• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Scharia und die Folgen

AW: Scharia und die Folgen

Ich werde auf Deinen ausführlichen Beitrag Nr. 80, heute abends oder morgen antworten, Zwetsche; ich habe jetzt ein date.

Liebe Grüße

Zeili
 
Werbung:
AW: Scharia und die Folgen

Gutes Posting Zwetschke ...

Das für mich gewichtigste Argument war:

Daß das alles in der Praxis nicht so läuft, und daß seitens der Moslems viel zuwenig Widerstand gegen die schwarzen Schafe stattfindet, ist mir klar, aber auch das ist Resultat des Lagerdenkens.


... ich füge hier noch hinzu, dass auch hierzulande viel zuwenig Widerstand gegen unsere(!) schwarzen Schafe geleistet wird - ich denke, wir meinen jetzt dieselben (gewählten) Lenker und Denker bzw. lassen es zu, dass (minderprivilegierte) Randgruppen (oft genug ungestraft) Intoleranz und Hetze nicht nur artikulieren dürfen, sondern dass (privilegierte politische) Interessensgruppen ihren westlichen Wohlstand auf die Organisation unhd Mobilisierung dieser Gesinnungsaktivitäten begründen dürfen...

Mir persönlich bleibt leider nur, meine kritische und liberale Gesinnung zu erhalten, und mein persönliches Umfeld damit zu "beleuchten und erhellen" ... Ohne (aggressiv) zu missionieren, sondern argumentativ logisch rational, mir der Gnade bewusst seiend, dass ich mir mein engstes Umfeld schaffen darf und kann ...
 
Sammelantwort

Da es mir schlicht zu viel wird, alle zu zitieren, auf die ich eingehen möchte erlaubt bitte eine Sammelantwort.
Zunächst einmal bin ich Miriam sehr dankbar für ihre Zitate aus dem Vortrag des Soziologen Lepenius. (Ein bisschen misstrauisch bin ich immer bei dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Der Buchhandel ist ein Geschäftszweig wie der der Automobilhandel. Was würden wir sagen wenn es einen Friedenspreis des ADAC gäbe?) Die wichtigsten Sätze sind natürlich die von den Selbstverständlichkeiten, daß wir an unseren Menschenrechten und der Meinungsfreiheit festhalten müssen und gerade gegenüber dem Fanatismus diese Festigkeit beweisen müssen.
Beim Meinungsstreit zwischen Claus und Céline dünkt mich manchmal, dass es nur noch um Begriffsklärungen geht. Ich stimme Claus zu dass - im Gegensatz zu Frankreich -, wir leider nicht die Trennung von Staat und Kirche konsequent zu Ende geführt haben. Religion und Glaube haben selbstverständlich in der Schule nichts zu suchen, aber gegen einen Unterricht über die führenden Weltreligionen wäre ja wohl nichts einzuwenden.
Die an anderer Stelle geäußerte Vermutung , daß Supermärkte Wein und Schweinefleisch aus dem Regal nehmen, nur weil sie keine Kundschaft mehr dafür haben ist wohl etwas zu simpel. Gerade Supermärkte bemühen sich von allen Wahlensortimenten wenigstens etwas zu haben, damit der Kunde alles an einem Ort kaufen kann. Wenn also im Land der Weintrinker Wein aus dem Angebot genommen wird, dann kann das nur eine Folge von Drohungen oder wenigstens von Befürchtungen vor Anschlägen sein.
Zeilinger pflichte ich bei, dass ein rationaler Dialog nur auf Augenhöhe erfolgen kann. Das heißt ein offenes Gespräch ist nur möglich, wenn der Partner nicht von vornherein meint, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein. Ich meine es war der Atomphysiker Niels Bohr der einmal gesagt hat, dass der Glaube in diesem Alleinbesitz zu sein, das größte Unheil für die Menschheit ist.
In Kassel erhielt Hirsi Ali den Bürgerpreis "Das Glas der Vernunft.". Die Laudatio hielt Alice Schwarzer. Es ist mir fast schon unangenehm, Schwarzer zu loben, wo sie aber recht hat, hat sie recht. Sie fordert zum Beispiel ein konsequentes Kopftuchverbot selbst für Mädchen im Kindergarten. Eine Integration der Muslime in Europa ist nach ihrer Ansicht nur möglich, wenn das Recht auf Gleichberechtigung der Muslima durchgesetzt wird.
In ihrer Dankesrede erklärte Ali: "Je mehr wir wegsehen, desto einfacher werden es die Islamo-Faschisten haben, die Köpfe der Jugend zu vergiften."
Noch ein Nachsatz zu den Parallelgesellschaften:
zu lange hat die deutsche ich Justiz in einem interkulturellen Missverständnis schwerste kriminelle Erscheinungen von Ethnoclans in den Städten mit Samthandschuhen angefasst. Diese Clans leben von Drogen- und Menschenhandel und Schutzgelderpressung und haben bereits eigene Richter und Strafverfolger, die an die Stelle des staatlichen Rechtes getreten sind. Diese Parallelgesellschaften sind längst abgeschottete separate Gesellschaften geworden.
Mit einigen Normen des Islam kann es keinen Kompromiss geben. In Saudi Arabien werden z.B. Ehebrecherin gesteinigt. Wie sollte ein Kompromiss dazu aussehen? Ironisch gefragt: können wir uns mit ihnen einigen, dass nur fünf Steine und nicht mehr auf eine solche Frau geworfen werden?
Darf ich nochmals an das Thema erinnern: es geht um die Frage, ob und inwieweit bereits eine schleichende Übernahme islamischer Wertvorstellungen in unserer Gesellschaft stattgefunden hat.
Noch eine kleine persönliche Schlussbemerkung: ich finde die Diskussion insgesamt sehr ernsthaft und fruchtbar.
Grüße an alle Diskutanten - Ziesemann
 
