Hier die Einschätzung von dem Generalinspekteur der Bundeswehr a. D Harald Kujat:
Kenne ich auch im Wortlaut.
Fand ich sehr sachbezogen und hörenswert.
Mich erschreckt dann wieder, wenn unsere Politiker davon schwadronieren, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, im gleichen Atemzug aber über Waffenlieferungen zu reden, die den Krieg nur verlängern.
Klar können sich die Freiwilligenzwangsrekrutierten hinter einem Marder verstecken. Nur richtig damit umgehen dauert.
Da reden wir noch nicht mal über Kampfpanzer ala LEO1 oder Haubitzen.
Selbst wenn man altes Russen-Zeug in Massen in die UKR liefert, wird das den Krieg nicht schnell beenden.
Das sind nun mal leider die Tatsachen und dessen sollte sich jeder bewußt sein.
Mal davon ab, dass das gelieferte Material wohl durch neues ersetzt werden muß. Wer dann wieder frohlockt, ist die Rüstungsindustrie.
Ich kann es für mich drehen und wenden, wie ich will. Jeglicher aktueller Aktionismus ist nicht darauf ausgelegt, die Forderung nach einem schnellen Ende zu gewährleisten. Es geht auch nicht darum, der UKR die Unterstützung zu verweigern. Es geht einzig darum das Leid der Betroffenen zu mindern und zu verkürzen.
Es sollte klar sein, dass Maximalforderungen nie erfüllbar sind. Weder die eines Putins, noch die der Westeuropäer.
Die USA sollte hier nur eine marginale Rolle spielen, denn die haben hier mal so fast gar keine Interessen. Die werden durch keinen bedroht, sind in sicherer Entfernung, falls die Unkenrufe sich bewahrheiten und Russland wirklich nach der UKR weiter macht (was ich noch nicht erkennen kann) und sollten mal ihre Machtansprüche etwas hinter die Länder stellen, die hier wesentlich mehr geographische Nähe zum Putinregime haben.
Und wenn ukrainische Politiker, hier die ehem. Außenministerin, schon erkennen, dass die UKR eigentlich nur eine Spielkarter sein könnte, dann sollte man sich fragen, wer mit diesem "Karte" eigentlich spielt?
“Wir wollen keine Spielkarte sein, sondern ein Akteur”, sagte die stellvertretende ukrainische Außenministerin Olena Serkal zu Reuters.
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist die Nervosität in Kiew erheblich gewachsen.
www.reuters.com
Eine meiner persönlichen Einschätzungen seit dem Maidan ist, dass die UKR hier zwischen min zwei großen Mächten zerrieben wurde und noch immer wird. Sind es wirklich die Interessend er UKR, die hier im Vordergrund stehen oder haben wir hier ein Geflecht an Interessen anderer, welche stellvertretend auf dem Rücken der UKR ausgetragen werden?
Wenn das Ergebnis so aussieht, dass sich Russland und China nach langer Konkurrenz (politisch) nun wirtschaftlich annähern, dann wäre das ein Schuß ins eigenen Knie für unsere Geostrategen. Wenn die sich dann noch politisch einigen, dann sollten wir Pläne für ein "Danach" in den Schubladen haben, die nicht halbherzig sind, sondern konkurrenzfähig!
Und Friedmann (SRTATFOR) hätte mit dem Schaden an der US Wirtschaft etwas prophetisches von sich gegeben. Denn diese wird dann zwangsläufig an Bedeutung verlieren.
Denn auch diese sind von russischen Rohstoffen abhängig. Das sagt man nur nicht so deutlich, denn dann könnte man auf die Idee kommen, dass den USA ihre Partner scheißegal sind. ....also schon wieder, denn schon bei den ersten Sanktionen haben die nicht so mitgemacht, wie man es von eben diesen Partnern forderte.
Sanktionen? Welche Sanktionen? Wladimir Putin ließ es sich nicht nehmen, am Samstag per Videolink persönlich den Startschuss zu einem Projekt zu geben, das zeigt, wie unbeirrt die US-Energiekonzerne auch nach den Sanktionsbeschlüssen ihre Geschäfte mit Russland fortsetzen. Der russische Präsident zeigte sich „erfreut“ darüber, dass die Wirtschaft trotz „gewisser politischer Schwierigkeiten Pragmatismus und gesunden Menschenverstand walten“ lasse.
Der US-Konzern ExxonMobil arbeitet weiter mit der russischen Staatsfirma Rosneft zusammen. Man will in der Aktis bohren. Putin gibt den Startschuss.
taz.de
Interessenorientiert! So nenne ich das. Und so sollte man auch den ganzen Konflikt mit all seinen Ausläufern betrachten.
Wir in Europa sollten uns aber mal so langsam darüber einig sein, dass andere auch andere Interessen haben. Diese zu einem Konsens zu bringen, ist Diplomatie. Alles andere ist schlicht "politisches Mittelalter". Oder halt eben die Fortsetzung des Kalten Krieges unter anderen Voraussetzungen.
mfg