Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie man die Vergangenheit eines einem unliebsamen politischen System&Staat in Erinnerung ruft,
um den Dreck & Abschaum eines anderen politischen System, welchem man positiv konditioniert anhängt, zu rechtfertigen.
Wenn das alles ist, was du daraus liest, dann zeigt das, was du lesen willst.
Es geht hier um Standards, die "wir" uns selbst setzen und die wir gern hervorheben aber anderen unliebsamen absprechen.
Es geht um den Doppelstandard und einer solchen Moral. Wer sich selbst etwas zugesteht (völkerrechtswidrige Angriffskriege, Regierungsbildung), sollte anderen nicht solch Vorgehen vorwerfen oder per se absprechen.
Das hat nichts mit Rechtfertigung zu tun, sondern mit dem Aufzeigen der eigenen kleinen Sauereien, die man dem "Gegner" nicht gönnt oder sogar kategorisch abspricht.
Hier geht es nicht um persönliche Animositäten, hier geht es um internationale Geostrategie. Da hat jeder seine Interessen und seine Bedürfnisse. Bis 2014 war die Ukraine ein relativ stabiles Land (gesellschaftlich). Bis dahin kann man gern Korruption kritisieren, man kann Ausrichtungen kritisieren und man kann Beeinflussung kritisieren.
Nach 2014 war die UKR gespalten. Innenpolitisch ein Desaster.
Auch hier kann man gern Korruption der "neuen" Regierung kritisieren, man kann die Ausrichtung (nationalistisch) kritisieren und man kann Beeinflussung kritisieren. Leider war das nur sehr selten Thema, denn da ging es ja um "westliche" Interessen, Beeinflussung und Bedürfnisse. Und natürlich kritisiere ich den Angriffskrieg der Russen. So wie ich jeden Angriffskrieg kritisiere, da mach ich keinen Unterschied. Nur im Gegensatz zu anderen, lasse ich mich nicht emotionalisieren. Das führt immer oder meistens zu falschen Einschätzungen.
Frage an dich: Würde ein Selensky sein Gesicht verlieren, wenn er statt "bis zum bitteren Ende" die Ukraine verteidigen lassen will, eingesteht, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist und kapituliert? Er würde so nicht nur vermutlich viele Menschenleben retten und der Zerstörung Einhalt gebieten. Danach kann man, international kontrolliert verhandeln, was an beiderseitigen Interessen berücksichtigt werden kann und läuft nicht Gefahr, wegen Flucht und Tod kein Volk mehr zu haben, mit dem man einen Staat machen kann.
Zerrissen ist die UKR vorerst im Inneren. Erst durch das Einsetzen der pro westlichen Regierung nach 2014 hat es diese Nationalität verloren und wurde zu einem internationalen Problem. Die Lage in der UKR selbst hat sich seit dieser Zeit ja nicht wirklich verbessert, denn sie wurde an eben diesen internationalen Interessen zerrieben. Diese waren sehr "Westlastig" und Verknüpfungen, teils alte und etablierte, zu den Russen wurden schlicht ignoriert, wenn es um die Außenpolitik ging.
Interne Strukturen, die von dieser Verbindung gut lebten, wurden zerrissen und es hat einige Geostrategen mal so gar nicht interessiert, das es in diesem Land nach dem Regierungswechsel (für mich immer noch ein Putsch) nicht wirklich besser wurde. Es wurden nur Verträge mit anderen Unternehmen gemacht und andere Oligarchen stopften sich die Taschen voll.
Bis dahin hat sich hier in D und auch in anderen Ländern kaum jemand für die Ukraine interessiert. Erst jetzt ist der Spot auf diesem Land. Aber jetzt ist es zu spät. Jetzt sterben sinnlos Menschen und es werden sinnlos Infrastruktur und Kultur zerstört.
Aber nun hat man ja den Aggressor. Jetzt kann man moralisch argumentieren, emotionalisieren und auf Werte verweisen, auf die man selbst ab und an verzichtet, wenn es den eigenen Interessen dient. Jetzt kann man patriotisch Menschen sterben lassen und einen heroischen Kampf würdigen, der sich gegen diesen Aggressor richtet. Den unterstützt man aber nicht, in dem man ernsthaft versucht das Töten zu beenden, sondern in dem man noch mehr Waffen in ein Land pumpt und betroffen den Kämpfenden zusichert, man wäre auf ihrer Seite. Für mich persönlich ist das unzufriedenstellend, denn ich stehe auf keiner der beiden Seiten. Ich verurteile nicht nach "Seiten" sondern unisono! Und Krieg war für mich noch nie eine Lösung, sondern immer nur das Problem selbst.
Da fließen in die Beurteilung eben mit ein, dass die Vertragsaufkündigungen der USA nicht sonderlich Friedensfördernd waren und der Ausschluß der Russen aus diversen Formaten den Weg der weiteren Geschichte mit geprägt haben.
All das hat Russland weiter von uns weg gebracht, als dass es etwas nutzte. Da ist die Reaktion eines Landes, das sich langsam ins Abseits geschoben sieht und international isoliert sieht. Und ja, es geht auch um Machtansprüche internationaler Konzerne und Politik.
Der Westen darf solche Ansprüche haben, andere scheinbar nicht.