: ein Universaltauschmittel. Die Einkommen einzelner Personen müssen begrenzt werden. Kein Sportler braucht Millionen, weil seine Karriere endlich ist. Kein angestellter Vorstand darf zig-Millionen einsacken dürfen, während er das Unternehmen ruiniert (Mehdorneffekt). Es sollte, z.B. beim Zehnfachen des Durchschnittseinkommens der Belegschaft gedeckelt werden. Auch beim Grund und Boden muss umgeschichtet werden. Niemand braucht 15 Immobilien, in denen er 30 Familien ausbeuten darf, niemand. Schluss damit! Das klingt alles furchtbar, nicht wahr? Ich würde es aber so machen. Ob man das unbedingt Demokratie nennen müsste, ich weiß es nicht. Für mich ist dieser Begriff bereits arg ramponiert. Auf jeden Fall brauchen wir eine gesunde Mischung aus den gescheiterten Modellen Sozialismus und Kapitalismus. Das ist klar.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

....
1. Eine sinnvoll gesteuerte Gesellschaft sieht anders aus, so finde ich jedenfalls.

2. Oder ist die meine Idee, die Rahmenbedingungen mehr an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten, verkehrt?

3. Leiden wir nicht unter den Auswüchsen einer Wirtschaftsordnung, die schwer verzerrt ist?

4. Wäre es nicht machbar, die ja durchaus noch vorhandene Arbeit sinnvoller zu verteilen, anstatt immer neue Hungerleider aus dem Ausland anzulocken, die für weniger schuften?

5. Ist es nicht eigentlich die Aufgabe des Staates, dies zu bewerkstelligen, anstatt den Konzernen ihre Wünsche zu erfüllen?
...
6. Wäre es nicht möglich, durch Änderungen des Gesetzeswerks die Weichen so zu stellen, dass es anders kommt?

7. Ist es denn so schwer, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen?

8. Müsste man dies nicht einfach nur wollen?

9. Müsste man sich dazu nicht einfach nur an den Grundbedürfnissen der Menschen orientieren?

10. Und die Wirtschaft anders konfigurieren? Besonders die Kapitalindustrie?
.....
Die Durchkommerzialisierung läuft auf vollen Touren weiter und die Ursachen unserer Dauermisere ist kein Thema.
....
11. Alle höheren Posten unterliegen dem Parteienschacher. Belohnt wird man dort für Kadavergehorsam und Linientreue.

12. Ob Kohl, Schröder, Merkel? Hat einer davon wirklich etwas verbessert?

13. Nöö. Es geht weiter bergab, allen statistischen Tricks zum Trotz.
...
14. Wir stehen unmittelbar vor dem Zusammenbruch unserer bisherigen Welt. Sie wird gerade ausverkauft an Haie. ...

Zu 1.:
Nicht verzagen, und die Kybernetiker und System-Theoretiker fragen ....:lachen:

Zu 2.:
Es ist die typische Idee eines Möchtergern-Machers ....

Aber dem Ingeniör ist ja bekanntlich nichts zu schwör ....:lachen:

Zu 3.:
Aber profit-ieren nicht immer noch nicht Wenige vom System des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus ...?

Zu 4.:
"Machbar" .....?

Wie gesagt, dem (Sozial/Politik) Ingeniör ist nichts zu schwör ....

Zu 5.:
Nicht verzagen, und die staats-tragenden RepräsenTanten und Onkels der politischen Parteien fragen ....

Zu 6.:
Was läßt sich in einer Gesellschaft durch Gesetze regeln ...?
:ironie: Soll ich im Auftrag der RepräsenTatnten und Onkels des Rechts-Positivis-mus fragen ....

Zu 7.:
Offensichtlich ....

Zu 8.:
"Was ist der Weg zum Willen ?", :ironie: soll ich im Auftrag von Carl Friedrich von WEIZSÄCKER fragen ...

Zu 9.:
Nicht verzagen - und die :ironie: klugen Ökonomen (Volks- und Betriebs-Wirtschaftler) fragen ....:lachen:

Zu 10.:
Ist denn "die Wirtschaft" ein technisches System, das "konfiguriert" werden kann wie ein :pcwut: (= Computer) ...?

Zu 11.:
Ist das nicht in allen (hierarchisch organisierten/strukturierten) Macht- und Kontroll-Systemen so ..?

