Niemand von uns wünscht sich ein Krieg. Wenn es jedoch - wie hier - unausweichlich ist, sollte man die Ursachen klar analysieren, damit die begangenen Fehler in Zukunft vermieden werden können. Dieser Konflikt war mit Ansage, wir wollten jedoch weder etwas sehen,- noch etwas hören. Nun ist das Kind - wie erwartet - in den Brunnen gefallen. Jetzt machen wir das, was wir am besten können. Nämlich mit dem erhobenen Zeigefinger auf das generierte Feindbild aus dem Kalten Krieg zeigen. Das ist meines Erachtens der falsche Weg und wird die Probleme in Zukunft nicht lösen, eher noch verschlimmern. Die Nato - Osterweiterung war ein Fehler, die für ein anderes Land ein Bedrohungspotenzial darstellte. In den 2+4 - Verhandlungen wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Erweiterung der Nato nicht die Sicherheitsinteressen eines anderen Landes gefährden darf. Wie wir wissen, hat man sich nicht an die Abmachung gehalten und ist munter bis an den Grenzen Russlands expandiert. Dieser jetzige Fall wäre nie eingetreten, wenn die ehemaligen Ostblockstaaten nicht der Nato beigetreten wären, sondern der EU. Ein Militärbündnis an seinen Grenzen wirkt bedrohlicher, als eine Wirtschaftsunion. Manche Kritiker würden jetzt den Einwand zur Sprache bringen, dass diese Länder des ehemaligen Ostblocks aus freien Stücken der Nato beigetreten sind. Das ist zwar richtig, jedoch mit einem Hintergedanken versehen gewesen. Die Intention hierzu war nicht die militärische Bedrohung durch die Russen, sondern die daraus resultierende vermeintlich leichtere Aufnahme in die EU. Also rein wirtschaftliche Interessen.