AW: Scharia und die Folgen

... "Im Jahr 2001 führte das Zentrum für Bevölkerungsforschung der Al-Azhar- Universität eine Untersuchung über die Keuschheit ägyptischer Mädchen und den Zusammenhalt der ägyptischen Familie durch. Sie nahmen eine repräsentative Stichprobe der ägyptischen Gesellschaft und legten Kriterien zur Bestimmung der Keuschheit ägyptischer Mädchen fest.

Das erste Kriterium war die Khifadh-Beschneidung [Verkleinerung der Klitoris] der Mädchen, das zweite ihre Sittsamkeit. Beim dritten Kriterium ging es darum, wie Mütter das Verhalten ihrer Töchter bewerten. Und als letztes um die Einhaltung der Gebete. […] Sehen Sie, in Ägypten gibt es 4,5 Millionen alte Jungfern. Das sind Frauen, die das 30. Lebensjahr erreicht haben, ohne jemals einen Heiratsantrag erhalten zu haben. Wir haben also ein Jungfrauenproblem in der arabischen Welt und das letzte, was wir wollen ist, dass sie sexuell erregt sind. Eine Beschneidung macht die Mädchen, bei denen sie erforderlich ist, keusch, würdig und rein."

neugierig auf mehr?
hier:
http://europenews.blogg.de/eintrag.php?id=331
 
AW: Scharia und die Folgen

Übrigens:
ich finde den Beitrag leider nicht wieder, den Gysi hier mal eingestellt hat
er hat von den in 160 Suren des Koran enthaltenen Anweisungen zur Ermordung Ungläubiger einige zum besten gegeben.

Schade, daß er sich hier nicht beteiligen will, aber vielleicht hilft er ausnahmsweise doch mal aus.
Von den vielen Millionen Muslimen in Europa braucht es nur sehr wenige zu geben, die die Anweisungen ernst nehmen oder die Handlungsbeispiele Mohammeds auch umsetzen, um Furcht und Schrecken zu verbreiten. Entscheidend ist, dass die Anweisungen im Koran permanent in Umlauf sind, und sich daher immer wieder „Gläubige“ finden, die sie - wie von Allah gefordert - umsetzen wollen.

Claus
 
AW: Scharia und die Folgen

Hallo zwetsche !

Gratuliere einmal zu Deinem Selbständigen-Status.

ich finde das signifikant für das Grundproblem in der gesamten Islamismus -Debatte, nicht nur in diesem thread. Wir bestrafen also den Kebap-Koch (der wahrscheinlich genug Probleme hat, seine Familie von den oft spärlichen Einnahmen zu ernähren) wenn auch nur für einen begrenzten Zeitraum dafür, was eine Minderheit, die den Glauben mißbraucht, verbrochen hat.
Ich will nicht den Kebab-Koch bestrafen, wenn ich zeigen will, dass mir das Verhalten der Moslems zu arrogant erscheint, habe ich als kleiner Schriftsetzer mit Schriftsteller-Neigungen nur kein anderes Mittel, als eben - sagen wir einmal muslimisch angehauchte - Produkte zu boykottieren.