Zu 12.:
:ironie: Nicht verzagen - und die jeweilige Klientel von ChristlichDummerUnion und SelbstProduzierterDummheit fragen ....:lachen:

Zu 13.:
Das werde ich sofort allen Wählerinnen und Wählern in Deppenland mitteilen ...:lachen:

Zu 14.:
"Wenn die Haifische Menschen wären", fragte Herrn K. die kleine Tochter seiner Wirtin, "wären sie dann netter zu den kleinen Fischen"?
"Sicher", sagte er. "Wenn die Haifische Menschen wären, würden sie im Meer für die kleinen Fische gewaltige Kästen bauen lassen, mit allerhand Nahrung drin, sowohl Pflanzen als auch Tierzeug. (...) Kurz, es gäbe überhaupt erst eine Kultur im Meer, wenn die Haifische Menschen wären."


Die ganze Geschichte findet sich in: Bertolt BRECHT, Geschichten vom Herrn Keuner, Frankfurt/Main 1972, S. 55 - 57.​
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Hallo Ihr beiden; scriberius & Muzmuz, im Grundsätzlichen stimme ich euch zu, soweit ich beim kurzen überfliegen eurer Gedanken das kann.
Mir fällt jedoch immer wieder auf, das an bestimmte Dinge nicht gedacht wird, darum füge ich hier einmal diesen Link ein, der aufzeigt was ich meine.

Ein paar den Sinn entstellende Schreibfehler welche mir passierten verbessere ich hier!

Was soll denn der global-digitale Finanz-Kapitalismus sein?
Ich kann darin nur einen Staatsmonopolistischen Kapitalismus erkennen.​
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsmonopolistischer_Kapitalismus

Beherrscht der produktive Wertschöpfungsmonopolist nicht auch das Finanzkapital?
Spielt sich nicht alles im gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis von Politik und Wirtschaft ab?

http://www.marxists.org/deutsch/archiv/mattick/1973/05/stamokap.htm

http://www.wirtschaftslexikon24.net...scher/kapitalismus-staatsmonopolistischer.htm

In den ganzen Theorien gibt es einen Irrtum, der Monopolist kann nur wachsen wenn der Wohlstand wächst. Als man das auf breiter Front erkannte ging man zum staatsmonopolistischen Kapitalismus über und übernahm den sozialistischen Internationalismus als Globalisierung. So lange dieser Wachstumsschub anhält und politisch getragen wird gibt es für die Wirtschaft kein halten mehr.
Schlecht verdienende Menschen werden auch nur schlechte Kunden; das schadet und verdirbt Wachstum, Umsatz und Profit.

Leider kommt diese Denkweise nicht nur in den Gedanken der rot lackierten Ideologen etc. pp. nicht vor. Es waren Menschen wie Herrhausen und Rohwedder welche für diesen Gedanken mit ihren Leben zahlen mußten und das nur wegen dem Neid der politischen Klientel und deren Mitläufer, welche Angst haben ihre Pfründe zu verlieren. Das sind auch diejenigen welche an einer Vernebelung der Fakten und Zusammenhänge mit sophistischen Gedankengut das meiste Interesse haben.

Nun zu den Ursachen welche Wohlstand Umsatzwachstum, Profit und Lebensqualität verderben.
Falsche wirtschaftspolitische Ziele und Anreize im wesentlichen die ganze Subventionismuswirtschaft deren Ursache in einer falschen Verteilung der erarbeiteten Werte liegt.
Im wesentlichen Schuld daran sind die Lohn/Preissysteme und die nicht bedarfsgerechte jedoch massiv, politisch verursacht, subventionierte Produktion.
Falsche Lohn/Preissysteme im Inland führen zur Produktionsverlagerung ins Ausland. Dort wird jedoch nicht bedarfsgerecht für die Herkunftsländer produziert, was in den letzten 12 Jahren, seit der € Einführung, zu einem totalem Verfall der Bekleidungskultur in den Herkunftländern führte. Dabei spielte auch eine wesentlich erhöhte Kaufkraft in den €-EU-Südstaaten eine Rolle, welche zu einer Verdopplung der Preise in den €-EU-Nordstaaten führte. So fand eine Umverteilung der Kaufkraft innerhalb der €-EU zugunsten der Südstaaten statt, welche nicht durch deren Warenproduktion und entsprechende Löhne gedeckt ist.
Zu den schon vorhandenen nationalen Debakeln in den Lohn/Preissystemen der EU kam noch die Auswirkung der veränderten Kaufkraft hinzu, was zu denselben Syndromen wie beim Beitritt der DDR zur BRD führte. Besonders stark trat dieses Ostdeutsche Syndrom in Griechenland auf. Hinter dem neu übergestülptem Wertesystem steht nicht die entsprechende Wirtschaftskraft in den Südstaaten der €-EU, was sich ganz deutlich an deren Finanzproblemen zeigt.
Diese Schieflage versucht man nun durch Subventionen an die Südländer (ESM, Targo etc. pp.), Sparen und Inflation abzubauen. Gleichzeitig benötigt man die Inflation um auf dem internationalem Markt konkurrenzfähig gegenüber den vollkommen anderen Lohn/Preissystemen in Asien, mit einem Bruchteil der Lebenhaltungskosten hier zu bleiben.

