Wobei ich es schon für richtig und wichtig halte, dass sich Positionen ändern können und teilweise müssen.
Das eine sind eiserne Prinzipien und "Moraltreue". Das andere ist der Wandel der Zeit und die Veränderung der Situation.
Das ist bei Entscheidungen doch immer so. Die Entscheidung wird auf Grund bestimmter Gegebenheiten gefällt. Ausgehend von diesen wird abgewogen welche Möglichkeiten es gibt und welche einem am sinnvollsten, effektivsten, oder am besten umsetzbar erscheint.
Die selbe Entscheidung würde anders ausfallen, wenn die Gegebenheiten anders sind.
Ich bin bezüglich der Waffenlieferungen extrem hin und her gerissen und es hat meinen bisherigen Kompass und meine Ansichten sehr durcheinander gebracht.
Ich bin generell gegen Waffenlieferungen. Und ich finde es auch überdenkenswert, ab wann sich ein Staat verpflichtet fühlen sollte bestimmte andere Staaten militärisch zu unterstützen und wann nicht.
Wo legt man die Kriterien an?
Wenn ein Volk unterdrückt wird - was ja gegen die Menschenrechte verstößt - ist das ja quasi ein Angriff.
Die NATO und "die einzig wahre moralisch vertretbare Staatsform der Demokratie", verschreibt sich doch u. a. der Pflicht, für Menschenrechte einzustehen.
Wenn sich nun dort eine "Bürgerwehr" bildet.
Liefert man dann dort hin Waffen um deren Verteidigung zu unterstützen? Dann müsste man nach Taiwan und China Waffen liefern, um diejenigen zu unterstützen, die sich gegen diesen Angriff auf ihre Freiheit und Rechte zur Wehr setzen wollen.
Wozu würde das führen? Zu Krieg und Waffenlieferung auf der ganzen Welt und schüren von Kriegen. Und zwar nach unserem Gusto. Was aber, wenn das die "feindlichen" Staaten mit ganz anderen Werten ebenso tun?
Die zentrale Frage ist also.
Wer legt fest, ob und wann man sich in fremde innerstaatliche Angelegenheiten einmischen darf oder muss?
Wer legt fest, wessen Werte die besseren sind?
Bei Star Trek nennt man das
die oberste Direktive
TM, die sich im Fall der Ukraine die Frage stellt, würde ich als Zivilist wollen und hoffen, dass mit geholfen wird, mich zu verteidigen. Das ist mein moralisches Dilemma