Wir denken ernsthaft darüber nach, Mosheen zu schließen, nur weil in der ein oder anderen Haß gepredigt wird, anstatt die Haßprediger zu lokalisieren und entweder einzusperren oder auszuweisen.
Ich bin nicht dafür, Moscheen zu schließen, doch sollten in den islamischen dominierten Ländern im partnerschaftlichen Sinne auch ebensoviele christliche Kirchen wie bei uns Moscheen, erlaubt sein. So weit ich informiert bin, ist das nicht der Fall.

Eine mir bekannte Dame verbrachte Monate damit, nächtlich einen türkischen Nachbarn zu observieren, der die Dreistigkeit besessen hat, stundenlang an seinem Computer zu sitzen in der Annahme, er könne irgendein Attentat vorbereiten (das konnte die Dame durch Fenster beobachten). Der Mann war, wie sich herausstellte, Student, weiter nichts.
Nicht gerade eine Computer-Freundin; kann aber auch ganz ordinärer Neid auf den Computer-Besitzer als solchen dahinterstecken, falls ihr bewusst war, dass der Student nur am Computer sitzt.

Und was ist mit den zahlreichen Freunden und Bekannten, die der ein oder andere von uns unter den Moslems hat, sind das alles Ausnahmen oder - was wir uns einfach nicht eingestehen wollen- vielleicht doch die Regel?

Was ist mit meinem Kumpel Manutsch, in dessen Kneipe ich ein halbes Jahr nach dem Studium zur Überbrückung etwas Geld verdienen konnte, was ist mit Djabba, aus dessen 10 qm großer Studentenbutze zwar jeden Tag ganze Armeen von mir fremden Leuten (wie die Szene aus Life of Brian, die mit dem Löffel, Ihr wißt schon) herausströmten (schon etwas unheimlich, zugegeben). Er war wohl ziemlich religiös, aber wenn wir beim Grillen die Schweinesteaks auflegten und ihn ernst anschauten, kam auch von ihm nur ein herzliches: "Allah weit weg...". Was ist mit der persischen Ärztin, die die ganze Nacht aufopferungsvoll geholfen hat, meine Tochter zur Welt zu bringen?
Es geht eben nicht nur um Islamisten, wenn wir über Moslems reden.
Ich weiß ja nicht, wie viele Einwohner der Ort hat, in dem Du lebst, Zetsche; ich möchte das auch nicht werten, aber in der 1,6 Millionen-Stadt Wien ist es eigentlich nicht üblich, sich mit jedem Kebab- oder auch Würstelstand-Verkäufer zu verbrüdern, wiewohl es natürlich auch nicht verpönt ist.

So sehr ich Dir Deine positiven Erlebnisse mit Muslimen gönne, ich hatte ein einschneidendes negatives.
Ich war einmal (aus Krankheitsgründen) gezwungen, in einem Heim zu leben, in der 90 % Ausländer lebten. In einem Zimmer mit einem Türken, der so ca. 15 Jahre jünger als ich war. Ich war bettlägerig und konnte das Bett pro 24 Stunden nur 2 Stunden verlassen. Der junge Türke, der auch Gitarre spielte, war felsenfest überzeugt von und riesig begeistert über seine islamische Musik. Er spielte sie auch ausgiebig im Zimmer. Ich konnte (und kann bis heute) diese Arte von Musik nicht ausstehen. Ich fragte ihn einmal (mit großen sprachlichen Umwegen), ob mir denn diese Musik gefallen müsse ? Er antwortete mir beinhart, wir befänden uns in einem Ausländerwohnheim und da ginge es eben nach dem Willen der Ausländer. Das ganze musste ich so an die 2 Monate ertragen, bis ich gesund genug war, mir eine andere Schlafgelegenheit zu suchen.

Zugegeben, ich habe mir selbst einen gewaltigen Irrtum eingestehen müssen, als Atta und Co ins WTC flogen, denn ich dachte bis dahin blauäugig, allein die Kenntnis der fremden Kultur schließe derartigen Haß aus. Dem war nicht so und der für mich interessanteste Attentäter der drei Piloten, war dieser Djarrah (oder so ähnlich), der wohl zwischen seinen Überzeugungen noch am meisten hin und hergeschwankt sein soll (sein Flugzeug landete im Feld).
9/11 hat meine Sympathien für den Islam nicht gerade bestärkt.