Nun kann man sich einmal eindeutig fragen wo die Menschen mittels der Lebenshaltungskosten mehr ausgebeutet werden, in Asien oder hier.
Genau dieses Problem ist man gezwungen, zur Erhaltung der internationeln Konkurrenzfähigkeit hier weg zu inflationieren und an ein konkurrenzfähiges Maß im Verhältnis zu Asien, anzupassen.
Genau das passiert zur Zeit und da man das Ganze im voraus plante und Geld zur Überbrückung benötigte, entstanden Finanzblasen und Staatsanleihenbankrotte.
So hat der sozialistische Internationalismus den Kapitalismus finanziell in die Enge getrieben und überschuldet und die Globalisierung angestoßen, weil Marx in der Weltrevolution, welche von China ausgehen soll, die Erlösung der Arbeiterklasse sah.
An den nunmehrigen Lohn/Preisproblemen der westlichen Welt im Verhältnis zu Asien sind die westlichen Länder wegen der Ausplünderung ihrer Bevölkerung über die Lebenshaltungskosten jedoch selbst schuld.
In der deutschen Kaiserzeit benötigte der Durchschnittsverdienende 4 Jahreslöhne um sich ein Haus zu bauen und das entsprechende Grundstück erwerben zu können heute sind es ca. 16 Jahre. Das zeigt uns genau wie wir heute auf der Strecke der Lebenshaltungskosten ausgeplündert werden.
Siehe:
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_792.htm

Wer das gelesen hat dem wird manches klarer werden.

Wer sich darüber informieren möchte warum die islamisierung Europas gefördert wird der lese:
http://www.mlwerke.de/me/me22/me22_447.htm
Fußnoten von Friedrich Engels

{1} Einen eigentümlichen Gegensatz hierzu bilden die religiösen Aufstände der muhammedanischen Weit, namentlich in Afrika. Der Islam ist eine auf Orientalen, speziell Araber zugeschnittene Religion, also einerseits auf handel- und gewerbetreibende Städter, andrerseits auf nomadisierende Beduinen. Darin liegt aber der Keim einer periodisch wiederkehrenden Kollision. Die Städter werden reich, üppig, lax in Beobachtung des "Gesetzes". Die Beduinen, arm und aus Armut sittenstreng, schauen mit Neid und Gier auf diese Reichtümer und Genüsse. Dann tun sie sich zusammen unter einem Propheten, einem Mahdi, die Abgefallnen zu züchtigen, die Achtung vor dem Zeremonialgesetz und dem wahren Glauben wiederherzustellen und zum Lohn die Schätze der Abtrünnigen einzuheimsen. Nach hundert Jahren stehn sie natürlich genau da, wo jene Abtrünnigen standen: eine neue Glaubensreinigung ist nötig, ein neuer Mahdi steht auf, das Spiel geht von vorne an. So ist's geschehn von den Eroberungszügen der afrikanischen Almoraviden und Almohaden nach Spanien bis zum letzten Mahdi von. Chartum, der den Engländern so erfolgreich trotzte. So oder ähnlich verhielt es sich mit den Aufständen in Persien und andern muhammedanischen Ländern. Es sind alles religiös verkleidete Bewegungen, entspringend aus ökonomischen Ursachen; aber, auch wenn siegreich, lassen sie die alten ökonomischen Bedingungen unangerührt fortbestehen. Es bleibt also alles beim alten, und die Kollision wird periodisch. In den Volkserhebungen des christlichen Westens dagegen dient die religiöse Verkleidung nur als Fahne und Maske für Angriffe auf eine veraltende ökonomische Ordnung; diese wird schließlich gestürzt, eine neue kommt auf, die Welt kommt vorwärts.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Ich schon. In der letzten "Anstalt" des ZDF gab auch Rainald Grebe wieder einen zum Besten. Er beschrieb die Auswüchse unserer doch zugegeben oft merkwürdigen Kultur, am Piano sitzend, auf die ihm ureigene genial-verrückte Art und kam schließlich zum Resumee: "60 Jahre Frieden sind zuviel!" Eine sinnvoll gesteuerte Gesellschaft sieht anders aus, so finde ich jedenfalls. Oder ist die meine Idee, die Rahmenbedingungen mehr an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten, verkehrt? Leiden wir nicht unter den Auswüchsen einer Wirtschaftsordnung, die schwer verzerrt ist? Wäre es nicht machbar, die ja durchaus noch vorhandene Arbeit sinnvoller zu verteilen, anstatt immer neue Hungerleider aus dem Ausland anzulocken, die für weniger schuften?

