AW: Schwule
Aber das Fieseste ist doch Célinchen: Die Heteros gucken sich sich bei den Schwulenparaden ab, wie man sich in Lack und Leder kleidet und sonstwie aufhübscht (das erfahren sie nämlich auf Seite drei in der Bild und im Playboy erst seit kurzem) und exhibitionieren sich andererseits aufs Geschmackloseste auf Bierfesten und Fußballstadien.
Und dann sprechen sie den Schwulen das Schwulsein ab, nur weil sie sich um ihre Kinder kümmern. Logisch: Schwule können sich nicht um Kinder kümmern, das ist bestimmt genetisch.
Aber auch genetisch unmöglich ist: Biertrinken und Kinderliebhaben, Bildlesen und Rechtschreibung verteidigen, Über Schwule diskustieren und nicht in blödeste Klischees verfallen.
Aber, Célinchen: Du wirst doch nicht andeuten wollen, dass doch mehr hinter diesem Trickottausch steckt, als man immer glaubt? Ich meine: Heteros würden sich doch nie sooo exhibitionieren...
*loool* Ich lehne es ab, zuzugeben, ich hätte mir Leder sonstwo abgeguckt
, es ist einfach ein gutes Gefühl so Haut auf Haut *lool*, Lack ist nicht so mein Fall und die Bild sehe ich so ca. 2mal im Jahr (das genügt *lol*, schliesslich haben wir auch entsprechende Medien).
Aber grundsätzlich ist es doch das, was ich sagen wollte: Bierfeste und Fussballstadien = die Manifestation der "Männlichkeit"
(auch Frauen können sich dort entsprechend "benehmen"). Sollte DAS unsere Zukunft sein? Sollen diese Gene weitergetragen werden? Doch besser, wenn wir aussterben, nicht? Ich möchte auch keine Rente von ihren Kindern, aber da bin ich wohl privilegiert, so was zu sagen. Egal!
Natürlich will ich gar nichts andeuten, Robinchen, ich nenne die Sachen meist gleich beim Namen: hinter diesem Tricottausch steckt nur ein altes Ritual der (100proHetero)Naturvölker zum Ausdruck der grenzenlosen Achtung vor dem Gegner: Schweissaustausch nennt sich das. Etwas Anderes haben die (Hetero)Spieler nie manifestieren wollen! Die schwulen Spieler aber sind natürlich total unsportlich und machen da auch nur mit, um noch danach mit den anderen duschen zu dürfen. Logo, oder?
@Claus: Wie weit es noch gehen soll? Ich nehme an Schwulenparaden nicht teil, aber auch an Techno-Paraden nicht. Mir machen grosse Menschenansammlungen eher Angst als Vergnügen. Ich sehe es mir auch nicht am TV an, weil ich dafür jemanden bemühen müsste, und dafür interessiert es mich einfach zu wenig. Denke aber, dass es für die Schwulen wohl wichtig ist, zu provozieren, weil sie ja mit "normalem" Getue nichts, aber auch gar nichts erreichen konnten wie man auch hier an manchen Kommentaren sieht. Gleichzeitig ist es auch noch mit allen Belangen des Lebens vergleichbar - die Entwicklung, meine ich... siehe auch Kunst. Oeffentlicher Exhibitionismus betrifft uns alle und nicht nur die Schwulen. Auch dich, Claus, und das nicht zu wenig!!! Dafür muss man(n) sich nicht schrille Kleidung und Schminke anschaffen.
Welche Zukunftsvorstellungen habe ich hier, bitte schön, entwickelt? Sag es mir doch nur zum Auffrischen nochmals. Ich stelle mir doch höchstens vor, dass es eines Tages möglich sein wird, einfach nur hetero, bi oder schwul zu sein, ohne es thematisieren zu müssen. Das ist alles.
Und auch, ohne jemandem vorzuwerfen, er hätte keine, zu wenige oder zu viele Kinder(vorausgesetzt, er kann sie ernähren!). So einfach stelle ich es mir vor *loool*.
Es tut mir auch sehr Leid, wenn sich deine Frau ob mir schütteln muss, aber ist das nicht normal? Wie könnte sie mit deinen Ansichten glücklich leben, hätte sie gleichzeitig meine??? Wäre sie tolerant genug, sie alle unter die gleiche Bettdecke zu bringen? Siehste, ich bin manchmal grausam intolerant, ich könnte das nicht, da schüttelt es mich halt auch.
Tja, ein fröhliches Weiterschütteln des Federkleides, wünsche ich noch...
@all
Vorhin ist mir noch was eingefallen: Im Oktober kam ein wunderbarer Film von Zabou Breitman in die Kinos: "L'homme de sa vie". Leider weiss ich nicht, wie er auf Deutsch heisst, und ob er auch bei euch gezeigt wird. Aber wenn, dann empfehle ich ihn wirklich sehr.
Es wird darin versucht, die Fragen zu klären, was es bedeutet, jemanden zu lieben; warum wir mit einem Menschen zusammen sind, und ob wir uns dadurch wirklich nur für einen Menschen entschieden haben. Ein Philosophieren über die Liebe, traditionelle Einstellung und radikale Ansichten und emotionale Wirren der Menschen, sehr intensiv und in wunderbaren Bildern, genau wie wir sie auch im Kopf mit uns herumtragen (ist dieser nicht mit Buchstaben gefüllt
). Absolut faszinierend, sehr poetisch, aber nicht ohne Humor und Heiterkeit... und erst noch mit der Schwerelosigkeit der Provence
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