Und wenn ich dann höre, daß also die abendländisch-christlichen Werte leben sollen, was soll ich dazu sagen?
Ich habe das Gefühl, dass in diesem Satz mindestens ein Wort fehlt; checke in bitte einmal ab, mir ist im Augenblick nicht nach Fantasieren.

Ist es das, was Du gegen die Moslems hast, daß sie nicht Deinen Glauben vertreten?
Schau Zwetsche, es gibt eben Sachen, die man nicht miteinander vereinbaren kann. Gehen wir einmal davon aus, dass es nur einen Gott gibt - und diesen Glauben gibt es ja in allen monotheistischen Religionen - kann man wohl schwer sagen, der
gewaltsame und der
friedliche​
Weg führen zu diesem Gott.

Der aus dem christlichen Kreis stammende Ausspruch "Alle Wege führen nach Rom" ist mMn etwas kitschig-sozial-romantisch und führt eher in die Irre.

Ich will jetzt gar nicht weiter polemisieren. Ich habe Respekt vor Deinem Glauben, auch wenn ich ihn nicht teile, denn in seinem Namen wurden zwar Meere von Blut vergossen, er hat aber auch vielen Menschen Hoffnung gegeben und Gutes bewirkt. Aber eben diese Differenzierung kann jeder Gläubige gleich welcher Religion und natürlich auch der Ungläubige verlangen.
Natürlich darf und soll man hier differenzieren; warum aber sind wir so hart, einer Religion - egal jetzt welcher - keine Entwicklung zuzubilligen ? Wenn ich einen Waldweg gehe und werde mir bei der nächsten Weggabelung unsicher, ob die Richtung für mein Ziel stimmt, darf ich diese Richtung wohl dann noch ändern.

Und um auf den Begriff Scharia einzugehen. Wahrscheinlich müßte man sich die Mühe mache, sich hierüber erst einmal zu informieren. Mir fehlt die Zeit dazu, wie vielen anderen hier auch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharia

Ich würde allerdings auch nicht eine Sekunde über ihre Anwendung nachdenken, wir leben nicht in einem Gottesstaat. Und ich teile die Sorge von Ziesemann und Claus jedenfalls in dem Maße nicht.
Persönliche Erlebnisse kann wohl niemand so mir nichts dir nichts ausschalten.
Wir dürfen trotz unserer globalen und interreligiösen Ausflüge nicht vergessen, dass der soziale Friede in den Familien, spätestens aber in den Schulen, Wohngemeinschaften, Betrieben und Sportvereinen beginnt.

Der Dialog darf nicht abbrechen, meint

Zeili
 
AW: Scharia und die Folgen

Claus schrieb:
Übrigens:
ich finde den Beitrag leider nicht wieder, den Gysi hier mal eingestellt hat
er hat von den in 160 Suren des Koran enthaltenen Anweisungen zur Ermordung Ungläubiger einige zum besten gegeben.

Und ich muss mir die Frage stellen, Claus, ob du etwa nicht suchen kannst? :dontknow:

Musst nicht antworten - ich denke, dass du diesen Beitrag meintest:

https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=85012&postcount=88

Gruß

Miriam
 
AW: Scharia und die Folgen

Musst nicht antworten - ich denke, dass du diesen Beitrag meintest:

https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=85012&postcount=88

Gruß

Miriam

Ich bin Dir, Miriam und auch Dir Claus sehr, sehr dankbar, daß Ihr auf diesen Beitrag von Gysi hingewiesen habt. Für unser Thema sind besonders wichtig die Sure 9 Vers 33 und Sure 2 Vers 194. Nun gibt es in der Bibel, besonders im alten Testament ähnlich erschreckende Aussagen. Das hic et nunc-Problem besteht aber darin, daß es offensichtlich (zu) viele Muslime gibt, die den vermeintlich göttlichen Auftrag wörtlich und damit ernst nehmen. Mein Eindruck ist, daß nicht unwesentliche Kräfte an einer Re-Islamisierung Europas, ja der Welt arbeiten. Und für uns gilt: Wer seine eigenen Werte nicht zu schätzen weiß, vermag sie weder geistig noch anders gegen andere Vorstellungen zu verteidigen.
Grüße - Ziesemann
Persönliche Nachbemerkung: Mir scheint, daß es höchste Zeit wird, daß ich den Koran einmal lese. Schlimm, denn ich habe nicht einmal die Bibel vollständig durchgelesen, allenfalls das NT.
 
Werbung:
AW: Scharia und die Folgen

Hallo zwetsche !