Die Stimmung „60 Jahre Frieden sind zuviel!“ halte ich auch für den Auslöser des Umstandes, dass nach der Wahl 1999 in Österreich die Rechten an die Macht kamen. Damals wurde der „Stillstand“ nach einigen Legislaturperioden Rot/Schwarz bemängelt und es müsse sich „was ändern“. So kam es dann auch, nur eben nicht zum Besseren. Einige der Folgen werden zur Zeit auch juristisch abgearbeitet. Also nach 2 Fehlversuchen wieder zurück, und siehe da, schon wieder wird der scheinbare Stillstand bemängelt.
Die Rahmenbedingungen nach den Bedürfnissen ausrichten mag schon sinnvoll sein. Nur wer bestimmt, was diese Bedürfnisse sind bzw wie sollen die verschiedenen Bedürfnisse, die einander oft auch ausschließen oder zumindest behindern, gewichtet werden ? Unterscheiden sich die verschiedenen politischen Strömungen nicht gerade durch die unterschiedlichen Gewichtungen ? Ist nicht jede Partei für Umweltschutz, für Sicherheit, für florierende Wirtschaft, für sozialen Frieden und und und, nur halt in unterschiedlichen Gewichtungen ?
Prinzipiell machbar wäre eine ausschließlich inländische Verteilung von Arbeit sicherlich. Allerdings stellt sich die Frage, wer dies bezahlt. Ist es einem Arbeitgeber zu verdenken, dass er eine möglichst günstige Variante wählt ? Außerdem wie wäre es aus humanistischer Sich moralisch zu bewerten, wenn eine Einstellung aufgrund der Staatszugehörigkeit vorgenommen wird ? Daher stellt sich vielmehr die Frage (und darauf läuft es in der Praxis auch hinaus) – was bringt in Summe mehr Vorteile ?
Den teuren Inländer zu bezahlen oder den billigeren Ausländer und nebenbei dem arbeitslosen Inländer einen Teil seines Arbeitslosengeldes ? Eine simple Rechnung, deren Ergebnis wohl die Entscheidung bedingt.


Ist es nicht eigentlich die Aufgabe des Staates, dies zu bewerkstelligen, anstatt den Konzernen ihre Wünsche zu erfüllen? Natürlich würde das Experiment so ausgehen, wie du erwartest. Aber, müsste es das?

Wäre es nicht möglich, durch Änderungen des Gesetzeswerks die Weichen so zu stellen, dass es anders kommt? Ist es denn so schwer, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen?

Müsste man dies nicht einfach nur wollen?

Müsste man sich dazu nicht einfach nur an den Grundbedürfnissen der Menschen orientieren?

Und die Wirtschaft anders konfigurieren? Besonders die Kapitalindustrie?

Ginge das nicht auch auf europäischer Ebene?

Wäre es nicht gerade die Aufgabe des Staats, eben die von dir genannten, bekannten Neigungen der Menschen, und in besonderem Maße derer, die an den Schaltstellen sitzen, daraufhin zu kontrollieren?

Der Staat erfüllt nicht die Wünsche der Konzerne, er formuliert lediglich die ‚Spielregeln‘. Hier darfst du nicht vergessen, dass ein Konzern ja kein Ding ist, sondern so wie eine Partei, eine Bürgerinitiative, ein Verein oder sonstwas die Interessen von Personen widerspiegelt. Die Personen dahinter wollen im Prinzip nichts Anderes als andere Personen. Wohlstand, Sicherheit, ect….
Das Experiment würde so ausgehen, will die menschliche Natur so ausgelegt ist. Ob diese Natur so sein MUSS ? Sie ist so und nicht anders. Ob das gut ist oder nicht ist damit nur von akademischem Belang. Aus den Fehlern der Vergangenheit wird, im Nachhinein immer betrachtet, nur wenig gelernt. Siehe Wahlen in Österreich 1999, und kurz nach Beseitigung des Chaos geht es schon wieder in die selbe Richtung. Einfach nur wollen (oder gar nur zu wünschen) reicht nicht. Im Prinzip passt hier „du kannst nicht die Welt ändern, du kannst lediglich dich selbst ändern“. Die Kontrolle der Neigungen der Menschen kann sicherlich verstärkt werden. Nur könnte dies nur auf Kosten von Freiheit geschehen und würde nebenbei auch mehr Aufwand in Bezug auf Personal und Kosten bedeuten. Ob dann der Nutzen den Aufwand übersteigt, wage ich zu bezweifeln. Analog kann ein Supermarkt seine Überwachung mittels Kameras und Detektiven so intensivieren, dass kein Ladendiebstahl mehr möglich ist. Jedoch würden die Kosten enorm sein, sodass sie den Schaden der Diebstähle übersteigen könnten. Zusätzlich würden sich die Kunden, derart misstrauisch überwacht, nicht wohl fühlen und in einen anderen Supermarkt gehen. Auch wenn ein Kunde verständlich maulen mag, weil der Schaden der Diebstähle auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden muss und der Kunde ihn somit auch bezahlt, ist es ihm immer noch am Liebsten.

