Steingart ist nicht hier, also kein weiterer Kommentar zu seinen teils absurden Aussagen.
Die letzte Passage dieses Gastbeitrages von Herrn Steingart untermauert meine bisherige Ansicht zu dieser Causa.
Confirmation bias at its best.
Dieser Konflikt ist nicht über Nacht entstanden, sondern hat eine lange Geschichte hinter sich. Wie ich öfters betonte ist hier das Prinzip: "Ursache und Wirkung" gegeben.
So weit so recht, alles in der Gegenwart hat eine Vorgeschichte, die sich, wenn man denn will, bis zurück zum Urknall reichen lassen kann.
Somit ist die präemptive Selbstverteidigung Russlands auch legitim.
Jetzt geht's aber los und durch mit dir.
1. Da niemand in Russland einmarschieren wollte oder Anzeichen dafür gesetzt hat, ist hier nichts präemptiv. Habe ich auch schon ausführlich dargelegt, aber so wie bei dir der confirmation bias wirkt, ignorierst du Information bis hin zu Beweisen, die deiner Geschichte widersprechen bzw sie widerlegen.
2. Selbstverteidigung ist Unsinn. Russland ist nicht angegriffen worden, also gab es keinen Angriff, gegen den man sich hätte verteidigen können. Ein Angriff existiert nicht automatisch, nur weil sich jemand angegriffen oder bedrängt fühlt oder es auch nur behauptet.
3. Legitimität besteht folglich natürlich NICHT.
Wenn man in Zukunft solche oder ähnliche Konflikte vermeiden will, muss eine neue Sicherheitsarchitektur geschaffen werden, die allen Ländern ihre Sicherheitsinteressen garantiert.
So wie man es in keiner Gesellschaft jedem recht machen kann, kann man auch nicht alle Länder vollständig zufriedenstellen.
Das Völkerrecht wäre ja so eine Architektur, aber Putin kümmert sich nicht um die Sicherheitsinteressen der Ukraine. Und dabei geht
es nicht um ein "sich bedrängt fühlen", sondern um die Souveränität und territoriale Integrität. Du wirst doch ziemliche Probleme haben eine Geschichte zu erzählen, in der die Souveränität und territoriale Integrität von Russland seitens der NATO tatsächlich angegriffen worden wäre.
Der Wortbruch der Nato steht exemplarisch für verfehlte Weltpolitik des Westens und für Ignoranz hinsichtlich Sicherheitsinteressen eines Landes.
Interessen sind nicht automatisch berechtigt, und besonders wenn es um Wortbruch geht, ist Russland wohl das letzte Land, das sich darauf berufen könnte. Welche Verträge zwischen der NATO und Russland, gegen die die NATO verstoßen hätte, gäbe es deiner Meinung nach ?
Es ist m.E. noch nicht zu spät dazu, diesen historischen Fehler zu korrigieren und auf Augenhöhe über eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa und weltweit zu verhandeln.
Jetzt geht es erst einmal darum, die aktuell begangenen Verbrechen zu beenden und Russland die angerichteten Schäden -soweit möglich- reparieren zu lassen. Dann kann man gerne gemeinsam darüber philosophieren und verhandeln, wie so eine Sicherheitsarchitektur aussehen könnte, wenn denn überhaupt ein gemeinsames Interesse dafür besteht.
Aber, auch wenn du das gerne leugnen wirst, ist es gerade Russland, das Verhandlungen ausgeschlagen hat und statt dessen die Ukraine überfallen hat, so wie es Putin schon jahrelang geplant hatte.
Den Vorwurf, den man der Welt (nicht nur dem Westen) machen kann ist, dass er den Rüpel Putin zu lange machen hat lassen, was er wollte.
Er hat sich Jahre lang schon "daneben benommen", und es ist ihm nichts passiert. Darum hat er sich immer mehr erlaubt und immer wieder gesehen, es folgen keine wirklichen Konsequenzen. Bis er eben mit dem jetzigen Überfall (jetzigen, denn 2014 hat er es ja auch schon gemacht) zu weit gegangen ist, und der zu gutmütige Rest der Welt hat sich aus seinem gemütlichen Bett erhoben und setzt jetzt auch Taten anstatt nur leere Worte. Das hat Putin sehr überrascht, aber früher oder später musste es ja so kommen.
Jetzt folgt, wie es bei bigotten Narzissten immer ist, das große Wehklagen und Putin möchte sich so sehr als Opfer darstellen, wie es gun0815, scilla, denk-mal und Frenilshtar hier ebenso versuchen. Wahrscheinlich sind auch die Ähnlichkeiten in ihrer Persönlichkeit mit ein Grund für ihre nicht nachvollziehbare Sympathie mit Putin.