1. Gratuliere einmal zu Deinem Selbständigen-Status.

2. Ich will nicht den Kebab-Koch bestrafen, wenn ich zeigen will, dass mir das Verhalten der Moslems zu arrogant erscheint, habe ich als kleiner Schriftsetzer mit Schriftsteller-Neigungen nur kein anderes Mittel, als eben - sagen wir einmal muslimisch angehauchte - Produkte zu boykottieren.

3. Ich bin nicht dafür, Moscheen zu schließen, doch sollten in den islamischen dominierten Ländern im partnerschaftlichen Sinne auch ebensoviele christliche Kirchen wie bei uns Moscheen, erlaubt sein. So weit ich informiert bin, ist das nicht der Fall.

Nicht gerade eine Computer-Freundin; kann aber auch ganz ordinärer Neid auf den Computer-Besitzer als solchen dahinterstecken, falls ihr bewusst war, dass der Student nur am Computer sitzt.


4. Ich weiß ja nicht, wie viele Einwohner der Ort hat, in dem Du lebst, Zetsche; ich möchte das auch nicht werten, aber in der 1,6 Millionen-Stadt Wien ist es eigentlich nicht üblich, sich mit jedem Kebab- oder auch Würstelstand-Verkäufer zu verbrüdern, wiewohl es natürlich auch nicht verpönt ist.

5. So sehr ich Dir Deine positiven Erlebnisse mit Muslimen gönne, ich hatte ein einschneidendes negatives.
Ich war einmal (aus Krankheitsgründen) gezwungen, in einem Heim zu leben, in der 90 % Ausländer lebten. In einem Zimmer mit einem Türken, der so ca. 15 Jahre jünger als ich war. Ich war bettlägerig und konnte das Bett pro 24 Stunden nur 2 Stunden verlassen. Der junge Türke, der auch Gitarre spielte, war felsenfest überzeugt von und riesig begeistert über seine islamische Musik. Er spielte sie auch ausgiebig im Zimmer. Ich konnte (und kann bis heute) diese Arte von Musik nicht ausstehen. Ich fragte ihn einmal (mit großen sprachlichen Umwegen), ob mir denn diese Musik gefallen müsse ? Er antwortete mir beinhart, wir befänden uns in einem Ausländerwohnheim und da ginge es eben nach dem Willen der Ausländer. Das ganze musste ich so an die 2 Monate ertragen, bis ich gesund genug war, mir eine andere Schlafgelegenheit zu suchen.

6. 9/11 hat meine Sympathien für den Islam nicht gerade bestärkt.

Ich habe das Gefühl, dass in diesem Satz mindestens ein Wort fehlt; checke in bitte einmal ab, mir ist im Augenblick nicht nach Fantasieren.

7. Schau Zwetsche, es gibt eben Sachen, die man nicht miteinander vereinbaren kann. Gehen wir einmal davon aus, dass es nur einen Gott gibt - und diesen Glauben gibt es ja in allen monotheistischen Religionen - kann man wohl schwer sagen, der
gewaltsame und der
friedliche​
Weg führen zu diesem Gott.

Der aus dem christlichen Kreis stammende Ausspruch "Alle Wege führen nach Rom" ist mMn etwas kitschig-sozial-romantisch und führt eher in die Irre.

Natürlich darf und soll man hier differenzieren; warum aber sind wir so hart, einer Religion - egal jetzt welcher - keine Entwicklung zuzubilligen ? Wenn ich einen Waldweg gehe und werde mir bei der nächsten Weggabelung unsicher, ob die Richtung für mein Ziel stimmt, darf ich diese Richtung wohl dann noch ändern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Scharia

8. Persönliche Erlebnisse kann wohl niemand so mir nichts dir nichts ausschalten.
Wir dürfen trotz unserer globalen und interreligiösen Ausflüge nicht vergessen, dass der soziale Friede in den Familien, spätestens aber in den Schulen, Wohngemeinschaften, Betrieben und Sportvereinen beginnt.

Der Dialog darf nicht abbrechen, meint

Zeili

Guten Morgen Zeili,

1. Danke für Deine Gratulation, paßt gut, bin gerade exakt 10 Jahre dabei.

2. Warum keine anderen Mittel? Jeder Kebap-Koch könnte für unsere Sicherheit mehr tun, als manche unserer drastischen Sicherheitsmaßnahmen. Ich halte es für illusorisch, unser/Euer ganzes Land hermetisch abzusichern, das geht gar nicht. Den Sack Flöhe bekommt man nur von innen auf. Da kann der Koch einen beträchtlichen Teil zu beitragen. Warum also Ignorieren, statt Dialog? Er zeigt doch durch seine Tätigkeit, daß er durchaus geneigt sein könnte, auf "unserer" Seite zu stehen.