Demokratie meint eben nicht die Herrschaft des Mittelmaßes!

Nicht direkt, aber am Ende läuft es darauf hinaus. Die Herrschaft der Mehrheit bedingt aufgrund eines nahezu kontinuierlichen Meinungsspektrums, dass diese Mehrheit in der Praxis immer irgendwo im Bereich der Mitte liegt. Das Prinzip, das hier angewandt ist, ist das der Schwarmintelligenz. Auch wenn der einzelne Bürger wenig bis nichts weiß, so vermag die Gesamtheit der Bürger Entscheidungen von einer Weisheit treffen, die dem Einzelnen gar nicht zugänglich ist. So wie das Schwarmverhalten einer Ameisenkolonie den Horizont der einzelnen Ameisen übersteigt.

Und ist nicht genau das Versagen unserer Staaten in diesem entscheidenden Punkt die Wurzel allen Übels? Eben weil es den Akteuren (Parteien) gelungen ist, die Kontrollmechanismen zu umgehen, die sich die Verfasser des GG ausgedacht haben?

Der Staat besteht nicht nur aus den Parteien, jeder Bürger ist Akteur ! Wenn er aber passiv bleibt, darf er sich nachher nicht beschweren, dass es nicht nach seinen Wünschen läuft. Es ist in der Natur des Menschen, äußere Zwänge möglichst zu umgehen oder zumindest die Möglichkeiten zu seinem Vorteil auszureizen. Aus diesem Grund gibt es ja überhaupt Gesetze und andere Kontrollmechanismen. Welche Lösung würdest du vorschlagen ? Noch umfangreichere Gesetze, noch mehr Kontrolle ?

Wäre es nicht sinnvoller, wenigstens zu versuchen, dass die elende Einflussnahme der Schmeißfliegenarmee beendet wird? Und dann nur noch Leute in alle wichtigen Gremien berufen werden dürfen, die frei sind von jedem Verdacht des Lobbyismus? Die Durchkommerzialisierung läuft auf vollen Touren weiter und die Ursachen unserer Dauermisere ist kein Thema.

Was meinst du mit Schmeißfliegenarmee ?
Der Wunsch nach Personen mit höchster Integrität als Entscheidungsträger ist nachvollziehbar. Nur, auch Politiker sind Menschen mit Fehlern. Juristische Verfehlungen gehören natürlich geahndet, eventuell auch stärker als bei Normalbürgern – da Personen in derartigen Ämtern Vorbildwirkung haben. Aber überraschend ist es nicht zumindest für mich nicht, dass auch Politiker ihre Fehler haben.

Aber wie auch immer: von außen wird das System nicht zu ändern sein. Mitgestalten ist der Weg zum Ziel, nicht die Kritik von außen. Ob das gut ist oder nicht, ob das so sein soll oder nicht, ist letztendlich nebensächlich. Es ist so, und ob man sich danach richtet oder nicht ist letztendlich die Entscheidung des Einzelnen. Mit den Folgen wird dann auch der Einzelne leben müssen.

Wer ist besser vernetzt? Die Drahtzieher oder das Volk? Es ist derzeit ein Topthema hinter den Kulissen, wie die Vernetzung der normalen Leute im Krisenfall unterbunden werden kann. Listen, wessen Telefone noch funktionieren, wenn die Netze für uns deaktiviert werden, sind ein alter Hut. Heute geht denen der A***** auf Grundeis beim Gedanken, wir könnten uns zusammenrotten, um gegen sie zu gehen. So sind sie, unsere "Demokraten". Auch an der Zensierung des www wird weltweit gearbeitet. Auf der einen Seite fördert das US State Department Projekte zur Umgehung von Zensur und Sperrung der Kommunikationskanäle in "undemokratischen Ländern" . Daheim arbeiten sie an einer immer effizienteren Überwachung jeder privaten Kommunikation. Warum sollte ich zur EU-Wahl gehen? Um mitbestimmen zu können, welche karrieregeile FDP-Tussi in Brüssel schlafen darf?

Hmmmm, das scheint mir jetzt schon in Richtung Verschwörungstheorie zu gehen. So etwas wie eine Überwachung der privaten Kommunikation ist ja auch nichts Anderes als eine Gewichtung gegenläufiger Interessen. Das Interesse an Privatsphäre und eventuell Freiheit gegen das Interesse an Sicherheit. Beide Interessen halte ich für legitim. Wer wovon wieviel aufzugegeb bereit ist, muss jetzt für sich selbst entscheiden. Das, was die Mehrheit will, wird auf lange Sicht dann auch geschehen.

Komisch. Gerade hast du mir zugestimmt, dass außer dem Kanzler (per Votum für seine Partei) und per Direktmandat niemand direkt gewählt wird. Alle höheren Posten unterliegen dem Parteienschacher. Belohnt wird man dort für Kadavergehorsam und Linientreue. Also können wir bei Bundestagswahlen indirekt den Kanzler wählen, kaufen damit aber ansonsten die Katze im Sack. Da sich aber längst gezeigt hat, dass es kaum einen Unterschied macht, wer regiert, weil sie alle nur weiterwursteln wie bisher, ist es ohnehin egal. Ob Kohl, Schröder, Merkel? Hat einer davon wirklich etwas verbesswert? Nöö. Es geht weiter bergab, allen statistischen Tricks zum Trotz.

Zumindest in Österreich wird insbesondere der Bundespräsident direkt gewählt. Ist aber letztendlich nebensächlich. Was ist deiner Meinung nach der Kadavergehorsam und Linientreue ? Wer bestimmt diese Linie ? Wird diese nicht parteiintern ebenfalls demokratisch gewählt ? Ich sehe diese Vorwahl bzw das ausverhandeln der Parteilinie als eine Vorselektion – eine Art Qualitätssicherung, bevor man mit dem Produkt (des Parteiprogramms) zum Kunden, also dem Wähler geht.
Natürlich kauft man ansonsten die Katze im Sack. Ist aber immer so. Wenn du ein Auto kaufst, weißt du auch nicht wie gut es ist. Du kannst nur nach der Werbung, nach Mundpropaganda und deinen eigenen Erfahrungen gehen, auf denen deine Erwartungen dann basieren. Das ist nun mal so, wie sollte man das ändern ?
Ob Kohl, Schröder, Merkel, etc… ist tatsächlich nicht so wichtig. Ist das nicht aber ein Indiz dafür, dass die scheinbar Mächtigen Entscheidungsträger letztendlich gar nicht so mächtig sind ? Dass sie letztendlich nur das bewirken können, was das Volk will ? Und so lange das Volk nicht will, Präsident, Minister, Kanzler etc nichts ausrichten können ? Wenn es weiter bergab geht, liegt es mMn nach weniger an einzelne Poltikern oder an der ‚herrschenden Klasse‘, sondern am wahren Entscheidungsträger - der großen Masse.

Uiuiui. Alles, was uns lieb und teuer ist, was mit viel Mühe und Blut erstritten wurde, wird zerschlagen. Wir stehen unmittelbar vor dem Zusammenbruch unserer bisherigen Welt. Sie wird gerade ausverkauft an Haie. Und du bewertest das noch so, wie du es eben beschrieben hast. "Jammern auf hohem Niveau" empfinde ich als Zynismus, denn es verkennt die Lebenssituation von Millionen von Mitbürgern, die schon heute in den Trümmern ihrer Lebensplanung sitzen oder erst gar keine Chance mehr sehen auf eine halbwegs sichere Zukunft. Ja, ich weiß: Sicherheit gibt es nicht. Der Mensch aber, braucht sie, jedenfalls in einem gewissen Maß. Wenn nichts mehr da ist, dann kann man auch nichts machen. Haben sich wenige Verbrecher aber durch Kaperung des Staats alles gesichert, einschließlich der kommenden Generationen, dann kann es eigentlich nur heißen: "Steht auf und reißt sie in Stücke", "tötet sie, sie sind euere Feinde". Das wäre normal und logisch. Ich schätze mal, du hast keine Ahnung, wie viele Leute so denken. Und die Gegenseite rüstet technisch und organisatorisch auf, um jeden aufkeimenden Widerstand sofort erkennen und im Keim ersticken zu können. Im Namen des Volkes natürlich, klar. Ich kann dir nur empfehlen, aufzuwachen, denn du wirst auch nicht verschont bleiben vom bevorstehenden Chaos. Es wäre schön, es wäre alles nur halb so schlimm, so, wie du es siehst. Aber ich bin mir sicher, du siehst es zu rosig. Wenn da jetzt ein neuer "Führer" auftaucht, oh jeh. Die Zeit ist reif dafür. Viel länger lassen sich die Massen nicht mehr so verarschen, wie bisher.