3. Habe ich auch nicht Dich mit gemeint. Mir ist es relativ egal, wie viele christliche Kirchen in Saudi Arabien stehen, ich lebe in Deutschland. Lebten dort soviele Christen wie bei uns Moslems, wäre es in der Tat ein Problem. Richtig ist, daß die Diskussion in dem Punkt hierzulande etwas unehrlich geführt wird. Natürlich besteht hier Fremdenangst. Uns kratzt weniger die einzelne Moschee als vielmehr der Gedanke daran, daß hier eines Tages (Stichwort: demographischer Faktor) nur noch Moscheen stehen könnten, während man die Kirchen zu Schwimmbädern umfunktioniert hat...

4. Ich habe in einer großen Kleinstadt bzw. kleinen Großstadt studiert (130.000 Einw.). Es gab leise und laute Moslems (Perser, Kurden usw.), Koreaner, die ekelhaft stinkenden Fisch auf der Herdplatte gegrillt haben und den ganzen Tag zum lieben Herrn Jesus gebetet haben, einen Indonesier, der seine strohblonde Verlobte zum Schutz vor uns männlichen Mitbewohnern regelmäßig in der 20 qm großen Butze eingeschlossen hat, eine niedliche Chinesin, leider mit Ehemann und einen Haufen ständig besoffener Mitstudenten, teils über 40 und 50, die die Deutsche Leitkultur hochgehalten haben. Alles in allem eine wirklich nette Truppe mit ständig wechselnden Akteuren.

5. Dagegen war das was ich später erlebte, nicht alles nur positiv. Auch die oft angemahnten Parallelgesellschaften der Moslems existieren und sind nicht bloß ein Klischee, das kann ich bestätigen. Leider verbietet es sich für mich, hierauf genauer einzugehen.

und damit gleich weiter zu

7. (6 bedarf wohl keiner Diskussion)...trotzdem hat es eben nicht nur die schlimmen, sondern auch die vielen guten Beispiele gegeben. Gibt es eigentlich nur nette Österreicher? Mir fällt zumindest einer ein (keine Sorge Zeili, nicht Du), der nicht ganz so nett war. Ich könnte zu dem schnauzbärtigen Herrn aus Braunach/Inn übrigens eine wirklich interessante Anektdote erzählen, die mit meinem Heimatstädchen zu tun hat, aber so weit will ich dann auch nicht gehen...Jedenfalls ein ziemlich großdeutsches Problem.

Aber nein, im Ernst, ich möchte lieber Menschen danach beurteilen, was sie tun als nach dem, was sie sind. Auch wenn das nicht immer so leicht fällt.

Aber Du bringst es jetzt ohne Umschweife auf den Punkt: Der christliche Weg ist für dich der richtige und danach richtest Du Deine Auffassung nicht nur spirituell sondern auch politisch aus.
Das ist der Punkt der uns zwei (stellvertretend für viele) gewaltig trennt (Abgesehen davon, daß für einen Protestanten natürlich die Wege zum Herrn ohnehin nicht über Rom führen *grins*).

Für mich ist Lessings Weg nach wie vor der richtige, was die hier diskutierte politische bzw. gesellschaftliche Frage anbelangt.

Daß heißt nicht, daß ich in eine Bambi-Menthalität verfalle, was ich gegenüber Akelei wohl hinreichend zum Ausdruck gebracht habe (ohne Dir, liebe Akelei, falls Du mitliest, eine solche vorwerfen zu wollen).

Und eines gebe ich zu bedenken: Es gibt nicht nur Parallelgesellschaften unter den Moslems. Es gibt jedenfalls in Deutschland in erheblichen Umfang eine ständig wachsende Parallelgesellschaft bzw. gesellschaften, die christlich geprägt sind. Das sind nette, fleißige und ehrliche Leute, die aber im Grunde mit den "alteingesessenen" Menschen und Werten wenig am Hut haben und jegliche Moderne ob ihrer fehlenden "Moral" verachten, die Wissenschaft, insbesondere Darwin, fürchten ebenso wie den Liberalismus. Nur viel geschickter getarnt als die mit muffigen Kopftüchern bedeckten Moslems.


Viele Grüße
Zwetsche
 
Zurück
Oben