Welche ‚Lebenssituation‘ meinst du hier ? Glaubst du nicht, dass mindestens 6 der 8 Milliarden Menschen auf der Erde sich den Arsch aufreißen würden, um so einen Wohlstand zu erreichen, wie ihn Hartz IV Empfänger in Deutschland haben ? Es kommt auf den Maßstab an. Im Kreise von Milliardären ist auch ein Millionär ein bemitleidenswerter Schlucker ohne Perspektiven.
Ich denke schon, dass ich eine Ahnung habe, was ‚die Leute‘ denken. Zusätzlich aber mache ich mir die Mühe mich damit auseinander zu setzen, WIE sie denken.
Nehmen wir als Beispiel Griechenland her. Da wird kolportiert, dass die griechische Misere ja vorwiegend an den wenigen Reichen liegt, die Staatsvermögen abzweigen, ihre Moneten im Ausland parken und Steuern hinterziehen. Allenfalls ist noch das Ausland Schuld. Insbesondere ist ja Merkel in Griechenland sein Reizwort, da an die Geldgeschenke ja unverschämterweise Forderungen geknüpft sind. Der Normalbürger kann ja gar nichts dafür. Irrtum ! Der Große Schaden ist entstanden, weil die große Mehrheit zwar im Einzelfall mit kleineren Beträge, in Summe aber mit einem Vielfachen das Selbe gemacht hat und macht ! Steuerhinterziehung wurde generell betrieben und geduldet. Aber welcher Politiker bzw Entscheidungsträger dürfte das auch offen aussprechen ? Das Resultat wäre ein lynchender Mob oder im besten Fall die Abwahl.
So wie im ‚Geschlechterkampf‘ sind kolportierte Verschwörungen Mumpitz. Es geht letzten Endes jeder gegen jeder. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht. Wenn sich durch Zusammenschlüsse Vorteile für beide Seiten gibt, werden diese gemacht. Falls nicht, kommt es zum Konflikt (der nicht gewalttätig sein muss).
Die Gesellschaft hat sich ja aus einzelnen Individuen gebildet, weil dafür mehr Vor- als Nachteile für den Einzelnen entstehen. Die Nachteile müssen in Kauf genommen werden – sie sind sozusagen der Preis. Über manche Preise kann man verhandeln (wobei die dann auch Auswirkung auf die Vorteile hat), über andere nicht, weil nicht menschengemacht.
Dem Punkt mit „Führer“ kann ich mich anschließen. Wer die Demokratie abschaffen will, ist empfänglich für so einen „Führer“. Der „Führer“ wird endlich ausmisten und aufräumen mit dem Schindluder. Mit ein Grund, warum ich für Weitsicht und Dankbarkeit plädiere. Auch wenn Vieles nicht perfekt ist: Perfektion ist nicht realisierbar und es könnte um so viel schlimmer sein…..

Aber in der Tat sehe ich ein Problem - vielleicht ist es aber ein Problem des Einzelnen: Die Stimme eines Einzelnen hat in der Tat wenig Gewicht. Noch geringer scheint aber die Verantwortung zu sein, die der Einzelne für seine Stimme übernimmt.

lg,
Muzmuz
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

In den ganzen Theorien gibt es einen Irrtum, der Monopolist kann nur wachsen wenn der Wohlstand wächst. Als man das auf breiter Front erkannte ging man zum staatsmonopolistischen Kapitalismus über und übernahm den sozialistischen Internationalismus als Globalisierung. So lange dieser Wachstumsschub anhält und politisch getragen wird gibt es für die Wirtschaft kein halten mehr.Schlecht verdienende Menschen werden auch nur schlechte Kunden; das schadet und verdirbt Wachstum, Umsatz und Profit.

das ist auch so nicht ganz richtig. Jeder Monopolist und auch sonstige Großunternehmen können lange überleben, während der Wohlstand sinkt. Durch selbst initiierte, vom Staat legalisierte Änderungen zu ihren Gunsten (Erschließung neuer Märkte per Sunventionspipeine und anderer Vorteile) und durch innere Ausquetschung der Ressource Mensch. Über einen langen Zeitraum (er dauert bereits mehrere Jahrzehnte an) saugen sie das Blut von Bevölkerungsgruppe A (Mittelstandsrest) ab, während Volksgruppe B (die wachsende Minderheit der Reichen und Aufsteiger) durch ihren überdimensionalen Konsum bestimmter Güter für Absatz sorgen, wie natürlich auch der Export. Der Binnenmarkt wird in Deutschland schon lange vernachlässigt (Exportweltmeister!!!). Die anhaltende Nachfrage ist dem Umstand geschuldet, dass sich Sparen nicht mehr lohnt und die Leute derzeit lieber alles gleich verleben wollen, weil sie bereits begriffen haben, dass es so nicht weiter gehen kann und wird. Das natürliche Ende unseres derzeitigen Systems steht unmittelbar bevor. Unsere Wirtschaftsbosse sind tendenziell nicht klug, sondern eher Schmarotzer. Und, warum auch nicht? Sie können davon ausgehen, ihr hier "sauber verdientes Vermögen" irgendwo auf der Welt in einem Raffzahn-Gehege zu Ende leben zu dürfen, weitab des Elends, das sie angerichtet haben. Auch das ist Globalisierung.

Eulenspiegel schrieb:
Leider kommt diese Denkweise nicht nur in den Gedanken der rot lackierten Ideologen etc. pp. nicht vor. Es waren Menschen wie Herrhausen und Rohwedder welche für diesen Gedanken mit ihren Leben zahlen mußten und das nur wegen dem Neid der politischen Klientel und deren Mitläufer, welche Angst haben ihre Pfründe zu verlieren. Das sind auch diejenigen welche an einer Vernebelung der Fakten und Zusammenhänge mit sophistischen Gedankengut das meiste Interesse haben.

Tja, das ist der Irrwitz der Geschichte. Die RAF hat die Falschen umgebracht und uns damit einen Bärendienst geleistet.

Ansonsten stimme ich deinem Beitrag zu, außer einem Punkt: Die Lebensbedingungen hier und in Asien zu vergleichen, um etwas relativieren zu wollen, halte ich für wenig hilfreich. Dann bitte ich zu bedenken, dass es dort in aberwitzigem Tempo bergauf geht, während hier alles heimlich abgewickelt wird. Dass in Asien und anderswo gnadenlos ausgebeutet wird, steht außer Frage. Kann man das uns hier anlasten? Ich sage nein. Das machen genau dieselben, die auch hier die Brunnen vergiften.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Tja, das ist der Irrwitz der Geschichte. Die RAF hat die Falschen umgebracht und uns damit einen Bärendienst geleistet.

Die RAF hat immerhin dafür gesorgt, daß sich in Deutschland ein Sicherheitsbewußtsein überhaupt erst entwickeln konnte. Die meisten Deutschen sind in ihrem Innersten zu wachsamen Volkspolizisten geworden, im Gegensatz zu etwa Norwegen, wo sich die Demokratie als selige Insel automatischer Freiheit gibt, auf der sich prinzipiell jeder Islamist hinter einer tausendjährigen Eiche verstecken kann...
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Das sollte man nicht so einfach bei der Bewertung der Lage übersehen.

In der deutschen Kaiserzeit benötigte der Durchschnittsverdienende 4 Jahreslöhne um sich ein Haus zu bauen und das entsprechende Grundstück erwerben zu können heute sind es ca. 16 Jahre. Das zeigt uns genau wie wir heute auf der Strecke der Lebenshaltungskosten ausgeplündert werden.
Siehe:
http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_792.htm

Die Auswirkungen des verkorksten Lohn/Preissystems spielt in Europa die erheblichste Rolle. Über die Lebenshaltungskosten wird die Bevölkerung hierzulande maßlos abkassiert.

Unter solchen Bedingungen ist ein Vergleich der Lebenshaltungskosten, auch mit Asien, sehr wohl gerechtfertigt. Ich habe mich mit Löhnen und Preisen vom Mittelalter bis jetzt überblicksmäßig beschäftigt.
Nur ein kleiner Hinweis hier:
Ein Lehrling verdiente im Mittelalter 50% des Gesellenlohns, wo gibt es das heute?
 
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AW: Selbstauflösung der Demokratie

Unter solchen Bedingungen ist ein Vergleich der Lebenshaltungskosten, auch mit Asien, sehr wohl gerechtfertigt. Ich habe mich mit Löhnen und Preisen vom Mittelalter bis jetzt überblicksmäßig beschäftigt.
Nur ein kleiner Hinweis hier:
Ein Lehrling verdiente im Mittelalter 50% des Gesellenlohns, wo gibt es das heute?

Heutzutage kostet ein iPhone für den Sohn eines Augenarztes 50 % des Sozialhilfesatzes eines Ü40-Ingenieurs oder wahlweise 50 % des Hilfsarbeiterlohns einer Putzkraft. Im Gegensatz zum Mittelalter kann sich der Ingenieur aber aussuchen, wo er putzen will!
 
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